Ich weiß schon, wo sich welche Töne befinden. Ich kenne ja schließlich die Tonleiter. Ich kenne logischerweiße auch auf anhieb die Töne auf den e saiten und der a saite, weil sich das ja von den Barree akkorden ableitet.
Ich kenne die Töne von der g,d und b - saite einfach nicht auf anhieb, sondern komme da immer nur durch abzählen drauf. Daher war ja auch meine Frag, ob es sinn macht die Töne auswenig zu lernen, also wo sie sich auf dem Griffbrett befinden. Mit dem Ton einer Melodie zuordnen habe ich in der tat sehr große probleme.
Hey
@metaxa1991, habe das Gefühl wird sind uns da sehr ähnlich. Ich habe vor ein paar Monaten angefangen Melodien auf der Gitarre nachzuspielen.
Mein Hauptding ist Lagerfeuergitarre, Zupfbegleitungen, ein wenig Arragement und Stimmen tue ich auch nach Technik. Ich wollte Anfang des Jahres ein wenig darüber hinaus gehen und versuche, bevor ich ein Solo über den Song zu improvisiere, erstmal mir die Melodie einzuprägen die über die Akkordfolge gesungen wird.
In der Regel kann ich die Melodien singen. Ich suche die Tonart des Stücks und beginne dann mit der Dur/Mol Skala die Melodie nachzuspielen. Der Anfang ist immer das schwerste, wenn ich aber die ersten Töne/Ton habe geht's leichter weiter. Ich singe mir die Melodie vor und versuche raus zu hören ob der nächste gesuchte Ton höher oder tiefer klingt und suche dann auf der Skala nach oben, oder unten nach dem nächsten passenden Ton.
Erstes Lied mega anstrengend, zweites Lied gab es schon die ersten richtig "geratenen" Töne. Mittlerweile bin ich bei Lied 7 angekommen. Ich denke nicht, dass ich damit Lieder jemals nach einmaligen Hören sofort nachspielen kann, aber folgendes habe ich bei mir beobachtet:
1. Ich kann mittlerweile ganz gut Hören ob der 2. Ton höher oder Tiefer als der erste ist
2. Ich bin besser in den Kadenzen einer Tonart geworden, da ich mir den Grundton nicht raus höre, sondern nach Theorie und vorhandenen Akkorden bestimme. Jetzt erkenne ich sogar wenn die Tonart wechselt … manchmal
3. Ich bin viel sicherer im Umgang mit Dur und Moll Tonleiter geworden. Zu sehen, wie sich eine Melodie über die Shapes einer Skala verteilen, hat meinen Horizont erweitert.
4. Ich bin besser darin geworden Akkord und Tonleiter übereinander zu sehen. Eine Fähigkeit die ich für sehr wichtig halte, wenn man ein Anrangement mit Akkorden und Melodie spielen will.
Ich kann nicht sagen, dass es meine Lieblingsübezeit ist, aber das ich jedes mal viel mitnehme, wenn ich es geschafft habe eine Melodie nachzuspielen.
Ich mache mir gerade auch die Mühe die Noten auf allen Saiten auf anhieb zu wissen. Brauchst du das? wenn du dich mit anderen Musikern austauschen möchtest würde ich es dir sehr ans Herz legen. Möchtest du jedoch nur für dich ein besseren Überblick über das Griffbrett bekommen. Dann kann man sich, meiner Meinung nach, die Mühe auch sparen (ich benötige es zur Visualisierung von Umkehrungen, die würde ich ohne die Notennamen nicht finden). Statt dessen würde ich mehr Zeit darauf verbringen welches Intervall du gerade spielst (also wie weit dein Ton vom Grundton entfernt ist). Das kann man über die Shapes super üben und für andere Tonarten muss man das Shape nur verschieben (mit den Notennamen hat man da eigentlich nichts mehr mit zu tuen).
Auch wenn ich gerade die Noten übers ganze Griffbrett lerne, investiere ich viel mehr Zeit in die Intervalle und die daran hängenden Akkorde. Die sind es auch, die mir beim praktischen Spielen am meisten helfen.
Wenn du aber die Noten üben willst ist mein Tipp das über Umkehrungen zu machen. Da wüsste ich nicht wie es ohne Notennamen geht, man sieht direkt für welchen praktischen Zweck man das ganze übt und Umkehrungen sind einfach Hamergeil (egal ob Solo, kreative Begleitung oder als 2. Gitarrist in einer Kombo).
Würde mich freuen von dir zu Hören, ob du einen Lösungsansatz für dein Problem finden konntest.