Tja, ob man sich heutzutage so eine Technik noch antun möchte ...
Klanglich kann das ja gut sein, aber ansonsten ...
Antiker Sequencer, antike Speichermedien (evtl. umrüstbar a la SCSI-to-Flash?) ...
Ich würde da über Alternativen nachdenken ...
Vielleicht eine Mischung aus Software und Hardware ...
Z.B. einen Software-Sequencer, aber z.B. mit der Möglichkeit per Hardware-Controller Steps für Beat- (Drum-Groove-) Programming zu setzen ...
Klangerzeugung und Effekte per Hardware-Regler und -Taster zu steuern, wäre auch cool.
Ich selber bin im Jahr 2012 zurück in Richtung echter Hardware gegangen, also Klangerzeugung und Effekte mit Hardware. Hauptsächlich wegen der Haptik. Aber auch, um nicht komplett an einen perfekt funktionierenden Computer mit Low-Latency etc. angewiesen zu sein.
MIDI-Sequencing, vor allem Editierung ist in einem Software-Sequencer sehr komfortabel und übersichtlich, allerdings, seitdem ich im Jahr 2015 einen KORG Electribe Sampler gekauft habe, finde ich einen solchen Step-Sequencer für Beat-Programming, also für Drum-Grooves, sehr inspirierend. Ich kann da auch die Spuren fein gegeneinander verschieben, Swing/Shuffle machen usw.
Problematisch beim Konzept wird's, wenn man weitere MIDI-Spuren hinzufügen möchte, wo die grobe Step-Rasterung eines Step-Sequencers nicht mehr ausreicht. Mal abgesehen davon, dass die Möglichkeiten der Klangerzeugung und Effektierung eines solchen Geräts sehr limitiert sind.
Und so mache ich es dann so, dass ich meine am Electribe Sampler programmierten Beats/Grooves per MIDI in Cubase überspiele. MIDI-Export gibt's leider nicht, sodass ich es in Echtzeit überspielen muss. Ich rede jetzt von MIDI. Und dann wird per Cubase bessere Klangerzeugung angesteuert. Und an die bessere Klangerzeugung sind bessere Effekte angeschlossen.
Eigentlich umständlich. Kein Total Recall.
Das kann man ja alles in sehr guter Qualität auch mit Software machen. Aber: Die Haptik? Welche Controller zwecks Verbesserung der Haptik? Welche Computer-Hardware? Welches Audiointerface?
Seit 1998 habe ich immer mehr meine DAW genutzt und immer wieder mal optimiert, bis 2012 der Zeitpunkt gekommen ist, wo ich etwas anderes haben wollte ... Mehr Hardware ...
Meine AKAI-Sampler S3000XL und S2000 habe ich noch in den Jahren 2008-2009 verkauft. Die waren während der Einsatz-Jahre per SCSI gefuttert worden.
2012 habe ich eine MPC5000 gekauft. Der Sequencer hat sich als buggy herausgestellt. Aber auch ansonsten wenig komfortabel beim Editing usw.
Die MPC5000 als Klangerzeuger ist aber ok. Zwar etwas limitiert in den Möglichkeiten, aber ok. Der Klang ist gut. Die kann mir sonstige Sampler ersetzen. Mit Limitierungen kann ich leben. Es gibt auch VA-Synthese, die aber sehr DSP-hungrig ist.
Eingebaute Effekte sind nicht gut. Daher habe ich an meine MPC5000 externe Effekte angeschlossen. In der Überlegung war der Einsatz einer DSP-Plattform wie Creamware Pulsar ... Es sind dann aber einfach drei Stück Lexicon MX400 geworden, die direkt an die MPC5000 angeschlossen sind.
Ensoniq-Effekte hin oder her ... Ich brauche mehrere Effekt-Instanzen gleichzeitig. Resampling ist für mich eine Workflow-Bremse.
Mit drei Stück Lexicon MX400 habe ich dann 6 Effekt-Instanzen in guter Qualität. Das ist zwar immer noch nicht viel, aber manche Effekte wie EQ's, Kompressoren können auf der MPC5000 berechnet werden.
Etwas allgemein zusammengefasst:
Klangerzeugung und Effekte in sehr guter Qualität kann man in Software haben.
Vorteil: Total Recall.
Voraussetzungen: Gute Computer-Hardware, saubere Installation, ein gutes Audiointerface.
Nachteil (individuell): Haptik, wenn ohne spezielle Controller gearbeitet wird.
Spezielle Controller sind evtl. an bestimmte Software-Lösungen gebunden und irgendwann obsolet.
Universelle Controller sind evtl. nicht so gut an bestimmte Software-Lösungen anzubinden.