Sound Designer oder Musiker?

Scheint so...
:ROFLMAO:
 
Wenn ich einen Sound nur leicht verändern möchte, setze mich entweder an die Kiste und schraube an den Parametern herum oder suche - sofern ich die Parameter nicht kenne bzw. nicht weiß, wo sie zu finden sind, im Fucking Manual nach solchen Stichworten wie „Sounds editieren“ oder ähnlichem…

Das sollte eigentlich für jeden umsetzbar sein, oder?

Mann muss ja nicht sofort alle 1200 Seiten auswendig lernen…
 
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Ich persönlich nutze sehr gern a) Editoren bzw. b) digitale Versionen der Anleitungen die z.B. auch durchsuchbar sind.
 
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Ich finde die Debatte interessant. Schon der Volksmund sagt: 'ohne Fleiß kein Preis'.

Auch beim Keyboardspiel ist es wie überall im Leben. Möchte ich qualitätvolle Ergebnisse haben muss ich tief einsteigen und mich mit der Sache inhaltlich befassen. Das gilt für die Spieltechnik ebenso wie für die Klanggestaltung; und nach hinten raus für das Zusammenspiel aus Spieltechnik und Klanggestaltung, sprich für das Kennen (kognitiv) und das Spielen (physisch) der Parameter.

Für mich spiegelt sich im Zustandekommen dieses Threads die Haltung einer allgemein verbreiteten Konsumgesellschaft wieder, die einem Befriedigung und Glückserlebnisse verspricht ohne dafür ein Invest zu bringen. . . . . . .

Nach meiner Erfahrung läuft das Leben anders. Eine Sache, die hart erarbeitet ist führt zu tiefgreifender Befriedigung und einem Gefühl von Glück.

Da rutscht man automatisch rein. Sucht sich Infos zusammen, exploriert die Zusammenhänge, immer mal wieder ein Stündchen, kontinuierlich.... und, siehe da, nach einem halben Jahr hat man, ohne es großartig zu merken, die 1200 Seiten in kleinen Schritten durchgeackert.

;)

Go for it!
 
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Da ist was dran. Allerdings muss ich sagen, dass Referenzhandbücher mit vierstelligen Seitenzahl (davon kenne ich beruflich auch einige) in der Regel nicht dafür gedacht sind, die von A-Z durchzuarbeiten. Das sind Nachschlagewerke.
Es gibt ja meist (so auch beim Kronos) daneben auch noch mindestens ein weiteres kürzeres Handbuch, was man dann tatsächlich mal durchgehen kann. In dem Fall gibt es sogar zwei: "Quick Start Manual" und "Operating Manual". Der "Parameter Guide" ist wirklich zum Tieftauchen an ganz bestimmten Stellen gedacht.
 
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Referenzhandbücher mit vierstelligen Seitenzahl

Diese überwältigenden technischen Möglichkeiten haben meiner Meinung nach allerdings oft einen sehr negativen musikalischen Effekt, welcher dazu führt, dass in der Konsequenz diese schier grenzenlosen "Features" dazu führen, dass sich kaum noch jemand an die individuelle Soundgestaltung wagt, die eigentlich ja ein Wesentliches Merkmal der Synthesizer war.

Beispiele:
Der (nicht ohne Grund) berühmte Minimoog stach ja gerade durch seine Einfachheit und bewusste technische Bescrhänktheit hervor. Der hatte nicht einmal eine vollständige ADRS-Hüllkurve, sondern nur die drei Parameter Attack, Decay und Sustain.
Durch völlig fehlende Speicherplätze war man gezwungen, selbst an seinen Sound zu schrauben.

Heutige Workstation-Flaggschiffe hingegen bieten unendliche Möglichkeiten, die aber durch ihre Komplexität vielen Musikern, die sich eben als Musiker und nicht Programmierer sehen, die Freude am Soundbasteln verleiden.
Viele fordern einerseits immer tiefergreifende Eingriffsmöglichkeiten - ich denke nur daran, wie die "beschränkten", weil auf Live-Einsatz hin optimierten Nord-Keyboards niedergemacht werden.

In der Praxis sieht das aber leider so aus, dass eine Workstation für die meisten nur noch eine Preset-Schleuder ist und man kauft sich lieber ein Nachfolgemodell, statt die gewünschten Sounds selber zu programmieren - mit den Instrumenten die man gerade hat.

Nicht ohne Grund war Roger Waters bzw. Pink Floyd ewig lange mit eingentlich völlig veralteten Kurzweils K2500 unterwegs, auch wenn die nach Jahrzehnten auch mal ausfielen.
Aber all die aufwendig programmierten Sounds hatte man eben. Und die Dinger klangen gut - abgesehen von der Zuverlässigkeit kaum ein Grund, auf ein neues Instrument umzusteigen, nur, weil des andere oder mehr 'Werkssounds hat.

Ich glaube, diese technische Überfrachtung erstickt eigne Gestaltung zu oft im Keim.
Nicht ohne Grund hat z. B. Dave Smith in seinen analogen Neuauflagen bewusst (!) auf so manches Feature verzichtet, auch, wenn es technisch möglich gewesern wäre.
Motto: lieber einfach, aber für Normalsterbliche benutzbar.

Ich habe auf meinem DX7 allein wegen der Komplexität der FM-Synthese viel weniger eigene Sounds programmiert als auf all meinen anderen Synthesizern/Workstations im Laufe der Jahre.

Eine mächtige Workstation nur als Preset-Schleuder zu nutzen, ist doch eigentlich Verschwendung, oder? Auch, wenn es tausende von Presets sind.
Also ein zweischneidiges Schwert.

Viele Grüße
Torsten
 
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Sehe ich anders. Es kommt m.E. nicht darauf an, tiefe Eingriffe in detaillierte Parameter gar nicht erst zuzulassen, sondern es kommt nur darauf an, dass der Blick aufs Wesentliche nicht verstellt wird, solange man nur intuitiv an Basisparametern spielen möchte.
Das ist beim Kronos nicht überall gelungen, aber man muss weder alle Parameter im Detail verstehen noch sich rein auf Presets beschränken. Es gibt ja die grafischen, den Instrumenten nachempfundenen Oberflächen z.B beim EP oder der Orgel, da muss man nicht tiefer einsteigen. Man KANN aber, wenn man möchte.

Dito bei einer HX3 oder einem Crumar Seven, was ich letztens hier hatte. Da ist sie Bedienoberfläche herrlich simpel (Zugriegel bzw eine Handvoll Knöpfe) - mit dem WLAN-Editor kann man aber auch sehr tief tauchen.
Ist für mich kein Widerspruch.

Auf der anderen Seite ist z.B. ein FM-Synth naturgemäß immer ein Parametergrab, das war aber schon beim DX7 nicht anders.

Und dann darf man nicht vergessen, dass der Kronos eben 9 grundverschiedene Engines hat plus Karma, zusätzlich noch eine DAW / Sequencer ist und allein schon zig Effekte mitbringt, die jeweils als ihre eigenen Parameter haben (die man aber natürlich auch nicht alle benutzen muss!).
Wenn man in den 70/80ern mal alle Handbücher für alle Geräte in einem normal ausgestatteten Studio zusammengezählt hätte, wären das mit Sicherheit auch mehr als 1000 Seiten geworden.
So übel fällt nämlich die Bilanz gar nicht aus: selbst die Sektion im "dicken" Parameterhandbuch für den Polysix ist gerade mal 14 Seiten lang. MS 20: 25 Seiten. CX3: 27 Seiten.

Was länger ist, sind die Sektionen für den Sampler, Sequencer (logisch) bzw den HD1, und die komplexeren Synths wie AL1, STR1 und MOD7.

Die Effekte nehmen zwar über 200 Seiten ein, aber pro Effekt ist das nur jeweils eine knappe Seite, meistens.

Ich kann natürlich verstehen, dass der insgesamt entstehende Grad an Komplexität nicht Jedermanns Sache ist. Aber für die, die sich von einfachen, aufs Wesentliche reduzierten Oberflächen eher inspiriert fühlen, und die eine solche Vielzahl von Parametern erschlägt, für die ist dann einfach eine "Music Workstation" nicht die richtige Baustelle. Gibt ja die meisten Brot und Butter-Sounds aus dem gleichen Hause fast alle auch in schlichteren/intuitiver gestalteten Instrumenten (SV 2, Conti,...).
 
PS: es kommt natürlich auch immer ein bisschen drauf an, WOFÜR man das Instrument braucht, selbst ein und dieselbe Person.

Meinen Kronos mit seinen 2001 Möglichkeiten möchte ich bei der Covertruppe nicht missen. Da werden auf der Bühne aber auch nur Presets abgerufen - allerdings eben keine Werkspresets, sondern selbst mit Liebe zum Detail zuhause zusammengeschraubte... ;)

Bei meiner Bluesrock-Kapelle bin ich gerade dabei, den Kronos als Soundlieferanten zu ersetzen - deswegen hatte ich das Seven da, da hat leider die Tastatur nicht gepasst. Aber genau da wäre mir ein inspirierendes Instrument wichtiger als die Möglichkeit, einen bestimmten Sound 1:1 nachbauen zu können.
 
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Für mich spiegelt sich im Zustandekommen dieses Threads die Haltung einer allgemein verbreiteten Konsumgesellschaft wieder, die einem Befriedigung und Glückserlebnisse verspricht ohne dafür ein Invest zu bringen. . . . . . .
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Das erlebt man heutzutage leider viel zu häufig in allen Bereichen:
Ich will alles - aber nichts dafür tun...
 
Es wäre natürlich auch eine Überlegung, eine neue Kiste nicht gleich maximal ausnutzen zu wollen, sondern z.B. erstmal nur bandtaugliche Setups zu erstellen. Also Combinations oder Performances, wie auch immer, sdoass man Splits und Layyer programmieren kann. Dann nimmt man erstmal nur die GM-Standard-Sounds. Die zwei Dinge muss man zwar lernen, aber da gibt es sicher im Forum auch viel direkte Hilfe.

Wenn einem dann die cheesy GM-Sounds nicht mehr reichen, kann man immer noch tiefer einsteigen. Aber mit dem beschriebenen Weg sollte jeder Keyboarder mit Grundkenntnissen innerhalb von ein paar Tagen jedes neue Board grundlegend verwenden und bandtauglich einsetzen können.

Wär natürlich mal interessant, ob der Kollege Threadstarter von 2017 bis heute seinen Kronos in den Griff bekommen hat 🤔
 
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Sehe ich anders. Es kommt m.E. nicht darauf an, tiefe Eingriffe in detaillierte Parameter gar nicht erst zuzulassen, sondern es kommt nur darauf an, dass der Blick aufs Wesentliche nicht verstellt wird, solange man nur intuitiv an Basisparametern spielen möchte.

Klar hast Du recht, ich habe auch nur eine zugegebenermaßen extreme Sichtweise dargestellt.

Allein die Tatsache, dass der Kronos viele Sound-Engines enthält und somit der auch von mir schon erwähnte schon für sich gesehen sehr komplexe DX7 nur als kleiner Baustein im Kronos vollständig enthalten ist, bestätigt Deine Ansicht, dass man alle Anleitungen der beinhalteten Instrumente zusammenlegen müsste.

Trotzdem sind ehemals "einfache" Details wie die ADSR-Hüllkurve sehr viel detailreicher und zudem noch für jeden Oszillator separat einzustellen.

1648240354560.png


Da kann man nicht so einfach an immer nur einem Parameter drehen, wenn man nur möchte, dass der Ton langsamer ausklingt.

Und dass die trotz komfortabler Oberflächen sehr aufwendige Programmierung viele Versuche im Keim erstickt ist leider auch eine Tatsache.

Natürlich gibt es Leute wie Dich, die diese Möglichkeiten nutzen und nicht auf sie verzichten möchten.
Mir persönlich fällt es ansonsten schwer, heute die Grenzen zwischen Instrumenten zu ziehen. Früher waren elektronische Instrumente durch ihre Hardware beschränkt, aber im Kronos werkelt ja mittlerweile eigentlich ein PC, der prinzipbedingt "alles" kann, denn alles ist nur noch Software.
Man könnte mit dem Kronos auch Youtube-Videos schauen, im Musiker-Board surfen oder etwas bei Thomann bestellen. :D Vielleicht kommt mal ein diesbezügliches Software-Update... ;)


Wär natürlich mal interessant, ob der Kollege Threadstarter von 2017 bis heute seinen Kronos in den Griff bekommen hat 🤔

Würde mich auch interessieren. Das wird aber wohl sein/ihr Geheimnis bleiben, denn er/sie war seit drei Jahren nicht mehr hier angemeldet. :gruebel:

Viele Grüße und frohes Musizieren und/oder Programmieren
Torsten
 
Es wäre natürlich auch eine Überlegung, eine neue Kiste nicht gleich maximal ausnutzen zu wollen, sondern z.B. erstmal nur bandtaugliche Setups zu erstellen. Also Combinations oder Performances, wie auch immer, sdoass man Splits und Layyer programmieren kann. Dann nimmt man erstmal nur die GM-Standard-Sounds. Die zwei Dinge muss man zwar lernen, aber da gibt es sicher im Forum auch viel direkte Hilfe.

Wenn einem dann die cheesy GM-Sounds nicht mehr reichen, kann man immer noch tiefer einsteigen. Aber mit dem beschriebenen Weg sollte jeder Keyboarder mit Grundkenntnissen innerhalb von ein paar Tagen jedes neue Board grundlegend verwenden und bandtauglich einsetzen können.

Wär natürlich mal interessant, ob der Kollege Threadstarter von 2017 bis heute seinen Kronos in den Griff bekommen hat 🤔
Wir wissen ja nicht mal, wofür er ihn nutzen wollte. Daß er jeden aktuellen Sound der Top 12.000 exakt nachbauen wollte, war wohl eher eine Vermutung der Threadteilnehmer.
 
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Ich habe auf meinem DX7 allein wegen der Komplexität der FM-Synthese viel weniger eigene Sounds programmiert als auf all meinen anderen Synthesizern/Workstations im Laufe der Jahre.
Ich spiele aus meinem DX7 auch deutlich weniger Sounds.
Zu den Sounds, die ich selbst im DX angelegt habe, habe ich eine viel tiefere Beziehung. Ich habe ein Verständnis dafür was in dem Sound vorgeht. Jedenfalls bilde ich mir das ein.
Bei den Romplern sind meine Sounds eher zusammengemixt aus angepassten Presets. Da bleibt der Bezug oberflächlich.
 
Mein Eindruck ist, dass viele Keyboarder heute den Begriff Sound-Design unterschiedlich deuten. Ich denke, dass die wenigsten tatsächlich 'ihre' Sounds von Grund auf 'erstellen', sprich mit einer Wellenform beginnen, Filter drauf legen, Hüllkurven bearbeiten oder eigene Samples erstellen, auf denen sie ihre Sounds aufbauen. Die meisten - gerade die Covermusiker - werden wohl mit Workstations arbeiten, und verstehen unter Sounddesign i.d.R. das Erstellen von Setups oder Layern, bei denen sie hauptsächlich auf Presets zurückgreifen, von denen es in den Kisten so viele gibt, dass es kaum nötig ist, komplett eigene Sounds zu erstellen. Da wird vielleicht mal an einer Hüllkurve gebastelt, am Cutoff gedreht, oder Effekte editiert.
Hier knüpfe ich dann an den Ausgangspost an, wo der TE mit den Möglichkeiten eines Kronos überfordert ist und auch mit dem Handbuch nicht großartig weiterkommt. Wobei das auch schon eher eine Ausnahme ist, dass sich Hersteller die Mühe machen ein Handbuch zu schreiben, dass sie dem Gerät in ausgedruckter Form beilegen. Üblicherweise wird in so einem Handbuch auch wenig zu den Grundlagen des Sounddesigns stehen, sondern es wird sich hauptsächlich auf die Bedienung beziehen, und vielleicht die Tiefen der Menüs versuchen zu beschreiben. Aber das wäre wohl auch genau das, was der TE eigentlich zu suchen scheint, nämlich wie er seine Sounds organisiert, um während des Spielens schnell drauf zugreifen kann.
Ganz so kritisch wie Torsten (@Be-3) sehe ich es jedoch nicht, dass sich die Komplexität der heutigen Workstations negativ auf das Schaffen auswirkt. Ja - da bin ich bei Dir - warum soll ich überhaupt neue Sounds kreieren, wenn doch schon fast alles in der Kiste drin ist, sie zwar theoretisch die Möglichkeit bieten würde, from scratch neues zu schaffen, was nur aufgrund der umständlichen Bedienung einfach zu schwierig ist oder jede Intuitivität verhindert. Ich denke, dass die Leute, die noch Sounddesign betreiben wollen, sich wohl kaum eine Workstation zulegen, sondern mit einem reinen Synthesizer der über einzelne Regler für jeden Parameter verfügt besser bedient sind, und heutzutage auch deutlich komfortablere Möglichkeiten bekommen, wie z.B. Speichermöglichkeiten, die ein Minimoog nicht hatte, oder einen Editor, den sich die DX7 User früher wohl gewünscht hätten.

Nichtsdestotrotz schließe ich mich auch meinen Vorrednern wie @bimfood oder @skey68 an, dass man sich schon mit der Bedienung seines Keyboards genau wie auch anderen Geräten, die man für die Ausübung seines Berufs oder meinetwegen Hobbies verwendet, beschäftigen muss, und nicht erwarten darf, dass man auf Knopfdruck alles verfügbar hat, wobei einem die Hersteller da schon ne Menge an Presets mitliefern. Gerade die Covermusiker werden in fast jedem Keyboard schon en Menge songspezifische Presets an Sounds und Setups finden. Und was fehlt, kann man sich entweder dazukaufen oder findet man in einer der zahlreichen Communitites zum kostenlosen Herunterladen. Da kommt dann als nächstes höchstens hier die Frage, wie man den ein Setup, das man sich irgendwo kostenlos heruntergeladen hat in das Keyboard lädt ;)
 
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Nichtsdestotrotz schließe ich mich auch meinen Vorrednern wie @bimfood oder @skey68 an, dass man sich schon mit der Bedienung seines Keyboards genau wie auch anderen Geräten, die man für die Ausübung seines Berufs oder meinetwegen Hobbies verwendet, beschäftigen muss, und nicht erwarten darf, dass man auf Knopfdruck alles verfügbar hat, wobei einem die Hersteller da schon ne Menge an Presets mitliefern.
Ich bekenne mich hier auch einer gewissen grundsätzlichen Trägheit bei der Lektüre von Bedienungsanleitungen schuldig.

Das hängt allerdings auch mit der Qualität mancher Bedienungsanleitung zusammen. Ich bin selbst auch lange Zeit ohne Workstation ausgekommen und habe mir vor etwa zwei Jahren meine erste gekauft, eine Yamaha MODX. Auch wenn dem Board mehrere Handbücher beilagen, kratzen diese doch bei vielen Themen nur an der Oberfläche.
Ich habe mich vor einiger Zeit zum ersten Mal überhaupt mit der Erstellung von Sequenzen und Arpeggios auseinander gesetzt, aber die Handbücher waren da keine große Hilfe, da sie das Thema nur sehr oberflächlich behandelten und nicht ausreichend auf die unterschiedlichen Modi eingingen.

Geholfen haben mir dann YouTube-Tutorials - und nicht die offiziellen von Yamaha sondern von Usern erstellte (in diesem Fall iirc von MB-User @toeti , der sehr empfehlenswerte Tutorials veröffentlich hat).

Könnte mir vorstellen, dass das Verlassen auf Community-Schwarmwissen und Video-Plattformen auch ein Grund dafür ist, dass sich manche Hersteller mit ihren Bedienungsanleitungen nicht mehr soviel Mühe geben wie früher...
 
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Leider Gottes ist es ja heute so, dass das Lesen generell (und somit auch das von Manuals) an Stellenwert verloren hat, was grundsätzlich schon aus kulturellen Aspekten heraus sehr bedauerlich ist und somit natürlich auch Auswirkungen auf die Vermittlung von Inhalten hat.
Es ist tatsächlich auch festzustellen, dass die Qualität der Manuals darunter gelitten hat und dem Funktionsumfang der Kisten kaum mehr gerecht werden kann - klar, wenn es sowieso nicht mehr gelesen wird, kümmert man sich als Hersteller auch nicht mehr so sehr um diesen Aspekt und spart sich entsprechende Kosten ein.

Letztendlich ist es meiner Ansicht nach aber egal, woher man sich das Wissen holt. Ob man es sich selber (mit Hilfe des Manuals) erarbeitet, Produktvideos schaut oder auch Beiträge dazu im Forum liest, finde ich vollkommen zweitrangig.
Für wichtig halte ich aber, dass man sich überhaupt damit beschäftigt und seinen Weg findet, mit dem Teil klarzukommen...

Ich finde es immer etwas befremdlich,wenn gelegentlich Fragen in die Runde gestellt werden, aus denen sehr deutlich hervorgeht, dass der Fragende überhaupt nicht gewillt ist, sich in welcher Form auch immer einzubringen bzw. zumindest erst einmal einen Blick ins Handbuch geworfen zu haben, in den entsprechenden Threads zu den verschiedenen Kisten zu recherchieren usw., usw.

Das finde ich dann doch eher schwach, auch wenn das den Threadersteller von 2017 kaum mehr kratzen dürfte (hatte ich bis zum Hinweis von @HaraldS gar nicht bemerkt)... :)
 
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Ich frage mich, warum 'die Leute' tausende Euros aufbringen für eine High-End Workstation und das Gerät am Ende nur oberflächlich nutzen...
 
Ich frage mich, warum 'die Leute' tausende Euros aufbringen für eine High-End Workstation und das Gerät am Ende nur oberflächlich nutzen...

Genau das war eigentlich mein Punkt.

Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Klangerzeugung heute auch in "Hardware-Instrumenten" praktisch nur noch softwarebasiert ist und sich sehr viele der "bewährten" Sounds der großen Workstations auch in anderen Instrumenten des Hersteller finden lassen (angefangen bei Stagepianos oder Spezialisten wie die schon genannte Vox Continental oder SV-1 bzw. SV-2).

Roland geht ja so weit, dass man durch ZEN-Core oder wie das heißt mehr oder weniger alle Sounds in allen Geräten zur Verfügung hat. Die Grenzen verschwimmen.
Und wer sowieso nicht tief eingreifen will, braucht meist auch nicht unbedingt ein teures Workstation-Flaggschiff.

Viele Grüße
Torsten
 
Nun ja, ich kann das zumindest für meinen Teil beantworten (wobei ich den Kronos schon ziemlich intensiv nutze, zumindest zeitweise): erstens gab es zur Einführung des Kronos die "kleinen Geschwister" noch nicht, zweitens fehlt dann eben doch immer wieder eine Engine, für die es dann ein weiteres Keyboard bräuchte etc.
Ich nutze zwar ganz viele Dinge nicht, die den Kronos erst zur "Workstation" machen (ich nutze weder Sequencer noch Patterns, Karma nur selten, Sampling am Gerät selbst ist mir zu umständlich - aber importierte Samples mache dort dann schon spielfertig mit Loops etc), aber ich möchte auf einen x-Fach multitimbralen Klangerzeuger, der alle wesentlichen Synthesen beherrscht, nicht verzichten. Da gibt es dann eben nicht so viel anderes...
Für eine Laptop- oder Tablet-Lösung fehlt mir dann tatsächlich die so gut integrierte Lösung, dass man dann eben nicht bei jedem Plugin wieder eine neue Oberfläche lernen muss, und die einfach im Ganzen so stabil und auf Zusammenarbeit der Komponenten inkl Hardware-Spielhilfen getrimmt ist, dass das ein verlässliches Bühneninstrument ist.
 
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Ich frage mich, warum 'die Leute' tausende Euros aufbringen für eine High-End Workstation und das Gerät am Ende nur oberflächlich nutzen...
Und wer sowieso nicht tief eingreifen will, braucht meist auch nicht unbedingt ein teures Workstation-Flaggschiff.

Ein Flaggschiff sicher nicht, aber gerade in einer Coverband braucht man häufig einfach mehr Splits, als ein Stagepiano oder ein Einsteigerrompler bieten, die sind ja häufig lediglich 2-fach timbral. Dazu kommen noch Sampling-Möglichkeiten und wenn es nur für One-shot-Samples für Songintros ist.
Und schon kommt man (wenn man mit Hardware arbeiten möchte) um eine Workstation kaum noch rum, selbst wenn man den ganzen Sequencer-Krempel gar nicht benötigt. In 80% unserer Songs (hauptsächlich Classic Rock) würde ich auch mit ein bis zwei Spezialisten auskommen, aber für die letzten 20% brauche ich einfach die Möglichkeiten, die mir fast nur eine Workstation bietet.
Klar, muss nicht unbedingt ein Kronos sein, MODX oder der kleine Fantom tun es sicher auch - aber ganz ohne wird es bei vielen Musikrichtungen im Coverbereich schwer, wenn man die Songs nicht komplett umarrangieren/vereinfachen will.
 
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