Musikproduktion der 90er?

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Hab gerade mein Revox A77 frisch von Service bekommen
Wenn ich Bock auf voll analog hab wird darauf heute noch ab und an abgemischt.
Aber auch der Bandsättigungseffekt ist nicht zu verachten.
Heute Liebhaberei aber in den 90ern zumindest bei uns noch in Verwendung
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Hier zum Beispiel ein A77 MK III
 
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Allerdings hört der größte Teil der Nutzer auch nicht wenn es sch ..... klingt.
na, gerade die Unzulänglichkeiten (Wow & Flutter, Noise) klingen besonders angenehm-nostalgisch

Wenn ich Bock auf voll analog hab wird darauf heute noch ab und an abgemischt.
Aber auch der Bandsättigungseffekt ist nicht zu verachten.
Heute Liebhaberei aber in den 90ern zumindest bei uns noch in Verwendung
Ist Tonband im Profibereich nicht heute schon wieder Goldstandard? Oder simulieren die das auch nur?


Hot take: Der 90er Sound wird dieses Jahrzehnt - gerade wegen der vielen Hybridstudios - wieder der heiße Scheiß ^^
 
man in den 90ern Pop-/Rock-Musik
Zu der Zeit begann der Boom für den Heimischen PC Markt, es gab tatsächlich Cubase für meinen 486 dx4 / Windows 3.1 - das alles war so teuer, dass man Monate arbeiten musste, wenn man einen normalen Job hatte.... ich habe ende der 80er mit Interessierten auf 8Spur Tascam mit einem Digitalen FX ( SPX 90 ) und nem Mixer, der als Rauschgenerator eingesetzt werden könnte, Aufnahmen gemacht: Marshall JCM800 im Wohnzimmer mit SM58 abgenommen.... hat Spass gemacht, aber nur dieses Set hat etwa 20000DM gekostet...ich erinnere, das noch ein geiles "Glockenklang" 4in1 Noisegate angeschafft wurde. 19 Zoll, auch ca. 1000DM !
Ich selbst habe 1994 einen QY10 Sequenzer erworben-und war begeistert, welche MIDI Möglichkeiten es gab. Die Daten habe ich mit nem Amiga 500 verarbeitet - nur Zahlenkolonnen, und per Roland PRO-E den Sound erzeugt. Diese analogen Keyboardsounds suche ich heute, klingen nach Whitney H usw....
Als Gitarrenspieler war die JEM77FP zusammengespart - und ein ZOOM9002. Problem war eher die Aufnahme, die privat auf Kassette gemacht wurde: die Tascam 8Spur produzierte vor allem Kosten, und wurde Mitte 90 nicht mehr genutzt. Ich jammte damals mit nem Kumpel (auch Gitarre) und selbst aufwändig programmierter MIDI Begleitung. Rechner war Mitte 90 ein Pentium 100 MHz- allein der Umstieg auf Pentium war nicht unter 4000 DM zu haben, und die HD im einstelligen Gigabyte Bereich... für 16 MEGA Byte EDO RAM auf einem Chip 900 DM bezahlt als die erhältlich waren !
Habe die Musik damals auch aus den Augen verloren, als das Year2k Problem aufkam, gab es diesen Multimedia Hype und gefühlt jeden Monat etwas neues - vorher gab es jährliche Entwicklungssprünge. Internet ? Wunschtraum.... den Inhalt einer Diskette zu übertragen, konnte Stunden dauern... bis AOL kam (in jedem Heft eine WerbeCD) und uns Deutsche vernetzt hat. Übrigens für Geld pro Megabyte und per Telefonrechnung abgerechnet. Handy, mobiles Internet, Google, Amazon,Navis... ??? Gab es nicht. Nicht mal mp3. Da war das Leben noch Vintage, wir hatten Freunde aus Fleisch und Blut - und waren relativ unbeschwert
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Mit etwas Delay und geübten Sängern. Wir hatten dann von ibanez so ein 19Zoll Gerät für Gesang - mit nem EQ und Compressor - das wars. Die Sängerin hat drei mal pro Woche geübt.
Ich denke, ich weiss etwas Charakteristisches für den Sound: Die YAMAHA DX7 Sounds haben viele Produktionen geprägt und besonders diese warmen Keyboard Klänge, die mir heute sofort auffallen wenn sie im Radio laufen... Es gibt einige dieser jungen Künstler, die diese Sounds in aktuellen Songs nutzen: Dua Lipa z.B. oder unser Landsmann "purple Disco machine - der macht sogar mehrere Hits aus gleichem Material. Die Klänge waren m.W. FM Sounds.
 
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Ich denke, ich weiss etwas Charakteristisches für den Sound: Die YAMAHA DX7 Sounds haben viele Produktionen geprägt und besonders diese warmen Keyboard Klänge, die mir heute sofort auffallen wenn sie im Radio laufen... Es gibt einige dieser jungen Künstler, die diese Sounds in aktuellen Songs nutzen: Dua Lipa z.B. oder unser Landsmann "purple Disco machine - der macht sogar mehrere Hits aus gleichem Material. Die Klänge waren m.W. FM Sounds
FM war dann doch sicher eher frühe 90er oder hat sich das im Hobby-Bereich länger gehalten? :biggrinB:


ich habe ende der 80er mit Interessierten auf 8Spur Tascam mit einem Digitalen FX ( SPX 90 ) und nem Mixer, der als Rauschgenerator eingesetzt werden könnte, Aufnahmen gemacht: Marshall JCM800 im Wohnzimmer mit SM58 abgenommen.... hat Spass gemacht, aber nur dieses Set hat etwa 20000DM gekostet...ich erinnere, das noch ein geiles "Glockenklang" 4in1 Noisegate angeschafft wurde. 19 Zoll, auch ca. 1000DM !
Wir hatten dann von ibanez so ein 19Zoll Gerät für Gesang - mit nem EQ und Compressor -
Sofern kann man den Sound ja relativ gut imitieren, solange einfaches Rack-Gear aus der Dekade noch günstig ist. Sollte ja keiner hören können, dass das über einen modernen Rechner läuft ^^
 
....Hobby-Bereich länger gehalten.....

Wenn Du knapp 1000 - 2000DM verdienst, so ein (billiges) Gerät mal eben (z.B. YAMAHA QY10 = 680 DM bei Erscheinen, Roland PRO E gebraucht 1000DM) dann nutzt Du das ja für länger. Der QY kam 93 raus. Wollte noch sagen: Spliff war die Band mit dem besten Sound, oder "Propaganda" , die haben dann sogar auf der CD angegeben, dass ADAT im Spiel war - Meilensteine aus Deutschland.
Ich nehme mal an, Du bist noch jung. Ich musste für mein Zoom9002 ein halbes Jahr arbeiten - und habe im Bergbau gut verdient. Aufnehmen war schwierig. Ihr wisst DAW nicht voll zu schätzen, befürchte ich.
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Ich will vor allem die Arbeitsleistung und den Gegenwert ansprechen: mein erster Pentium 100 hat um die 3000DM gekostet - das musste ein Jahr geplant werden. Eine Schachtel Kippen 4DM, Liter Sprit um 1,30DM, Miete 350DM. Aber die Löhne ? Wechselschicht in der Industrie 2300 DM als Junggeselle, 900DM bei Aldi an der Kasse. Ein Marshall JCM800 um die 1500 DM, wenn ich recht erinnere.
 
Wenn Du knapp 1000 - 2000DM verdienst, so ein (billiges) Gerät mal eben (z.B. YAMAHA QY10 = 680 DM bei Erscheinen, Roland PRO E gebraucht 1000DM) dann nutzt Du das ja für länger. Der QY kam 93 raus. Wollte noch sagen: Spliff war die Band mit dem besten Sound, oder "Propaganda" , die haben dann sogar auf der CD angegeben, dass ADAT im Spiel war - Meilensteine aus Deutschland.
Ich nehme mal an, Du bist noch jung. Ich musste für mein Zoom9002 ein halbes Jahr arbeiten - und habe im Bergbau gut verdient. Aufnehmen war schwierig. Ihr wisst DAW nicht voll zu schätzen, befürchte ich.
Ja, auf jeden Fall! DAW und zunehmend günstige Hardware haben ja überhaupt den Hobby-Producer-Boom ausgelöst :)

Allein, dass ich heute ein gebrauchtes Effektgerät unter 100€ kriege...
Wobei Hardware ja schon Mode folgt, dass einerseits wohlhabende Amateure heute schon alle paar Jahre das neuste Gear kaufen und andererseits Vintage-Equipment grundsätzlich eine Zunahme an Nachfrage erfährt
 
andererseits Vintage-Equipment grundsätzlich eine Zunahme an Nachfrage
Das hat einen einfachen Grund: Durch DAW, die Streamingdienste und Marketing fühlen sich Leute dazu berufen, Musik zu produzieren - weil es so einfach ist.... man wird ja dann auch ohne Arbeit reich bzw bekannt. Und weil gerade Studioarbeit nicht nur viel Theorie, sondern auch Praxis erfordert, klappt das bei manchem ZuHause in der DAW nicht so gut.... OBWOHL SIE DAS 90ER PLUGIN HABEN. Muss also an den Geräten liegen... "Vintage" ist sicher gut , das sollte man kaufen, ind schon wird es was..... NEIN. Wenn ich lese, wie Du von "Flutter" schreibst, merke ich das. Theorie. Denn hast Du jemals echtes Flutter gehört ? Manche denken sicher, wenn ein Song der 90er gut klingt, braucht man da ne Stunde am Rechner. Stimmt. Wenn man die Erfahrungen der 90er hat könnte das klappen... 32 Minuten 8Spur mit der kleinen Tascam haben etwa 45 DM Bandmaterial gekostet. Da hätte man bei Aldi sicher einen Tag für arbeiten müssen. Also wurden die Takes besser geübt, die Arrangements überlegt, und das Selbstbewusstsein auf passendes Level kalibriert.
Ich glaube, ich selbst werde langsam " Vintage "
 
NEIN. Wenn ich lese, wie Du von "Flutter" schreibst, merke ich das. Theorie. Denn hast Du jemals echtes Flutter gehört ?
Dude, ich ziehe meine Mixe über ein Kassettendeck und bin auch noch mit Audiokassetten aufgewachsen...


Und weil gerade Studioarbeit nicht nur viel Theorie, sondern auch Praxis erfordert, klappt das bei manchem ZuHause in der DAW nicht so gut.... OBWOHL SIE DAS 90ER PLUGIN HABEN. Muss also an den Geräten liegen... "Vintage" ist sicher gut , das sollte man kaufen,
Hardware hat schon einen anderen Workflow. Wobei ich persönlich, umso weniger Freizeit ich habe, umso mehr in-the-box arbeite.
Gibt einen schönen Artikel von Stock-Aitken-Waterman aus den 80ern(!), wo ausgerechnet die sagen, dass digital zu sauber klingt :ROFLMAO: Die hatten sich dann Röhrengear aus den 50ern und 60ern gekauft.

Gerade bei punkigem Kram klingt selbst billige Hardware 'besser'. Wenn ich ein Schlagzeug programmiere, klingt das itb. halt viel zu sauber.


Manche denken sicher, wenn ein Song der 90er gut klingt, braucht man da ne Stunde am Rechner. Stimmt. Wenn man die Erfahrungen der 90er hat könnte das klappen... 32 Minuten 8Spur mit der kleinen Tascam haben etwa 45 DM Bandmaterial gekostet.
Mit Hardware arbeitet man auch automatisch langsamer, da brauch ich für einen Song dann einige Wochen statt einiger Stunden.
Erfahrung ist auch die passende Klangästhetik: kannst die beste Ausstattung haben und es kann trotzdem 'falsch' oder zu modern klingen. Im Umkehrschluss kannst du natürlich itb 99% vom Sound erreichen.
Aber seien wir ehrlich: als Hobbyist geht es um den Spaß - und gerade wenn man Freude an der Technik hat
 
Und ? Wenn Du Flutter bei Kassetten hast, dann pflege mal den Capstan... Wieviel Arbeitsstunden hast Du denn so für Equipment gearbeitet, bzw mit Aufnahme, Spielen, Mixen - auch im Studio ?
Also wenn jemand meint, es ist genau so, Kasetten zu verwenden, als wenn man selbst zu der Zeit mit den Dingern gearbeitet hat, dann beschreibt das genau das, was ich meine.... als die Ju58 in der Schweiz abgestürzt ist, konnte der Gast nicht helfen - obwohl er das Ding dich am Simulator doch schon hundert Mal abgefangen hat.... will sagen: Dabei gewesen zu sein kann man nicht ersetzen. Dude.
Und danke für das Beispiel.
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"....brauch ich für einen Song dann einige Wochen statt einiger Stunden....."

Danke. Das sagt es doch schon.
 
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"....brauch ich für einen Song dann einige Wochen statt einiger Stunden....."

Danke. Das sagt es doch schon.
Entspann dich, ich widerspreche dir doch überhaupt nicht

will sagen: Dabei gewesen zu sein kann man nicht ersetzen
darum ist der Thread doch ganz spannend. Und lernen kannst du nur von Älteren


Wieviel Arbeitsstunden hast Du denn so für Equipment gearbeitet, bzw mit Aufnahme, Spielen, Mixen - auch im Studio ?
Bin aber auch ein schlechtes Beispiel, weil ich mich hauptsächlich für Produktion und Mixing interessiere und offenkundig miserabler Musiker bin ;)
'Für Equipment gearbeitet': hatte vom meinem ersten Job damals schon das meiste in mein Heimstudio gesteckt, wobei das in keiner Form fancy ist. Unterschied zu den 90ern ist sicher, dass außer Interface und DAW das meiste nett, aber nicht notwendig ist


So, nun aber zurück zum Thema :giggle:
 
Ich weiß ja nicht.
Das ganze Geargeire, Vintage, gut oder nicht, optimierte Geräte, ist mir erstmal egal.
Ich hab hier einiges rumstehen und das ist in Betrieb.
Meinem Yamaha 8Track Recorder nutze ich jahrelang als Mischer, dann hab ich ihn warten lassen um die letzten alten Tapes zu retten und nun nehme ich ihn ab und zu auch zum Ideen festhalten her. Binde ihn in neue Setups ein oder nehme zuhause kleine „LoFi Stücke“ damit auf.
Es ist doch müßig den mit einer DAW wie Ableton zu vergleichen.
Das sind zwei Paar Schuhe. Beide in ihrer Zeit großartige Errungenschaften und in ihren Möglichkeiten sehr vielseitig und gut einsetzbar. Ableton ist für mich mehr ein eigenes Instrument .
Ich mag den Workflow von Bandmaschinen , die Pausen beim Umspulen etc. Bringen Ruhe rein die ich mir digital bewusst erarbeite.Die Limitierung setzt andere Prozesse in Gang, Man Muss planen und umdenken.
Dies tue ich auch bei DAWs etc. der
gesamte Prozess ist ein zwar anderer aber es kommt’s auf Ergebnis an. Alleine für mich Solo produziere ich gemeinsam mit der Technik egal welcher. Da ist mein Flow maßgebend
Als Band oder Studiomusiker mit konkreten Zielen vor der Aufnahme ist die aktuelle Technik ohne Fragen ein Segen
 
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Ich verbinde mit meinen 90er ( bis in die 200er) Musikproduktionen viele Experimente welche aus Unkenntnis und Mangel geboren waren. Es gab im Umfeld einen Typen der machte mit dem Computer Musik, das faszinierte mich schon, doch als ich die Musik hörte war der erste Glanz ab. Heute weiß ich, das lag an seinen Kompositionen, nicht am Computer.
:)
Alleine finanziell war das einfach nicht drin.
So stöpselten wir einfach alles zusammen was wir finden konnten und irgendein Geräusch von sich gab. Flohmärkte waren eine wahre Fundgrube. Die Digitalisierung schwämmte uns für ein paar Mark veraltete Gerätschaften in die Hände welche wir selbst nicht kannten oder nur Ansatzweise voll ausschöpfen konnten. So ersetzte das Revox A77 ein HiFi Tapedeck im Proberaum zunächst vor allem weil es cooler aussah und unser „Studio“ so an Glanz gewann.
Der Juno 60 kostete mich 30 Mark und überforderte vor allem dadurch dass er nicht auf Knopfdruck echte Streicher spielte wie der Synthesizer der Tanzband aus dem Nachbarsdorf. Alleine den Arpeggiator mit der Boss Drummachine eines Kollegen zu synchronisieren dauerte Tage. Da fehlten uns einfach die passenden Kabel und Kenntnisse. Wir lernten Kompromisse in Lösungen zu wandeln und mit den Geräten zu interagieren.
Wir haben dann mit Endlosbändern Loops geschnipselt. Am 8Track Recorder zusammengeführt, Gitarren drübergelegt und wieder verfremdet. Der Regler für die Bandgeschwindigkeit war Segen und Fluch zugleich. Alte Casio Plastikhupen mit Phaser, Verzerrer und co wurden in Synthesizer verwandelt.
Ich baute mir damals einen Unterbrechungstaster um Stutter Effekte zu erschaffen. Das Ding benutze ich heute noch.

Ich denke im Großen und Ganzen gibt es einfach zwei Arten sich seiner Musik zu nähern.
Die experimentelle und die geplant zielorientierte.
Beide interagieren und sind ohne Frage weder unterschiedlich zu bewerten noch voneinander zu trennen.
Einmal nutzt man, was man vor sich hat und schaut was damit geht oder daraus wachsen kann. Und einmal schaut man, wie man mit dem was vor einem liegt das was im Kopf ist realisieren kann.
Musiker_innen mit einem primären Hang zum Letzteren hatten es damals schon sehr schwerer. Da war dann alles einfach nur Sauteuer und unerreichbar weit weg.

Beispiel:
Der o.g. Freund hatte einen Boss DR? gekauft, der Klang einfach schon „echter“ als sein Roland Tr808. ;-)
Ich kann mich an einige Diskussionen und sein Leid erinnern als er versuchte Songs aufzunehmen welche eben nicht nach Heimstudio sondern „Echt“ klingen sollten. Ich verstand das lange nicht, dachte ich mir doch, toll das Ding macht BummTschak und klingt halt wie es klingt, dann machen wir halt daraus was. Er hingegen, wollte mit der Maschine die Realität nachbilden. Ich sagte die DrumMachine ist kein Schlagzeug sondern ne Drummachine und die klingt halt so.
Als er EazyDrummer entdeckte und Logic und co, war er endlich glücklich und konnte sehr erfolgreich umsetzen was in ihm war und ist.
Hier schaffte die neue Technik und ihre einfach Verfügbarkeit sowas wie seine kreative Emanzipation. Bedingungen die Gleichberechtigung zwischen beiden Ansätzen umsetzbar machen.
Genau diese Trennung fällt mir auch im MB oft auf.
Mir ist immer noch fremd wenn diskutiert wird wie der eine Tubescreamer besser als der andere klingt oder was für den perfekte Gilmoresound wichtig ist. Aber ich verstehe warum dies für manche wichtig ist.
Ach Ja, genannter Freund zeigte mir auch dieses Forum ;-)
Er hatte ja nun auch nen Computer
 
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Ich denke im Großen und Ganzen gibt es einfach zwei Arten sich seiner Musik zu nähern.
Die experimentelle und die geplant zielorientierte.
Beide interagieren und sind ohne Frage weder unterschiedlich zu bewerten noch voneinander zu trennen.
Einmal nutzt man, was man vor sich hat und schaut was damit geht oder daraus wachsen kann. Und einmal schaut man, wie man mit dem was vor einem liegt das was im Kopf ist realisieren kann.
Musiker_innen mit einem primären Hang zum Letzteren hatten es damals schon sehr schwerer. Da war dann alles einfach nur Sauteuer und unerreichbar weit weg
Ein Ansatz war - ich weiß leider nicht mehr, welcher Musiker das gesagt hat - versuchen etwas zu imitieren und dann mit spannendem Ergebnis zu scheitern!
Also einfach experimentieren :D

So ersetzte das Revox A77 ein HiFi Tapedeck im Proberaum zunächst vor allem weil es cooler aussah und unser „Studio“ so an Glanz gewann.
Der Juno 60 kostete mich 30 Mark und überforderte vor allem dadurch dass er nicht auf Knopfdruck echte Streicher spielte wie der Synthesizer der Tanzband aus dem Nachbarsdorf.
Nehme aus dem Thread auf jedem Fall mit, wie preiswert legendäres Equipment zeitweise gewesen ist. Was also jeweils verfügbar ist, beeinflusst ja auch zwangsläufig den Ton.
Zumal es ja in den 90ern selbst auch eine 60er Nostalgiewelle gegeben haben soll (denke so an die britische Rockszene)
 
Zumal es ja in den 90ern selbst auch eine 60er Nostalgiewelle gegeben haben soll (denke so an die britische Rockszene)
Die war meiner Erinnerung nach eher Musikalisch/Komposotorisch und Modisch/Optisch

Das war mit dem Vintage Wahn von heute glaube ich nicht vergleichbar.
Oder ich habe das nicht so mitbekommen.
Die PräEbay Ära war jedenfalls von Flohmärkten und Zeitungsanzeigen geprägt. Die ländlichen Tanzbands, Studios und Hobbykapellem rüsteten um und der veraltete Kram, vorallem aus den 80ern, wurde dir bei uns nachgeschmissen.
Juno 60, Spaceecho, TR808, Ibanez/Boss Pedale, Sonor Teardrop, Framus BL7, …..

Das mag natürlich auch mit der Musikalischen Infrastruktur zusammenhängen. Auf dem Süddeutschen Land gibts halt eher Tanzbands und Co. Die brauchten halt auch das neue Zeug und investierten entsprechend.
Die Nachfrage nach dem alten Kram war auch dementsprechend gering.
Heute muss weniger alles gewechselt werden sondern du kannst langsam upgraden. Und der Gebrauchtmarkt hat dank Internet einfach eine enorme Reichweite.
 
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Hi, ihr einen Plan, was für einen Spatializer der Mann hier (Tony Black, erzählt hauptsächlich von 90er Jahre Hip Hop Recording) meinen könnte? Klingen die unterschiedlich?

bei 11:08 min

View: https://youtu.be/gL90beaGq-w?si=qAjSUMLHa0-J7SDT&t=668


Finde nebenbei ja gerade sowieso ganz geil, dass alle paar Wochen neue Boom-Bap-Alben rauskommen
 
Die PräEbay Ära war jedenfalls von Flohmärkten und Zeitungsanzeigen geprägt. Die ländlichen Tanzbands, Studios und Hobbykapellem rüsteten um und der veraltete Kram, vorallem aus den 80ern, wurde dir bei uns nachgeschmissen.
Hier passierte das auch - mein 1978er Rhodes MK I Stage 73 bekam ich 1997 in gutem Zustand für 700 Mark - imaginär also ca. 360 € :D
Seit Mitte/Ende der 80er war das Instrument mit seinem Klang total aus der Mode gekommen.

In diesem Sinne...
Wie hat sich das, also die Technik und Klangästhetik (Effekte und sowas), in den 00ern (also in der Rock- und Popmusik) gewandelt
... schien mir das Rhodes dann ab der Jahrtausendwende langsam wieder gefragt. Ein paar Jahre später ging es dann richtig los. Der Rest ist bekannt.
Um 2000 gab es auch einige virtuell analoge Synthesizer. Mir fällt da der Roland JP-8000 von 1997 ein. Dafür hätte sich um 1990 kein Mensch interessiert.

Michael
 
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... schien mir das Rhodes dann ab der Jahrtausendwende langsam wieder gefragt. Ein paar Jahre später ging es dann richtig los. Der Rest ist bekannt.
Um 2000 gab es auch einige virtuell analoge Synthesizer. Mir fällt da der Roland JP-8000 von 1997 ein. Dafür hätte sich um 1990 kein Mensch interessiert.
Also im Prinzip sind die Sound-Trends auch zyklisch? Also dass alle 20 Jahre wieder dieselben Sounds hip sind? Spricht eigtl nur dagegen, dass gerade klanglich alles geht
 
Das wäre jetzt eine Frage an die Fraktion der Kultur- und Musiksoziologen... ;)

Eine starre 20-Jahre-Regel würde ich da jetzt nicht aufstellen wollen. Und heute ist es sicher was anderes als z.B. in den 80ern (oder auch in den 50ern), in denen eben noch nicht alles ging.

Das Rhodes ist evtl. zusätzlich ein Spezialfall insofern, als es in den 70ern allgegenwärtig war. Ich glaube, auf der Rhodes Super Site findet sich irgendwo das Zitat von Harold Rhodes, daß er Mitte der 70er, sobald er das Radio eingeschaltet habe, in bald jedem zweiten Popstück sein Piano habe hören können. Das sei ihm selber schon fast zu den Ohren rausgekommen.

Das könnte bei Musikern und Zuhörern Sättigungseffekte erzeugt haben. Der nette Mensch, der mir vor nun knapp 38 Jahren mein 1979er Yamaha CP-80 verkaufte, hatte damals den Standard-Spruch "Dat Rhodes is' out!" (er hatte seines auch schon vertickt), und damit wird er keinesfalls alleingestanden haben. Anfang der 80er wünschten sich eben viele sicher mal was anderes - und in diese Lücke stieß z.B. das sogenannte DX7-Rhodes.
Was ja eigentlich nur eine stark unterkühlte Plastikfassung des Originals ist. Aber es war neu, ungewohnt, und viele fanden es toll.

Ein ähnliches Spielchen gab es mit den digitalen Synthesizern - vor 35, 40 Jahren stürzte sich alles drauf (DX7, Roland D-50, Korg M1 und was noch alles), und die fetten Analogteile, die ja so gräßlich schlecht die Stimmung hielten und überhaupt so uncool waren (so feine Sachen wie Minimoog, Polymoog, Memorymoog, OB-8, Chroma, Prophet-5), staubten in den Proberaumecken zu.

Mitte/Ende der 90er dann hatten die Leute langsam genug vom kalten Klang-Plastik und schwenkten wieder zurück. Und irgendwann fanden die nächsten dann auch wieder die kalten Plaste-Kisten aus den 80ern gut.

Wahrscheinlich kann man das auch für andere elektrische Instrumente oder Amps durchdeklinieren. Nach meinem Eindruck stand ich mit meinem Spaß an klassischen Fender-Bässen Ende der 80er ziemlich allein :sneaky:. Ich habe mir noch lange die Haare gerauft, daß ich 1991 einen damals zehn Jahre alten MINT-Jazz Bass, der samt Koffer sogar noch fabrikfrisch duftete, für nicht mehr als 800 Mark (also umgerechnet gut 400 Euro, ok, nach Kaufkraft wäre das heute das Doppelte) verschachert habe :bang::bang: 😉...

Nun ja, vor gut 30 Jahren war das ein normaler Preis. Damals schielte alles nur auf Aktivelektronik oder sonstwas. Vor 15 Jahren dann bekam man selbst für die wirklich nicht sooo tollen 70er-Jahre-Jazzbässe auf einmal eine Stange Geld. Da spielten die Leute dann auch wieder Flatwound-Saiten, mit denen man in den 80ern ein totaler Hinterwäldler gewesen war...
 
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Das wäre jetzt eine Frage an die Fraktion der Kultur- und Musiksoziologen... ;)

Eine starre 20-Jahre-Regel würde ich da jetzt nicht aufstellen wollen. Und heute ist es sicher was anderes als z.B. in den 80ern (oder auch in den 50ern), in denen eben noch nicht alles ging.
kurz offtopic: gibt es denn jetzt gerade iwas, was out ist? Also selbst so Rompler kann man mit genügend Aufwand passend biegen ^^
Also am ehesten alte Modelling Amps oder sowas, die technisch durch neuere Modelle überholt sind?
Wenn ich so drüber nachdenke, so digitale Effektboxen waren vor 10 Jahren ja out, aber selbst obskure Digitech Dinger werden ja heute gesammelt
 
Spontane Einfälle dazu:
  • Yamaha CP-70/80 (schon seit 35 Jahren) - muß ich leider sagen ;). Als Klavierimitate wurden sie von den ersten wirklich brauchbaren Digitalteilen ins Abseits verfrachtet. Ich würde mein CP-80 nicht hergeben wollen, weil es sich einfach toll anfühlt und spielt - aber für ein Revival fehlte dem Instrument jener eigene Charakter und Wiedererkennungswert, den das Rhodes nun mal hat.
  • E-Bässe mit häßlichen 80er-Jahre-Korpusfarben und passend lackierten "bremsenden" Halsrückseiten. Ich erinnere mich, daß unser Dozent auf dem Remscheider Workshop "Jazz & Rock in progress" 1991 u.a. einen gut klingenden Warwick Bass (Thumb? Streamer?) dabeihatte, der mit einer komischen blauvioletten Weltraumszenerie zugekleistert war. So was läge heute wohl wie Blei in den Läden - ich würde die Dose Abbeizmittel gleich mit verkaufen.
  • "Busy-Slap-Groove"-Basslinien? :dizzy: Scheinen mir zwar eeeeetwas wiedergekommen zu sein - aber wenn man jetzt so übertrieben loslegen würde wie die vielen Klopfspechte in den 80ern, hätte man noch heute bestimmt schnell den Proberaum für sich allein :sneaky:.
  • Dazu passend deutlich elektronische Schlagzeugklänge (speziell Snare- und Tom-Imitate) aus den frühen 80ern? Da müßte sich die klopfende Fraktion hier auskennen, ob man damit tatsächlich wieder einen Blumentopf usw.
  • Ich glaube, riesige 80er-Jahre-Gitarrenracks mit -zig digitalen 19-Zoll-Multifaxengeräten sind bei unseren sechssaitigen Kollegen derzeit auch nicht gerade der Renner.
  • Alte Digitalklaviere - ein Freund von mir hatte lange Zeit eines aus den späten 80ern. Klang für die damalige Zeit zwar akzeptabel, aber nur solange, wie man nicht wußte, wie schlecht es sich anfühlte. Gut - von schlechten Rhythmuscomputern hat man auch mal gedacht, die will keiner mehr. Und dann mußte nur mal einer im passenden Kontext bekanntwerden, und alles stürzte sich drauf ;) - aber sicher gerade weil er überhaupt nicht wie ein echtes Schlagzeug klang. Diese Chance bleibt Imitaten wie Digitalklavieren wohl verbaut.
 
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