Das kann ich (subjektiv) 1:1 bestätigen.
Ist aber auch klar, gerade Wien ist halt ein Multi-Kulti-Schmelztiegel.
Ich würde mich nicht als RTL-Deutschsprecher bezeichnen, aber ich bin so ein Strickwerk aus Südsteirischer Mutter, tiefst waldviertligem Vater, großer Teil der Schulzeit in St. Pölten, ansonsten ab Ende der Teenagerjahre eher von der Wiener Jugendszene geprägt. Ergebnis: Ich spreche primär "piefkenakzentfreies" Hochdeutsch - und je nach Situation garniert mit Wiener Schimpfwörtern und NÖ-Bauernslang und kann das steirische Gebelle ganz gut nachspielen wenn ich will.
Was ich von Menschen, die im Ländle aufgewachsen sind bis jetzt recht einhellig mitbekommen hab:
Dort gibt's Hochdeutsch aus dem Fernseher und bezüglich Mundarten, wenn deine Eltern prinzipiell nicht von deutlich wo anders kommen nicht 17 verschiedene, sondern eher Abstufungen von "Tirolerisch" bishin zu "tiefstem Tirolerisch" und sowas wie Jugendsprache, wo z.B. amerikanische Slangeindrücke entlehnt werden machen dort eher die Kids, die sich dann bald nach Wien, mindestens Innsbruck zum Studieren verabschieden.
Also mir scheint der (lokale) Spracheinfluss dort wesentlich stringenter und deswegen auch nachhaltiger.
Dafür sind wir halt diverser und inklusiver