Meinung (These) zu früheren Epiphone Humbucker.

  • Ersteller Ruhrpott83
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Nach deiner Aussage müsste man den Verstärker bei der Bullet nur um 1 Lauterdrehen um die gleiche Qualität in Sachen Druck, Volume oder auch Pfund zu kompensieren.
.. ich versuche gerade nachzuvollziehen, wie du diese Ableitung zustande gebracht haben könntest ... aber ich folge mal deinem Ansatz: "Lauterdrehen" ist nicht ganz die Lösung aus meiner Sicht, aber wie uns ein gewisser Herr mit langem Bart schon vor Langem nachgewiesen hat, ein 31-Band EQ kriegt das durchaus hin. Denn all diese ja nicht komplett-objektiv definierten Begriffe basieren letztlich auf der Anwesenheit und Betonung bestimmter Frequenzen im verfügbaren Spektrum, das glaube ich schon (Glauben deshalb, weil meine persönlichen Feldtests da immer noch ausstehen, ich habe die Geräte schon stehen, habe aber derzeit zu wenig Leidensdruck, das mal systematisch auszuprobieren ... meine Gitarren klingen eh, wie ich's mag :D ). Wobei sich natürlich nur bearbeiten lässt, was auch irgendwie vorhanden ist, das dürfte aber in den seltensten Fällen ein Problem sein ...
 
...Es ging mir auch eher um den Grundklang der Gitarre, ist dieser eher dünn und ohne Pfund.. Dachte ich, könnte der Hersteller mit dunklen Bratpickups diese anfetten....

Ah, so rum! Jetzt fällt bei mir der Groschen: Ein Hersteller kaschiert den dünnen Primärsound mit fetten Pickups? In diese Richtung habe ich mir noch nie Gedanken gemacht; zugegebenermaßen, weil bei mir

a) als Brettgitarren diesbezüglich nur Strats im Fokus waren. Und hier war bald die Erkenntnis da, das ein dünner Primärsound nicht durch Pickups angefettet werden kann: Wo nichts ist, da kommt auch nichts
b) die ES-Bauform ja eher in "dünn", nee, ich schreibe mal besser "nuanciert" gehen soll und nicht in fett oder Bratsound. Was die 57 Classics bestens hinkriegten (und meine jetzige Ibanez noch besser).

...Wobei sich natürlich nur bearbeiten lässt, was auch irgendwie vorhanden ist...

Tja, DAS mündet vermutlich wieder in die gute, alte Frage, die wohl schon zum drölfzigsten Male diskutiert und wahrscheinlich immer nur ergebnislos beantwortet werden kann: Kriegt man einen schlechten Primärsound mittels technischer Hülfsmittel verbessert? Oder andersherum: Was ist besser: Schlechten Primärsound technisch aufpäppeln oder sehr guten Primärsound technisch verändern?

Wobei alleine schon die Wortwahl in den Fragen schwierig wird, da suggestiv. UND es kommt hinzu, es ist immer ein subjektives Empfinden. :gruebel:
 
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Was ist besser: Schlechten Primärsound technisch aufpäppeln oder sehr guten Primärsound technisch verändern?
Beides Toof :tongue:
Besser Gitarre so im Laden testen und kaufen, dass man nachher nixmehr rumbasteln muss.

Wenn ich an einer Gitarre rumbastle dann aus 2 Gründen:

1) Mir Gefällt die Optik aber es gibt das Teil nur mit z.B. HB Tonabnhemer, ich möchte aber z.B. einen P90 am Hals
2) Elektronik um _zusätzliche_ sounds erweitern (oop, parallel, ect.) die es halt nicht von der Stange zu kaufen gibt.

Aber dieses "upgrade"-tuning zur reinen "Soundverbesserung" ist halt ein ziehmliches Glückspiel und in meinen Augen einfach Krampf, weil man sich eine Klampfe kaufen kann, die von Anfang an "funktioniert" wie man es braucht.
 
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Besser Gitarre so im Laden testen und kaufen, dass man nachher nixmehr rumbasteln muss.

Ich kaufe immer die "Basis" der Gitarre.
Manchmal sind die PUs halt nicht so toll - aber wenn der Rest stimmt, kein Problem.
Besagte Gitarren klingen natürlich schon ab Werk nicht völlig fürchterlich, haben aber für mich erkennbar Verbesserungspotential.
Finde ich dann gar nicht schlimm, wenn man dieses noch ausschöpft. :)

ein ziehmliches Glückspiel

Kann so sein, ja - aber man sammelt halt auch mit den Jahren gewisse Erfahrungswerte, so dass man immer besser abschätzen kann, was "passen" könnte als Upgrade.
Ansonsten kann hier und da "herumprobieren" auch Spaß machen. :geek:
 
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Ich kaufe immer die "Basis" der Gitarre.
Manchmal sind die PUs halt nicht so toll - aber wenn der Rest stimmt, kein Problem.
Besagte Gitarren klingen natürlich schon ab Werk nicht völlig fürchterlich, haben aber für mich erkennbar Verbesserungspotential.
Finde ich dann gar nicht schlimm, wenn man dieses noch ausschöpft. :)
Sehe ich genauso. Ein Tonabnehmer "verstärkt" ja den Grundsound der Gitarre. Und wenn der schon gut ist, kann man ja immer noch etwas "fein tunen".
Ich habe auch zum Testen meiner Tonabnehmer ein paar wirklich günstige Gitarren rumstehen, die ich über Flohmärkte und Kleinanzeigen finde, und da ist oft auch die ein oder andere Überraschung im positiven Sinne dabei. Einmal die Elektrik tauschen bringt da oft unerwartete Potentiale zum Vorschein.
 
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...Besser Gitarre so im Laden testen und kaufen, dass man nachher nixmehr rumbasteln muss.

Wenn ich an einer Gitarre rumbastle dann....
Ich sehe das sehr ähnlich.

Natürlich kann das basteln, ausprobieren und tunen viel Spaß machen und auch sehr gute Ergebnisse liefern.
Auch denke ich, dass dies in einem gewissen Preisbereich durchaus legitim ist.
Ab einem gewissen "zu erwartenden Niveau ab Werk", greife ich nur zu Gitarren deren Klang und Handling mir zu 100% zusagt. Ich suche da nach der Symbiose aus Holz, Hardware, Tonabnehmer, Handling etc..
Möglich das kleinere -jedoch lediglich optische- Anpassungen durchgeführt werden. Massive Veränderungen wie der Wechsel von Verdrahtung, Tausch der Hardware, oder Tonabnehmer kommen da aber nicht mehr in Frage.

Das ist aber auch so eine Philosophie und Erfahrungsfrage.
Von der einfachen Bastelei, Tuning, Wiring, bis zum Selbstbau Kit habe ich viele Jahre meine persönlichen Erfahrungen gemacht (und auch lange auf das Tauschen von PU geschworen).

Glücklicher bin ich aber mit den Klampfen, die einfach schon "fertig" sind geworden.
 
Grund: Vollzitat reduziert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Irgendwie habe ich noch nie eine Gitarre in der Hand gehabt, an der ich nicht der Meinung war, noch irgendetwas herumfummeln zu müssen. Die gibt es meistens schon ab Werk nicht mit den Sachen, die ich mag. Und zum bauen lassen mag ich selbst auch zu gern Hand anlegen. Aber da bin ich vielleicht etwas zwanghaft veranlagt.
Teilweise ist das aber bei mir auch Korinthenkackerei und hat auch nicht immer nur soundmäßige Hintergrunde. Ich war zugegebenermaßen noch nicht in der Custom Shop Region unterwegs, aber selbst bei meiner Gibson Les Paul Standard, die ich mängelfrei und gut klingend ausgesucht hatte, musste ich zumindest die Brücke gegen eine von ABM tauschen. Da bin ich aber generell schon so nerdig, dass ich deren haptische Anmutung dieser Preisklasse nicht angemessen finde. Das Tailpiece habe ich dann auch gleich getauscht. Und zu diesen Gibson Vintage Tunern ist hier im Forum ja schon genug geschrieben worden. Die fliegen auch immer raus.
Ich liebe es ebenfalls, am Wiring herumzuspielen, Potis zu tauschen und die originalen Strat Trems haben oft auch "Verbesserungspotential" ... :LOL:
Vermutlich bin ich das ideale Opfer der Zubehörindustrie.
 
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Irgendwie habe ich noch nie eine Gitarre in der Hand gehabt, an der ich nicht der Meinung war, noch irgendetwas herumfummeln zu müssen. (...)
Vermutlich bin ich das ideale Opfer der Zubehörindustrie.
...von einem Opfer zum anderen:
I hear ya, bro...
 
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Es geht aber doch immer noch um die eingangs thematisierten "früheren Epiphone Humbucker", oder braucht's einen neuen Thread zum Plaudern :gruebel: ;)??

LG Lenny (für die Moderation)
 
Epiphone hat eine Gitarre zusammengestellt, die den Vorgaben in Sachen Einkaufpreis und Verkaufpreis entsprochen hat.
Die gewählten PU wurden verbaut, weil sie in das Budget passten, in ausreichenden Stückzahlen lieferbar waren und deutlich spürbar den Gibson 'buckern unterlegen waren. Ist, bzw. war im Umkehrschluss ein starkes Kaufargument pro Gibson. Zumindest für alle "Nichtbastler".
 
@'76RatRod: (y)
@C_Lenny: sorry, stimmt ... ;)

Aber ich habe tatsächlich auch etwas zum Thema beizutragen. Ich hatte früher eine Epiphone Les Paul Custom Pro. Aus 2014 - also auch noch die alten Pickups, oder? Die Humbucker empfand ich auch als etwas matschig und sehr undifferenziert.
Ich habe dann sowohl Verdrahtung inkl. Potis neu gemacht und konnte zwei Gibson Burstbucker günstig kaufen. Nach dieser Aktion klang die so richtig gut und hat mir besser gefallen als meine 2016er LP Studio Faded.

Insofern hatte ich nicht den Eindruck, dass da versucht wurde, eine schlechte Basis zu kaschieren. Eher, das an den Pickups und ggf. der Elektrik gespart wurde. Sie war mir später mit 4,1 Kg nur etwas schwer.
 
Die einzige Epiphone, die ich - rein prinzipiell - Pickup-seitig nicht sofort umrüsten musste, war tatsächlich meine 60s Tribute - die Gibson 57er Classics sind allerdings auch richtig gute PAFs.
Dass inzwischen trotzdem zuerst eine JB/PhatCat, schlussendlich zwei PhatCats eingebaut wurden, hatte nix mit dem Sound der Gitte im Auslieferungszustand zu tun - hier wurde tatsächlich weder an der Basis, noch an den PUs gespart.

Bei der 2020er Custom mussten allerdings die Epi ProBucker aufgrund des Sounds raus - nicht schlecht, aber sie wurden der Klampfe (der Basis also...) nicht gerecht.
Ist auch mein Eindruck der aktuellen Slash-Signatures: m.E. nach könnte die Klampfe mit besseren PUs deutlich besser klingen...
 
Vielerorts galten Epiphone Humbucker als dumpfe, matschig und nicht klar klingende Pickups.
Dass es besser auflösende PUs gibt, kann ich durchaus bestätigen. Ich habe vor dem Umbau meiner Epiphone Sheraton II und nach dem Umbau einen Vergleich gemacht, und man hört das, so finde ich, sehr deutlich im verzerrten Bereich.

Im ersten Teil sind die serienmäßig verbauten Alnico Classic von Epiphone und dannbeim zweiten Durchlauf die Dr. Vintage von Wolfetone zu hören:



Ich frage mich ob epiphone damit lange Zeit suggerieren wollte, das ihre Gitarren besonders für die Ohren eines Anfängers FETT klingen sollten?
Ich denke, dass dies ganz simpel die Markenstrategie ist, dass in den teureren Gitarren die besseren PUs verbaut sind.
 
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