Was kann ich studieren?

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Heliogabalus
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Ich mache dieses Jahr mein Abitur und liebe und lebe für die Musik. Ich spiele Klavier seit 8 Jahren und werde auf die Aufnahmeprüfung in einem Jahr vorbereitet. Mein Plan war es Musiklehrer zu sein, aber mir wurde gesagt, dass ich das nicht schaffen werde, weil ich nicht singen kann. Ich habe nie gesungen und habe keine gute Singstimme laut dem Gesangslehrer, bei dem ich war. Er empfahl mir nach einer Alternative zur Musik zur suchen. Allerdings hat er nur meinen Gesang gehört und nicht mein Instrumentalspiel oder Kompositionen.
Kann ich wirklich nicht Musik studieren, wenn ich nicht singen kann? Ich habe auch kein wirkliches zweites Instrument mehr, habe aber paar Erfahrungen.
Ich dachte an Musikwissenschaft oder Musiktherapie. Ich sehe mich nicht in einem nicht musikalischen Beruf, das geht einfach nicht. Muss ich wirklich Singen können, oder muss ich das nur als Musiklehrer können? Wie ist das mit der Aufnahmeprüfung bei der Musikwissenschaft oder Musiktherapie? Ich habe noch ein Jahr Zeit, um die Aufnahmeprüfung zu machen (die wohl im März sind).
Was gibt es für Alternativen?
Vielen Dank
 
Eigenschaft
 
Sprich mit deinem Klavierlehrer und deinem Schulmusiklehrer, noch besser einem jungen Musikreferendar. Die sollten die Anforderungen der Musikhochschulen kennen und dich zumindest grob einschätzen können. Ich hätte eigentlich behauptet, dass man in den 5 Jahren Gesangsunterricht während dem Studium genug Singen lernen kann, um mit einer Schulklasse zu musizieren, auch wenn man das nicht unterschätzen sollte. Wenn der Gesangslehrer aber so vehement abgeraten hat, muss die Stimme entweder furchtbar sein, oder er hat anderswo gravierende Defizite (Musikalität?) gesehen. Oder keine Ahnung (soll es auch geben).
Als Klavierlehrer oder Musikwissenschaftler muss man sicher nicht zwingend singen können, wofür denn? Um Kindern ein Intervall oder eine Phrase vorzusingen, sollte es allerdings reichen, aber das ist normalerweise für einen studierten Instrumentalmusiker absolut machbar.
 
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Wenn der Gesangslehrer aber so vehement abgeraten hat, muss die Stimme entweder furchtbar sein, oder er hat anderswo gravierende Defizite (Musikalität?) gesehen. Oder keine Ahnung (soll es auch geben).
Er hat es nicht wirklich genau gesagt, aber ich konnte erahnen, dass er mir sagen wollte, dass ich eine schreckliche stimme habe. Ich kenn ja meinen Gesang und weiß auch dass ich keinen Ton treffen kann oder halten kann.
Ich werde versuchen mich umzuhören bei Musiklehrern und an meiner Schule bei den (Musik-) Lehrern.
 
Um Musiklehrer zu werden, musst du definitiv einen Ton treffen und halten können. Ich bin Musiklehrer im Vorbereitungsdienst (landläufig als "Referendar" bezeichnet) und sehe mich nicht als Sänger. Es gibt Lieder, bei denen ich meine Stimme in Ordnung finde, und andere, die mir überhaupt nicht liegen. Aber grundsätzlich kann ich zumindest schonmal "ok" singen. Nicht mehr und nicht weniger. Dieses Niveau sollte man haben. Wenn du das nicht mitbringst, ist Musiklehrer für dich schon mal keine Möglichkeit, muss ich so ehrlich sagen.

Über Musiktherapie kann ich dir nichts sagen, weil ich nicht weiß, was da wirklich passiert. Musikwissenschaft könnte aber eine gute Idee sein. Dafür muss dich aber die theoretische Beschäftigung mit Musik begeistern.
 
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@Charvelniklas, danke für deinen Rat und Information! Musiklehrer sollte ich wohl wirklich streichen. Das realisiere ich immer mehr.
Ich liebe die Musiktheorie, da ich ja auch Komponiere! Nur ist die Frage was ich mit der Musikwissenschaft anstellen kann? Gleichzeitig finde ich die Musiktherapie interessant, da ich gerne bei Problemen helfen möchte und selbst auch mit der Psyche zu kämpfen habe und das vielleicht mir helfen könnte, anderen zu helfen (ironischerweise).
Ich werde mich erkundigen.
 
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weil ich nicht singen kann.
[...]
wenn ich nicht singen kann?
Durch Autosuggestion kann man sich sehr gut selber dazu bringen, daß man so etwas dann auch ganz fest glaubt. Ich kenne eine ganze Familie, die felsenfest davon überzeugt ist, daß sie nicht Notenlesen können. Erwiesenermaßen stimmt das nicht, aber sie alle lernen das schlecht, weil sie davon überzeugt sind, daß sie es nicht können.
Um Musiklehrer zu werden, musst du definitiv einen Ton treffen und halten können.
[...]
Wenn du das nicht mitbringst, ist Musiklehrer für dich schon mal keine Möglichkeit, muss ich so ehrlich sagen.
Man kann das lernen!!!
Mein Tipp: Suche Dir einen Chor, in dem Du mitsingen kannst. Mit den Chorstücken kannst Du auch gleich auch Harmonielehre und Gehörbildung üben (z.B.: "Ich (Baßstimme) singe ein fis, die anderen haben a, c, und d. Also handelt es sich um einen D-Dominatseptakkord mit Terz im Bass. Ich singe die Terz, die sich im nächsten Ton in dien Grundton G der Tonika auflöst.") Und frage einen anderen Gesangslehrer oder den Chorleiter. Ein Gesangslehrer, der sagt: "Du kannst nicht singen!" ist der falsche. Ich kenne übrigens so manchen Musiklehrer, der nicht so wahnsinnig dolle singen kann.

Wenn Du auf Deinem Instrument der Überflieger bist und der Prof an der Musikhochschule Dich haben will, legt er vielleicht auf Gesang etwas weniger wert.

Als Musikwissenschaftler kann man ganz gut Paketbote oder Taxifahrer werden ... ;)

Es gibt auch andere Wege, in einen Beruf als Musiker zu kommen, z.B. über die Pädagogischen Hochschulen.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Man kann das lernen!!!
Das stimmt wohl.. nur wollte ich das in einem Jahr machen und ich denke nicht dass ich das Niveau in einem Jahr auch schaffen könnte. Und länger als 2023 möchte ich nicht auf die Aufnahmeprüfung warten. Ich habe schließlich nie gesungen und habe keinerlei Erfahrungen darin und der Musiklehrer will mich wohl nicht im Gesang unterrichten.
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Huch jetzt hab ich das zweimal zitiert ..sorry bin noch relativ neu hier :ROFLMAO:
 
Grund: Doppelzitat entfernt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Musiktherapie könnte voraussetzen, dass zur Musikausbildung ein Medizin- oder Psychologiestudium dazukommen, außerdem wahrscheinlich therapeutische Zusatzausbildungen. Die Zusatzausbildungen können teilweise studienbegleitend gemacht oder begonnen werden.
Das würde aber schon über mehrere Jahre einen zeitlichen wie finanziellen Aufwand für Ausbildung und Supervision nebst (ggf. institutioneller) Fallarbeit bedeuten.

Gruß Claus
 
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Hi,
mir hat einmal ein Musikerkollege gesagt, dass der Musiktherapeut in erster Linie Theraepeut ist.
Und ich denke Du willst Deinen Schwerpunkt eher auf die Musik legen.
 
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Musiktherapie könnte voraussetzen, dass zur Musikausbildung ein Medizin- oder Psychologiestudium dazukommen, außerdem wahrscheinlich therapeutische Zusatzausbildungen.
Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Musiktherapie ist eher die Zusatzqualifikation zu anderen Berufsbildern als die Kernkompetenz. Ich kenne viele Leute, die in entsprechenden Einrichtungen arbeiten und praktisch nirgends wurden explizit studierte Musiktherapeuten eingestellt sondern die Musiktherapie von Psychotherapeutinnen oder (Sozial- oder Sonder-)Pädagogen übernommen, die sich entsprechend weitergebildet haben. Mir sind auch schon einige mit einer Ausbildung als Erzieherin oder Heilerziehungspfleger untergekommen. Seit ich mal gehört habe, wie viele Musiktherapie studieren (waren "damals" schlappe 70 Leute in einem Jahrgang einer Uni) und ich mir nicht vorstellen konnte, wo die mal unterkommen sollen, habe ich es mir zum Hobby gemacht, alle danach zu fragen, die in dem Bereich unterwegs sind. Mein ex-Kollege an einer Musikschule hat das auch studiert und war heilfroh, dass er eine Doktorandenstelle bekommen hatte und nicht auf den echten Arbeitsmarkt musste, den es seinen Aussagen nacht eigentlich gar nicht gibt.
...man kann aber auch Prof. oder vielleicht Musikkritiker/Redakteur werden
Da sieht es ähnlich aus, kenne da auch so einige, die teils recht irrwitzige und spannende Lebensläufe haben. Von Sportredakteur bis Artist Relations einer großen Eventagentur ist alles dabei. Die Promotionsstellen und Professuren sind halt sehr knapp, hart umkämpft und mit allerlei lästigen Seiten des akademischen Lebens verbunden (Prüfungsverantwortung, Lehre, zigtausend Ausschüsse, Einwerben von Forschungsmitteln, Mikropolitik etc) . Ob das jetzt für jemanden, der eigentlich Musik machen will, die Erfüllung darstellt, lasse ich mal dahingestellt sein. Auch hängt dann an der Professur/Arbeitseinheit ein entsprechendes Forschungsinteresse, dass einem schon liegen muss. Asiatische Musikethnologie ist halt je nachdem Himmel oder Hölle.
Ich liebe die Musiktheorie, da ich ja auch Komponiere! Nur ist die Frage was ich mit der Musikwissenschaft anstellen kann?
Da kann MuWi schon einiges beitragen, aber es gibt auch Kompositionsstudiengänge. Wäre das vielleicht etwas für dich? Aber anders als im Schuldienst bist du da fast automatisch Selbstständiger, was voraussetzt, dass du psychisch und physisch belastbar bist. Das wird leider oft unterschätzt und ich bin angesichts einer erst nach der Studienwahl aufgetretenen chronischen Erkrankung rückwirkend sehr froh, mich den Risiken der Selbsständigkeit entzogen zu haben. Nur so am Rande.

Auf jeden Fall kann ich den Rat von @McCoy unterstützen, dich völlig unabhängig von der Studiengangsthematik mit Gesang zu beschäftigen. Das wird dich auch beim Komponieren und der Gehörbildung weiterbringen.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und vor allem, dass du dir die Freude an der Musik - egal in welchem Beruf - erhalten kannst!
 
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Das stimmt wohl.. nur wollte ich das in einem Jahr machen und ich denke nicht dass ich das Niveau in einem Jahr auch schaffen könnte.
Ob DU das denkst, ist erstmal unwichtig. Frag jemanden, der das fachlich beurteilen kann, eben einen Gesangslehrer. Und die Voraussetzungen für ein Studium kann man herausfinden z.B. indem man zu einer Uni geht und Studierende oder Tutoren etc. fragt (falls das aktuell möglich ist… laufen die Unis wieder in Präsenz? Schätze schon, aber wissen tu ich’s nicht).
Ich habe zu meiner Zeit den Fehler gemacht völlig unvorbereitet in eine Eignungsprüfung zu gehen. Nicht klug!
Also geh hin, red mit den Jungs/Mädels!
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Denkbar schlechteste Voraussetzung für den Job.
Sagte man zu meiner Studienzeit aber auch vielen Psychologiestudenten nach… und ich kannte einige, bei denen das auch zutraf….
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Musiklehrer sollte man übrigens eher werden, wenn man auch Spaß am Lehren hat, das solltest du vorher mit dir abklären!
 
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ich denke nicht dass ich das Niveau in einem Jahr auch schaffen könnte.
Ich glaube, daß das mit dem entsprechenden Eifer und Übungspensum machbar ist. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und Du bist ja noch jung ...

Viele Grüße,
McCoy
 
...man kann aber auch Musikkritiker/Redakteur werden :opa:
Neenee, da wäre musikalische Vorbildung und Liebe zur Musik ganz fehl am Platze.......:D

Mal ernsthaft, unterschätze auch die Musiktheorie nicht. Ich mochte dieses "Zerstückeln" klassischer Stücke nicht, um "die Umkehrung des Krebsganges in der 2. Variante des Nebenthemas" zu analysieren.

Auf jeden Fall brauchst Du bei Deiner Entscheidung wirklich ehrliche Meinungen kompetener Leute. So schön es ist, wenn jemand seine Träume verfolgt, wenn mir mehrere Experten bescheinigen sollten, dass mir dazu das Talent fehlt, dann würde ich Alternativen andenken.
Auch das 2. Pflichtinstrument ist keine niedrige Hürde, da wird deutlich mehr erwartet, als ein Klimpern.
Nur wenn Du Dir im Klaren bist, dass Du bei etwas weniger Talent einen ungleich höheren Aufwand treiben musst, um das Studium zu schaffen, würde ich das an Deiner Stelle angehen.
Du kannst ja dann immer noch nach z.B. 2 Semestern eine Zwischenbilanz ziehen, im schlimmsten Fall hast Du 1 Jahr verloren, weißt dafür aber für Dein Leben, ob das etwas für Dich gewesen wäre.

Viel Erfolg!
 
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und nur nebenbei Taxi fahren
das kann man mit quasi jedem geisteswissenschaftlichen Studium auch. Wenn man dem entkommen will, sollte man:
  • Handwerker werden,
  • ein MINT Fach studieren,
  • zur Not noch BWL (obwohl mir persönlich vor diesen Absolventen - aus beruflicher Erfahrung - graut)
 
Vielen Dank euch erstmal für alle die weiteren Antworten.
Ich habe wieder Gesangsunterricht gehabt und wir werden es jetzt einfach weiter machen und Versuchen eine Gesangsstimme zu bilden. Ich weiß zwar nicht wie ich das in einem Jahr machen kann bis zu den Aufnahmeprüfungen, aber ich hoffe dass ich das durch Übung angemessen schaffen werde. Gesang ist wohl überall in der Musik gefragt wenn's ums Studium geht, aber das Niveau dürfte bestimmt anders sein.
Mein Plan war ja eigentlich Musiklehrer zu werden, da ich einen sicheren Job haben möchte und Leuten Musik näher bringen möchte und eigentlich auch lehren möchte. Musiktherapie war jetzt die andere Alternative, was mir auch meine anderen Lehrern auch noch empfohlen haben. Andere sagen Musikwissenschaft, aber die letzten beiden Berufe sind wohl auch laut denen, und wie ich hier lesen konnte, auch nicht sicher. Und Sicherheit ist mir sehr wichtig.
Meine Schullehrer haben mir empfohlen vielleicht einfach mein Lieblingsfach Geschichte zu nehmen und Philosophie, wenn ich wirklich Lehrer werden möchte, dann könnte ich bei Musik einfach einspringen wenn jemand nicht da wäre.
Ich hoffe dass das Gesangstraining Früchte trägt und dass ich in einem Jahr ein solides Niveau erreichen kann, ich will daran arbeiten und ich denke dass das jetzt die beste und der letzte Zeitraum dafür ist.
Vielen Dank euch, ich werde auch weiter nach einer anderen alternative suchen. Ich habe ja auch noch andere Interessen. Es würde mich nur gar nicht glücklich machen, nicht Musik zu arbeiten.
 
Es würde mich nur gar nicht glücklich machen, nicht Musik zu arbeiten.
Die Frage ist halt: was an der Musik macht dich glücklich? Jede Form der Beschäftigung auf jedem Niveau? Als Lehrer arbeitest du da ja eher auf bescheidenem Niveau, mit größtenteils mäßig interessierten Schülern. Da muss einen schon mehr als nur der Spaß an der Musik treiben, dass man damit zufrieden ist. Da solltest du auch Spaß am Vermitteln haben und Spaß im Umgang mit Kindern/Jugendlichen; ansonsten wird man da auf Dauer nicht sonderlich glücklich.
Ich denke da an meine Schwägerin, eine promovierte Philosophin. Für die stand es trotz schwierigster Aussichten auf dem Arbeitsmarkt nie zur Debatte, einen Quereinstieg für den Schuldienst zu suchen, da es sie eben überhaupt nicht lockte, sich auf Schulniveau mit Philosophie zu befassen.

Wenn es dich tatsächlich in den Schuldienst treiben sollte, dann kannst du ja auch "erst einmal" zwei anderen Fächer studieren und für Musik nachträglich die Fakultas erwerben. Für so etwas kann man zumindest bei uns in NRW im Schuldienst auch für 1 Tag/Woche freigestellt werden. Aber die genauen Regelungen kenne ich nicht...
 
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