Wasserbeize mit Leinöl versiegeln (Ziel: Dünne, seidenmatte Beschichtung Hals)?

  • Ersteller Gast174516
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...@house md
Färbt dein Hals nicht ab, wenn du mit einem feuchten, weißen Lappen daran reibst?
Hi,

nein, das färbt nur ab wenn die TO-Schicht zu dünn ist.
Das TO zieht ja porentief ein und bildet ab der ~ 4.Schicht einen lackähnlichen Film, der wasserundurchlässig ist. Ich hab um die 25 dünne Schichten aufgetragen. Wichtig bei TO ist auch die Aushärtungszeit von minimal einer Woche.
Und es ist ein neuer, unbehandelter Neck.

Versuchsweise habe ich mal das Leinöl getestet- zwei Schichten auf die Beize. Färbt leicht ab, leider. Vielleicht müssen drei oder mehr Schichten drauf?
 
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Meine Gitarre war frisch gebaut und nicht irgendwie vorbehandelt. Es waren bei mir 5 Schichten Tru-Oil, denn ich wollte keine glänzende Beschichtung, sondern eher eine "normale" geölte Oberfläche, trotzdem ist eine Schichtbildung da, aber allenfalls seidenglänzend. Gut möglich, dass ich das Problem mit mehreren Schichten nicht gehabt hätte. Es stört mich aber auch nicht besonders, da der Hals nicht gebeizt ist und es offenbar der Färbung der Gitarre nicht weiter schadet. Man muss halt ein wenig aufpassen damit, Schweißband an den rechten Unterarm und nicht unbedingt im Sommer mit weißem T-Shirt, dann passt das. Aber beim nächsten mal nehme ich trotzdem Spiritusbeize. Und ob du mit Leinöl(-firnis) oder Halböl eine so dichte Beschichtung hinbekommst wie mit Tru-Oil wage ich zu bezweifeln.
 
Das Problem mit den Spiritusbeizen ist wohl die anschließende Beschichtung. Tru Oil dürfte diese Beize anlösen, verdünntes Leinöl auch. Tru Oil kannst Du allerdings auch spritzen, so dass ich mir vorstellen könnte, so eine Grundierung „lösungsfrei“ aufzubringen, die man im Nachhinein mit weiteren handaufgetragenen TO-Schichten ergänzen kann. Maybe.

Aber wie beschrieben- TO ist wenigstens „water resistant“, da ist ab gewisser Schichtstärke die Wasserbeize versiegelt. Ich werde in einer Woche den Hals mit D’artfords politur (first stage) polieren und mal schauen, wie das optisch und haptisch rüberkommt. Das wird ein sanfter Glanz, kein Hochglanz. Eventuell noch ein Wachs als Finish oder etwas Leinöl und es wird noch seidiger.
Dennoch:
In der Theorie sollte es aber eigentlich auch Leinöl schaffen.

Edit: Tru Oil überdeckt auch z.B. Acryllack oder Decals problemfrei wenn genug Schichten aufgetragen werden.
 
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So wie ich das sehe, hängt es wohl von der Anzahl der Schichten, bzw. von der Schichtdicke insgesamt ab.
Danke für den Hinweis mit der Spiritusbeize! Da werde ich im Ernstfall wohl noch einiges experimentieren müssen...
 
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Ich bleib da dran. Ein berühmter „Luthier“ aus Cremona hat ja auch vor Jahrhunderten „oil varnish“ benutzt und die millionenschweren Instrumente gibt’s ja heute noch ;)
 
...Ich hab den neck zunächst mit Truoil gefinished, aber TO zu mattieren fällt mir schwer- ich benutze ein superfine 3M Handvlies, dennoch bleiben feine Kratzer.....
.....die Überlegung, das TO weitestgehend abzuschleifen und stattdessen mit Leinöl zu finishen (verträgt sich zudem prima mit Tru Oil)
Besteht ja auch hauptsächlich aus Leinöl, nur eben teurer. :) Schleifpad von 3M ist ja zum anschleifen, klar das man dann Schleifspuren sieht. Wenn es matter haben willst mache einfach Kieselsäure als Pulver ins Öl.
Für Leinöl gibt es Trocknungsbeschleuniger wie z.B. Kobalt oder Mangan. Dürfte dann ähnlich schnell trocknen wie diese Spezialleinöl. :)
 
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^ naja, keine Ahnung was in TO noch enthalten ist, aber bisher hab ich damit immer gute Erfahrungen gemacht.
Aber interessant was Du zum mattieren sagst- ich dachte immer, dieses Handschleifvlies in ultrafine sei erste Wahl dafür?

@mrairbrush

Meinst Du dieses mehlige Kieselsäurepulver aus der Drogerie?
 
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Korrekt. Reine Kieselsäure (Siliciumdioxid). Wird als Mattierungsmittel bei Lacke eingesetzt. Damit ist aber auch Fotopapier von Tintenstrahler beschichtet damit die Tinte nicht verläuft. :) Das Vlies ist zum anrauhen gedacht. Entspricht ca. Körnung 1500 denke ich mal. Daher auch noch Schleifspuren.
Mattieren durch schleifen könntest auch mit feinem Bimsmehl machen.
https://www.chemie.de/lexikon/Kiese...Sauerstoffsäuren,ist eine sehr schwache Säure.
 
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Leinöl (unverdünnt) versiegelt nach drei Schichten. Ich konnte auf einem Probestück Ahorn (gebeizt mit Clou Pulverbeize wasserverdünnt), anschließend drei Schichten Leinöl (siehe Link oben) nach mehrtägigem Trocknen und Check mit feuchtem Lappen keinen Abtrag der Beize mehr feststellen. Nach zwei Schichten Öl gab es immer noch eine leichte Verfärbung.
 
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...sobald etwas versiegelt ist, dann ist es nicht mehr offenporig.

Völlig richtig, aber ich glaube dieser Begriff wird so oft "missbräuchlich" verwendet dass der Laie ihn entprechend übernimmt.

So gibt es z.B. viele Gitarrenbauer die Gitarren aus relativ minderwertigen Hölzern mit modernen Lacken matt lackieren ohne zuvor Poren zu füllen und dann von Offenporigkeit sprechen und unterstellen das Holz könne atmen und der Klang wäre viel lebendiger.

Viele dieser Marketinglügen werden leider für bare Münze genommen und natürlich kommt man mit der hier möglichen Aufklärung nicht dagegen an.

Nebenbei bemerkt ist house md derjenige der diesen thread eröffnet hat.

.
 
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Gefälltes Holz kann nicht mehr atmen.
Zugegeben, vielleicht war ich hier irreführend.
Auch mit Tru Oil bleiben die Poren fühl- und sichtbar, sind aber mit Sicherheit mehr oder weniger versiegelt.
Eben diese Fühl- und Sichtbarkeit ist mein Ziel, eben eine dünne Beschichtung mit optimaler Haptik und dennoch verschlossener Beize.
 
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Am Hals sollte schon etwas widerstandfähiges sein. Eine Ölschicht wird doch schnell abgenutzt und alles landet im Holz. Wird schon einen Grund haben warum die meisten Hälse lackiert sind. Es ist einfach pflegeleichter. Es wird mechanisch belastet, anders als ein Holz das man lediglich gegen Feuchtigkeit schützen muss.
 
Am Hals sollte schon etwas widerstandfähiges sein. Eine Ölschicht wird doch schnell abgenutzt und alles landet im Holz. Wird schon einen Grund haben warum die meisten Hälse lackiert sind. Es ist einfach pflegeleichter. Es wird mechanisch belastet, anders als ein Holz das man lediglich gegen Feuchtigkeit schützen muss.
Naja, Truoil greifst Du nicht ab, das wird ähnlich hart wie Nitrolack aber klebt nicht. Roasted Maple musst z.B. gar nicht behandeln. Ich hab diverse Hälse lasiert und mit Hartöl „versiegelt“- auch da greift sich nichts ab und es ist smooth wie nichts.
 
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