Welcher Verzerrer erzeugt den klassischen Mesa Boogie Sound (Mk Iic)?

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Ja, die Frage sagt es bereits - welcher Verzerrer erzeugt den klassischen Mesa Boogie Sound (Mk I bis Mk IIc+)? Also die singenden Leadsounds eines Carlos Santana z.B.? Das Pedal soll vor einen clean eingestellten Röhrencombo kommen.

Und für die Youngster hier im Forum: Mit dem Sound eines Rectifier hat das nichts zu tun.
 
Spannende Frage. Als C.S.-Fan, der mich zum Gitarre spielen brachte, hier meine 2 Cents dazu mit kleinem Exkurs zu Carlos‘ sound (Infos aus Premier Guitar Rig Rundown):

Ed Adair (Santana Tech seit 1988): PRS Santana Guitar (Santana bass and treble pickups; propriotory PRS) 25th anniversary PUs, Maple top Mahogany back; solid rosewood neck and fingerboard (US-Version; indianrosewood EU-Version (Import-Regulation)); Phase-3 Tuners, customized Tremolo…
Rig and floor board: guitar -> 50 foot guitar cable (High Ende Noise cut out via the capacitance because of the 50 foot cable) -> Pete Cornich LD-1 (impedance matching unit, 1M-Ohm load to guitar) -> rmc wah (modified picture wah, atonal adjustment) -> pete cornish Amp splitter (ac-powered; balanced output lines, no ground loop hum) out 1 (green LED) Boogie, out 2 (red LED) Bludo / Dumble, out 3 (yellow LED) Bludo / Dumble -> 1 MesaBoogie Snake Skin Amp on Stage (Combo 1973 (Michael Bendinalli at Mesa Boogie; built-in preamp boost, 100W/60W switch, 4 6L6, 12AT7, single 12“ Altec 417-8H, pre-date model numbers (im Markt gibt es als reissue den „King-Snake“) ), 2 Bludotone Universal Tone Amplifier (im off-stage Rack); 3 Dumble Overdrive Reverb Amplifer (im off-stage Rack); 2 switching units between either the two amps Bludo or Dumble (John Suhr custom made units).
2 4x12 PRS Cabs (up-stage cab 4 celestions vintage 30; down-stage is 2 celestions vintage 30s an 2 g1265 (a bit mushier, darker vintage vibe); Rack: einziger Effekt für nur 1 Song: t.c. Electronic DII Delay; 2 John Suhr Amp-selector-interfaces (schaltet Amps und Kanäle auf jeweils eine oder beide 4x12 Box):
clean tone: Volume-Poti down on guitar;
dirtier tone and more sustain: Volume-Poti up on guitar
no effects (except delay for one song), no tuner,
Pete cornish acoustic di box (custom, some sort of mute switch)

Da zumindest der Mesa über einen eingebauten Preamp-Booster verfügt, kommt man mit einem geeigneten Pedal sicher sehr nah an ein typisches Santana Sound-Set.
Tendenziell würde ich ein „Dumble-esques“ Pedal austesten. (Hängt natürlich vom angesteuerten Amp und der gesamten Signalkette ab).

Stefan Karlsson versucht, die Pedals bestimmten Sound-Richtungen einzuordnen und zeigt hier eine recht gute Übersicht, mit der man seine Suche schneller eingrenzen kann.

Vorausgesetzt, die übrige Signalkette bildet das Vorbild einigermaßen gut ab.

Cheers,

FunkyDuke
 
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was benutzt denn Carlos ?
 
Jedenfalls kein Verzerrerpedal. Boogie mit großer Lautstärke für das Feedback, nicht zuviel Verzerrung und natürlich die Phrasierung und Anschlagtechnik machen den Sound von Carlos aus. Da er auch mit seiner Gibson SG und Yamaha wie er selbst klang, ist davon auszugehen, dass die Gitarre selbst nicht so sehr klangprägend ist.
Der von mir genannte Tech 21 kann den Verstärkersound sehr gut nachbilden, solange man laut genug aufdreht. Das Feedback durch die Lautstärke kann ein Modellingpedal nicht nachbilden.
 
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Hier die billige Variante

HB California

Bei weiten nicht so dynamisch aber man kommt derartige spezifische sounds damit hin.
 
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Wenn man 937€ übrig hat:
https://www.thomann.de/de/synergy_iicp.htm
und
https://www.thomann.de/de/synergy_syn_1_preamp.htm

Ansonsten... gebrauchter Triaxxis?

Das sind aber natürlich alles eigene Vorstufen.

Pedalweise wird es in der Tat schwierig. Wenn man einen ganz guten Grundsound hat, der am besten schon in die richtige Richtung geht, kann der Mesa 5-Band-EQ noch ein bisschen nachhelfen. Es gibt dann auch noch Harley Benton California TrueTone und ich meine, einer von den Mooer Micro Preamps soll auch in die Richtung gegangen sein.

Ich selbst habe einen Mesa Boogie Flux Five vor meinen Engl E530 geschaltet, natürlich als Overdrive vor ohnehin zerrendem Amp, nebst parametrischem 3-Band-EQ im FX-Insert. Der im Pedal verbaute 5-Band-EQ ist allerdings einfach schon so wahnsinnig flexibel, dass man damit auch relativ nah an den IIc-Sound rankommt oder zumindest spezielle Eigenheiten davon recht gut nachbilden kann.
 
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Ein gebrauchter V-Twin könnte auch ganz gut passen.
 
@FunkyDuke hast dir ja richtig Mühe gemacht, bei früheren Aufnahmen hat auch ein Cry Baby benutzt.
Was ich auch noch empfehlen kann ist das Weehoo Dumple Dore.
 
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Ich würde für klassische Santana Sounds auch eher bei Dumble Style Pedalen schauen als bei irgendwelche Rectifier oder Marshall in a Box Teilen.
Schmeiße hier mal das Barber Small Fry oder Burn Unit ins Rennen.

Wenn es doch was sein soll, das etwas besser verfügbar ist, dann ein Wampler Pinnacle Deluxe V2.
Das hat noch ausreichend "Fleisch" im Sound bei Leads.
 
... Tendenziell würde ich ein „Dumble-esques“ Pedal austesten. (Hängt natürlich vom angesteuerten Amp und der gesamten Signalkette ab)...

Danke für diese ausführliche Antwort, auf ein Dumble-Style Pedal wäre ich jetzt nicht gekommen. Da fliegt noch eins hier rum, eine Kopie des Zen-Drive von M-E-K. Klingt gut, aber leider deutlich zuwenig Gain für das, was ich mir vorstelle. Heute probiere ich es nochmal mit einer Gitarre mit kräftigeren Pickups.
 
Habe selbst einen Messe Boogie DC5 der ja irgendwie mit einem Mark IV verwand ist, er liefert den BoogieSound der Mark Serie. Hier zu Hause habe ich einen Engl Fireball 25, der ja nun definitiv kein Boogie ist, habe allerdings seit Neuestem einen Orion Motor Fuzz de Luxe noch vorgeschaltet und der liefert bei entsprechender Einstellung auch einen Boogie Sound, hatte gestern mit Lea Paul Custom gespielt.
 
Hier die billige Variante

HB California

Bei weiten nicht so dynamisch aber man kommt derartige spezifische sounds damit hin.

Kommt auf den nachgeschalteten Amp an. Mit dem DSL40 passt es für mich sehr, sehr gut. Wichtig ist da die Elektrik in der Gitarre. Die Pickups müssen Dynamik abbilden können, die Regler müssen den Pegel gut steuern können, die Tonblende darf ruhig Höhen rausnehmen.
Mit dem Peavy Classic 30 klappts z.B. nicht so recht, da klingt das HB California nur scheusslich, am kleinen Engl Gigmaster wird mit dem Pedal und boost danach ein Rectifier, also das Pedal ist imho recht genial, wenn der Amp danach dazu passt. Das beste aus seiner Reihe.
 
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Wäre ein Mesa Flux Five vielleicht einen Blick wert (wie oben schon vorgeschlagen)? ich bin mit Santanas Sounds nicht so bewandert (weiß natürlich, wie er meist klingt), kann aber sagen, dass dieses Pedal unglaublich flexibel ist. Und mit einem Rectifier hat der Sound nichts zu tun.

Ob das Video wirklich aussagekräftig ist weiß ich nicht. Aber den Flux Five hatte ich schon mal und ich kann bestätigen, dass da wirklich eine große Bandbreite an Sounds machbar sind.
 
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Ich habe den Flux Five und einen Fender mit 6L6 Röhren - da geht definitiv was in Richtung klassischer Boogie Sound!
Das Video oben ist schon gut, zum "Andicken" der Zerre würde ich statt des Tubescreamers einen guten Booster nehmen. Wobei der Flux auch ohne das ganz schön "fett" kann. Kommt bestimmt auf die Gitarre an...

Und - der EQ reagiert auf geringste Änderungen. Zwischen "klingt toll!" und "oh nein!" liegen manchmal Millimeter. Das kann ganz schön nerven - höre und lese ich von Boogie Amps aber auch oft...
 
Santana spielt kein Boogie mehr - und jetzt? ;)

Seine Aussage bezüglich Amps: Es gibt heute eine Menge Amp Hersteller und durch meine Einstellungen klingen die zum Schluss gleich.
 
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Vor 30+ Jahren hat mir mein Gitarrenlehrer in der Schule gezeigt, wie man den (!) Santana-Sound hinbekommt. Er hat meinen damaligen Park Übungsverstärker (krächzendes, klirrendes Etwas) zur Wand gedreht zwei Kartons dazwischen geschoben und ihn dann solange von der Wand wegbewegt, bis DER Sound aus der Ecke neben der Wand kam. Natürlich vorher Gain runter, Mitten und Höhen rauf.
Und Santana hat natürlich recht mit seiner Aussage. Spätestens am Computer wird dann "Dein Sound" erzeugt. Seine alten Amps spielt er aber sehr wohl noch. Mit, wie immer, wenig Effekthascherei.

Aber für uns, die wir es einfacher haben wollen, gibt es eben Pedale und Equalizer, die schon mal die "Charakter" der verschiedenen Amps vorzeichnen.
 
Es muss auch immer gefragt werden :welcher Santana Sound? Am Anfang hatte er einen Fender, dann die Boogies, hatte er auch manchmal gemischt Roland Jazzchorus für clean, ein Marshall war für crunch zuständig und ihr ahnt es der Boogie war für alle Leadsounds da. Santana hatte auch verschiedene Gitarren am Start SG special mit P -90 diverse Paulas nicht zu vergessen Yamaha SG
Und dann kamen die PRS. Aber komme ich mal wieder zurück bevor es ganz OT wird hatte irgendwann mal einen Ibanez Tubenschreier, war so ein Moderner aus sibernen Blechgrhäuse mit versenkten Reglern, glaube er hieß TS9, den hatte ich an meinem Boogie DC5 im clean Kanal mit viel Mitten und habe die PRS CE24 gespielt, ja das hörte sich sehr nach dem alten Carlos an. Diesen Treter bekommst du gut auf dem Gebrsucharkt.
 
Hat er nicht auch am Anfang nen Big Muff verwendet?
Soweit ich das in Erinnerung habe, gilt er doch als einer aus der ersten Generation Muff User.
 
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Genau , den hab ich vollkommen vergessen, obwohl ich selbst einen habe
mit dem Teil kann man auch mit einem Marshall Boogie Sounds zaubern
bei entsprechender Einstellung. Wichtig ist übrigens auch Endstufe aufdrehen.
 

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