Pop, Rock & Co. Höhere Belts ab C5 - was muss ich da noch ändern, um "brustiger" / vollstimmiger zu klingen? Hörprobe inside

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cracked_copper
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Vorneweg: die Hörprobe wird am Ende sehr laut, bitte Vorsicht.

Ich bin gerade am Herumprobieren, wie ich meinen eher kopfigen Mix vollstimmiger bekomme, und mich würde eure Analyse der Hörprobe interessieren.



In dem Beispiel von Believer passt mir der Sound bei den ersten zwei Durchgängen zu sagen wir 85%, aber bei allen 'made', believA' und beim letzten Durchlauf, nach dem hohen Teil, hört man dann, wie ich viel schlanker und kopfiger unterwegs bin. So klingt das, wenn ich nicht sehr aufpasse und in meinem üblichen leichten Modus singe. Die Hörprobe ist quasi schon best of fuffzig Versuche oder so. Und genau diesen Klang würd ich gerne etwas reduzieren, bin mir aber noch nicht sicher, woran es liegt. Ist der Mix tatsächlich zu leicht? Ist es die Vokal Färbung? Mundform? Mehr Atemstütze? Mehr Tweng? Kehlkopf zu hoch? Ich fürchte, meine Is sind zu weit vorne, kann das sein?
Wenn ich voll reingrätsche (gar nicht kraftmäßig, sondern eher verankerungstechisch), komm ich meiner Klangvorstellung schon näher, ich bin mir aber nicht 100% sicher, ob das nachhaltig ist, was ich da mache. Wenn ich das ganze langsam singe und aufpassen, dass die äs nicht zu weit wegfliegen, geht es deutlich besser.

Oder sind wir hier bereits im Bereich von "such dir einen Gesangslehrer und bearbeite das mit dem, das wär sinnvoller"?

Danke euch!
 
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Für mich ist der Unterschied den du beschreibst nicht in dem Ausmaß zu hören, aber Du kennst Stelle und Stimme natürlich viel besser. Ich persönlich finde es gut, dass es nicht "gleich" klingt.
Willst Du "brustiger" werden, dann die Phrase "von unten" singen, also nicht nur gedanklich, sondern auch tatsächlich, mit einer Verzierung, einem Vorhalt von unten ansingen, dann die Verzierung (den Vorhalt) je nach Fortschritt so verkürzen bis Du diesen weglassen kannst oder er nicht mehr hörbar ist. Viele "Verzierungen" entstehen genau so (durch technikunterstützende Maßnahmen).
Willst Du "kopfiger" dann das Gleiche nur mit Vorhalt oder Verzierung "von oben".

Eine Sache ist noch die Kondition, kann auch sein, dass die Stimmbänder es einfach nicht ganz schaffen, aber da hilft Üben.
Ich höre nichts "Unnachhaltiges" heraus, belting ist spannend, besser spannt es nur durch mehr belting.
 
und beim letzten Durchlauf, nach dem hohen Teil, hört man dann, wie ich viel schlanker und kopfiger unterwegs bin.
Mir gefällt dieser Teil (also der letzte) tatsächlich am besten.
So willst Du aber nicht klingen?
 
Willst Du "brustiger" werden, dann die Phrase "von unten" singen, also nicht nur gedanklich, sondern auch tatsächlich, mit einer Verzierung, einem Vorhalt von unten ansingen, dann die Verzierung (den Vorhalt) je nach Fortschritt so verkürzen bis Du diesen weglassen kannst oder er nicht mehr hörbar ist. Viele "Verzierungen" entstehen genau so (durch technikunterstützende Maßnahmen).
Willst Du "kopfiger" dann das Gleiche nur mit Vorhalt oder Verzierung "von oben".
Hmmm. Das muss ich mal sacken lassen und dann probieren, danke!
Das klingt für mich schon überzeugend. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen hier irgendwas zu kritisieren wenn ich das (mit Begleitung) irgendwo gehört hätte.
Das von dir ehrt mich, muss ich sagen :hail:. Vielleicht versteht man mein "Thema" besser, wenn ich das klangliche Vorbild mal hier reinwerfe, siehe auch
Mir gefällt dieser Teil (also der letzte) tatsächlich am besten.
So willst Du aber nicht klingen?
Momentan kann ich nur so klingen, hätte den Klang aber gerne noch modifiziert in Richtung hier bzw. generell mehr Klangoptionen, weil technisch perfekter Mix-Belt bei dem Song (und anderen, die ich mache) leider so gar nicht dazupasst.


(und ja, die Linie und das adlib oder whatever am Ende sind 1:1 geklaut, ich bin bei sowas nämlich fürchterlich unkreativ :embarrassed:)
Ich meine zu hören, dass die höheren Parts da nicht mehr ganz so materialschonend sind, aber die kann das auch mit weniger Ratschen. Gerade am Ende das F (ab 1:53) hat irgendwie deutlich mehr "Substanz" als mein nur noch kopfstimmiges F. Und ja, klar, das ist ein F, das ist schon hohe Kunst und der Knopf ist noch nicht so lange offen bei mir, dass ich sowas überhaupt halbwegs konsistent bringen kann etc. pp, aber ich hätte schon gerne meine C# anders, ab da ändert sich nämlich gefühlt schon der Klang, zumindest meistens.

Ich hab mir dann übrigens spontan für morgen eine Gesangsstunde gebucht, wo ich das auch mal mitnehmen werde. Hab den armen überraschten Kerl am Telefon mit all dem beworfen und gleich noch ein Email mit meinen Vorstellungen hinterhergesetzt 🙈. Ich kann ja dann berichten, was da das Feedback war :).
 
Grund: Tippen ist schewr....
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Um auf deine Ausgangsfrage zurückzukommen: Ab C5 beginnen die so genannten "Money Notes" - wenn du die so richtig raushauen kannst, kannst du damit viel Geld verdienen. Deswegen geht das m.E. eher in die Richtung "erarbeite das mit sehr gutem GU".
 
Also der Gesangslehrer meinte "zu wenig Lippen- und Körperspannung", wobei ich schrecklich nervös war (as per usual). Bin am Donnerstag das nächste Mal dort und dann werden wir uns das anschauen.
 
Vielleicht versteht man mein "Thema" besser, wenn ich das klangliche Vorbild mal hier reinwerfe
Na schön, wenn du Kritik haben willst :D

Ich habe mir mal die Referenz angehört, sowohl Kelly Clarkson (?) als auch Imagine Dragons.
Was mir hier eher fehlt als ein perfektererer Beltingklang ist Artikulation. Die Konsonanten dürften ruhig noch etwas bissiger kommen, die Vokale noch schärfer, offener.
Das hängt wahrscheinlich auch mit der fehlenden Spannung zusammen wobei ich jetzt nicht sagen könnte was von beiden die Ursache ist und was die Wirkung.
 
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Das waren so in etwa auch meine Vermutungen, und ich hatte auch schon Momente, wo ich den Klang deutlich mehr in meine gewünschte Richtung formen konnte, aber so ganz hab ich noch nicht rausgefunden, wie ich das verlässlich replizieren kann.
 
Versuch doch einfach mal richtig übertrieben zu artikulieren, so dass es schon fast wieder unnatürlich klingt .... und dann nimm den Gashebel etwas zurück. Irgendwo dazwischen ist das was du suchst. Wie gesagt, der Klang ist m.E. nicht deine Baustelle.
 
Widerspruch, was die Konsonanten betrifft: Meine GL sagt (und ich kann das durch Hören bestätigen), dass die übertriebenen Konsonanten typisch deutsch klingen, kein Muttersprachler Englisch das je so machen würde, und dass sie für den Stimmsitz sehr hinderlich sind.
Also auch mal die Gegenrichtung probieren: Vokalklang scharf, da sind wir uns ja einig, dann mal ganz ohne Konsonanten singen, harte Konsonanten weich machen (also T -> D, K -> G), schauen, wie sich das auswirkt (und anhand der Aufnahmen mal kritisch prüfen, wie es im Original ist).
 
Nein, kein Widerspruch und deine GL hat selbstverständlich recht. Die Konsonanten sollen natürlich nicht übertrieben bleiben (daher "Gashebel zurück...") sondern es geht darum den Bereich von "zu wenig" bis "zu viel" abzutasten und das Optimum (nicht Maximum) zu finden.
 
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Ich hätte gesagt, eher der Anfang gefällt mir nicht, bzw weniger. Das klingt nicht im Körper, eher luftig, die Tiefe könnte noch mal anders klingen. Deine Vorbild-Lady singt es zwar leise, aber tiefer aus dem Körper. Vollere Stimme muss einfach tiefer aus dem Körper kommen. Wie man es erreicht, ist tatsächlich eher ein GL-Thema. Die Belting-Passagen fand ich, ehrlich gesagt, schön. Kenne mich da aber technisch nicht aus und kann nur den Klang und seine Wirkubg auf mich beurteilen.

Aber grundsätzlich bin ich genau bei diesem Punkt angekommen:

Oder sind wir hier bereits im Bereich von "such dir einen Gesangslehrer und bearbeite das mit dem, das wär sinnvoller"?
:-D
 
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Nein, kein Widerspruch und deine GL hat selbstverständlich recht. Die Konsonanten sollen natürlich nicht übertrieben bleiben (daher "Gashebel zurück...") sondern es geht darum den Bereich von "zu wenig" bis "zu viel" abzutasten und das Optimum (nicht Maximum) zu finden.

Das war dann eh auch so ziemlich das, was ich getan habe bzw. immer noch tue. Was mir hilft, den Ton besser zu erden und gleichzeitig besser in der Nase zu verankern, sodass er mir nicht wegfliegt: aktiv auf meine Nasenresonanzen achten und diese besser mitnehmen. Was das nun in normale Sprache oder Physiologie übersetzt heißt, who knows :ugly::whistle:
Ich hätte gesagt, eher der Anfang gefällt mir nicht, bzw weniger. Das klingt nicht im Körper, eher luftig, die Tiefe könnte noch mal anders klingen. Deine Vorbild-Lady singt es zwar leise, aber tiefer aus dem Körper. Vollere Stimme muss einfach tiefer aus dem Körper kommen. Wie man es erreicht, ist tatsächlich eher ein GL-Thema. Die Belting-Passagen fand ich, ehrlich gesagt, schön. Kenne mich da aber technisch nicht aus und kann nur den Klang und seine Wirkubg auf mich beurteilen.

Aber grundsätzlich bin ich genau bei diesem Punkt angekommen:

[nimm GU!]
:-D
Danke für das Feedback, da muss ich nochmal reinhören. Nachdem ich nun 2 Stunden verbraucht habe, dem GL zu erklären, was eigentlich mein Problem ist - wens im Detail interessiert, unten im Spoiler, damit der Beitrag nicht ewig lang wird - konnten wir gestern endlich an meinen eigentlichen Fragen arbeiten.

lange lange LANGE Geschichte: den Modus wie in der Hörprobe kann ich noch nicht lange zuverlässig ansprechen - irgendwas fehlt bei mir physiologisch irgendwo schon immer (auch in der Sprechstimme), dh. hänge ich an schlechten Tagen immer noch "zu weit hinten" und brauche tw. 2 Stunden, bis ich diesen neuen Modus gefunden habe. Wenn der aber mal da ist, klappts recht zuverlässig auch bis sehr hoch mittlerweile, aber puh, diese bis zwei Stunden sind immer ein Act....Viel Reden vorher ist auch giftig, weil ich auch das natürlich falsch mache.

Anyway, ich habe es in den ersten zwei Stunden, auch wg Nervosität, nicht geschafft, diesen Modus abzurufen, was den armen GL dann natürlich auf die völlig falsche Fährte geführt hat und er beginnen wollte, mit mir Köpreraktivierungsübungen über Bewegung zu machen, was bei mir den Fokus von der Stimme nimmt, woraufhin ich zuverlässig in meinen jahrzehntelang eingebrannten, falschen Modus falle, was völlig kontraproduktiv ist, weil es nur die alten, falschen Muster verstärkt. Was wiederum mich dazu veranlasst hat, ihm die ganze Zeit zu erklären, dass ich das eigentlich eh schon alles weiß, was er mir da erklärt und dass sein Ansatz mit mir nicht funktioniert weil...reasons und ...uff. You get the picture, it's complicated. Der arme Mensch wusste wsl die ersten zwei Stunden lang nicht, wie ihm geschieht.

Er hat dann vorgeschlagen, dass ich mir vor dem GU eine Stunde lang den örtlichen Proberaum miete, um mich einzusingen. Gesagt, getan und gestern konnten wir dann endlich bei 85% von dem starten, was ich eigentlich eh schon könnte und im Laufe der ersten paar Minuten auf 95% aufstocken und damit endlich an den Fragen arbeiten, die mich eigentlich umtreiben....

Wer jetzt denkt, "die denkt zuviel" - bitte schenkt es euch, dem nächsten, der das sagt, hüpf ich virtuell an die Gurgel. Ist nicht böse gemeint und der Ratschlag mag für 99% der Leute da draußen gut und richtig sein, aber: Ich bin nur mit Intensiv-Denken dorthin gekommen, wo ich jetzt endlich meistens bin, weil mein Körper es nie richtig gelernt hat und mein no brain-Modus FALSCH ist. Da gibt es nichts instinktiv richtiges, worauf man zurückfallen könnte. Bitte, danke, sorry für den Rant. Wer Lust hat, das direkt klanglich zu vergleichen, dem schick ich gerne eine Aufnahme, wo ich gleichzeitig ein Instrument spiele (=abgelenkt und Hirn nicht 100% am Gesang) vs. ohne, dann versteht man vielleicht besser, wieso der Ratschlag bei mir mittlerweile Pickel auslöst ;) Stellt euch einfach jemanden vor, der falsch gehen gelernt hat. Wenn so jemand nun Jahrzehnte und zigtausende Kilometer anders gehen lernen soll, ist das auch ein mühsamster kognitiv gesteuerter Umlernprozess, und "denk einfach weniger" führt während dieses Prozesses einfach nur dazu, dass die alten Muster wieder hervorbrechen.

Was ich an Feedback mitgenommen habe (nicht unbedingt für den Klang, aber allgemeiner: er vermutet, dass ich teilweise zu viel mit dem Bauch arbeite und mir damit in höheren Passagen buchstäblich den Hals enger statt weiter mache, womit dann der Ton tw. zu luftig wird und nicht mehr zu stabilisieren ist. Wir haben ein paar Übungen mit Theraband gemacht und eine Idee, was ich eventuell dagegen machen kann, wenn ich merke dass ich zu sehr mit dem Bauch drücke. "Pressen" ist es eigentlich nicht, also ich mache keine aktive Bauchpresse oder sowas, aber ich neige dazu, am Ende von Phrasen oder wenn mir die Luft ausgeht, zu versuchen, das letzte Quäntchen mit mehr Stütze rauszuholen, indem ich den Bauch einziehe (ich spür das tw. auch richtig im Bauch), und damit drücke ich mir aber paradoxerweise die Stimme ab. Werd ich mal beobachten und schauen, ob ich das abstellen kann.
 
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Ich habe mir gerade beide Hörproben mal angehört und würde das so beschreiben, dass Kelly abgesehen von den uhu's stimmlich mehr im Körper verankert ist. Damit kommt ihr Vortrag eindringlicher rüber. Das könntest Du vielleicht auch mal probieren: Emotionen wie Verzweiflung spüren und dann singen, den Zuhörer mit dem, was Du im Text "sagst", wirklich erreichen und beeindrucken wollen ... so was halt.
Bei den Passagen, die Dir Deiner Beschreibung nach nicht so gefallen, scheint Kelly für mein Empfinden regelrecht zu brüllen, mit viel Druck zu arbeiten und die Stimme zu vergewaltigen, was für mein Verständnis sehr ungesund ist. Das hast Du deutlich besser drauf als sie. Wenn Dir Deine Version nicht gefällt ... wie gesagt, Emotionen machen sehr viel Unterschied beim Stimmklang - mach Dir den Textinhalt bewusst und schauspielere. Das ist nicht der einzige Hebel, aber für mich ein wesentlicher im Gesang, egal bei welcher Stilrichtung.
 
Ich hab gerad gehört. Ist hübsch. Für mich fehlt da, um das zu bekommen, was du suchst: Stimmbandschluß. Das geht alles mehr oder minder widerstandsfrei durch. Durch einen besseren Schluß kannst du auch mehr Obertöne erzeugen, die dann in den Kiefer- / Stirnhöhlen präsenz klingen lassen, das meinte oben evtl. jemand mit mehr Konsonanten.
 
Für mich fehlt da, um das zu bekommen, was du suchst: Stimmbandschluß.
Jup, genau das hab ich mittlerweile auch festgestellt. Wobei ich mit den B/Hs immer noch kämpfe, aber das ist vermutlich einen eigenen Beitrag wert.
 
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Fokus auf Konsonanten kenn ich vom speech level singing, kann also nicht typisch deutsch sein. Mir sind auch nicht viele Lehrer in D bekannt, die danach unterrichten, halte es aber für einen guten Weg, wenn man mal nicht weiter weiß.

Die Mischung macht's.
 
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Ich meinte den Ton B, der genau im Bruch liegt :)
 

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