Marcer
Registrierter Benutzer
Ich hab die letzten Monate lange nach einem Amp gesucht und dacht mir, ich teile mal die Ergebnisse meiner Suche und den Weg dahin.
Da es am Ende ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem OR15 und dem Rocker 15 Terror wurde, zu denen es hier auch noch keine Reviews gibt, hab ich mich dazu entschieden, eine kleine Gegenüberstellung zu machen.
Vorgeschichte
Ich nutze schon sehr lange den Orange CR120 als Combo und bin grundsätzlich auch sehr zufrieden damit, nur ist das gute Stück etwas lästig zu transportieren.
Da im Proberaum sowieso genug Boxen stehen und tatsächlich auch bei den letzten Gigs fast immer Boxen da waren, hatte ich schon länger den Wunsch, mir noch ein Topteil anzuschaffen.
Naheliegend wäre dann natürlich der CR120 als Head gewesen (oder auch der neue Super Crush) - da ich den Sound in Form der Combo aber schon hab, sollte etwas neues her, gern auch zur Abwechslung mit Röhre.
Dass es wieder Orange werden sollte war von Anfang an klar, also ab zu Thomann und einiges durchprobiert.
Im Rennen waren zunächst der TH30, der OR15 und der Brent Hinds Terror (den Rockerverb 100 und den Tremlord hab ich auch noch getestet, waren aber leider nicht im Budget, zudem ist der Tremlord kein Head und eher auf Cleansounds ausgelegt - klingt aber wirklich super!).
Der TH30 hat mich leider gar nicht überzeugt, insbesondere den Shape-Regler fand ich da nicht so schön - dann doch lieber einzelne Regler für Mitten, Tiefen, Höhen.
Der OR15 allerdings hat mir rein vom Sound her sofort gefallen - er hat wirklich mehr als genug Gain und ist in niedrigeren Gain-Settings super perkusiv und anschlagsempfindlich, quasi von fast clean bis schön straff angezerrt, was ich so von meinem CR120 nicht kenne (aber sehr mag!).
Das scheinbare Problem an der Stelle war allerdings, dass der OR15 nur einen Kanal hat und ich in meiner Band recht häufig zwischen (fast) clean und verzerrt switche.
Weitere Recherche und ein weiterer Anwärter
Zu Hause hab ich mich dann nochmal ausführlich belesen und auch nochmal geguckt, welche Amps neben dem OR15 noch in Frage kämen.
Schnell habe ich dann noch den Rocker 15 Terror entdeckt, der recht ähnliche Features wie der OR 15 bietet, nur noch mehr und das zu einem minimal geringeren Preis.
Der Rocker 15 kommt mit einem zusätzlichen Clean-Kanal, einem Bedroom Switch um ihn auf 1W bzw. 0,5W zu drosseln und zusätzlich gibt's noch eine Tragetasche.
Spezifikationen
Hier die Specs von beiden Amps:
OR 15
Rocker 15 Terror
Die offensichtlichsten Unterschiede sind:
Praxistests
Nachdem dann beide Amps da waren, hab ich sie ausführlich zu Hause und im Proberaum getestet.
Schnell stellte sich heraus, dass der fehlende zweite Kanal beim OR15 kein wirkliches Problem ist. Mein Cleansound war sowieso immer leicht angecruncht und mit dem Gain-Regler auf ca. 11 Uhr und switch auf Single Coil (Coil-Split sei dank!) geht das tatsächlich vollkommen klar. Für härtere Sounds nehm ich den Humbucker und hab zu dem noch ein Walrus Mayflower vor dem Amp, was auch bei diesem relativ moderaten Gainsetting schon für wirklich härtere Sounds reicht.
Beim Rocker 15 fällt schnell auf, dass er deutlich weniger Gainreserven als der OR15 hat. Tatsächlich muss ich den Gainregler dort ca. 3 Schritte weiterdrehen für ähnliche Zerrsounds.
Ansonsten ist der Grundsound schon recht ähnlich, ich hab aber das Gefühl, dass der OR15 untenrum etwas mehr Druck hat.
Der Clean-Kanal ist ein nettes Feature, bietet aber außer der Lautstärke keine weiteren Einstellungsmöglichkeiten.
Tatsächlich hab ich den Clean-Kanal kaum benutzt und letztendlich genau wie beim OR15 das Mayflower zum Boosten vor den verzerrten Kanal gehangen.
Vergisst man den Booster auszuschalten und wechselt den Kanal wird's dann richtig laut, da der Clean-Kanal doch recht viel Headroom hat.
Ein weiterer großer Pluspunkt ist der Bedroom-Switch - wie oben schon beschrieben ermöglicht er es den Amp auf 1W bzw. 0,5W zu drosseln.
Das ist insbesondere für Mietwohnungen oder nächtliches Spielen natürlich perfekt, zumal er dabei auch wirklich noch richtig gut klingt.
Lautstärke
Eine Frage, die in vielen anderen Formen zu beiden Amps häufiger auftauchte war, ob die 15W für den Proberaum oder Gigs reichen.
Ich hab zumindest den OR15 mittlerweile mit zwei verschiedenen Schlagzeugern im Proberaum getestet - bei einem war es auch etwas lauter und ging in Richtung Stoner - und ich musste den Amp dabei nie über 1 Uhr drehen (bei Gain kurz 12).
Solange man den Sound nicht komplett Clean braucht sollte das also kein Problem sein und auch für kleine Gigs vollkommen ausreichend sein.
Wenn Cleansounds eine entscheidende Rolle spielen, sollte man sich vielleicht nach etwas anderem umsehen. Da gibt's aber auch genug andere Amps die das generell besser können (z. B. der oben erwähnte Tremlord).
Für zu Hause ist der OR15 tatsächlich schon etwas grenzwertig, da ich ihn aber in erster Linie für den Proberaum wollte, ist das auch kein Problem.
Wenn man die Lautstärke direkt beim ersten Strich einpegelt, geht das aber grundsätzlich auch für zu Hause klar.
Mit dem Rocker 15 Terror ist zu Hause spielen durch den Bedroom Switch natürlich gar kein Problem.
Sounds
Ich hab natürlich wie immer auch einige Samples aufgenommen. Als Box hab ich meine Orange CR120 Combo zweckentfremdet. Das ganze ging dann über ein SM57 in mein Focusrite Scarlett.
Settings für Mitten, Tiefen, Höhen waren bei beiden Amps identisch, beim Gain hab ich versucht beide anzugleichen.
Eingespielt hab ich die Samples mit meiner Waterslide Offset mit Mojo Dual Foils - erster Sound ist der Bridge Pickup direkt in den Amp, dann folgt Neckpickup mit Coil-Split und am Ende nochmal der Bridge Pickup, zusätzlich mit dem Walrus Mayflower als Booster.
Das Gain Setting lag dabei die ganze Zeit bei ca. 11 Uhr (OR15) und 01.30 Uhr (Rocker 15 Terror). Dazu ein dezenter Hall von meinem Eventide Space.
OR 15 - Bridge - Neck - Bridge + Boost
Rocker 15 Terror - Bridge - Neck - Bridge + Boost
Die Entscheidung
Hätte ich eine komplett rationale Entscheidung getroffen, hätte es eigentlich der Rocker 15 Terror werden müssen. Der etwas niedrigere Preis und die zusätzlichen Features sprechen auf jeden Fall dafür.
Letztendlich hab ich mich dennoch für den OR 15 entschieden.
Insbesondere die Dynamik des Amps sowie der verzerrte Sound hatten es mir wirklich von Anfang an angetan. Wie sich bei der Probe herausstellte, brauch ich den zusätzlichen Clean-Kanal nicht unbedingt
und auch wenn der Bedroom-Switch eine gute Sache ist, brauch ich ihn tatsächlich auch nicht. Insgesamt hatte ich auch immer das Gefühl, dass der Rocker 15 Terror bei gleichen Settings ein ganz klein wenig dumpfer klingt und der OR15 dafür etwas aufgeräumter und direkter.
Das schickere Gehäuse hat dann übrigens auch noch einen kleinen Teil zur Entscheidung beigetragen.
Insgesamt kann man denke ich mit beiden Geräten absolut nichts falsch machen, es war tatsächlich auch eine sehr langwierige und schwierige Entscheidung.
Wer viel Wert auf den Cleankanal legt, den Amp auch oft transportieren muss oder generell einen etwas vielseitigeren Amp sucht, ist mit dem Rocker 15 Terror auch super bedient.
Ansonsten geht der Rocker 15 nächste Woche zurück und ich werde demnächst mal noch mit weiteren Drive Pedalen zum Boosten rumprobieren.
Da es am Ende ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem OR15 und dem Rocker 15 Terror wurde, zu denen es hier auch noch keine Reviews gibt, hab ich mich dazu entschieden, eine kleine Gegenüberstellung zu machen.
Vorgeschichte
Ich nutze schon sehr lange den Orange CR120 als Combo und bin grundsätzlich auch sehr zufrieden damit, nur ist das gute Stück etwas lästig zu transportieren.
Da im Proberaum sowieso genug Boxen stehen und tatsächlich auch bei den letzten Gigs fast immer Boxen da waren, hatte ich schon länger den Wunsch, mir noch ein Topteil anzuschaffen.
Naheliegend wäre dann natürlich der CR120 als Head gewesen (oder auch der neue Super Crush) - da ich den Sound in Form der Combo aber schon hab, sollte etwas neues her, gern auch zur Abwechslung mit Röhre.
Dass es wieder Orange werden sollte war von Anfang an klar, also ab zu Thomann und einiges durchprobiert.
Im Rennen waren zunächst der TH30, der OR15 und der Brent Hinds Terror (den Rockerverb 100 und den Tremlord hab ich auch noch getestet, waren aber leider nicht im Budget, zudem ist der Tremlord kein Head und eher auf Cleansounds ausgelegt - klingt aber wirklich super!).
Der TH30 hat mich leider gar nicht überzeugt, insbesondere den Shape-Regler fand ich da nicht so schön - dann doch lieber einzelne Regler für Mitten, Tiefen, Höhen.
Der OR15 allerdings hat mir rein vom Sound her sofort gefallen - er hat wirklich mehr als genug Gain und ist in niedrigeren Gain-Settings super perkusiv und anschlagsempfindlich, quasi von fast clean bis schön straff angezerrt, was ich so von meinem CR120 nicht kenne (aber sehr mag!).
Das scheinbare Problem an der Stelle war allerdings, dass der OR15 nur einen Kanal hat und ich in meiner Band recht häufig zwischen (fast) clean und verzerrt switche.
Weitere Recherche und ein weiterer Anwärter
Zu Hause hab ich mich dann nochmal ausführlich belesen und auch nochmal geguckt, welche Amps neben dem OR15 noch in Frage kämen.
Schnell habe ich dann noch den Rocker 15 Terror entdeckt, der recht ähnliche Features wie der OR 15 bietet, nur noch mehr und das zu einem minimal geringeren Preis.
Der Rocker 15 kommt mit einem zusätzlichen Clean-Kanal, einem Bedroom Switch um ihn auf 1W bzw. 0,5W zu drosseln und zusätzlich gibt's noch eine Tragetasche.
Spezifikationen
Hier die Specs von beiden Amps:
OR 15
- Leistung: 15 Watt
- 1 Kanal
- Regler: Master Volume, Höhen, Mitten, Bass und Gain
- Vorstufe: 3x ECC83 Röhren
- Endstufe: 2x EL84 Röhren
- Effektloop mit 12AT7 Röhre
- schaltbar zwischen 15 und 7 Watt
- Maße (BxHxT): 40,8 x 18,3 x 21,7 cm
- Gewicht: 8,06 kg
Rocker 15 Terror
- Leistung: 15 Watt RMS - umschaltbar auf 15 / 7 / 1 / 0.5 Watt
- 2 Kanäle
- Röhrenbestückung: 3x ECC83, 1x ECC81, 2x EL84
- Regler Natural-Volume, Gain, Bass, Mid, Treble, Dirty-Volume
- mono FX-Loop
- Lautsprecherausgänge: 1x 16 Ohm, 2x 8 Ohm
- Gewicht: 6,4 kg
- inkl. Gigbag
Die offensichtlichsten Unterschiede sind:
- 1 Kanal vs 2 Kanal
- Bedroom Switch für 1W bzw. 0,5W beim Rocker 15
- Gewicht (8,06 kg vs 6,4 kg) - was auch an dem Holzgehäuse liegt beim OR 15
- Gigbag beim Rocker 15 Terror
- Holzgehäuse beim OR15
Praxistests
Nachdem dann beide Amps da waren, hab ich sie ausführlich zu Hause und im Proberaum getestet.
Schnell stellte sich heraus, dass der fehlende zweite Kanal beim OR15 kein wirkliches Problem ist. Mein Cleansound war sowieso immer leicht angecruncht und mit dem Gain-Regler auf ca. 11 Uhr und switch auf Single Coil (Coil-Split sei dank!) geht das tatsächlich vollkommen klar. Für härtere Sounds nehm ich den Humbucker und hab zu dem noch ein Walrus Mayflower vor dem Amp, was auch bei diesem relativ moderaten Gainsetting schon für wirklich härtere Sounds reicht.
Beim Rocker 15 fällt schnell auf, dass er deutlich weniger Gainreserven als der OR15 hat. Tatsächlich muss ich den Gainregler dort ca. 3 Schritte weiterdrehen für ähnliche Zerrsounds.
Ansonsten ist der Grundsound schon recht ähnlich, ich hab aber das Gefühl, dass der OR15 untenrum etwas mehr Druck hat.
Der Clean-Kanal ist ein nettes Feature, bietet aber außer der Lautstärke keine weiteren Einstellungsmöglichkeiten.
Tatsächlich hab ich den Clean-Kanal kaum benutzt und letztendlich genau wie beim OR15 das Mayflower zum Boosten vor den verzerrten Kanal gehangen.
Vergisst man den Booster auszuschalten und wechselt den Kanal wird's dann richtig laut, da der Clean-Kanal doch recht viel Headroom hat.
Ein weiterer großer Pluspunkt ist der Bedroom-Switch - wie oben schon beschrieben ermöglicht er es den Amp auf 1W bzw. 0,5W zu drosseln.
Das ist insbesondere für Mietwohnungen oder nächtliches Spielen natürlich perfekt, zumal er dabei auch wirklich noch richtig gut klingt.
Lautstärke
Eine Frage, die in vielen anderen Formen zu beiden Amps häufiger auftauchte war, ob die 15W für den Proberaum oder Gigs reichen.
Ich hab zumindest den OR15 mittlerweile mit zwei verschiedenen Schlagzeugern im Proberaum getestet - bei einem war es auch etwas lauter und ging in Richtung Stoner - und ich musste den Amp dabei nie über 1 Uhr drehen (bei Gain kurz 12).
Solange man den Sound nicht komplett Clean braucht sollte das also kein Problem sein und auch für kleine Gigs vollkommen ausreichend sein.
Wenn Cleansounds eine entscheidende Rolle spielen, sollte man sich vielleicht nach etwas anderem umsehen. Da gibt's aber auch genug andere Amps die das generell besser können (z. B. der oben erwähnte Tremlord).
Für zu Hause ist der OR15 tatsächlich schon etwas grenzwertig, da ich ihn aber in erster Linie für den Proberaum wollte, ist das auch kein Problem.
Wenn man die Lautstärke direkt beim ersten Strich einpegelt, geht das aber grundsätzlich auch für zu Hause klar.
Mit dem Rocker 15 Terror ist zu Hause spielen durch den Bedroom Switch natürlich gar kein Problem.
Sounds
Ich hab natürlich wie immer auch einige Samples aufgenommen. Als Box hab ich meine Orange CR120 Combo zweckentfremdet. Das ganze ging dann über ein SM57 in mein Focusrite Scarlett.
Settings für Mitten, Tiefen, Höhen waren bei beiden Amps identisch, beim Gain hab ich versucht beide anzugleichen.
Eingespielt hab ich die Samples mit meiner Waterslide Offset mit Mojo Dual Foils - erster Sound ist der Bridge Pickup direkt in den Amp, dann folgt Neckpickup mit Coil-Split und am Ende nochmal der Bridge Pickup, zusätzlich mit dem Walrus Mayflower als Booster.
Das Gain Setting lag dabei die ganze Zeit bei ca. 11 Uhr (OR15) und 01.30 Uhr (Rocker 15 Terror). Dazu ein dezenter Hall von meinem Eventide Space.
OR 15 - Bridge - Neck - Bridge + Boost
Rocker 15 Terror - Bridge - Neck - Bridge + Boost
Die Entscheidung
Hätte ich eine komplett rationale Entscheidung getroffen, hätte es eigentlich der Rocker 15 Terror werden müssen. Der etwas niedrigere Preis und die zusätzlichen Features sprechen auf jeden Fall dafür.
Letztendlich hab ich mich dennoch für den OR 15 entschieden.
Insbesondere die Dynamik des Amps sowie der verzerrte Sound hatten es mir wirklich von Anfang an angetan. Wie sich bei der Probe herausstellte, brauch ich den zusätzlichen Clean-Kanal nicht unbedingt
und auch wenn der Bedroom-Switch eine gute Sache ist, brauch ich ihn tatsächlich auch nicht. Insgesamt hatte ich auch immer das Gefühl, dass der Rocker 15 Terror bei gleichen Settings ein ganz klein wenig dumpfer klingt und der OR15 dafür etwas aufgeräumter und direkter.
Das schickere Gehäuse hat dann übrigens auch noch einen kleinen Teil zur Entscheidung beigetragen.
Insgesamt kann man denke ich mit beiden Geräten absolut nichts falsch machen, es war tatsächlich auch eine sehr langwierige und schwierige Entscheidung.
Wer viel Wert auf den Cleankanal legt, den Amp auch oft transportieren muss oder generell einen etwas vielseitigeren Amp sucht, ist mit dem Rocker 15 Terror auch super bedient.
Ansonsten geht der Rocker 15 nächste Woche zurück und ich werde demnächst mal noch mit weiteren Drive Pedalen zum Boosten rumprobieren.
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