Fender Blues Deluxe Reverb etwas anfeuern?

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Moin Männers!

Seit ich einen wunderschönen Ampeg Reverberocket 212 mein Eigen nennen kann, bin ich aufgrund seines unglaublich tiefen und fetten Reverbs tierisch angefixt.
Dagegen klingt der Reverb meines heißgeliebten Blues Deluxe RI einfach nur flach und langweilig.

Etwas Recherche ergab folgendes:
(1) Blues Deluxe Reissue commonly has weak reverb.
(2) The reverb circuit in the Blues Deluxe Reissue uses a different design than the original version of the Blues Deluxe. The Reissue version is said to be very similar to the Hot Rod Deluxe reverb circuit. "The major difference between the reverb in the Reissue Blues Deluxe and the Hot Rod Deluxe is the reverb driver in the Hot Rod Deluxe has about four times as much gain as the Reissue Blues Deluxe. The value of one resistor ---- R34 --- makes the difference. R34 in the Reissue Blues Deluxe is 47 ohms and in the Hot Rod Deluxe is 180 ohms. If wanting to increase the reverb in a Reissue Blues Deluxe , split the difference and use something like an 82 ohm or 91 ohm resistor to about double the drive to the reverb tank."
(Quelle: https://www.thegearpage.net/board/i...ds-to-increase-the-reverb.794765/post-9318790)

Kann das jemand der anwesenden Amptechs bestätigen?
Mal eben zum Rumprobieren das PCB rausholen würde wohl an Wahnsinn grenzen...

Allerbeste Grüße,
Euer Olli
 
Eigenschaft
 
Hallo Olli,

wenn man die Schaltpläne der beiden Amps vergleicht, bestätigt sich was du oben zitiert hast. Ich habe allerdings jetzt nicht alle Revisionen der Schaltpläne abgeklappert. Beim Blues Deluxe Reissue, Schaltplan Datum 2004 (Blues Deluxe RI schem) hat R34 einen Wert von 180 Ohm. Beim Schaltplan des Hot Rod Deluxe, Datum 1996 (Hot Rod Deluxe schem) hat der gleiche Widerstand einen Wert von 47 Ohm. Die sonstige Beschaltung des entsprechenden Opamps ist sonst gleich. Das entspricht im BD RI einem Gain von etwa 27 und im HRD von etwa 100. Mit dieser Verstärkung wird die Hallspirale angefahren. Natürlich hängt das passende Gain aber auch davon ab, wie viel Pegel an diesem Opamp ankommt. Trotzdem kannst du ruhig mal versuchen, einen kleineren Widerstand zu verwenden. Aber das bitte nur, wenn du genau weißt was du tust und dich mit Röhrenverstärkern auskennst. (y)
 
Hi iefes,
Kann ich bestätigen.
20211123_135758.jpg

Afaik hatte ich den vor Jahren mal gebrückt
und der Reverb hat sich aufgeschaukelt.


20211123_135818.jpg


Beste Grüße,
Oliver




Edit:
Ich könnte ja zu Versuchszwecken einfach mal einen 180er und einen 68er parallel anklemmen.
Dann käme ich auf 90, bzw. 49 Öhmchen.🤔
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau, R34 zu brücken erzeugt theoretisch ein Gain von +unendlich und das kann nicht gut gehen. Ich würde an deiner Stelle genauso vorgehen wie du vorschlägst: Nimm dir zwei drei Widerstände mit passenden Werten und häng die jeweils mal parallel rein. Dann merkst du schnell in welche Richtung es geht und kannst dich am Ende auf einen Wert festlegen und den sauber einlöten. Wenn man an die Stelle gut heran kommt, umso besser :)

Im Schaltplan sind auch noch jeweils Angaben dazu, wie stark das Testsignal am Eingang des Reverb-Treibers sein sollte wenn man ein 4mV 1kHz Testsignal am Input einschleift. Beim BD RI sind da nur 370mV und beim HRD 870mV am Eingang des Treibers. Das ist also noch ein Faktor, der den Reverb beim BD RI schwächer wirken lässt.
 
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Ich kann zum Thema nicht beitragen, finde aber absolut super wie hier auf technischer Ebene geholfen wird! Ich wünsche viel Erfolg!
 
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Afaik hatte ich den vor Jahren mal gebrückt
Den Feedback R eines OpAmp zu brücken ist suboptimal, das ist dazu verdammt instabil zu werden.
Mach es so wie Du es weiter unten beschrieben hast und tacker einen 100, 82 oder 68 Ohm (evtl geht auch noch 56Ohm) drüber und probier es aus (hier empfiehlt sich im übrigen die klassische Widerstandsdekade falls Du sowas noch rumfliegen hast). Was sich meiner Meinung nach auch noch rentiert ist der Tausch des Tanks, ich würde da einen MOD einbauen weil die nicht so blechern daherkommen wie das was 7ender fabrikseitig verbaut.
 
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klassische Widerstandsdekade
Leider nein, aber Messleitungen mit Krokodilklemme und einen Haufen 1Watt R's Metallfilm in sämtlichen Werten.👍

Was sich meiner Meinung nach auch noch rentiert ist der Tausch des Tanks, ich würde da einen MOD einbauen weil die nicht so blechern daherkommen
Ja, hat Banzai Music vorrätig. Quasi direkt bei mir umme Ecke, zwei Straßen weiter.
Für 27 Euro kann man nüscht falsch machen, denke ich. Sehr gut!
 
Gleist mich mal bitte uff: Was ist z.B. an einer MOD 4AB3C1B besser als an der, die im BDLXRI verbaut ist? :gruebel:
 
Gleist mich mal bitte uff: Was ist z.B. an einer MOD 4AB3C1B besser als an der, die im BDLXRI verbaut ist? :gruebel:
Die MOD klingt für mich satter, nicht so blechern und schepprig. Dazu kommt dass die permanente Sollbruchstelle mit den dämlichen Schneidkontaktsteckern bei MOD eliminiert ist und man wirklich flexible Kabel zur Verbindung zu den RCA Buchsen benutzt, nicht das semistabile Zeug das in den Acutronics Nachbauten verwendet wird und das beim 5ten mal bewegen bricht...
Tante Edit: Du kannst auch ne TAD Spirale nehmen, die sind wie die MODs aufgebaut
 
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Danke! :great:

Seitdem ich auf den Versuch umgstiegen bin, mich Jazzigerem zu widmen ("Wie?? Was ist HALL? Eine Gitarre hat mehr als nur den Neck-Pickup nebst zugehörigem Tone-Regler???" :gruebel: :D), steht mein BDLXRI etwas ungenutzt in der Ecke: Die Wiedergabe haben stattdessen mein etwas modifizierter und mit anderen Speakern versehener Blues DeVille oder der Excelsior übernommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gleist mich mal bitte uff: Was ist z.B. an einer MOD 4AB3C1B besser als an der, die im BDLXRI verbaut ist? :gruebel:
Im Blues Deluxe RI (PR658) ist ein 4EB3C1B verbaut.
Tatsächlich klingt der MOD (21,54€ 😳 bei Banzai) anders. Etwas gefälliger und weniger flach. Aber noch Meilen entfernt vom Ampeg.
Ich werde Montag mal Prüfstrippen und ein paar Werte dranhängen.
Ich sag euch Bescheid. Bis hier hin schonmal allerbesten Dank für eure Hilfe!

Euer Olli
 
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Hi Olli
... Etwas gefälliger und weniger flach. Aber noch Meilen entfernt vom Ampeg.
Wir sprachen ja neulich noch über deinen neuen Ampeg (schwer + so ;) ) - und ich war auch SEHR beeindruckt vom Hall-Sound in meinem kleinen Ampeg Jet II.
Vielleicht sollte man sich die Hall-Schaltung in diesen Amps mal ansehen - ist evtl. sinnvoller/wirksamer als der Austausch des Tanks (y)

cheers - 68.
 
Dazu bräuchte man die Schaltungen. Wenn ich mir die im Reverbrocket anschaue, dann ist das eigentlich nichts weiter als ein Verstärker mit zwei Triodenstufen 6SN7 und einer "Echo-Unit" dazwischen. Nur ist offen, was das für eine Echo-Unit (vermutlich Reverb-Tank) wohl ist.

Als nächstes müsste man den mit OPV an den Signalpfad angeflanschten Reverbpfad austauschen gegen den röhrengetriebenen Reverbpfad. Hm, kann man zwar machen, aber das ist schon ein mächtiger Eingriff in so einen BDLXRI im Sinne von Aufwand vs. Nutzen.

Wahrscheinlich kommt man mit einer separaten Reverb-Unit mit ähnlicher, röhrengetriebenen Schaltung, z.B. vom TT, so einer beschriebenen, sehr guten Verhallung am nächsten? :gruebel:

Im Blues Deluxe RI (PR658) ist ein 4EB3C1B verbaut.
Tatsächlich klingt der MOD (21,54€ 😳 bei Banzai) anders. Etwas gefälliger und weniger flach. Aber noch Meilen entfernt vom Ampeg.

Das ist mir auch aufgefallen: Ausgerechnet im Blues Deluxe RI mit seinem ansonsten sehr bassvolumigem Stock-Gehäuse klingt der Reverb man 'n büsch'n dünne. Nimmt man hingegen den Blues Junior, so muss man aufpassen, dessen Reverb nicht zu weit aufzudrehen. Hier aber klingt es bei entsprechender Justage mehr oder weniger gefällig und es sind genug Reserven da. Der Blues DeVille ist im Reverb wieder etwas zurückhaltender.

Etwas unverständlich ist das schon, dass das in den großen Kisten trotz der langen Reverb-Tanks nicht voll genutzt werden kann. Sparsamkeit und/oder ungünstige Konstruktion der Reverb-Pfade, die diesen relativ schlechten Wirkungsgrad hervorrufen? Geht zwar alles, ja, klar. Könnte aber durchaus auch besser sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht hilft ja der Reverb-Plan des Reverberocket Reissue weiter? ... Wobei ein schönes Reverb-Pedal im Loop sicherlich auch reichen würde.

Danke!

Mit "separater Reverb-Unit" meinte ich eigentlich eher diesen Bausatz hier. Der müsste Hall ohne Ende garantieren. Soll es ein eher handliches Pedal und revermäßig eher etwas Feineres sein, aber ja, dann empfehle ich den Prussian Blue Reverb - klarer Fall.

Aber wenn man die Hardware schon im Amp hat......😉

Dann denke ich, sollte ein Upgrade der OPV-Beschaltung und ein anderer Reverb-Tank genügen. Alles andere wäre angesichts der Amps möglicherweise das sprichwörtliche "Kanonen auf Spatzen". :gruebel:
 
Also ich finde den Reverb Im BDR gar nicht so schlecht. Der hatte mir bereits beim antesten im lauten Musikerladen gut gefallen.
Ich finde ihn auch nicht zu dünn im Sound. Klar ist hier ein Hall wie in den alten Silverface-Amps besser im Sound, allerdings klingt so ein Amp auch wieder anders.
Etwas andere Schaltung, andere Übertrager, andere Arbeitspunkte andere Speaker etc. und schon klingt alles anders.
 
Dann denke ich, sollte ein Upgrade der OPV-Beschaltung und ein anderer Reverb-Tank genügen. Alles andere wäre angesichts der Amps möglicherweise das sprichwörtliche "Kanonen auf Spatzen". :gruebel:

Im Schaltplan gibt es hier und da ein paar Bauteile, wo man ansetzen könnte, um den Reverb weniger blechern klingen zu lassen. Das ist dann eben wirklich eine Frage des Geschmacks. Der Haupt-Unterschiede zwischen den Reverb-Schaltungen des Blues Deluxe und Blues Junior ist das höhere Gain des Reverb-Drivers im BJ. Andere klangliche Unterschiede kann man daher wohl am ehesten auf andere Eigenschaften zurück führen, wie z.B. Speaker, Gehäuse, Position des Reverbs in der Schaltung etc.
Wenn man mit einem anderen Tank da schon in eine bessere klangliche Richtung kommt, dann ist das sicher die effektivste Lösung.

Ich bin jedenfalls gespannt, was @Rockin'Daddy am Ende draus macht :)
 
Hi!

Ich hatte vor Kurzem einen Ampeg Jet II 12R aus den 90ern bei mir - und der Hall klang einfach toll!
Ich kann mir vorstellen, dass Ollie gerne etwas in der Richtung hätte, denn sein Ampeg stammt auch aus dieser Zeit.

Vielleicht kann jemand von euch etwas mit dem Schaltplan anfangen ;)


cheers - 68.
 

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  • Ampeg Jet II 12 R schematic.pdf
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Ah, interessant und besten Dank!

Olli, ich habe es erst hinterher gesehen, dass auch in Deinem Amp der Reverb halbleitergetrieben ist.
 
Moin Männers!
Was hat es denn mit diesem werksseitig eingebratenen 240 kOhm zwischen R9 und C36 auf sich?
Fällt mir jetzt zum ersten Mal auf...
Muß ich Zuhause mal auf die Schematics schielen.
Hat das schonmal jemand gesehen?
20211128_193231.jpg
 

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