Italienische Akkordeons besser als deutsche?

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Guten Tag
Es ist zwar ein sehr alter Faden hier, trotzdem ist das Thema interessant. Was das Ansprechverhalten angeht, das hängt nicht in allen Fällen mit der Qualität zusammen. Ich hatte eine Hohner Verdi in der Hand (Massengefertigtes Chinaprodukt) Ansprechverhalten war top, brauchte man nur einen Hauch drücken, Dan war der Ton da. Das hatte aber nichts mit der Qualität zu tun. Meine Piatanesi Cassotto hat ungefähr das gleiche Ansprechverhalten, allerdings sind das A Mano Stimmplatten. Wenn man erstmal anfängt, wie eine Orgel zu spielen, merkt man, wie vergleichsweise ,,schlecht" die Hohner Verdi und wie gut die piatanesi allgemein klingt, trotz ihres eigentlich gleichen Ansprechverhaltens. Was Qualität betrifft, sind die Italiener einfach besser, klar mann kann jetzt eine Piatanesi nicht mit einer Verdi vergleichen, aber es ging nur ums Ansprechverhalten.
 
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Was das Ansprechverhalten angeht, das hängt nicht in allen Fällen mit der Qualität zusammen. Ich hatte eine Hohner Verdi in der Hand (Massengefertigtes Chinaprodukt) Ansprechverhalten war top, brauchte man nur einen Hauch drücken, Dan war der Ton da. Das hatte aber nichts mit der Qualität zu tun. Meine Piatanesi Cassotto hat ungefähr das gleiche Ansprechverhalten, allerdings sind das A Mano Stimmplatten.

Entschuldige, aber ich musste grade beim lesen deines Beitrags schmunzeln...


Aber wenn das nichts mit Qualität zu tun hat ... mit was dann? Da hat ein Akkordeon mit einfachen Stimmplatten das gleich gute Ansprechverhalten wie ein Akkordeon mit Top-Stimmplatten...Da würde ich sagen, hat im einen Fall der Handwerker ganze Arbeit geleistet und aus einfachen Stimmplatten optimale Ansprache rausgeholt und im anderen Fall hat der Handwerker aus Topmaterial nur ein mäßiges Endergebnis rausgeholt. Auch die Arbeiter die das Gerät zusammenbauen geben mit ihrer Arbeit in das Gesamtergebnis ein und machen einen guten Anteil daran aus, wie qualitativ gut oder schlecht ein Gesamtprodunkt rauskommt.

Wenn man erstmal anfängt, wie eine Orgel zu spielen, merkt man, wie vergleichsweise ,,schlecht" die Hohner Verdi und wie gut die piatanesi allgemein klingt, trotz ihres eigentlich gleichen Ansprechverhaltens.

Auch das wundert micht jetzt nicht. Eine Verdi ist ohne Cassotto und die Piatanesi hat Cassotto... da liegen klanglich Welten dazwischen. Das sind an sich völlig unterschiedliche Klangcharaktere die man nicht einfach so miteinander vergleichen kann um dann das eine als besser oder schlechter darzustellen.

Wenn Cassotto - dann müsste man das vielleicht eher mit einer Morino vergleichen - die hat ebenfalls Cassotto und ist mal zumindest kein einfaches Akkordeon , sondern zumindest schon mal Mittelklasse.

Oder mit einer Bugari mit Cassotto.

- dann wird n Schuh draus. Denn dann hat man zumindest mal in grober Annäherung schon mal Instrumente die in ähnlicher Liga spielen.

Was Qualität betrifft, sind die Italiener einfach besser, klar mann kann jetzt eine Piatanesi nicht mit einer Verdi vergleichen, aber es ging nur ums Ansprechverhalten.

Diese Erkennntis verwundert mich jetzt aber echt - da hat die Verdi, obgleich deutlich einfacheres Grundmaterial mindestens gleich gute Ansprache wie die italienische Piatanesi, die wesentlich besseres Material verbaut hat ( und von daher schon mal eigentlich um Klassen besser sein sollte, als die einfache Verdi, im Ansprechverhalten aber nur "gleich gut" ist...)... und man kommt zum Schluss, dass "die Italiener" besser seien...o_O

Das wäre für mich ungefähr so, wie wenn man eine Bugari pauschal als besser ansieht als eine Morino, weil die Bugari eine Italienerin ist und die Morino nicht... und das , obwohl jahrzehntelang die Morinos komplett in Italien gebaut wurden.

Drum sag ich immer wieder: Pauschalaussagen sind meist nicht mal die getippten Worte wert, wenn man nicht gleiche Maßsstäbe ansetzt und dann hinterher nicht doch wieder in bereits vorher vorhandene Vorurteile zurückfällt.

Man kann eine Bugari Juniorfisa nicht mit einer Morino De Luxe vergleichen und eine Morino IV 96 nicht mit einer Bugari Synphony gold. Das sind jeweils Vergleiche aus völlig verschiedenen Ligen... und falls dann doch tatsächlich das Modell aus der einfacheren Gruppe das eigentlich höherwertige Modell schlägt, dann sagt das im Endeffekt nur aus, dass die Handwerker hier ihren Job nicht richtig gemacht haben. (wobei meiner Auffassung nach die Synphony gold eher mit der Gola verglichen werden müsste, als mit einer Morino)
 
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Ich habe mich ausschließlich mit dem Ansprechverhalten in meiner Aussage beschäftigt, warum man das jetzt falsch versteht, keine Ahnung. Jedenfalls gibt es da einige Parameter zu beachten nähmlich die Spaltmaße, Härte der Stimmzungen usw. Wenn jetzt z.b meine Piatanesi und eine Hohner Verdi die gleiche Ansprechgeschwindigkeit haben liegt es daran, das die Hohner Verdi größere Spaltmaße, dafür weichere Stimmzungen hat, bei der Piatanesi sehr geringe Spaltmaße, dafür härtere Stimmzungen. Ich kann mir vorstellen, dass das zu einem gleichen Ansprechergebnis kommt, allerdings nicht zur gleichen Tonqualität. Die Qualität des Akkordeons ist bei dieser Rechnung erstmal außen vor. Bei der Aussage mit der Qualität dachte ich hauptsächlich an Gehäuse, Materialien usw. Für mich sind die deutschen Akkordeons einfach plumpig gebaut.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen
 
Hallo BugariSpectrum,

das eine Modell ist ja hier klar definiert: eine Hohner Verdi - also ein einfaches Akkordoen , ohne besondere bauartliche Besonderheiten wie Casotto und so... auf der anderen Seite vergleichst du das mit einer Piatanesi welches zumindest A Mano Zungen und Cassotto hat ... Mit welcher? oder gibt es von Piatanesi nur ein Modell.. also quasi "die Piatanesi"?

Denn so ganz schlau bin ich noch nicht geworden, was hier mit was verglichen wird... habe aber den Eindruck, als ob hier gerade Äpfel mit Kartoffeln verglichen werden.... Also der Maßstab der jeweils angelegt wird bei beiden Geräten ein unterscheidlicher ist. Für einen sinnvollen Vergleich sollte man aber zumindest mal festlegen, welche Qualitätsstufen man miteinander vergleicht und auch entweder zwei konkrete Modelle miteinander vergleichen, oder Firmen als Ganzes miteinander vergleichen (wobei ich persönlich letzeres für nicht machbar halte)

Selber spiele ich hauptsächlich mit Akkordeons von einem süddeutschen Hersteller. Kann aber auch nach vollziehen, dass man für "italienische " Akkordeons schwärmt - haben die doch auch irgendwo n bissl den Flair des südlichen mediteranen , verbunden mit einer gewissen italienischen Lässigkeit, die einen gerne darüber hinwegsehen lässt, dass die mitunter auch einfach n bissl Schlamper sind... dafür aber extrem galant :cool:
 
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Moin. Es ist ganz einfach. Das Ansprechverhalten wird verglichen. Und NICHT die Qualität der Instrumente. Es ist möglich, das 2 Instrumente völlig verschiedener Preisklassen das gleiche Ansprechverhalten haben, aber die Qualität der Stimmplatten ganz andere sind. Ich habe mich viel mit dem Thema befasst und schon zig Akkordeons in der Hand gehabt unterschiedlichster Art. Ich vermute laut deinen Aussagen, das du das nicht kennst, nämlich gleiche Ansprechgeschwindigkeit, aber ,,Welten" bei der Qualität des Tones. Ich weiß, das bei einer Hohner Verdi nicht a mano verbaut wird und bei einer Piatanesi Professional cassotto nicht Stimmplatten mit T- Mensur verbaut sind. Trotzdem können die das gleiche Ansprechverhalten haben, und da spielen Faktoren wie Spaltbreiten, Härte der Zungen usw eine Rolle. Die Qualität dabei ist ein ganz anderes Thema.
Danke für eure Mitteilungen
 
Entschuldige bitte - aber du widersprichst dir selbst!

in ein und demselben Post
Meine Piatanesi Cassotto hat ungefähr das gleiche Ansprechverhalten
merkt man, wie vergleichsweise ,,schlecht" die Hohner Verdi und wie gut die piatanesi allgemein klingt, trotz ihres eigentlich gleichen Ansprechverhaltens. Was Qualität betrifft, sind die Italiener einfach besser,
klar mann kann jetzt eine Piatanesi nicht mit einer Verdi vergleichen, aber es ging nur ums Ansprechverhalten.

Und wieder in einem einzigen Posting
Das Ansprechverhalten wird verglichen. Und NICHT die Qualität der Instrumente.
gleiche Ansprechgeschwindigkeit, aber ,,Welten" bei der Qualität des Tones.

Einerseits betonst du, dass es ausschließlich ums Ansprechverhalten geht. Dann aber vergleichst du die Klangqualität: im ersten Posting "wie vergleichsweise ,,schlecht" die Hohner Verdi und wie gut die piatanesi allgemein klingt, trotz ihres eigentlich gleichen Ansprechverhaltens. Was Qualität betrifft, ..." und im letzten "gleiche Ansprechgeschwindigkeit, aber ,,Welten" bei der Qualität des Tones."
Beide Male betonst du, dass das Ansprechverhalten beider Instrumente gleich sei - damit wäre das Thema eigentlich gegessen. Aber du betonst eben weiter, dass trotz der gleichen Ansprache die Klangqualität "Welten" auseinanderliegt, was kein Wunder ist, sind es doch völlig unterschiedliche Instrumentenstandards. Du vergleichst also eben NICHT die Ansprache (die ja nach deiner eigenen Aussage gleich ist), sondern den Klang der Instrumente. Und somit greift maxitos Aussage
das eine Modell ist ja hier klar definiert: eine Hohner Verdi - also ein einfaches Akkordoen , ohne besondere bauartliche Besonderheiten wie Casotto und so... auf der anderen Seite vergleichst du das mit einer Piatanesi welches zumindest A Mano Zungen und Cassotto hat ...
 
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So pauschal, wie die Frage gestellt ist, lautet die Antwort: Nein. Und welche Schlüsse kann man nun draus ziehen :rolleyes:?
 
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Moin, ich finde eure rege Beteiligung super, nur ihr denkt etwas zu kompliziert. Ich wollte mit dem Beitrag nur klarstellen, das auch billige Akkordeons schnell ansprechen können, genauso schnell wie teurere. Nur mit dem Argument, das eine Morino schneller anspringt als eine Bugari, wurde automatisch daraus resultiert, die Bugari sei schlechter. Das war auch auf den Vergleich der Morino mit der Ars 285 bezogen, maxito hat wohl den Zusammenhang nicht bemerkt, daß er jetzt den Faden geändert hat.
Beste Grüße
 
Das war auch auf den Vergleich der Morino mit der Ars 285 bezogen, maxito hat wohl den Zusammenhang nicht bemerkt, daß er jetzt den Faden geändert hat.
Stimmt - das habe ich nicht bemerkt... war ja auch gut versteckt, denn im ganzen (obigen Post) wurde ja nie irgendwo ein Bezug zum besagten Post zur Bugari ARS hergestellt....Ich bin zwar gewohnt, um die Ecke denken zu müssen, aber auf die Idee bin ich jetzt nicht gekommen... Und so ganz schlau bin ich immer noch nicht, was denn nun wie gemeint war.

...
Ich weiß, das bei einer Hohner Verdi nicht a mano verbaut wird und bei einer Piatanesi Professional cassotto nicht Stimmplatten mit T- Mensur verbaut sind. Trotzdem können die das gleiche Ansprechverhalten haben, und da spielen Faktoren wie Spaltbreiten, Härte der Zungen usw eine Rolle. Die Qualität dabei ist ein ganz anderes Thema.
Ja, das kann tatsächlich bisweilen so sein... sollte es so sein, dann hat der Arbeiter bei der Piatanesi seine Arbeit nicht sorgfältig gemacht. Denn A Mano Zungen haben deutlich mehr Potential und richtig eingebaut und richtig eingestellt haben die sowohl im Ansprechverhalten, als auch im gesamten Dynamikumfang mehr zu bieten.

Wobei dem Zungenstahl hier keine Schuld zukommt, denn der dürfte so gut wie in allen Fälllen die gleiche Stahlsorte sein. Es gibt keine "weichen" und " harten" Stahl im Sinne von Ansprechverhalten. Unterschiede gibt es aber in der Bauform der Stimmplatten. Da gibt es sehr große Unterschiede. Aber auch hier sollten die A Mano Stimmplatten die Nase deutlich vorn haben gegen die einfachen T-Mensur Stimmplatten, denn der von Haus aus größere Zungenspalt in der Platte bei der T-Mensur ist erstmal ein Nachteil in Bezug auf Ansprechverhalten.

Wobei auch hier wieder, wenn nur auf die Zungen bezogen wird nicht pauschal auf ein Instrument rückgeschlossen werden kann, denn Hersteller von A Manozungen beliefern den gesamten Markt und die sind dann in nahezu jedem hochwertigen Instrument zu finden - ist nur dann die Frage von welchem Hersteller. Jedenfalls die Akkordoenhersteller in Italien stellen ihre Stimmzunge nicht selber her, sondern kaufen die beim Stimmplattenfabrikant. In sofern gibt es also keine Piatanesi A Mano Stimmplatten und auch keine hauseigene Stimmplatte von Bugari - auch wenn es von letzterem früher einen namensgleichen Stimmplattenhersteller gab. Der wiederum aber nichts mit der Akkordeonfirma Bugari zu tun hatte und seiner Zeit auch alle Hersteller belieferte...z.B. auch Hohner.
 
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Meine Piatanesi Professional Cassotto hat a mano Stimmplatten und das Ansprechverhalten ist super. Der Klang an sich ist auch sehr schön, die Stimmplatten sind von Artigiana Voci. Ich habe aber auch eine Beltuna Spirit und Leader bespielt, die haben ja nochmal spezielle Zungen (GHV) da war das Ansprechverhalten noch besser. Eine Beltuna Leader hatte ich geöffnet, waren auch Artigiana Voci Platten drin, aber eben mit der Nacharbeit. Ich hab auch billige Akkordeons gespielt, das Ansprechen der Töne war in etwa auch so wie bei einem hochwertigen Instrument, aber man merkt beim Ziehen Dan doch deutlich den Stimmplattenunterschied. Was die Härte der Stimmzungen angeht, gibt es da doch gravierende Unterschiede. Habe vor kurzem ein altes Akkordeon von Weltmeister überholt. Die Stimmzungen waren hart wie sonst was, also die konnte man nicht einfach um 90 Grad Mal biegen.Die waren auch von höherer Qualität. Dan hatte ich Stimmplatten von Hohner in der Hand, deren Zungen konnte man mit Leichtigkeit etwa um 90 Grad biegen, das war die billige Variante und die Spaltmaße waren auch größer. Aber wie maxito schon gesagt hat, liegt das auch meist einfach an der Bauform.
Beste Grüße
 
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Guten Abend,

Es ist zwar ein sehr alter Faden hier, trotzdem ist das Thema interessant.
Das ist eine Frage, die eigentlich nicht beantwortet werden kann, weil schon ein subjektiver Ton darin liegt, wenn sie gestellt wird. Betrachten wir es also von der anderen Seite: Sind deutsche Instrumente besser als italienische? Erst jetzt ist der Kreis geschlossen. Die Antwort lautet: vielleicht je nachdem, welches Instrument man vor dem Austausch gegen das aktuelle Akkordeon hat. Beim Instrumentenwechsel spielt oft der „Rosa-Brille“-Effekt eine wichtige Rolle. So auch beim Wechsel der Lebenspartner des Menschen auf seinem Lebensweg. Für mich als Spieler ist es wichtig, was mir das Instrument bringt und wie meine spielerischen Qualitäten hervorstechen. Seine primäre Qualität ist aus dieser Sicht unerheblich, egal ob es sich um eine objektiv-technische Qualität oder um meine subjektive Bewertung handelt, und egal, ob es heißt Pizzini, Bombardini, Skandallini oder Dalladeppe… :evil::D



VG, Vladimir
 
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Wird ja immer lustiger hier ..🙃
Man muss eben deutsche und Italiener in der Hand gehabt haben, um etwas raushören zu können. Jedenfalls sieht man kaum Virtuosen auf einem deutschen Instrument spielen. Die Italiener haben beispielsweise die Tastatur perfektioniert, die Russen die Bassseite.
 
Das einzige konkrete, was ich bis jetzt aus deinen (bugarispectrum) Ausführungen entnommen habe ist die Tatsache, daß der Lösabstand deiner A mano Stimmzungen nicht optimal ist. Nach meinem Verständnis ist es so kein Top Instrument sondern ein schlampig gebautes, wie so viele Italiener. Das Ansprechverhalten ist für mich der wichtigste und entscheidende Faktor, wenn auch nicht der einzige. War übrigens auch bei meinen fünf italienischen Autos so - genieale Konstruktionen, excellentes Design aber alle Montags gebaut.
 
in der Hand gehabt haben, um etwas raushören zu können. Jedenfalls sieht man kaum
was jetzt? ... In der Hand gehabt haben, oder bei ausgebildeten Spielern gesehen haben?
Jedenfalls sieht man kaum Virtuosen auf einem deutschen Instrument spielen.
Beweist das irgendwas? nee tut s nicht. Das einzige was ich hier rauslese, ist, dass diese Virtuosen bestimmte Instrumente mit bestimmten Ausstattungsdetails suchen, wie die in Italien von mehreren Firmen gebaut werden (wenngleich oftmals in sehr geringer Stückzahl) und bei den deutschen Herstellern eben nicht (mehr).

Das sagt aber rein gar nichts über die Qualität aus.

Ein Beispiel der anderen Sorte:

Vor ein paar Jahren hab ich mal ein kleineres Scandalli Akkordeon zum Überholen in den Händen gehabt. Einfaches Modell nichts besonders . Ein Modell das man Schülern üblicherweise zum Lernen gibt. 3 chörig, 34 Tasten , so irgendwas um die 72 Bässe.

Die Stimmplatten mit Ledeventilen und Stahldrahtspannrücken - wie bei den Italienern gern genommen. Aber nix abgestimmt auf die Stimmplatten- und Zungengröße. Mit dem Resultat, dass das Ansprechverhalten völlig unterschiedlich war mit deutlich spürbaren Sprüngen im Ansprechverhalten wenn von einer Ledergröße auf die nächste gewechselt wurde. Da war nichts mit Spielkltur!

Hätte auch so nicht funktioniert, denn die Diskantasten waren nicht ein Verbund mit den anderen Teilen der Taste - da waren die Tastenoberflächen nur mit einem Klecks Sekundenkleber auf den Holzstab drunter draufgeklebt. Mit dem Effekt dass sich alle naselang ne Taste gelockert hat, sich verschoben hat und geklemmt hat. Da durfte ich erstmal die komplette Tastatur auseinanderreißen und frisch aufbauen. Super Sache - da kommt richtig Freude auf. .. Also auch nix. Weder mit Spielkultur, noch mit mechanischer Qualität. Die gelobten Virtuosen hätten so ein Instrument vermutlich mit Fortefrotissimo im Wurfarm aus dem Fenster geworfen, so weit es geht!

So lausige Tastaturen bekommt man weder bei Hohenr, noch bei Weltmeister. Da mögen vielleicht die Tastaturen nach ein paar Jahrzehnten ausgeleiert sein, aber auseinanderfallen gibt s bei den nicht.



Bei der Aussage mit der Qualität dachte ich hauptsächlich an Gehäuse, Materialien usw. Für mich sind die deutschen Akkordeons einfach plumpig gebaut.

Auf einem unserer diversen Akkordeontreffen hab ich mal eine neue Scandalli Sueper VI umgeschnallt und ausprobiert. 4 Chöriges Instrument. Aber in das Gehäuse hätte man vermutlich auch gut 6 Chöre reinbauen können. Anschließend hab ich auf einer Gola 414 gespielt. Da kam mir die Gola im Vergleich zur Super VI wie ein Spielzeugakkordeon vor, so kompakt und handlich war das und die Scandalli wirkte wie ein tragbarer Wandschrank.

Und auch die Morinos der VM Serie sind recht kompakt gehaltene Instrumente. Die Nachfolgemodelle VN und VS sind dagegen allerdings schon deutlich voluminöser... aber gut... die wurden dann ja auch im Gegensatz zur VM in Italien gefertigt...:gruebel:


Ich habe mich viel mit dem Thema befasst und schon zig Akkordeons in der Hand gehabt unterschiedlichster Art. Ich vermute laut deinen Aussagen, das du das nicht kennst, nämlich gleiche Ansprechgeschwindigkeit, aber ,,Welten" bei der Qualität des Tones

Wieviele verschiedene Akkordeons ich mittlerweile ausprobiert gespielt und auch länger und schon öfter gespielt habe weiß ich gar nicht mehr - waren jedenfalls schon etliche. Von einfach bis Topliga alles querbeet was Rang und Namen hat und mir unter die Finger kam. Und klar ja, es fällt einem da auch sehr viel dabei an Unterschieden auf - Zwischen den Herstellern, zwischen den Modellreihen und sogar innerhalb der gleichen Baureihen. Deshalb bin ich mittlerweile vorsichtiger geworden mit pauschalen Aussagen.

Und auch mit Stimmzungen hab ich mich schon genauer auseinandergesetzt und auch schon etliche zur Instandsetzung bei mir gehabt, weil die nicht (mehr) richtig laufen wollten. Ein paar der Erfahrungen und Beobachtungen hab ich hier schon mal im Forum eingestellt:

https://www.musiker-board.de/threads/stimmplatteneffekte-stimmplattendefekte.566694/

Also von daher können wir uns gerne noch detaillierter über Stimmzungen und deren Eigenschaften unterhalten. Da findest du bei mir so gut wie immer ein offenes Diskussionsohr!:)


Aber so insgesamt nach den ganzen Testereien und ausprobierereien von all den Instrumenten bin ich mittlerweile eher der gleichen Ansicht, wie @Akkordeonengel :


Das ist eine Frage, die eigentlich nicht beantwortet werden kann, weil schon ein subjektiver Ton darin liegt, wenn sie gestellt wird.

Beim Instrumentenwechsel spielt oft der „Rosa-Brille“-Effekt eine wichtige Rolle. So auch beim Wechsel der Lebenspartner des Menschen auf seinem Lebensweg. Für mich als Spieler ist es wichtig, was mir das Instrument bringt und wie meine spielerischen Qualitäten hervorstechen.

Jeder Spieler ist unterschiedlich und das beste Instrument für den jeweiligen Spieler ist das, was dessen Spiel am besten unterstützt und dessen Spiel besser wirken lässt.

Drum : ich kenne etliche italienische Instrumente die sind absolute Sahneschnitten und ich kenne einige italienische Instrumente die sind ihr Geld nicht mal ansatzweise wert. Und ich kenne Instrumente von deutschen Herstellern da könnten mir die Freudentränen kommen wenn ich die spielen kann (darf) so fein sind die und ich kennen ebenso welche, die würd ich grad mal als Fußstütze nehmen wollen.

Von den russischen kann ich bislang nix sagen - hatte ich selber noch keins in der Hand.:nix:

Von daher glaub ich , ist das eine brotlose Diskussion. Denn wer von denn Italienern, Weltmeisters, Hohners schwärmt, der sieht die gerne mal durch die tiefrosabrille und damit man über all die Unsauberkeiten hinwegsehen kann sucht man bei den anderen nach jedem Haar in der Suppe!

Prost Mahlzeit!


:prost::popcorn2:
 
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Dieser Faden hat sich hier irgendwie verannt ,
zuerst wird ein Hohner Schülerinstrument mit einem Cassotto Italiener verglichen.
Dann möchte man daraus ein Urteil über italienische und deutsche Akkordeons ableiten.
Das wird nichts ...
Die Deutschen lassen sich schon schlecht vergleichen, wenn man zu Hohner
(nein , das sind keine Monopolisten ) noch Weltmeister mit ins Boot werfen darf.
Bei den Italienern ist die Vielfalt noch größer.
Am Ende werden noch Autos mit Akkordeons aufgerechnet...

Ich hatte viele Italiener (Akkordeons natürlich) , in allen Größen und Qualitäten ,
Hohner und Weltmeister habe ich auch gespielt.
Inzwischen möchte ich für mich behaupten, daß mir die Italiener mehr liegen.
So rein subjektiv ...
mehr geht nicht.
 
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Krass was hier alles zusammenkommt 😂
Hat nicht Hohner, was die Gola angeht, mit den Italienern zusammengearbeitet? Scandalli ist nicht der einzige Italiener und das Gehäuse macht einen Großen Anteil des Klangs aus, ob die Gola aber besser spielt wegen des Gehäuses .. muss man wissen. Das Geld für so eine Gola wäre mir aber zu schade, Für mich ist die Gola ein deutscher Becher mit italienischem Wasser
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Das einzige konkrete, was ich bis jetzt aus deinen (bugarispectrum) Ausführungen entnommen habe ist die Tatsache, daß der Lösabstand deiner A mano Stimmzungen nicht optimal ist. Nach meinem Verständnis ist es so kein Top Instrument sondern ein schlampig gebautes, wie so viele Italiener. Das Ansprechverhalten ist für mich der wichtigste und entscheidende Faktor, wenn auch nicht der einzige. War übrigens auch bei meinen fünf italienischen Autos so - genieale Konstruktionen, excellentes Design aber alle Montags gebaut.
Bei meiner Piatanesi sind die Stimmzungen hervorragend verarbeitet. Von der Qualität des Akkordeons bin ich immer wieder fasziniert, jedes kleinste Detail ist sauber verarbeitet. Mit einer heutigen Supita, die ja im mehr als 5 stelligen Bereich liegt, hält die locker mit, obgleich die piatanesi 3000 Euro günstiger ist.
 
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Scandalli ist nicht der einzige Italiener
nee durchaus nicht - war nur eben ein Beispiel.

Du kannst aber auch gerne unsern User @kevdacc fragen, wie er mit seiner Borsini Bayan zufrieden war als er sie bekommen hat.. da brauchst du vermutlich noch nicht mal n Telefon , um die Antwort zu hören!

und das Gehäuse macht einen Großen Anteil des Klangs aus,

... sagt wer? ... Da sagen aber Gotthart Richter und das Institut für Musikinstrumentenbau in Zwota was ganz anderes!
Auch hier findest du bei mir immer ein offenes Diskussionsohr!

Hat nicht Hohner, was die Gola angeht, mit den Italienern zusammengearbeitet?
...und ist nicht Elke Ahrenholz, Chefin von Victoria Deutsche? ...also, was sagen solche Pauschalaussagen aus: rein überhaupt nix!

Für mich ist die Gola ein deutscher Becher mit italienischem Wasser
ok! ... aus der Sichtweise ist Victoria quasi ein deutscher Akkordeonhersteller südlich der Alpen?:rofl:


ob die Gola aber besser spielt wegen des Gehäuses .. muss man wissen.
Muss man? ... und weißt du´s?

Wegen der Schallführung her sicherlich - würde ich sagen - aber wegen der allgemeinen Gehäuseform sicher nicht... sonst müsste die Tango IIIM , die ähnliche Gehäusegröße hat wie die Gola 414 ebenfalls ein Trauminstrument sein...isse aber definitiv nicht! Jedenfalls war ich noch nie, noch nicht mal ansatzweise verleitet, meine Tango IIIM mit einer Gola zu verwechseln und das obgleich es sowohl Tangos und Golas sowohl in weiß als auch in schwarz gibt!!:D


Dieser Faden hat sich hier irgendwie verannt ,
Findest du? ... ich hab eher den Eindruck der nimmt erst richtig Fahrt auf!

:D
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Bei meiner Piatanesi sind die Stimmzungen hervorragend verarbeitet.
... Also ansprachenmäßig ebenbürtig zur Hohner Verdi, wie oben eingangs zu lesen war... das würde ich jetzt nicht unbedingt als hervorragend für A-Mano Zungen so sagen wollen! da hängt meine Messlatte schon deutlich höher!
 
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Ungern möchte ich einer Diskussion folgen, die im Kern sagt: Ein blauer Fiat ist besser als ein roter Ford.

Spaß beiseite:

Nach sehr langem Zuhören habe ich mich nun doch entschlossen, meine Dino Baffetti Professionale 1B V/96 einzutauschen.

Ein Grund, unter ganz anderen, war dann am Ende doch das ganz, ganz leicht unterschiedliche Anspracheverhalten; und das habe ich als bloßer LAienspieler doch gehört - und vielleicht am Ende ein kleines bisschen irritiert.

Aber ich muss sagen: Bei mir sind das echte Kleinigkeiten, die man nur nach wiederholtem Zuhören heraushört. - Gelegentlich dachte ich auch, dass die eine oder andere Stimmplatte etwas "flattern" würde; aber nochmals: Das sind Wahrnehmungen nach vielem, vielem Üben und Spielen; etwa so, als höre man, ob ein Plattenspieler nur 21 kH oder 26 kH übertrage; und doch hat meine Wahrnehmung irgendetwas Reales, sonst würde ich sie hier nicht so beschreiben.


Übrigens: Als Käferfahrer habe ich früher auch schon mal einen BMW überholt, zum Beispiel auf dem Mittleren Ring, recht vorbei, als der vor einer roten Ampel stand. - :);)

Nix für ungut
Hans aus Achberg
 
Ich muss doch nicht nochmal erklären, das auch ein Akkordeon für 100 Euro eine sofortige Ansprache haben kann, hab ich zig Mal erlebt. Die Diskussion ist schon Recht erholsam, muss ich sagen 😁
Was ich da aber vom Borsini bayan höre, freut mich aber gar nicht ): Wurde wohl tatsächlich Montag gebaut
 
Bisher habe ich selten (oder nie?) im Akkordeon-Forum einen so unsinnigen Faden gesehen wie diesen.

Wie auch immer, ich wünsche viel Freude mit Musikinstrumenten hoher Qualität.

morino47
 
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