Fünf Chöre im Diskant und ihre Registrierung - Fragen an Euch!

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die hab ich auch ausgiebig getestet, bin aber beim Spielen nicht warm mit ihr geworden. Bei ihm hört sie sich aber super an.

Das ist auch ein wichtiger Aspekt unabhängig wieviel Chöre das Instrument hat.

Es ist ja nicht so, dass die Instrumente gemäß DIN oder ISO genormt sind und dann gemäß technischen Daten genau gleich aussehen. Die sind ja sehr individuell je nach Hersteller und Modell gefertigt. Und nicht jedes Modell passt zu jedem Spieler.

So hat z.B. meine Morino IV M ein niedrigeres Gehäuse und geringeres Gewicht als meine frühere Morino VN - fühlt sich aber augrund der 45 tastigen Tastatur viel sperriger an, weswegen sehr viele die VN viel lieber spielen als die VIM.

Zudem ist es auch sehr unterscheidlich wie man die Chöre einbaut.

So sind z.B. die Chöre in der Morino im Diskant rechtwinklig eingebaut - was bei 5 Chören eine gewisse Bautiefe ausmacht - sprich das Instrument ragt weiter vom Bauch raus und "zieht" entsprechend stärker nach vorne. Das wird speziell bei der Morino noch verstärkt durch die Gurtbefestigung, die zwar elegant aussieht, aber den Effekt leider noch verstärkt, weil auf der Rückseite des Instruments angebracht ist.

Bei meinem anderen 5 chörigen Instrument, das ebenfalls 45 Tasten hat sind die Stimmstöcke schräg angeordnet, wodurch die Gehäusetiefe entsprechend kompakter ausfällt und die Gurtbefestigung ist oben am Gehäuse angebracht. Damit liegt das Instrument viel näher und besser am Körper und vermittelt ein viel direkteres Spielgefühl, was dann auch die 14,5 kg Instrumentengewicht (wg. Melodiebass) gut erträglich macht, weil das Instrument eben gut am Körper liegt. Wohingegen sich die Morino VIM , obwohl ca. 1,3 kg leichter, immer etwas sperrig anfühlt... und ich die entsprechend weniger gern spiele.

Das sind Faktoren, die nirgends in den technischen Werten aufgelistet werden, die aber für das Spiegefühl und das Spielvergnügen entscheidend wichtig sind. Denn nur auf einem Instrument mit dem man sich wohlfühlt kann man auch wirklich gut musizieren.

Drum, wie schon weiter oben geschrieben - viele Registerkombinationen und entsprechend viele Chöre sind gut, weil man da viel ausprobieren kann. Aber im Zweifelsfall sind das für mich absolut zweitrangige Features. Absolut entscheidend für mich ist immer zuerst: fühle ich mich mit dem Instrument wohl, passt der Klangcharakter zu mir und meiner Musik... und dann kommen erst die technischen Daten.

Aber auch das muss ich zugeben: zu der Erkenntnis bin ich auch erst nach mehreren Instrumenten gekommen, die ich in meiner Laufbahn so kennengelernt habe. Das habe ich auch nicht von Anfang an gewusst - diese Erkenntnis habe ich erst auf dem Weg durch meine verschiedenen Modelle gewonnen. Das hätte ich auch ohne die diversen Modelle vorher nicht sagen können Dieser "Werdegang" war für mich schon wichtig, um überhaupt rauszubekommen, was für mich richtig ist. - erst dann wusste ich, als ich "mein" Instrument irgendwo mal ausprobiert habe: Das isses, genau das!

Drum denke ich , den Weg muss jeder selber beschreiten .. und feste ausprobieren... man sollte sich nur bewusst sein, dass das Instrument das man erwirbt mit guter Wahrscheinlichkeit nicht das endgültige bleiben wird!... Aber bis dahin muss man erst ausprobieren, was man selber braucht und dazu ist der Weg über ein 5 chöriges Instrument mit vielen Registern sicher erstmal nicht falsch. Vielleicht isses dann ja das was man gesucht hat - vielleicht erkennt man damit aber auch , was man eigentlich sucht und kann dann mit der Erkenntnis auf die Suche nach dem entsprechenden Instrument gehen.
 
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Beltuna ... bin aber beim Spielen nicht warm mit ihr geworden
so ging es mir auch. Ich konnte bei diversen Treffen sowohl die Leader als auch die Spirit anspielen. Es waren alles super Instrumente, auch toller Klang, aber trotzdem wurde ich mit ihnen nicht warm. Fürs Orchester hätte ich jedes davon sofort hergenommen (als "Arbeitstier"), aber nicht für meine eigene Musik ...
 
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Ja, - und vow - !

Wenn ich Euch, lil und MAxito, sowie dem Frager und Jonny, so zuhöre, traue ich mich gar nicht mehr, in den Schwarzwald zu fahren! - Meine Frau hat schon gelacht - und gemeint, jetzt müsse ich täglich zwei Stunden üben.

Das geht bei mir leider nicht; aber ich nehme meine Dino Baffetti in den Herbst-Urlaub an den Comer See mit, wo sie schon zweimal dabei war - und immer mit Begeisterung.


Danke Euch nochmals für Eure SChilderungen!! - Werden denn die italienischen Akkordeone tatsächlich alle mit allen BAuteilen - oder zumindest den meisten - in Italien gebaut, oder lediglich feingestimmt und mit itlienischen NAmen beklebt?? - Eine Frage außerhalb dieses "Register-threads". -


Hans aus Achberg
 
Werden denn die italienischen Akkordeone tatsächlich alle mit allen BAuteilen - oder zumindest den meisten - in Italien gebaut, oder lediglich feingestimmt und mit itlienischen NAmen beklebt?? -
nein, die werden in Wirklichkeit bei Hohner in Trossingen gefertigt, je nach Modell an die diversen Firmen in Italien verteilt und unter deren Logo in den Handel gebracht!

- Witzle gmacht -

Ja klar werden die in Italien gefertigt... aber was spielt das letztlich für eine Rolle? Wenn das Instrument gut,ist, dann ist es gut und dann spielt es zumindest für mich keine Rolle, wo s herkommt.

Ist das Instrument schlecht, dann spielts bei mir auch keine Rolle, wo s herkommt, denn dann wollt ich s eh nicht haben:D


Wenn ich Euch, lil und MAxito, sowie dem Frager und Jonny, so zuhöre, traue ich mich gar nicht mehr, in den Schwarzwald zu fahren!

Dass ich meine Instrumente mag, sagt noch gar nichts drüber aus, ob ich auch spielen kann! .. es sagt nur aus, dass ich inzwischen gelernt habe, was ich will .. sonst erstmal nix weiter!
 
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Ich will möchte noch vier Faktoren anmerken, die bei der Registerwahl auch ausschlaggebend sind, neben dem persönlichen Gefühl dabei:

# Zusammenklang mit dem Bassregister (wie stark soll Diskant/ Bass heraushörbar sein- es passiert nicht selten dass eine Seite zu stark/schwach klingt und so das Stück an Farbe verliert)

# Tonhöhe und Zusamenklang (je mehr Töne zusammenklingen, desto ungünstiger ist ein tiefes Register, das hört man natürlich auch selbst, es liegt aber an den stärkeren Interferenzen bei tiefen Tönen -> die langsamer Schwingenden zusammenklingenden Töne erzeugen mehr bzw. unangenehmere tremolierende "Nebenschwingungen" (Um sich das vor Ohren zuführen höte man sich im tiefen Frequenzbereich (als im Großen oder Contrabereich mal ab Terz einen immer engeren Zweiklang an .... -> das fetzt einen weg o_O - dann tue man das gleiche ab der 2'' oder 3'' Oktave ... -> Terzen schwingen sogar schön, und stört bei weitem weniger als die tiefen Interferenzen.)

# Cassotto: instrumentenabhängig - Die dämpfende Wirkung setzt bei höheren Tönen ein, die verstärkende bei Tiefen - so kann es passieren, dass ein bei zu hoher Passage gewählter Cassotto- Chor im Verhältnis zu leise klingt und quasi dem Bass gegenüber untergeht -> selbst testen: in mittlerer/tieferer Tonhöhe klingt das Cassotto lauter als der gleiche Tone (z B im Piccolo) ohne Cassotto- ab einer bestimmten Schwelle - je nach Bau des Cassottoschachts kippt das Ganze und der Cassottoton nimmt ab einem bestimmten Tonbereich an Stärke ggü. dem gleichen Ton im Nicht Cassotto stark ab.

# last not least: Die Zuhörerperspektive - da insbesondere höhere Töne einen engeren Abstrahlbereich haben (während sehr tiefe Töne in alle Richtungen klingen [drum braucht man nur einen Subwoofer, aber min 2 Mittel/Hochtöner bei Boxen] ist es nicht verkehrt, sich VOR das Instrument zu setzen und sich nicht einzig auf die eigenen Ohren aus Spielerperspektive zu verlassen, die über/hinter dem Instrument platziert sind. Gerade hohe Töne strahlen zu einem selbst weniger intensiv ab als geradeaus nach vorne, wo sie unter den geöffneten Klappen in engem Winkel hinaustreten. So kann der Zuhörer (oder man selbst, wenn ein anderer spielt) besser beurteilen, ob ein Register zu stark/schwach rüberkommt (fällt weg, wenn man eh nur für sich spielt --- lach :D )

Grüßle

PS: praktische Beispiele, in denen das oben Gesagte bei mir des Öfteren zum Einsatz kam:

Man will eine feine Passage, die in Normalhöhe im Cassotto gespielt wird an einer Stelle hochoktaviert spielen: Hier kann es passieren, dass durch das Cassotto diese hohen Töne leiser klingen, als es vorgesehen war, sie gehen quasi unter und sind nicht mehr wirklich fein, sondern schwach. An einer solchen Stelle überlege man sich, ob man hier nicht auf gleicher Oktave Piccolo ohne Cassotto spielt, oder alternativ statt Einchörig alles in EP (Einchörig mit Piccolo bzw. 4'/8') insbesondere wenn noch was links dazu gespielt wird, das gleich laut klingt.

Umgekehrt: Man spielt eine Stelle im O-Register (16'), die dann von der Melodie her von mittlerer/höherer Lage recht tief fällt und dann das Brummeln beginnt ... Wenn hier kein plausibler Registerwechsel vom Stück geboten ist, wäre genau wegen dieses Tiefwerdens der Passage ein OE (16'/8') für die gesamte Passage manchmal sinnvoller.

Tremolo: Je nach Schwingung kann dieses Register in verschiedenen Tonhöhen und v.a. im Zusammenspiel mehrerer Töne einen schönen oder auch weniger schönen Nebeneffekt haben. Es gibt Tremoli, die bei Einzeltönen eher bescheiden klingen, dafür aber richtig stark bei akkordischem Spiel und umgekehrt. Hier ist es z.B. nicht verkehrt, diverse Tremoli schalten zu können, oder bei nur einem Tremolo dieses in den günstigen Passagen zu nutzen (beispielsweise klingt bei meiner VM das Tremolo bei Einzeltönen weniger prickelnd als bei Vollgriffigen Akkorden. Hier nutze ich z b bei vielen Einzeltönen dann lieber gar keins und schalte es aber sobald es vollgriffig abgeht.


etc etc etc

Es ist stark Instrumentenabhängig, jedoch kann man ein paar kleine Orientierungspunkte zu Hilfe nehmen, um zumindest gewisse Registrierungen entweder auszuschließen oder halt grad weil sie "blöd" klingen, ganz bewusst einzusetzen :D
 
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Wenn ich Euch, lil und MAxito, sowie dem Frager und Jonny, so zuhöre, traue ich mich gar nicht mehr, in den Schwarzwald zu fahren! -

Das geht bei mir leider nicht; aber ich nehme meine Dino Baffetti in den Herbst-Urlaub an den Comer See mit, wo sie schon zweimal dabei war - und immer mit Begeisterung.
An die Treffen zu fahren ist immer gut, egal mit welchem Instrument und Können.
Fährst Du im Herbst über eine Autobahn an den Comersee? Möglicherweise wäre ein Zwischenstopp in Affoltern am Albis sinnvoll! Würde mich freuen Euch zu sehen. Herzliche Grüsse von Paul Frager.

Schlussfolgerung aus allen oben stehenden Beiträgen:
"Probierä gaht über Studierä" schönes Wochenende wünscht Euch Paul Frager.
 

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Allen nochmals ganz, ganz vielen DAnk!!

An den Frager aus der Zentral-Schweiz: Erst einmal superlieben Dank für Deine Einladung! - Wir fahren aber immer über den Passo Giuglia und Maloja nach CHiavenna und dann Colico, weil das für uns der nächste und bekannteste Weg ist.

Der Zuger See ist uns bisher unbekannt, obwohl wir eigentlich gern in der SChweiz sind - und dort letztens sogar auch zu Mittag gespeist haben, nämlich im Albrici in Poschiavo. - Wir fahren zumeist ins Engadin und ins VAltellina. Da würde irgendwann auch nochmals das "Waldhaus" in San Morezzan/Moritz auf der Liste stehen; die haben aber in der NEbensaison keinen KAffee und Kuchen.


DAnke auch an maxito und lil für die Ermutigungen zum Treffen zu kommen; ja, darauf freue ich mich, auch wenn ich mich dort vielleicht schämen muss; aber ich kann zumindest Noten lesen und auch ein paar sehr traditionelle und banale Stücke spielen, wie "Hohe Tannen" - aber über auch mit Begeisterung die italienischen Balladen aus dem HAL-Band; Ihr kennt den sicher!

Meine Dino Baffetti soll sicherlich nicht im Comer See verstummen; vorher lege ich ihr einen guten Schwimmreif um. - Auf Euer Votum zur Dino Baffetti darf ich mal gespannt sein, sie war ja vorher beim Oliver Ziem - und der hatte sie wirklich ganz gut gepflegt!!

DAnke auch nach MAnnheim zu Malineck für seine Ausführungen zu den Tonlagen, Oktavanespiel und den tremoli; ja, so habe ich es früher öfters gemacht, ein Register mit Bassanteil in der höheren Oktav gespielt. - BEi der Komplett-Stimmung des superlieben Herrn Meyer aus Weingarten vor eineinhalb Jahren hat er sinnvollerweise den scharfen Musette-Klang herausgenommen und "domestiziert"; dabei habe ih zwei ganz neue, angenehme Klangfarebn gewonnen: Das domestizierte Musette - und die intressante Celeste-Stimmung: 8-8-8-4. - Ich hoffe, immer richtig zu notieren.


Jedenfalls habe ich hier sehr, sehr viel dazu gelernt. Zum einen ein noch viel genaueres Zuhören beim Einsatz der verschiedenen Register beim eigenen Instrument - und vor allem auch, kein anderes Instrument ohne die Möglichkeit eines längeren Ausprobieren und genauem Zuhören, vor allem auch beim Spiel der Anderen auf einem Instrument.

Mir wollte vor drei Wochen Jemand mit MAcht eine Beltuna LEader V gewisserweise entlang der Autobahn im geschlossenen Koffer verkaufen. Ich habe vor allem durch Eure vielen, sehr differenzierten Hinweise und Erläuterungen verstanden, dass so etwas gar nicht geht; jedes Akkordeon klingt irgendwie ein kleines bisschen anders, und auch deren Registrierungen; danben spielen Gewicht, Größe und "Anfühlung", neben der reinen Akustik eine keinesfalls zu unterschätzende Rolle.

Das schließt so einen etwas dubiosen "Spontan-Kauf" aus; man sollte sich auf so etwas eigentlich gar nicht einlassen, auch wenn das Instrument "wie neu" sei - oder nur ein Jahr alt; etc. - DA habt Ihr mir viel geholfen, systematisch und vorsichtig zu sein; vielleicht sogar am besten das eigene Instrument nochmals besser schätzen und spielen zu lernen, als irgendwelchen Superlativen nachzuträumen.



Euch allen nochmals vielen Dank!!

Hans aus Achberg
 
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Ich freue mich jedes Mal aufs Neue darüber das ich jeden der 5 Chöre meiner Morino einzeln schalten kann.
Die unter- und ober-Tremolo Stimmung wurde so gewählt das sich alle Tremolo Variationen untereinander-
sowie auch mit dem 16` & 4` gut vertragen.

Vier 8` Tremolo Variationen, von fast schwebend bis deutlich hörbar, wird immer Geschmackssache sein / bleiben und in erster Linie meine persönliche.
Zuhörer werden das u. U. anders empfinden / deuten. Für Zuhörer, die es wegen fehlenden Vergleichen überhaupt nicht hören, würden möglicherweise
auch einiges andere nicht hören.
 
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Guten Abend, Mecky;
das würde mich ja interessieren; kannst Du hier ein kleines Photo einstellen?

Vielen Dank
Hans aus Achberg
 
Hallo Hans.

Fotos kann ich gerne hier einstellen, nur auf den ersten Blick wird man optisch kaum eine Veränderung erkennen.
Ich habe mir bei einer Druckerei die entsprechenden neuen Registersymbole auf Folie drucken lassen,
die dann neben den Registerschaltern aufgeklebt.

Das ganze waren seinerzeit zwei Baustellen:

-Tremolo nach meinen Vorgaben Stimmen lassen.

- Registerumbau nach meinen Vorgaben

Hier der Link zu der damaligen Diskussion:
Hohner Morino V N Registerumbau- bzw. Erweiterung.

Für einen Registerumbau gibt es mehrere Möglichkeiten, schaltungstechnisch wie auch optisch.
Was genau usw. kann man in mehreren Diskussionen im Forum gut nachlesen.

Mein Entscheidungskriterium für welche der Möglichkeiten ich mich entschied war:

-Das optisch- und mechanisch nichts geändert werden musste.



Hier noch die Fotos was durch den Registerumbau zu sehen, bzw. nicht zu sehen ist.

Drum, wie schon weiter oben geschrieben - viele Registerkombinationen und entsprechend viele Chöre sind gut, weil man da viel ausprobieren kann. Aber im Zweifelsfall sind das für mich absolut zweitrangige Features. Absolut entscheidend für mich ist immer zuerst: fühle ich mich mit dem Instrument wohl, passt der Klangcharakter zu mir und meiner Musik... und dann kommen erst die technischen Daten.
@ maxito,

gebe dir vollkommen recht, ist und wird immer ein Faktum von persönlicher Geschmacksache sein / bleiben.

Meine Morino und ich, wir passen sicherlich gut zusammen auch wenn sie nicht all meine musikalischen Richtungen abdeckt, das hatte ich aber auch nie erwartet.
Was ich aber im Nachhinein sagen kann, was wirklich in ihr (Morino) steckt, kam erst nach dem Registerumbau & Tremolo Stimmung zum Vorschein.

Für mich wären / sind das keine zweitrangigen Features, ich sehe es als eine Art Befreiung aller Möglichkeiten ohne die das Instrument nicht hätte frei Atmen können.
Die technischen Daten / Möglichkeiten schlummern doch von Geburt an im Instrument, sie warten nur darauf aktiviert zu werden.

Ich empfinde es nach wie vor fast als eine Frechheit, den Käufern / Spielern, solch hochwertige Instrumente kastriert zu verkaufen.
 

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Ich empfinde es nach wie vor fast als eine Frechheit, den Käufern / Spielern, solch hochwertige Instrumente kastriert zu verkaufen.
Das ist auch meine Meinung, doch bei den Akkordeonproduzenten (aber auch bei einigen Foristen) stösst diese Meinung leider oft auf Unverständnis. mfG Paul Frager
 
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V.a. In dem Thread "5 chörige Akkordeon(s)" von 2008 !!! hat @Musikatz das bereits großartig beschrieben, wie einfach das gehen kann - i.d.R. nur mit zu- und wegschalten 2x 8-er Chöre, um aus den 11-15 vorhandenen Schnellregisterdrückern die volle Bandbreite mit 31 Klangfarben erleben zu können.
Kann man zunächst auch von Hand oder mit Schnürlis machen, um*s auszuprobieren, wenn*s Diskantverdeck weg ist.
Dauerhafter Umbau ist dann auch kein Hexenwerk, bei mittlerer handwerklicher Begabung - 2 Löchli*s für die Schubstange (z.B. 2mm Schweißdraht) ins Diskantverdeck, Lagerbock zur Führung der Schubstangen, sonst keine Veränderungen.

Genieße das bei all meinen 5-chörigen aus zu probieren, welche Klangfarbe zu welchem Stück passt, wie sich der Charakter des Stückes entspr. ändert usw. - kann da auch mal ne gute Std an einem Stück bleiben, nur mit den vielen möglichen unterschiedlichen Klangfarben und Oktaven.
Selbst die vermeintlich gleichen Kombi's -8+8⁰ versus 8⁰+8+ sind verschieden, weil Tremolo und Tonhöhe variieren, leicht unterschiedlich sind - das kann man hören - hab's mir von studierten Musikern bestätigen lassen, anfangs irritiert, warum und wie da Unterschiede zu hören waren.
Früher baute man Akko's, wo alle 5 Stimmstöcke einzeln schaltbar waren, (gibt's heute selten) war aber zeitaufwendig - schlecht bei Aufführungen.
Dann baute man die Akko's halt mit den heutzutage gebräuchlichen Schnell-Schalt-Registern - Vorteil: schneller umzuschalten, Nachteil: mehr als 50% Klangfarben fallen weg.
Da gings's auch noch mal um ähnliche Themen und hier auch - hier hat unsereins was dazu geschrieben
 
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Ich empfinde es nach wie vor fast als eine Frechheit, den Käufern / Spielern, solch hochwertige Instrumente kastriert zu verkaufen.
Das ist auch meine Meinung, doch bei den Akkordeonproduzenten (aber auch bei einigen Foristen) stösst diese Meinung leider oft auf Unverständnis.
Genau. Ich bin so einer.

Zuerst würde mich wirklich eine Hörprobe der verschiedenen Schwebungen (Tremoli) interessieren.
Ich wünsche dir echt, dass du eine Stimmung gefunden hast, bei der die Mehrheit der Tremoli brauchbar ist.
(Ich habe das bei meiner 5-chörigen nicht.)
Wenn das bei dir auch nicht so ist, ist dein Umbau komplett für die Katz.
Genauer: Du hast dir Nachteile erkauft ohne einen Vorteil.

Dann finde ich, dass eine Kastration durch die wenigen Register des Instruments vorliegt.
Das Instrument wurde so gebaut, weil man die Register der Morino M übernommen hat, also aus Tradition/Feigheit auf dem Stand der 50er Jahre geblieben ist. So erklärt sich auch das nutzlose zweite Bassregister von oben, das die Morino M auch schon hatte.
Dass Hohner bei 11 Registern geblieben ist, kann ich also noch nachvollziehen, aber nicht, warum man dieses Instrument kauft, wenn man auf Registervielfalt Wert legt.
13-15 Register sind bei 5-chörigen Instrumenten seit den 60er Jahren Standard.
Sogar wenn man auf die Excelsior-Morinos festgelegt ist, gibt es die VS mit mehr Registern.

Und dann hast du, @Mecky das Instrument z.B. für mich durch diesen Umbau weitgehend unbrauchbar gemacht.
Begründung: Ich spiele Orchesterliteratur und auch ernsthaftere Musik.
Dafür muss ich die Oktav- und Doppeloktavregister (und höchstens ein Tremolo) in weniger als einer halben Zählzeit wechseln können, was mit deinen Registern nicht möglich ist.
Da brauche ich fertige Register und habe keine Zeit, nacheinander mehrere Schalter zu drücken.
Die Lieder für die Tremolos kann man meist mit einem Register durchspielen.
Und wenn nicht, ist Zeit zum schalten, also auch zum Register zusammenbauen.
Wann wechsle ich denn vom Oberkrainertremolo zum Musettetremolo?
Ich bräuchte also die Oktav- und Doppeloktavregister als fertige Register und gerade nicht die Register mit Schwebung, so wie du.
Ich käme auch nie auf die Idee, eines meiner fünf verbliebenen Register für das Beerdigungsregister (Master) zu opfern.

Ich bin mir sicher, du, @Mecky, hast das gut durchdacht und für dich macht diese Anordnung Sinn, für mich aber gerade nicht.
Mit den originalen Registern können wir beide leben.
Also was ist die bessere Originalregisteranordnung?

Zuletzt: Wie bist du auf diese Stimmung (der Schwebetöne) gekommen?
Bei meiner 5-chörigen würde ich auch gerne das zweichörige Tremolo ändern, aber das dreichörige so behalten, was mich von einer Änderung abhält.
Statt ein zweites schönes Tremolo dazuzubekommen, befürchte ich, das eine schöne zu verlieren.
Du hast da keine Bedenken gehabt?
 
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bin ganz bei @Mecky :cheer:und Paul (@Frager) (y)und (vorsichtig formuliert) gaaanz weit weg von @Arrigo :bang:
 
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Ich gehöre dagegen zur Fraktion @Arrigo - einige wenige Register, die aber schnell geschaltet werden können, reichen mir. Mit 8', 16', 4'+8', 4'+16' und ab und zu 8'+8' komme ich zu 99% aus. Und in dem einen % finde ich dann ein passendes Register unter den vorhandenen, mehr habe ich noch nicht vermisst. "Früher", zu Tastenzeiten, ließ ich bei meiner Morino die beiden äußeren Tremolochöre einzeln schaltbar machen. Nach einer anfänglichen Spielzeit, als ich die verschiedenen Möglichkeiten ausprobierte, nutzte ich aber nur die Variante, aus dem 3-chörigen Tremolo ein 2-chöriges zu machen. Das 3-chörige benutzte ich ab da nur noch im Orchester. Und da ich beim Umstieg auf Knopfgriff mir bewusst ein 4-chöriges Instrument gesucht und gefunden habe, brauche ich das nicht mehr - habe ich ja nur noch ein 2-chöriges Tremolo. Dies ließ ich relativ flach stimmen, aber noch hörbar schwebend. Ein Mehr an Registern als ich habe, brauche ich eindeutig nicht.
 
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Hallo,

Ich scheine bei diesem Thema ein bisschen an Schizophrenie zu leiden. 😉
Ich hatte dreizehn Register in meiner Cantus-V (fünfchörige) und sie waren genug für mich:
Cantus V.jpg
Ich habe elf Register in meiner Dineta (vierchörige) und möchte manchmal auch drei Kombinationen 8˚+16´, 8˚+4´und 8˚ ausprobieren. Aber ich bräuche sie nicht unbedingt:
dineta.jpg

Bei H-Morino-VIM sehe ich wenige Register, aber das ist aus historischen Gründen in Ordnung:
VIM.JPG

Hohner produzierte das Imperator-Modell mit einer ganzen Reihe von Klangkombinationen. Allerdings wurde dieser Ansatz auch von anderen Modellen (und Herstellern) nicht übernommen:
Imperator V.jpeg
Also, jedem Tierchen sein Pläsierchen… :engel:

VG, Vladimir
 
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Ich denke, wir jammern hier auf hohem Niveau, wobei der Bedarf an Registerkombinationen sicher individuell ist. Zumindest bei den meisten 5-chörigen Instrumenten, die ich kenne, bleiben diesbezüglich keine Wünsche offen (wobei ich bei meiner Morino VI N auch hin und wieder mal in der Kombination 8-8-8-4 den mittleren 8er-Chor wegschalte, indem ich das Gehäuse öffne und den Schieber bewege). Einzeln schaltbare Chöre als Ersatz für die vorhandenen Kombinationsdrücker wären for mich nicht praktikabel.
Wichtige Kombinationen vergessen hat Hohner meiner Meinung nach bei der (allerdings 4-chörigen) Lucia IV - aber das ist auch eine alte Kiste ;)

Letztendlich ist der Weg über eine Individualisierung ja immer möglich, wenn man exotische Verschaltungen vermisst, die über die Ausstattung ab Werk hinausgehen.
 
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Zuerst würde mich wirklich eine Hörprobe der verschiedenen Schwebungen (Tremoli) interessieren.
Ich werde mal versuchen eine Smartphone – Aufnahme der verschiedenen Schwebungen zu realisieren.
Die Schwebungen kann man aber auch ganz gut in dem Video welches als Vorlage zum Stimmen diente hören.



Ich wünsche dir echt, dass du eine Stimmung gefunden hast, bei der die Mehrheit der Tremoli brauchbar ist.
(Ich habe das bei meiner 5-chörigen nicht.)
Wenn das bei dir auch nicht so ist, ist dein Umbau komplett für die Katz.
Genauer: Du hast dir Nachteile erkauft ohne einen Vorteil.
Und dann hast du, @Mecky das Instrument z.B. für mich durch diesen Umbau weitgehend unbrauchbar gemacht.
Du sprichst hiermit im Grunde deine eigenen Sorgen an, ich habe in diese Richtung gehend absolut keine Sorgen.

Dass Hohner bei 11 Registern geblieben ist, kann ich also noch nachvollziehen, aber nicht, warum man dieses Instrument kauft, wenn man auf Registervielfalt Wert legt.
Gut- okay- in früheren Jahren habe ich Morino-Spieler eher bemitleidet als beneidet, (was jetzt nicht als abwertend gedeutet werden soll).
Ich hatte mir so ein klobiges V-Chöriges- schweres Teil mal umgeschnallt und darauf gespielt. Mein Resume:
Zu schwer- zu unhandlich- ich wollte und brauchte so ein Teil damals nicht und war noch viele Jahre mit meiner Atlantic sehr glücklich.

Erst sehr viel später haben wir beide, die Morino und ich zusammengefunden.
Eine sehr gute Freundin war ihrer Morino aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr gewachsen, ich fragte eher spaßeshalber als ernst gemeint
ob sie sich von ihrer Morino nicht trennen wollte und war fast erschrocken als sie sagte: „Wenn du sie haben möchtest gebe ich sie gerne ab“

Der VK war mehr als fair so dass ich unbekümmert Zugriff.
Bevor der Deal aber über die Bühne ging bin ich mit der Morino zum Fachmann gefahren und dann mit seinem Okay den Kauf perfekt gemacht.
Da der VK wirklich sehr günstig war hatte ich genug finanziellen Spielraum gewisse Überholungsarbeiten machen zu lassen.
Bei diesen Gesprächen war dann auch Thema, Registerumbau- und Tremolo-Stimmung.

Ich käme auch nie auf die Idee, eines meiner fünf verbliebenen Register für das Beerdigungsregister (Master) zu opfern.
Da hatte ich seinerzeit zu vorschnell entschieden, Das „Master“ werde ich noch gegen eine andere Festregisterkombination tauschen.
Der Registerumbau ist ja erfreulicherweise reversibel.



Ich bin mir sicher, du, @Mecky, hast das gut durchdacht und für dich macht diese Anordnung Sinn,
Auf jeden Fall, so ein Umbau- Eingriff- macht doch niemand auf blauen Dunst.
Ich hatte das Video als Hörprobe und das Vertrauen in die Fähigkeiten meines Fachmanns, da gab es keine Bedenken im Vorfeld.

Mit der Stimmung- und dem Registerumbau Spiele ich nun fast zwei Jahre, bin nach wie vor so begeistert, dass ich mit dem Gedanken spiele
eine von meinen beiden Lucia´s IV, (bei der 16´- 8´-8´-8´- bietet sich das an) auch in der Art umstimmen und umbauen zu lassen.

Zuletzt: Wie bist du auf diese Stimmung (der Schwebetöne) gekommen?
Durch ein Video vom Turboreini was mir eher zufällig unter kam.
Siehe oben.
In dem Video ging es um eine zu 16-8-8-8- umgebaute Morino IV M. So wie diese Stimmung klang, so sollte auch meine Wunschstimmung sein.
Wenn auch aus technischen Gründen nicht 1-zu-1 aber doch sehr nah dran. So bin ich auf die Tremolo-Stimmung gekommen.
 
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Ganz vielen Dank für deine ausführliche Beantwortung meiner Fragen, @Mecky !

Mir ist nicht klar, wie dieses Video vom Turboreini ein Vorbild für deine Morino sein kann.
Der Hauptunterschied zwischen den beiden einfachen Tremolos ist doch, dass im einen Fall ein Cassotto-Chor beteiligt ist und im anderen Fall zwei.
Die Stimmung hat da vergleichsweise wenig Einfluss.
Wurden bei dir auch Stimmstöcke ersetzt?
Mit der Stimmung- und dem Registerumbau Spiele ich nun fast zwei Jahre
Wie schaltest du nach dieser Zeit häufiger:
Indem du ein Fertigregister einlegst und bei Bedarf einzelne Chöre zuschaltest oder indem du dir jedes Register komplett aus den einzelnen Chören zusammenbaust?

(An die zweite Möglichkeit habe ich gestern gar nicht gedacht. Das könnte überhaupt eine geniale Idee sein:
Insgesamt nur fünf Register (für fünf Chöre), ergonomisch so angeordnet, dass man bequem gleichzeitig auf jedes der fünf Register einen Finger legen kann, und ein Griffstabregister zum Rauskicken.
Dann kann man mit einer Schlenkerbewegung aus dem Handgelenk alle benötigten Chöre gleichzeitig zuschalten und muss das nicht nacheinander tun.
Dann kann man zwar nicht mehr während eines Laufs kurz mit einem arbeitslosen Finger auf einen Registerschalter drücken, aber dafür muss man sich nur eine Handposition für alle Register merken und nicht mehr mehrere, was das Verschalten stark reduziert.)
 
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