Glückwunsch, das ist tolles Marketing, das das Image ordentlich aufpoliert und die Verkaufszahlen sicher gewaltig in die Höhe schießen lässt
Naja, womit sollte man bei Weltmeister besser werben, wenn nicht mit der älteren oder jüngeren Vergangenheit?
- Mit der von der Pleite bedrohten Gegenwart, wo das Geld für die Instandhaltung fehlt und erst recht für Produktionsumstellungen?
Es wird an der Optik gefeilt, weil das nicht viel kostet und sonst nichts - für mich völlig verständlich. Aber damit haut man keinen vom Hocker.
- Mit der rosigen Zukunft?
Nach der Wende haben so viele Firmen teuer entwickelte Produktneuheiten angekündigt kurz vor ihrem Konkurs oder bevor sie von einer West-Firma vom Hersteller zum Teilezulieferer degradiert wurden.
In dieser Liste muss nicht auch noch Weltmeister dabeistehen. Weltmeister ist mir lieber als stiller Überlebender.
Mir als Südi ist allgemein die Geschichte vieler Ostfirmen wirklich nicht präsent - ich meine jetzt nicht Weltmeister.
Da kann eine Erinnerung an ruhmreiche Zeiten nicht schaden.
(Und da meine ich etwas anderes als die Bilder im Quelle-Katalog.)
Darin soll es um die ZUKUNFT in 2022 und den Markt in USA gehen.
Glaubt ihr daran?
Korrigiert mich, falls ich falsch liege, aber Weltmeister hat in den USA kein Image, außer seiner Herkunft aus einem Commi-Land.
Um das zu ändern, müssten zum einen Möglichkeiten geschaffen werden, die Instrumente in den USA auszuprobieren.
Wer bezahlt das? In meinen Augen müsste Weltmeister da in Vorleistung gehen.
Kein Händler besorgt auf eigene Rechnung Instrumente eines unbekannten Herstellers, die er nahezu zum selben Preis wie die etablierten Marken verkaufen muss. Mit welchem Geld soll es also der Hersteller tun?
Zum anderen muss massiv geworben werden.
Das würde in diesem Fall auch beim Hersteller hängen bleiben, aus dem selben Grund wie bei den Vorführern.
Und wie sollte man überhaupt für so ein Nischenprodukt werben?
Mit Plakaten, Inseraten in allgemeinen Zeitungen und Fernseh-/Radiospots eher nicht
Fachmagazine und Influenza fallen mir ein, sonst nichts.
Der US-Markt für Weltmeister wird halt auf Internetversand und ein oder zwei kleine Händler hinauslaufen, denn wer partout ein Weltmeister will, fährt auch 1000 Meilen dafür, ähnlich wie bei AKKO in Deutschland.
Der Markt in den USA dürfte für Weltmeister sowieso aus Auswanderern aus den Warschauer Pakt-Staaten bestehen.
Das Supita-Gesicht hat Weltmeister nun leichtsinnig aufgegeben und reiht sich mit den neuen Instrumente in den optischen Einheitsbrei ein.
Da Weltmeister ja jetzt schon beim Design Wahlmöglichkeiten lässt und das mit diesen Designern noch ausbauen möchte, bin ich sicher, dass man auf Wunsch auch das traditionelle Design bekommen wird. Das ist doch kein so großer Aufwand.
Wenn jetzt Weltmeister tatsächlich Neukunden gewinnen will, funktioniert das aber nicht mit dem alten Design.
In dem Artikel sind sie ja schön beieinander, die ganzen alten Chrommodelle.
Wer einen Bezug dazu hat (von früher), der empfindet Nostalgie.
Wenn jemand wie ich (ohne Bezug dazu) sich diese Modelle als Neuinstrumente vorstellt, hat er den Eindruck von lebenden Fossilien oder Skurilitäten.
Das ist das selbe seltsame Gefühl, das Osteuropäer bei den Golas und Morinos von Hohner haben.
Damit gewinnt man keine Neukunden.
Ich sehe es genauso wie Herr Meltke: Weltmeister hat ein Designproblem. Das alte ist veraltet, das neue nichtssagend.
das Top Instrument heisst momentan 'Supra'
Auf der Akkordeonmanufaktur gibt es schon noch die Supita 3 für ca. 14000€.