Erfahrungsbericht Kemper Abhöre

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Moin!

Ich bin seit längerem nun Kemper Nutzer, ich habe einen Kemper Rack in meinem Homestudio und den Stage für Live. Für die Probe und auch Live sind wir mittlerweile (natürlich) auf IE umgestiegen und ich bin auch sehr happy damit. Trotzdem fehlt mir als einer, der von einem Vollröhrenamp kommt, einfach das Feel eines richtigen Amps und - und das ist für mich das Wichtigste - die Interaktion zwischen Box und Gitarre, was dem Spiel und dem Ton viel mehr Lebendigkeit verleiht, zumindest für mich.

Also wollte ich die Möglichkeiten, die der Kemper mir bietet, einmal ausnutzen und habe drei Varianten hier, die ich gegeneinander antreten lassen kann: Kemper an FRFR Box, Kemper an Kemper powered Kabinet und Kemper an Endstufe (Seymour Duncan Power Stage 170) mit normaler Gitarrenbox.

Ich würde gerne meine Eindrücke teilen, vielleicht hilft es ja.

Hier die drei Kontrahenten:

RCF NX 12 SMA
Kemper Kabinet
Seymour Duncan Power Stage 170 mit einer 212 von TubeTown (Modell Rex) mit Jensen Neodym Tornado bzw. einer Mesa 212 Vertical Oversize mit V30

Der RCF

Mit dem RCF habe ich angefangen, den hatte ich mir schon als Monitorlösung zugelegt, weit bevor es das Kemper Kabinet überhaupt gab. Er ist mit einem speziellen Coax Speaker ausgerüstet und somit optimal für den Einsatz als FRFR. Die Cab SIM muss am Kemper natürlich eingeschaltet sein!

Das Gerät

Der RCF macht einen absolut (!) professionellen Eindruck: Hier wird so schnell nichts kaputt gehen, massiv und stabil. Er ist recht groß und sperrig (schwer!) und kommt mit einer robusten Schutzhülle. Absolut bühnentauglich! Mit einem Preis von fast 1500.- aber auch nicht günstig!
Er bietet 700 Watt Bi-Amp Power.
Er wird einfach mit einem Kabel (Klinke oder Klinke auf XLR) angeschlossen)
Er kann als Monitor (Wedge) aufgestellt werden oder auch senkrecht wie eine (PA) Box.

Der Sound

Der RCF ist im Prinzip eine Mini PA. Das ist sein Vor- und Nachteil. Der Vorteil ist ganz klar, dass aus dem RCF mehr oder weniger das rauskommt, was auch an den FOH geschickt wird und dann nach vorne noch einmal lauter herausgegeben wird. Damit bietet der RCF von den drei Varianten den Sound, der am ehesten auch dem entspricht, was das Publikum vorne hört. Außerdem ist er laut. Also wirklich laut! Ich habe ihn immer als Monitor vor mir liegen gehabt und mich mit meinem eigenen Sound bestrahlt. Das klang gut, für mich aber immer auch eben "nur" nach PA. Wer diesen "echten" PA Sound sucht, ist also mit einer FRFR Lösung definitiv richtig beraten! Es muss ja nicht der RCF sein, Es gibt viele weitere Alternativen, die meist auch noch deutlich günstiger sind (z.B. von Yamaha oder Line6).

+ realistischer PA Sound
+ FRFR
+ Bauqualität
+ kann ohne Probleme auch als Mini PA oder Teil eines größeren PA Systems eingesetzt werden
+ als Wedge oder aufrecht stehend betrieben werden
+ mehr als ausreichend laut
- Gewicht
- Preis
- realistischer PA Sound (wenn es nämlich genau das nicht ist, was man als Gitarrist auf der Bühne haben möchte)

Kemper Kabinet

Das Kemper Kabinet bietet einen speziell entwickelten Speaker von Celestion, der mit der recht neuen Kemper Kone Software arbeiten kann. Dadurch sollen verschiedene Speakerarten nachgeahmt werden können. Das Kabinet gibt es in einer powered und unpowered Version.

Das Gerät

Sieht erst einmal aus wie eine 112 Gitarrenbox. Das Holz des Gehäuses ist im Vergleich zu einer normalen Gitarrenbox recht dünn. Es sieht aber insgesamt sehr edel aus und passt farblich perfekt zu Kemper! Ich frage mich aber, wer auf die Idee gekommen ist, bei einer Gitarrenbox die Ecken mit Leder Stückchen zu schützen... naja... ok...
Die Box kostet derzeit in der powered Variante (um die es hier ja geht) knapp 700.-
Sie wirkt bei Weitem nicht so solide gebaut wie z.B. der RCF.
Ist bestückt mit einer 200 Watt Endstufe und es stehen (derzeit) 19 verschiedene Lautsprechervarianten zur Verfügung, die über die s.g. Imprint Software "generiert" werden können.
Einfach ein Gitarrenkabel von Profilen zur Box und feddich.
Kann auch leicht angeschrägt aufgestellt werden.

Der Sound

Ohne die Imprint Varianten ist das Kabinet im Prinzip eine FRFR. Soll jedenfalls so sein. Das ist natürlich cool, wenn man z.B. auch seine Akustikgitte über den Kemper spielt, dann kann man einfach ein Profile erstellen, Imprint dafür ausstellen und man spielt einen Preamp über eine neutrale Box. Bei geringen Lautstärken ist das Kabinett da auch sehr nah am RCF. Allerdings ist gerade hier, also bei der Lautstärke, durchaus eine Grenze gesetzt. Der RCF ist natürlich deutlich lautet als das Kabinet.
Seine Trümpfe spielt das Kabinet auch erst bei der Speakersimulation aus. Die verwendeten Imprints klingen tatsächlich sehr unterschiedlich. Was das genau technisch eigentlich ist, weiß ich nicht (mein einfachstes Gehirn sagt mir, dass das eigentlich so etwas wie EQs sein müssen), ist aber auch egal, es geht ja um den Sound. Klingt der Blue Bulldog wie ein Blue Bulldog oder der V30 wie ein V30? Keine Ahnung! ;) Sie klingen unterschiedlich und tatsächlich passt die eine Einstellung besser zu dem einen Profile als zu einem anderen. Ich habe für mich aber festgestellt, dass ich einfach zu faul bin, für jedes Profile jetzt auch noch ein Imprint einzustellen, dass mir den Sound bietet, den ich für die Abhöre mir dann auch vorstelle. Also ein Imprint für alles... geht auch, ist aber nicht das Optimum. Für mich problematisch war jedoch v.a. die Lautstärke. Das Kabinet kann laut, keine Frage, aber in einer Rock-/Metalcombo... nein, das reicht nicht! Wenn dann auch noch die IE drin sind, ist es so, als wäre das Kabinet gar nicht da.

+ Gewicht (super leicht) und Größe (super kompakt)
+ 100% auf Kemper abgestimmt
+ Imprints deutlich unterschiedlich, viele Einstellmöglichkeiten
+ Endstufe und Box in einem
+ relativ günstig
- Bauqualität
- Auf Kemper begrenzt, nichts für Fractal oder Line6-User
- geringste Lautstärke der drei Varianten

Endstufe mit Gitarrenbox

Yes, das ist so wie früher... was hatte ich schon alles für Amps. Rackgeräte (Mesa 2:90 mit Preamp), mehrere Amps, mehrere Boxen von Mesa, Marshall und Framus... hach ja... Diese Variante ist also am ehesten noch "back to the roots" von den dreien! Derzeit stehen mir tatsächlich zwei Boxen mit unterschiedlichen Speakern zur Verfügung, nämlich den sehr rückenfreundlichen Neodym von Jensen und den sehr rückenunfreundlichen (zumindest in der Mesa Box) Vintage30s meines Bandkollegen. Optisch ist für mich persönlich diese Variante auf jeden Fall sexy! Sexier als die beiden anderen. Cab Sim muss hier ausgeschaltet sein!

Das Gerät

Die Endstufe ist von Seymour Duncan, die kleinste Variante, da ich die Features wie Cab Sim etc. der größeren Brüder nicht benötige. Die Endstufe in der kleinsten Variante ist mit 170 Watt gelistet, natürlich Transe! Ich habe es auch nie ausprobiert, aber eine Vollröhrenendstufe mit einem Modeler... ich denke, das bringt dann wieder zu viel Färbung. Davon abgesehen wiegt eine 2:90 etwas (!) mehr die Kleine von SD! Die beiden größeren Varianten haben 200 und 700 Watt. Die 170 Watt Variante kostet derzeit knapp 400.- Euro. Die Preise für die Gitarrenboxen sind natürlich sehr unterschiedlich: Man kann alles von wenigen 100 Euro bis zu deutlich über 1000 Euro ausgeben.

Die Boxen machen hier natürlich gaaaaanz viel aus. Ich habe den Luxus, zwei Boxen mit unterschiedlichen Speakern antreten lassen zu können, aber es wird einen erheblichen Unterschied machen, welche Gitarrenbox man nun also anschließt, nicht nur, ob es eine 112, 212 oder 412 ist, sondern auch welche Bauart und welche Speaker verbaut sind. Das macht diese Kategorie leider deutlich subjektiver als die anderen beiden. Meine Neodym sind "moderner", die V30 sind natürlich ein absoluter Klassiker.

Sound

Die Endstufe kann sehr laut! Auch wenn sie den Daten nach weniger Leistung hat als das Kemper Kabinet, kommt deutlich mehr raus! Ok, es sind auch zwei Speaker dran. Neutral ist sie... naja... das ist nicht der Sinn dieses Setups! Im Gegensatz v.a. zu FRFR Variante ist hier ganz klar nicht das gegeben, was auf FOH rauskommt, vielmehr im Gegenteil. V. a. die Box färbt so stark ein, dass es deutlich anders klingt als das, was zur PA geht. Man muss also immer sein DI Signal checken, was dort anliegt, das kann sich drastisch (!) von dem unterscheiden, was aus der Box kommt.
Eine objektive Einschätzung der Soundqualität zu geben, ist in diesem Setup am schwierigsten, da es das - ich würde sagen - personalisierteste Setup ist. Kemper - gleiches Profile - gleiche Endstufe - andere Box wird sich von Sound drastisch unterscheiden. Dies zeigt sich auch bei meinen beiden Boxen. Beide Boxen klingen sehr unterschiedlich, man kann mit dem EQ der Endstufe etwas nacharbeiten, aber es ist halt wie früher, die Box macht einen Großteil des Sounds. Diese Variante ist also kein Garant auf Erfolg! Obwohl mir persönlich sowohl die Mesa als auch meine Tube Town gut gefallen haben.
Das für mich Wichtigste: Es klingt wie ein Amp! Ein Amp klingt im Raum ganz anders, als wenn man ihn abnimmt. In diesem Setup ist das genauso, nur dass das Mikro vor der Box wegfällt, das ist dann das DI Signal. Aber hier interagieren Gitarre und Box mit Abstand am meisten miteinander. Feedback, endlich wieder Feedback! Die Gitarre lebt! Das Herz geht auf. Das können die andern beiden Varianten nicht einmal annähernd!

+ realistisches Amp Gefühl
+ Interaktion Amp - Box - Gitarre
+ reine Optik :)
+ individuell zusammenstellbar
- Gewicht und Größe (je nach Box)
- nicht FRFR, nur als Gitarrenbox nutzbar
- man kann viele Features des Kemper nicht nutzen
- Sound nicht einmal annähernd wie DI (als Abhöre absolut ungeeignet)

Ich glaube, man hat es rausgehört: Ich bleibe erst einmal bei der Gitarrenbox! Das bietet noch am ehesten das Ampgefühl und v.a. die Interaktion, die dem ganzen Leben verleiht. Das Kemper Kabinet ist interessant , v. a. wenn man viele Profiles von unterschiedlichen Amps spielt. Aber wie gesagt, ich bin faul ;) Auch die FRFR Variante bietet seine Vorteile, aber da ich von einem "echten" Amp komme, geht nichts über eine echt Gitarrenbox. Aber wie früher muss man halt Abstriche machen. Es ist nicht optimiert; aber vielleicht ist das ja genau richtig!
 
Eigenschaft
 
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Wenn Ihr mit IE-Monitoring spielt, hörst Du dann das Signal der Gitarre, das zum FOH geht oder einen Gesamtmix mit anteilig lauter eingestellter Gitarre? In beiden Fällen ist aber der Sound des großen Monitors nicht richtig zu hören, und dient nur dazu, das akustische Feedback zwischen Amp/Speaker/Gitarre darzustellen. Da wäre mir der Sound eigentlich egal, ich würde mich da für die leichteste und einfachste Variante entscheiden....also nicht die herkömmliche Gitarrenbox benutzen.
 
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Das ist ein klasse Bericht! Ich habe einen ähnlichen Weg hinter mir mit meinem Strymon Iridium und bin aus denselben Gründen bei Endstufe (Orange Pedalbaby) und Gitarrenbox gelandet.
Mittlerweile macht den Job auch ein Amp1 im FX-Return - und das würde ich definitiv jedem Kemper-User mal ans Herz legen. Die Amp1 Endstufe ist klasse und superlaut, wiegt dabei kaum etwas. Ich finde die sollte es als eigenständiges kleines Modul geben..

Aber wie du geschrieben hast - was das feeling und den Sound im Raum betrifft ist Endstufe und Gitarrencab nicht zu schlagen. und mittlerweile gibt es da ja auch wirklich schöne, leichte Sachen.
 
@SixStringAddict
Kann das alles gut nachvollziehen was Deine Erfahrung angeht, habe auch experimentiert wobei ich zum Schluss bei der Harley Benton 212 Active gelandet bin.

Hat im Proberaum genug Power (wir spielen bei ca. 103-105 db) um sich gegen Drums, 4x12er (anderer Gitarrist) und Bass durchzusetzen (egal ob Clean bis Highgain), wenn wir mal ohne PA Proben, was aber sehr selten ist ;)
Und Live nutze ich diese als mein Monitor. In Ear ist gar nix für mich ;)
 
Wenn Ihr mit IE-Monitoring spielt, hörst Du dann das Signal der Gitarre, das zum FOH geht oder einen Gesamtmix mit anteilig lauter eingestellter Gitarre? In beiden Fällen ist aber der Sound des großen Monitors nicht richtig zu hören, und dient nur dazu, das akustische Feedback zwischen Amp/Speaker/Gitarre darzustellen. Da wäre mir der Sound eigentlich egal, ich würde mich da für die leichteste und einfachste Variante entscheiden....also nicht die herkömmliche Gitarrenbox benutzen.
Auf den Ohren kommt ein separater Mix (Behringer P16). Da kann ich machen, was ich will.

Tatsächlich hört man aber die Box natürlich im Mix über die Mikros. Das macht schon etwas aus, es hat etwas von einem Ambient Mic. Der IE Mix klingt dadurch auch lebendiger, finde ich.

Das Spielgefühl ist für mich wie gesagt entscheidend, und hier ist die richtige Gitarrenbox für mich (!) das Richtige. Das Gewicht hält sich auch in Grenzen, da die Jensen Neodym Speaker mega leicht sind! Meine 212 ist damit deutlich leichter als z.B. der RCF.
 
Schöner Bericht @SixStringAddict !

Das mit der Interaktion zwischen einer "echten" Gitarrenbox und Gitarre/Gitarrist empfinde ich allerdings nicht so "isoliert": Das geht nach meinem Dafürhalten auch mit FRFR-Boxen - jedenfalls mir mit meinen 2 Headrush FRFR108, die ich in Stereo spiele.

Ich komme vom Line6 Helix, bin aber jetzt bei Fractal gelandet. Es ist im Großen und Ganzen wie im richtigen Leben: Nach meinem Dafürhalten macht über 80% des Sounds die Gitarrenbox aus > für Modeller und Profiler gilt daher für mich, das man ein großes "Ohrenmerk" auf die verwendeten IRs dr Boxen geben - wenn denn FRFR-Boxen verwendet werden. Ich spüre über meine Headrush FRFR-Boxen "Wind und Druck" - wie bei einer richtigen Gitarrenbox.

Der absolut größte Vorteil der modernen Modellertechnologie ist: Die Gewichtsreduktion des gesamten Equipments! Das war immer mein Ziel - greift man wieder zu einer Gitarrenbox, dann wird's wieder schwer.
 
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Der absolut größte Vorteil der modernen Modellertechnologie ist: Die Gewichtsreduktion des gesamten Equipments! Das war immer mein Ziel - greift man wieder zu einer Gitarrenbox, dann wird's wieder schwer.
Deswegen ist meine TT Rex mit Jensen Neodym bestückt. Die 212er kannst du ohne Probleme an einer Hand tragen! Das ist wirklich der Wahnsinn . Und die Teile klingen wirklich sehr gut!
 
Deswegen ist meine TT Rex mit Jensen Neodym bestückt. Die 212er kannst du ohne Probleme an einer Hand tragen! Das ist wirklich der Wahnsinn . Und die Teile klingen wirklich sehr gut!

...ja es gibt auch leichte und gut klingende Gitarrenboxen. Dennoch sehe ich solche Boxen die dem Genre "Aktive Fullrange Lautsprecher" zuzuordnen sind bei Modellern deutlich im Vorteil.

Sie bieten bei kompakten Abmessungen hohe Leistung, guten Klang (Geschmackssache) und haben die Verstärkung "mit an Board". UND ein wirklich unschlagbarer Vorteil - und der wird bei solchen Diskussionen irgendwie immer übersehen - solcher Boxen ist die Tatsache, dass sie auch eine sehr gute Gesangsanlage sind. Man ist sehr breit aufgestellt mit FRFR-Boxen.

Seit dem ich Modeller spiele laufe ich mit sehr viel weniger Gewicht nur 1x oder 2x zwischen Probenraum und Auto hin und her.
 
Ich mache demnächst mal ein Foto von meinem derzeitigen Equipment, steht derzeit im Proberaum und ich bin gerade in Quarantäne :( Mein Equipment ist nämlich eigentlich auch recht überschaubar (ok, zumindest im Gegensatz zu früher: Topteil, 412er, Riesenpedalboard, Kabeltasche usw.)

Es ist - wie so oft - eine individuelle Sache. Ich merke halt, dass der Kemper mit seinem Bpgner XTC Profil zusammen mit der Seymour Duncan Endstufe und der TT Box genau den Sound produziert, den ich mir auch von einem Vollröhren Amp wünsche! Und das, ohne groß an den IRs zu feilen. Ok, für Direct Out zu FOH muss ich auch das noch beachten, aber für meinen Bühnensound ist das mal wieder ein großer Sprung nach vorne.

Jetzt muss ich noch meine Lieblingspedale mit dem Kemper kombinieren, dann ist das Leben gut ;)
 
Es ist - wie so oft - eine individuelle Sache. Ich merke halt, dass der Kemper mit seinem Bpgner XTC Profil zusammen mit der Seymour Duncan Endstufe und der TT Box genau den Sound produziert,

...ich möchte an dieser Stelle konstruktive Kritik loswerden. Solche Aussagen habe ich schon oft wahrgenommen - und es hängt immer damit zusammen, dass dann doch wieder schweres Gepäck im Schlepptau des SetUps ist.

@SixStringAddict : Bitte nicht persönlich nehmen, da ich Dich jetzt zitiert habe - ich beziehe mich hier auf unzählig gelesenes von anderen und vielen Gesprächen mit anderen Gitarristen die sich hier und da ergeben haben.

Ein Kemper macht - vereinfacht gesagt - eine "Riesen-IRs" eines gesamten SetUps. In der Regel ist das der Amp + Box. Der Kemper profilt halt. Das macht nach meinem Dafürhalten nur Sinn, wenn man sein vorhandenes Original-SetUp kompakt zum "unterm Arm klemmen" abbilden will. Zum Beispiel hat Mark Knopfler seine ganzen Amps und Boxen so in einen Kemper "rein profilt" und geht jetzt mit einem Kemper auf Tour. Und das macht nicht nur Mark Knopfler. Auch Roger Hodgson habe ich so in der Kieler Ostseehalle erlebt: Er hatte dieses "Küchenradio" (= Kemper ...wenn es einen Preis für misslungenes Designe geben sollte, Kemper steht da an erster Stelle!) auf einer kleinen Anrichte auf der Bühne stehen und wenn er zur E-Gitarre gegriffen hat, hat man den original alten Supertramp Gitarrensound gehört. Das war für mich sehr beeindruckend. Oder ich meine mal von Peter Weihe gehört/gelesen zu haben, dass er eine kleine Halle voll mit Amps und Boxen hat, weil er als Studiomusiker in Sachen Sound breit aufgestellt sein will > für ihn macht das Profilen seines SetUps durchaus großen Sinn > nur den Kemper zum Handgepäck und ab ins Studio. Vielleicht hat er das ja schon gemacht oder hier und da genutzt.

So macht der Kemper für mich Sinn.

Wenn ich aber einen schweren Röhrenamp plus schwerer Box NICHT mehr schleppen will und auf einen guten Röhrenamp und einer guten Box zurück greifen will, dann gehe ich auf einen Modeller.

Ich habe einfach das Gefühl, das die meißten Gitarristen den Unterschied Profiler versus Modeller nicht kennen. Ganz oft merke ich in Gesprächen, das man unter einem Kemper auch einen Modeller versteht. Wenn ich den Unterschied dann darstelle, guckt man mich zunächst immer ungläubig an - aber es bleiben immer nachdenkliche Gesichter zurück. Und widersprochen hat mir bisher niemand.

Ich bin kein Endorser für irgend eine Firma. Aber was moderne Modeller heute schon an bekannten Amps abbilden ist enorm. Die 3. Generation von Fractal (AXE-FX3, FM9 und FM3) sind für mich bisher das Beste, was ich an Amp-Modelling gehört habe: Man hört keine Unterschiede mehr zu den Originalen. Und wenn man da geringfügige Unterschiede hört, dann würde das einer Serienstreuung richtiger Amps entsprechen. Auch das Feeling, die Interaktion Gitarre zum Amp und/oder Amp zur Gitarre ist mittlerweile so authentisch, es ist eine wahre Freude damit zu spielen!

Thema "Ich muss aber eine Gitarrenbox trotz meiner digitalen Technik haben": NEIN! ...mit IRs von Boxen kann man auch seine Gitarrenbox abbilden und dann auf leichte FRFR-Boxen und/oder InEar gehen. Aussagen wie "Box in the room feeling" oder "Ich muss den Druck einer Gitarrenbox haben" lasse ich auch nicht gelten. Mit der richtigen IRs zum modullierten Amp am Start machen da auch FRFR-Boxen eine sehr gute Figur.

Es ist wohl das Problem, dass wenn man IRs von der auserwählten Box hat, mit der Menge dieser nicht klar kommt. Wenn da x-verschiedene Mikrofone zum Abmiken genommen werden, diese auch noch in x-verschiedenen Positionen zum Lautsprecher stehen und dann auch noch räumliche Aufnahmen mit dazu kommen... ...dann kommen da schnell mal ein paar hundert IRs zusammen die ja alle durchgehbört werden wollen > dann kommt die Gehörmüdigkeit > dann macht man KEINE Pause > dann kommt nach ein paar Stunden IRs hören die Frustration usw. usw. ...will sagen: Es dauert seine Zeit, sich mit IRs auseinander zu setzen. Man lernt aber sehr schnell seine favorisierte Vorgehensweise.

Zunächst höre ich immer mit einer angemessenen Lautstärke! Nicht brachial Laut, aber doch schon lauter: Fletcher-Munson-Effekt. dann lasse ich z.B. alle IRs die mit einem Shure SM57 erstellt worden sind links liegen - ich mag die Färbung mit diesem Mikrofon an einer Gitarrenbox einfach nicht. Meine Favoriten sind das AKG C414 und Ribbon 160 (oder wie das heißt) - selbst die besten Neumann Mikros mag ich nicht an einer Gitarrenbox. Das grenzt schon mal die Auswahl an IRs gewaltig ein. Dann unbedingt immer Pausen machen beim Horchen, damit die Ohren sich erholen können. UND (!) sich Zeit lassen. UND wenn es dann endlich gut klingt: Aufhören! Sofort aufhören! So lassen - nicht mehr anrühren! "Wenn's gut klingt, fasse es nicht mehr an!"

Am Ende steht man mit einem geilen Sound und einem leichten Setup dar. Alles schön klein kompakt und handlich. Minimaler Aufwand - maximaler Erfolg. Die Mühe lohnt! Ist in ein paar Zeilen gegossen die Essenz aus mittlerweile ~4 Jahren Auseinandersetzung mit Modellern. Es hat begonnen mit einem Helix Floorboard (und das ist schon gut!) und jetzt bin ich bei Fractal gelandet. Aber teilweise habe ich immer noch meinen 36 Kg schweren H&K Swichblade 100 geschleppt... ...der ist aber dann vor ca. 2 Jahren "gegangen": Das war der Zeitpunkt, wo ich endlich mit der digitalen Technik zufriedenstellend zurecht kam.

"Wenn sich was verändern soll, braucht das Ganze zwei Dinge: Raum und Zeit - welche in Deinem Körper wohnen sollten" - das hat mal ein schlauer Mensch gesagt.
 
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Naja die Headrushs klingen schon anders als eine Gitarrenbox insbesondere wenn es ein Combo ist - rein aus physikalischen Gründen.
Wenn ich die Headrushs als Wedges nutze, flach hingelegt klingt es für meine Ohren am authentischsten.
Dennoch fehlt mir etwas der Sound von "hart" aufgehängten Gitarrenspeakern, andererseits kann ich alles aus so einem Amp herausholen.
Die Headrushs haben nicht so diesen Mittensound einer echten Gitarrenbox obwohl sie an sich gut klingen.
Es gibt immer noch einen Unterschied zwischen Kopfhörersound und Boxensound, da die geschlossenen Headrushs etwas beamen und seitlich gehört dadurch die Mitten etwas fehlen.
Wie fast immer muss man bei den Bässen und etwas bei den Höhen runterregeln, was nicht so optimal ist.
Wie gesagt, als Monitor flach hingelegt oder vielleicht auch auf Ständer plaziert ist es gut.

Ich nutze ja kein Axe-Fx oder Kemper aber eben eine OX Amp Top Box.
Ein direkter Vergleich der Sounds zwischen der Abnahme mit OX Amp Top Box an Eingang 1 und einfaches Sennheiser MD 421 an Eingang 2 hat mich schon überrascht, wie gleich das klingt.
Ich konnte im ersten Ansatz bei Einstellung des entsprechenden Cab an der OX Amp Top Box kaum unterscheiden, ob der Sound nun von der OX Amp Top Box oder dem Mic kommt.
Getestet hatte ich das an einem kleinen Fender Super Champ X2 Combo und auch mit Mic abgenommen waren die Bässe und etwas die Höhen überpräsentiert.
 
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Habe was die Headrushs und Altos angeht die gleiche Erfahrung. Für mich war es nix. Ein irgendwie zu glattgebuegelter Sound, da fehlt das Rohe im Sound.
 
FRFR-Boxen mit Gitarrenboxen zu vergleichen ist ein Äpfel mit Birnen Vergleich. Natürlich klingt es unterschiedlich. Aber beides kann für sich sehr gut klingen!

Nach meinem Dafürhalten macht >80% des Sounds in einem Gitarrensetup die Box aus. Früher konnten wir nur in einen großen Musiladen marschieren und haben die vielen Amps und Boxen so lange durchprobiert, bis uns der Sound gefiel. Heute können wir das im Musizimmer machen mit einer sehr guten Amp-Sim und IRs.

Ein irgendwie zu glattgebuegelter Sound, da fehlt das Rohe im Sound.

Ich behaupte: Das kriegt man auch mit IRs hin.

Der entscheidende Vorteil der modernen Modeller-Technologie ist: Die Gewichtsreduktion! Und für jeden Gitarristen kommt irgend wann der Tag, an dem dieser diesen Vorteil gerne annimmt.
 
Ist ja schön wenn Du auf die komischen Headrush und Alto stehst, ich wurde mit dem Krams im Proberaum ausgelacht = 0 Durchsetzungskraft!

Weiß zwar nicht was für Mucke Du machst, aber die Boxen waren im Proberraum Schrott.

Selbst als MONITOR waren die Dinger "bedingt" zu gebrauchen.

Weshalb soll ich bei einem Kemper IR benutzen wenn der profilte Sound perfekt ist????

Darf ich mal hören was für Musik du machst? Interessiert mich in dem Fall sehr.
 
Ist ja schön wenn Du auf die komischen Headrush und Alto stehst, ich wurde mit dem Krams im Proberaum ausgelacht = 0 Durchsetzungskraft!

Es beginnt jetzt wieder der Part, den ich Nicht-Wertschätzung nenne. Deine Erfahrungen sind nicht meine Erfahrungen. Ich wurde bisher noch nicht ausgelacht.

Da es jetzt wieder persönlich, verletzend und nicht wertschätzend wird, können wir den Gedankenaustausch auch jetzt beenden.
 
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Hallo, Ihr Beiden, Ihr wollt mir doch wohl nicht am Sonntag "Arbeit verschaffen" :govampire:;) ??!!

LG Lenny (für die Moderation)
 
Alles klar Lenny ;) Möchte Dir auf keinen fall Arbeit machen ;) Sondern Du sollts einen schönen Sonntag haben 🍀 (y)

@Fjelltroll .... persönlich bin ich ja gar nicht geworden :nix:

Es sind halt meine Erfahrungen ;)

Was soll ich dagegen machen, wenn ich die FrFr Teile mit in den Proberaum nehme und alle rümpfen die Nase? Ich meine die Jungs machen seit 1985 Musik. Dort stehen mehrere Mesa Boogie, Peavey, Randall und andere .... 8 x 12er Boxen ..... von namhaften Herstellern ....

Das sind einfach nur Facts. Also habe ich das Zeug eingepackt und wieder zurückgegeben - Sie hatten ja auch recht....

Nochmal, das ist nix persönliches, sondern einfach meine Erfahrung mit anderen Musikern .....
 
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Hallo, Ihr Beiden, Ihr wollt mir doch wohl nicht am Sonntag "Arbeit verschaffen"

Keine Sorge @C_Lenny , genieße diesen herrlichen Sonntag - bei mir ist heute Sonnenschein pur!!! Ich habe die Erfahrung gemacht, sobald die Grundregeln der Kommunikation verletzt werden, die betreffenden Personen zu sperren und mich sofort aus dem Thread zurück zu ziehen. Ich hatte diese Seite nur zufällig noch offen, sonst hätte ich Deinen Post gar nicht wahrgenommen (eM@ils sind aus!).

Schönes Restwochenende Euch Allen!
 
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Dazu gibts wohl nix mehr zu sagen - Tolle Kommunikation ;)
 
Also ich nochmal. Die Headrushs 108 gefallen mir sehr gut.
Die OX Amp Top Box macht einen guten Job und die Headrushs verfärben nicht den Charakter eines Gitarrensounds.
Über eine OX Amp Top Box abgenommen klingt ein Marshall über die Headrushs wie ein Marshall, Strat nach Strat, LP nach LP und Tele nach Tele - und nicht ungefähr!
Natürlich immer ein bißchen so wie bereits abgenommen.

Ich hatte sie mit einem Marshallstack im Hintergrund (DSL 2000 mit 4 * 12" Box und Abnahme per OX Amp Top Box) schon mal als Monitorboxen genutzt und das war absolut besser als die vorhandenen Monitorboxen, über die noch der Gesang rüberlief.
Wirklich absolut besser ... mit Rückkopplung bei Bedarf an der Gitarre.
Der Sound war optimal zumal der Tontechniker am Mischer das Signal auch noch aus den Ausgängen der Headrushs bekam. Er musste lediglich die Bässe und eine Frequenz um 1,25 Khz anpassen, damit es im Gesamtkontext und im Raum gut klang.
Was will man mehr?
Es ist nur so, dass sie senkrecht auf dem Boden aufgestellt und auch noch liegend wie eine geschlossen Box beamen, Bässe überbetonen und links und rechts von den Boxen die Mitten unterbelichtet sind (die Marshallboxen beamen leider auch).
Auf einem Ständer befestigt mag es anders klingen, hab ich nur noch nicht probiert.

Gitarrenboxen mit den hart aufgehängten Speakern klingen eben einfach anders in den unteren Mitten und Bässen als FRFR-Boxen.

Den Sound bei mir macht der Amp abgenommen über die OX Amp Top Box. Ich kann auch mit den "darin" enthaltenen EQs den Sound so anpassen, dass es über die Headrushs fast wie aus einer Gitarrenbox klingt.
Nur passt dann der Sound nicht mehr 100% für die PA.

Ich werde mir diesbezüglich noch ein kleines Mischpult suchen, bei dem ich getrennt für Monitor und Mainout noch die Frequenzen insbesondere bei den Bässen und Mitten parametrisch anpassen kann.
Dann wäre das Problem für mich eigentlich gelöst, Monitorsound über Headrushboxen per EQ angepasst, der Tontechniker bekommt das Mainsignal.
 
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