Ein Preamp muss her. Oder nicht?

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Ich bin auf der Suche nach einem (Mikrofon)-Preamp - oder auf der Suche nach der Erkenntnis, ob ich einen benötige oder nicht.

Ausgangssituation: Ich bin ambitionierter Amateurmusiker in 2 Bands und Blasorchester und nehme auch nebenher mehr oder weniger regelmäßig (vor Corona) selbige Bands und Orchester auf. Mal im Proberaum/kleinem Hobby-Studio oder aber auch in diversen Hallen, Kirchen etc. Auch anderen Bands, Orchestern, Ensembles, Musikern und Co. habe ich zur ersten CD oder Aufnahme verholfen. An Instrumenten ist vom Drumset über Streicher, Bläser, Chor, Vocals, Gitarren, Bässen und Amps so ziemlich alles dabei.
Meine generellen Kenntnisse im Recording sind erfahren/fundiert, wenn auch lange nicht professionell.

Das Arsenal an Mikrofonen umfasst alle gängigen Vertreter des Amateurbereiches unter 1.000,- Euro NP. Vom SM57 bis C414 ist alles vertreten.
Als Interface dient je nach Situation ein Presonus Studio 1810 oder bei mehreren Spuren ein Midas MR18 oder sein Behringer Derivat XR18.
Die Abhöre besteht je nach Situation aus Genelec 8020, Yamaha HS7 oder Beyerdynamic DT-1990 Pro Kopfhörern.

Warum jetzt die Idee mit dem Preamp:
  • Einige Mikros wie das SM7B, RE320 etc. benötigen ordentlich Gain. O.g. Preamps der Interfaces liefern das meist auch, sind aber dann im oberen Grenzbereich ihrer Vorverstärkung. Das endet je nach Input und Dynamik auch mal im Clipping. Das würde ich gerne vermeiden wollen. (Mit CloudLifter und FetHead bin ich nicht warm geworden)
  • Ich habe im Vergleich zu Aufnahmen von Anderen stets das Gefühl, dass meinen (Roh)Aufnahmen oben raus der Platz und die Luft fehlt. Brillanz ist hier vlt. das richtige Wort. Ich schiebe das für mich zwischenzeitlich auf die Preamps der Interfaces (?!?)
  • Es interessiert mich einfach, was ich mit einem externen ordentlichen Preamp noch aus meinen Mikros rausholen kann.
Da mir Vergleiche mit einem 1073 und Co. völlig fehlen, kann ich leider nicht sagen, ob und welchen Charakter ich bei einem Preamp suche. Ich bin da völlig offen und vertraue auf eure Empfehlungen.
Das Budget steht nicht fest, aber ich möchte nicht zwangsläufig 1.500 Euro für einen Einkanaler ausgeben. Aber gutes Gear kostet halt.

Nach Ausflügen ins Netz habe ich für mich mal folgende Kandidaten im Hinterkopf behalten:
  • Focusrite ISA One oder aber auch ISA Two
  • Golden Age Project / Premier Pre 73 (welche Ausführung ist erstmal egal)
  • Warm Audio WA12 MKII Black
  • Warm Audio WA(2)73(-EQ)
  • Heritage Audio HA-73 X2 Elite (…)
So als Idee, wohin die Reise gehen könnte.
Habt ihr Tipps für mich, wie ich da rangehen sollte? Macht ein Preamp pauschal Sinn? Worauf sollte ich achten?
Oder sollte ich in ein UA Apollo investieren und alles mit PlugIns erschlagen? :-D
Ich warte gerne auch auf die 500er Fraktion, die mir mit Erweiterbarkeit und modularem Aufbau glänzende Augen macht :)

Freu' mich auf eure Beiträge!

Danke und Gruß,
Stefan
 
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Hi :hat:

Je mehr Verstärkung das Mikrofon benötigt, je mehr Einfluss hat der Preamp. Macht daher grad zB beim SM7b bestimmt ein grösserer Unterschied, als bei anderen Mikrofonen.

Einige Mikros wie das SM7B, RE320 etc. benötigen ordentlich Gain. O.g. Preamps der Interfaces liefern das meist auch, sind aber dann im oberen Grenzbereich ihrer Vorverstärkung. Das endet je nach Input und Dynamik auch mal im Clipping. Das würde ich gerne vermeiden wollen. (Mit CloudLifter und FetHead bin ich nicht warm geworden)
Das versteh ich nicht so ganz. "benötigen ordentlich Gain" und "auch mal im Clipping" ist für mich ziemlich widersprüchlich.
Wenns clippt, ist zu viel Gain eingestellt.
 
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Das versteh ich nicht so ganz. "benötigen ordentlich Gain" und "auch mal im Clipping" ist für mich ziemlich widersprüchlich.
Wenns clippt, ist zu viel Gain eingestellt.
Wenn ich bspw. den Preamp vom 1810 sehr weit aufdrehen muss, damit ich das SM7B bspw. ordentlich verstärke, dann ist der Regelbereich vom Preamp im oberen Drittel gefühlt nicht mehr linear und je nach Dynamik der Quelle haut's mir das Signal oben raus, wenn ich nicht feinfühlig genug den Regler drehe. Vlt. ist das aber auch nur eine Design-Eigenheit des 1810.
 
Achso, verstehe. Ja, das machen einige Preamps.. Wobei, ich hab das noch nie als Problem gesehen. (Ok manche Preamps fangen in dem Bereich an, überproportional zu Rauschen, aber das ist ein anderes Thema.)
Gehst du denn so nah an 0dBFS ran wie möglich? 20dB leiser reicht auch aus. Bei 24bit Aufnahmen ist es eigentlich kein Problem, das Signal nachträglich digital hochzuziehen. Da wird sich nichts verändern. Da sind mehr als genug Informationen enthalten.
Lieber 20db zu viel Headroom, als 1dB zu viel Gain:D
 
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Ja, ich versuche meist so gut es geht (gerade bei Orchestern) den höchsten Pegel des Stückes in der Region zwischen -3 und -6dB Peak anzusiedeln.
Ich möchte nicht grundlegend als erstes PlugIn in der DAW Gain, EQ, Kompressor haben.
Ist das so falsch? Gefühlt klappt das seit Jahren wunderbar :censored:

Und gerade den EQ mit grundlegenden Anpssungen würde ich gerne mit einem externen Preamp entfallen lassen. Ideal wäre es, wenn mir das Signal Mic+Preamp roh schon so zusagt.
 
Falsch ists nicht, so lange Headroom vorhanden ist, ist alles gut.

Je näher du an die maximale Lautstärke du ran gehst, läuft halt die Gefahr ins Clipping zu fahren.
Bei nur 3dB Headroom wirst du auch Probleme haben das einzupegeln, bei einem Top-Preamp. Nur schon weil der Musiker wesentlich dynamischer spielt als +/-3dB. Das wird immer eine Gratwanderung sein.

Aus der Sicht des Mischens. Bei nur 3dB Headroom pro Spur, musst du das Signal ja sogar leiser machen, damit der Masterkanal nicht übersteuert. Signale addieren sich ja... Die Summe lauter machen ist ein einziger Handgriff --> Masterfader lauter, oder die Datei beim Bouncen auf 0dBFS zu normalisieren.

Die meisten Plugins haben ein Bereich in dem sie besonders gut arbeiten. Digital sollte das eigentlich keine grosse Rolle spielen, aber so viele Plugins sind Emulationen von Analoggear.
Im analog Zeitalter hatte man sich mal geeinigt, das dieser Bereich so um die -10dBVU liegt. Ich glaub die meisten Hersteller haben das Ernst genommen, und somit hat es sich bis heute, auch im digitalen Zeitalter durchgesetzt, dass der optimale Arbeitsbereich meistens so um die -10dBVU liegt. Das entspricht soweit ich weiss, -18dBFS.
 
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Reicht dir für deine oben beschriebenen Zwecke denn ein Ein-/Zweikanaler?

Grundsätzlich, im Bereich bis 1k€ gibt es nicht viel, was dich deutlich im Vergleich zu den Interface-Preamps voran bringt.
Ich würde auch erstmal schauen, dass du dich ein wenig in die Charakteristiken verschiedener Preamps einhörst, bevor du da Geld in einen einzigen investierst.
Genanntes Apollo ist ein guter Startpunkt, um dich dem Thema zu nähern.
Da hast du von vielen Charakteristiken jeweils mindestens einen Preamp dabei. 14 Tage Demo freischalten, Aufnahmen machen, vergleichen.

-3dB finde ich zu heiss fürs Recording. Das können ruhig einige dB weniger sein. Siehe @Zelo01

Proberaum/kleinem Hobby-Studio oder aber auch in diversen Hallen, Kirchen etc. Auch anderen Bands, Orchestern, Ensembles, Musikern und Co.
Wenn ich mir deine oben genannten Szenarien vorstelle, habe ich zweierlei Gedanken.
Zunächst ist das eine relativ große Bandbreite an Instrumenten (und wahrscheinlich auch Genres), die jede für sich unterschiedlichen Bedarf an Charakter eines Preamps mitbringen.
Dazu kommt, dass du wahrscheinlich auch ständig wechselnde Locations hast.
Im professionellen Bereich wäre das ja schon quasi die Kür, wenn man all das wirklich hervorragend beherrscht.
Macht man als Studio nicht unbedingt, dass man sich so breit aufstellt. Da kannste zwar viel aber alles nicht so ganz 100%ig.
Bezogen auf deine Preamp-Frage würde ich mir wahrscheinlich etwas suchen, was weitgehend transparent ist und erst im Nachgang Charakter drauf machen, wenn benötigt.
Das unterstreicht die Wahl eines guten Interface kombiniert mit z.B. einem doppelten Cloudlifter, um auch gainhungrige Mikrofone abdecken zu können.
 
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Danke erstmal für eure Hinweise und Ratschläge.

Reicht dir für deine oben beschriebenen Zwecke denn ein Ein-/Zweikanaler?
Im Grunde bin ich eher an einem Zweikanaler interessiert, da ich sehr häufig mit A/B, X/Y, M/S aufnehme, bzw. grundlegend gerne eine Quelle mit mehreren Mikros abnehme, wenn es die Situation zulässt.
So kann ich später entscheiden, welches Mikrofon mir jetzt bspw. am Saxophon oder am Gitarrenamp besser gefallen hat. Oder ich mische das Beste aus beiden zusammen.

Wenn ich mir deine oben genannten Szenarien vorstelle, habe ich zweierlei Gedanken.
Zunächst ist das eine relativ große Bandbreite an Instrumenten (und wahrscheinlich auch Genres), die jede für sich unterschiedlichen Bedarf an Charakter eines Preamps mitbringen.
Dazu kommt, dass du wahrscheinlich auch ständig wechselnde Locations hast.
Im professionellen Bereich wäre das ja schon quasi die Kür, wenn man all das wirklich hervorragend beherrscht.
Macht man als Studio nicht unbedingt, dass man sich so breit aufstellt. Da kannste zwar viel aber alles nicht so ganz 100%ig.
Das ist korrekt. Mein Anspruch ist absolut nicht die perfekte Aufnahme, sondern mit den zur Verfügung stehenden Mitteln in der gegebenen Umgebung den Sound bestmöglich einzufangen.
Und wenn mir ein guter Preamp das leichter und besser macht als bisher, dann gehe ich der Sache gerne nach.

Wenn ich das jetzt mal zusammenfasse, dann steht doch erstmal folgendes im Raum:
- Preamps ~ 1K€ bringen mir nach eurer Ansicht erstmal bis auf meine Gain-Thematik nichts. (Was für sich genommen aber schon ein Argument genug ist)
- ggf. ist ein UA Apollo und die PlugIn-Lösung die universellere Alternative
- ich pegel zu heiß ein ;)

Sollte ich nun doch bei einem Hardware-Preamp landen (wollen), dann würde sich doch mangels der Charakter-Notwendigkeit auch ein (oder zwei) GAP 73jr anbieten. Die Anschaffungskosten sind überschaubar, ich hätte zwei Kanäle, die auch mit Gain-hungrigen Mikros klarkommen sollten und komme ggf. auch in den Genuss eines 1073 Abklatsches. Irgendwie.
Die Anschaffung wäre dann eben aus technischer, weniger aus charakteristischer Notwendigkeit. Gleichzeitig hätte ich am 1810 zwei Mikrofoneingänge mehr zur Verfügung, was auch seinen Reiz hat.
 
Hier eine Rückmeldung von der 500er Fraktion :) Meine Ausgangslage ist ähnlich wie bei Dir was Mikros und Aufnahmeequipment anbelangt. Wenn es bis 16 Spuren geht, nehme ich gerne mein Focusrite Clarett und das RME Octamic II mit, bei mehr als 16 Spuren dann das X32 Compact mit Unterstützung durch den Octamic. Auch ich wollte mindestens einen amtlichen externen Preamp haben, der auch gerne etwas färben darf. Meine Wahl fiel dann auf dies:
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Der Soundskulptor MP573 ist ein relativ hochwertiger 1073 Clone zum Selberbauen. Auf Wunsch kann man aber auch das fertige Modul kaufen, wenn man sich den Aufbau nicht zutraut. Durch die originalen Carnhill-Übertrager sowie den diskreten Class A Aufbau ist der 573 nah am Vorbild, wobei mir der direkte Vergleich bisher fehlt. Im Vergleich zu den sehr neutralen Preamps des RME Octamic oder auch des Claretts hat die Aufnahme etwas mehr Charakter, was m.E. sehr gut zu Vocals und Soloinstrumenten passt. Gain bietet er 70 dB, was bei mir für alle Anwendungen auch mit pegelschwachen Mics und leisen Quellen ausreicht (z.B. leise Sprache in ein RE320 oder ein M201TG). Bei den meisten Quellen kann ich den Preamp nicht heiß ansteuern, weil dann der Line-Eingang meines Interfaces clippt. Dafür werde ich mir nochmal ein Dämpfglied bauen (oder kaufen).

Von den Kosten bist Du beim Einstieg in die 500er Welt erstmal etwas weiter oben, weil ja ein Frame für die Module notwendig ist. Der obige Bento liegt bei ca. 470,- für acht Modulplätze. Es gibt von Soundskulptor selber auch einen pfiffigen 1-Modul Slot, der dann aber natürlich nicht erweiterbar ist - am Ende bei mehreren Modulen viel teurer.
Der MP573 kam als Bausatz für 422,-. Das fertige Modul ist glaube ich 200,- teurer.
Langfristig werde ich das 500er Frame noch mit einem EQ nach Neve Vorbild sowie einem Kompressor bestücken. Evtl. auch noch eine Röhrenvorstufe…
 
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Ideal wäre es, wenn mir das Signal Mic+Preamp roh schon so zusagt.

Gewünscht ist also ein Rohsignal, das schon mal besser klingt, als die nackten Daten aus dem Wandler. Zurückgewandelt natürlich. Sonst hört es ja keiner..... (;

Grundsätzlich sei dazu angemerkt, dass Preamps genau das bieten können. Das ist dem Umstand geschuldet, dass sie dem Eingangssignal Obertöne hinzufügen. Das ist eine Eigenschaft analoger, konkreter Schaltungstechnik.

Und das hört sich dann für das menschliche Ohr voller und "reicher" an, als die Digitaldaten. Die analogen Eingansstufen von Interfaces sind unterdessen so linear dass man die als Präzisionswasserwaage verwenden könnte. Gleiches gilt für den Frequenzgang, Rauschabstand und was es sonst noch für messtechnische Eigenschaften sind, die in dem Zusammenhang erfasst werden.

Klang in dem Sinne haben die keinen.

Zur Auswahl stehen die echten Analogen und die Emulationen. In dem Fall direkt im Aufnahmeweg, was zwingend eine DSP im Interface voraussetzt und eben die entsprechenden Emulationen.

Analog ist natürlich immer noch besser. Für den der es sich leisten kann, kräftig genu ist, um das Zeug zu transportieren und auch noch bereit ist, den zusätzlichen Aufwand an Verkabelung auf sich zu nehmen.

Ich persönliche würde das nicht mehr machen. Die Unterschiede sind nur noch marginal zwischen dem Original und der Emulation. Ich habe unterdessen einiges an Erfahrung mir UAD. Das spielt prima und ist zudem gut zu bedienen.

Anzumerken ist hier, dass im eigentlichen Aufnahmeweg, der ja mit zusätzlicher Aufhübschung ausgestattet werden soll, man bei UAD beschränkt ist auf die echten analogen Eingänge. Nur auf diese kann man Unison fähige Plugins anwenden.

Digitale Eingänge lassen sich auch mit Plugins bestücken, aber die unterstützen dann kein Unison. Das nur als Anmerkung, damit keine Missverständnisse auftreten.

Abgesehen davon, die DSP gestützte Preamp Welt ist ziemlich gut bestückt. Da gibt es Dutzende Kandidaten, für jeden Gusto was dabei.... (;
 
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Naja…. Der Junior hat nicht wirklich viel mit einem ‚originalen‘ 1073 (welchen genau?) gemeinsam.
Wesentlicher Bestandteil und Charakter-bildendes Element sind die, je nach Modell unterschiedlichen, hochwertigen Transformer im 1073.
Die im Junior verbauten sind nicht annähernd vergleichbar, wie auch? Der ganze Preamp kostet ja weniger als ein einziger adäquater Transformer.
Erwarte keine „seidigen“ Neve- Höhen :)
 
Wesentlicher Bestandteil und Charakter-bildendes Element sind die, je nach Modell unterschiedlichen, hochwertigen Transformer im 1073.
Die im Junior verbauten sind nicht annähernd vergleichbar, wie auch? Der ganze Preamp kostet ja weniger als ein einziger adäquater Transformer.
Erwarte keine „seidigen“ Neve- Höhen :)
Ja, die Carnhill-Übertrager und auch die Drehschalter sind teuer und dort wird dann bei den Klonen auch gerne gespart. Deshalb fand ich den MP573 so attraktiv, weil er die hochwertigen Originale drin hat:
IMG_20220221_135621.jpg

Der oben rechts ist der Ausgangsübertrager, der von einem großen Leistungstransistor in der Ausgangsstufe getrieben wird. Darunter der blaue ist der Eingangsübertrager, der mit Relais dann auch in der Impedanz umgeschaltet werden kann.
IMG_20220221_140734.jpg
 
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Hier eine Rückmeldung von der 500er Fraktion :)
Ich hatte wirklich drauf gewartet, denn mir gefällt das Konzept wirklich gut! :)
Klar, der Frame steht auch mit einigen Euros dann im Buche, aber die Erweiterbarkeit und Modularität finde ich sehr reizvoll!

Da ich selber dem DIY nicht abgeneigt bin und auch tatsächlich aus der Elektronik-Branche komme, wäre das tatsächlich ein nettes kleines Projekt.
Allerdings fehlt mir momentan in allen Belangen die Zeit dafür.

Wesentlicher Bestandteil und Charakter-bildendes Element sind die, je nach Modell unterschiedlichen, hochwertigen Transformer im 1073.
Die im Junior verbauten sind nicht annähernd vergleichbar, wie auch? Der ganze Preamp kostet ja weniger als ein einziger adäquater Transformer.
Erwarte keine „seidigen“ Neve- Höhen :)
Und da ich genau das auch immer wieder lese, bin ich zu dem Schluss gekommen: "...und komme ggf. auch in den Genuss eines 1073 Abklatsches. Irgendwie." :)

Da ich halt gerne an realen Knöpfen drehe, bin ich mit dem Apollo/PlugIn-Gedanken noch nicht ganz so zufrieden.
Ein Stück Hardware ziehe ich dem Virtuellen meist gerne vor.
 
Da ich selber dem DIY nicht abgeneigt bin und auch tatsächlich aus der Elektronik-Branche komme, wäre das tatsächlich ein nettes kleines Projekt.
Allerdings fehlt mir momentan in allen Belangen die Zeit dafür.
Ich hatte freundliche Unterstützung von meinem Sohn beim Löten, der die ganzen Teile vorsortiert hatte und mir mundgerecht anreichte beim Löten. Der Bau des MP573 hat insgesamt ca. 12h gedauert incl. Test und Einstellen des Bias. Vorher hatte ich mir noch ein Extender zusammengelötet, damit man das Modul zum Testen und Einstellen aus dem Frame herausholen kann. Da hatte ich ca. 1h dran gelötet.
 
Hmm, der TE benennt zwei Probleme. Oder besser ein "Problem", das eigentlich keins ist und einen Wunsch.

Das "Problem" mit der Übersteuerung resultiert aus zu hoch ausgesteuerten Aufnahmen, vorallem bei sehr dynamisch gespielten Instrumenten - und daran wird hundertprozentig auch kein Vorverstärker ändern, egal wie er heißt und was erkä kostet.

Beim Wunsch nach mehr Luft, Brillanz oder wie auch immer, wurde überhaupt nicht nachgefragt woraus dieser resultiert. Dass es den Aufnahmen subjektiv dem TE daran mangeln, war der einzige Hinweis. Ob das auch Andere nachvollziehen können, ist nicht geklärt, will auch keiner. Stattdessen wurde fröhlich die Verkaufsarie angestimmt. Vielleicht liegt's am hinkenden Vergleich eigene Rohaufnahme vs. fertiges kommerzielles Produkt? Vielleicht das falsche Mikrophon? Vielleicht entstehen die Aufnahmen in einem in den Höhen überdämpften Kabuff? Alles Punkte, wo sich ein Vorverstärker schwer tun wird, die eigentliche Ursache zu bekämpfen. Naja wobei, fällt das aufgeschnitten Gerät nur ausreichend hochpreisig aus, wird die Autosuggestion die Sache mitunter doch regeln.
 
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und daran wird hundertprozentig auch kein Vorverstärker ändern, egal wie er heißt und was er kostet.

Solange die mit dbVU Pegel arbeiten, ganz sicher macht das einen Unterschied. Ein Beispiel:

Bildschirmfoto 2022-02-21 um 18.21.22.png


Ein Manley Eingang -16dBFS 1 kHz Pegelton. Der ist schon über 0 dBVU. Am Ausgang ist das aber immer noch -16 dBFS. Gebe ich noch mal 10 dB mehr drauf is der Preamp schon in Dauer Rot und die Nadel zuckt nicht mal mehr.

Solange man also mit analogen Preamps, Hardware oder Software, arbeitet und in deren Betriebsbereich bleibt hat man nie und nimmer eine digitale Übersteuerung.
 
@Signalschwarz hehe, sehr gut! :) Ja, wir haben uns sehr schnell im Produkt-Jungel verrannt. Ich bin da aber keinem böse.
Dennoch ist es richtig, dass unter den Hauptpunkten der Preamp-Rechtfertigung das Thema Luftigkeit stand.
Zum Topic Tocation/Mikrofonauswahl etc.: ja Räumlichkeit und Mikro (und natürlich die Kombination aus beidem) sind natürlich auf ein riesen Faktor bei der letztendlichen Aufnahme. Allerdings ist dieses Thema Brillanz - und ich meine nicht krisselnde Höhen, die habe ich schnell… - tatsächlich irgendwie ein Thema, dass ich immerwieder und überall habe. Daher mein laienhafter Verdacht auf dem Preamp.

Und das Problem mit der “Übersteuerung“ bitte jetzt nicht generalisieren. Das ist mir nur als Stichpunkt beim Beschreiben der Ausgangssituation in den Sinn gekommen bzgl. des oberen Regelweges meines Presonus 1810.

Aber ich bin gerne für weitere Vorschläge offen - selbst wenn das Ergebnis irgendwann lautet: „Ein Preamp bringts bei dir nichts, bzw. bringt dich nicht weiter.“
 
Allerdings ist dieses Thema Brillanz - und ich meine nicht krisselnde Höhen, die habe ich schnell
Deshalb meine obigen Gedanken zu den vielen verschiedenen Lokalitäten, in denen du aufnimmst. Ich mache das schon lang genug, um zu ahnen, dass ein Preamp und dessen subtile Färbung nicht die Antwort auf Brillianzprobleme ist.
Oftmals hören Leute in einer definierten und immer gleichen Studioumgebung nicht mal wirklich die Unterschiede zwischen verschiedenen Preamps.
Davon ist deine Anwendung ja meilenweit entfernt.
Zu viele Variablen, lass doch mal was hören…
 
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Die Frage nach den Locations und deren Akustik wurde ja schon angesprochen. Ich möchte aber noch mal einen Schritt zurück gehen und die Schallquellen selber, also die Ensembles usw. ansprechen.
Ich bin ambitionierter Amateurmusiker in 2 Bands und Blasorchester und nehme auch nebenher mehr oder weniger regelmäßig (vor Corona) selbige Bands und Orchester auf. Mal im Proberaum/kleinem Hobby-Studio oder aber auch in diversen Hallen, Kirchen etc. Auch anderen Bands, Orchestern, Ensembles, Musikern und Co. habe ich zur ersten CD oder Aufnahme verholfen. An Instrumenten ist vom Drumset über Streicher, Bläser, Chor, Vocals, Gitarren, Bässen und Amps so ziemlich alles dabei.
Gehe ich richtig in der Annahme, @HotBoxRocker, dass es sich dabei durchweg um Amateur-Musiker und Ensembles handelt?
  • Ich habe im Vergleich zu Aufnahmen von Anderen stets das Gefühl, dass meinen (Roh)Aufnahmen oben raus der Platz und die Luft fehlt. Brillanz ist hier vlt. das richtige Wort. Ich schiebe das für mich zwischenzeitlich auf die Preamps der Interfaces (?!?)
  • Es interessiert mich einfach, was ich mit einem externen ordentlichen Preamp noch aus meinen Mikros rausholen kann.
Ich möchte auf keinen Fall jemandem zu nahe treten und auch nicht den Eindruck erwecken, Amateure würden per se schlecht klingen. Das stimmt selbstverständlich nicht und ich habe auch und gerade von Amateuren sehr beeindruckende Aufführungen erlebt (ärgern tu ich mich gelegentlich wohl über allzu routinierte Profis, die ihre Noten "runter schrubben"). Ich nehme auch regelmäßig Konzerte von (vorwiegend) Amateur-Ensembles auf und kenne daher die Problematik, dass auch an sich gut klingende Amateur-Ensembles bei kritischem Nachhören, wie es nun mal beim Aufnehmen und vor allem bei der späteren Nachbearbeitung unweigerlich der Fall ist, immer wieder den Eindruck erwecken, dass es da noch "Luft nach oben" gibt. Auf jeden Fall im Vergleich zu voll-professionellen Ensembles, die allerdings was Aufnahmen angeht, nun mal unsere Hörgewohnheiten bestimmen.

Wenn dem so ist, was ich vermute, dann macht ein anderer Preamp keinen Sinn. Die Preamps eines X18 und vergleichbarer Technik zeichnen in Verbindung mit einem Mikro wie dem C414 (das ja in deiner Liste auftaucht und das für ein Großmembran-Mikro relativ neutral ist) allen Klang durchaus ´brutal´ realistisch auf. Also eben auch ohne Brillanz, wenn die Schallquelle (und/oder der Raum) nicht brillant klingt. Andere Preamps holen da auch nicht mehr heraus, bzw. sind die Nuancen, um die es in der Praxis geht angesichts der eigentlichen Baustellen ziemlich irrelevant. Bzw. wären es, wenn meine These in deinem Zusammenhang stimmt.
Die "Luft nach oben" heraus zu kitzeln ist dann die eigentliche Aufgabe, die in der DAW zu erledigen ist (mit EQ, Kompressor, usw., je nach Bedarf).

Noch eine Frage:
Wie setzt du die dynamischen Mikros SM7B und RE320 ein? Bei welchen Instrumenten? In welchen Abständen? Ggf. auch als Hauptmikrofone (wofür ich sie nicht geeignet halte)?
Meiner Erfahrung mit dynamischen Mikros nach (MD421 / MD441) reicht der Gain eines X18 auch bei diesen Mikros völlig aus, wenn man sie entsprechend und angemessen nah an der Schallquelle positioniert. Weder rauscht es dann, noch übersteuert es, wenn man z.B. beim Aussteuern gut 12 dB Headroom übrig lässt (bei 24bit).
 
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