Anfängerfehler!
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Hallo zusammen,
auf der Suche nach einem schönen Röhrenamp mit der Option wohnzimmertauglich zu spielen, bin ich auf den Gremlin Tone King gestoßen. Letztlich habe ich ihn mir mit zwei anderen Amps bestellt und war mir relativ sicher, dass ich ihn zurückschicken werde. Die Konkurrenten Peavey und Fender Bassbreaker hatte ich im Laden schon einmal angespielt und fand sie ganz gut. Wieso sollte ich also für (auf dem Papier) ähnliche Hardware mehr als das doppelte ausgeben? Jedenfalls ist er geblieben, was mich ziemlich überrascht hat.
Soviel zur Einleitung. Wieso durfte der Gremlin bleiben?
Verarbeitung und Design:
Das gute Stück kommt aus den USA und wird dort handverdrahtet hergestellt. Der Gremlin Tone King ist in etwa so groß wie ein Toaster, wiegt mit ca. 6,5 kg aber deutlich mehr. Ich habe ihn in der cremefarbenen Variante mit Tolexbespannung und Ledergriff an der Oberseite. Der Amp ist absolut stabil zusammengebaut und wirkt sehr wertig. Das Tolex weist keinerlei Klebespuren oder unsaubere Kanten auf. Auf den vier Gummifüßen steht er stabil. Die Potis (derer nur zwei!) drehen angenehm mit leichtem Widerstand und passen farblich wunderbar zur Cremeoptik. Eine grüne Leuchte zeigt den Betriebszustand an und das Einschalten erfolgt über einen Metallswitch auf der Rückseite.
Soweit so gut. Das Design muss man mögen, daran ist optisch nichts modern, sondern einfach alles auf Retro/Vintage gemacht.
Ausstattung:
Der Amp bietet 5 Watt und arbeitet mit zwei 12AX7-Röhren in der Vorstufe und einer KT66-Röhre zum laut machen. Man hat die Wahl zwischen zwei Kanälen (Rhythm und Lead). Die Bedienung ist ziemlich übersichtlich, denn sowas wie Mastervolume, Bass, Mitten oder Treble sucht man vergebens. Ich habe mich im Vorfeld gefragt: Spinnen die? Dazu später mehr. Die Rolle des Mastervolume wird hier durch einen (leider nur über die Rückseite in fünf Stufen regelbaren) Tone King Ironman übernommen, mit dem man die Gesamtlautstärke anpassen kann. Eine lautlose Option gibt es nicht (was ich schade finde). Die Bedienung des Ironman ist fummelig auf der Rückseite, aber so oft stellt man das ja nun auch nicht um.
Es bleiben also zwei Potis: Volume bzw. eigentlich Gain und Tone und darüber wird der gesamte Klang geformt. Außerdem gibt einen Line-Out auf der Rückseite, den ich aber bislang nicht getestet habe. Insofern kann ich dazu nichts sagen.
Tone-Regelung:
Das war für mich eigentlich eines der KO-Kriterien, weshalb ich dachte, der Amp würde so oder so zurückgeschickt. Wer verbaut denn bei einem so teuren Amp mit dem selbsternannten Ziel ein "Studioamp" zu sein, nicht einmal eine vollständige EQ-Sektion mit Bass, Mitten und Höhen?
Nach anfänglicher Skepsis bin ich mit der Lösung letztlich sehr zufrieden. Auf jeder Stufe klingt der Amp wie zu erwarten anders, aber wirklich überall gut. Durch die sehr unterschiedlichen Klangcharakteristiken meiner beiden Gitarren (ES-335 und Strat), brauchte ich an anderen Amps meistens einen Augenblick zum umstellen, wenn ich die Gitarre gewechselt habe. Am Gremlin ist es über 1-2 Stufen Aufdrehen am Tone-Regler sofort ein guter Klang, wenn ich gewechselt habe. Überhaupt ist es mir nicht gelungen einen wirklich schlechten Sound aus dem Amp zu bekommen. Alles klingt rund und die Abstimmung der Frequenzkurve ist wirklich gut gelungen.
Rhythm-Kanal:
Von Toneking wird der Kanal als "Clean-Kanal mit fender-like glockigen Höhen" beschrieben. Das kann ich nur so bestätigen. Ab ca. Volume 2 (bis 9) entstehen sehr brauchbare und schöne Sounds, die sehr lange clean bleiben. Mit der Strat (ohne Pedale) kann ich bei Singlenotes bis ca. 5/6 aufdrehen, während die P90er meiner ES-335 schon ab ca. 4 langsam Gas geben. Bis dahin ist der Klang glockig, sehr höhenreich ohne harsche Spitzen und singend-obertonreich bei Akkorden. Darüber hinaus wird der Ton fetter, dicker und satter. Es bleibt gerade so noch clean, aber man hört deutlich die keuchende Endstufe und das klingt fantastisch. Im Übergang von Singlenotes zu Doublestops beginnt der Amp zu blubbern, dass es eine Freude ist. Und das ganze bei Zimmerlautstärke, so dass meine Tochter im Nachbarraum selig schläft.
Die Zerrstruktur ist sehr harmonisch und ist für Blues/Rock/Jazz toll geeignet. Ich bin hin und weg von dem Sound. Auf der Suche nach dem was ich als "britzelnd, glitzend und kurm vorm Platzen" bezeichnen würde, bin ich erstmal angekommen. Das ist für meine Art von Musik (Blues, etwas Bluesrock) alles was ich brauche und gesucht habe.
Lead-Kanal:
Vorweg muss ich sagen, dass der Rhythm-Kanal eigentlich im Bereich 1-2 genau so nochmal im Lead-Kanal steckt. Dreht man das Volume weit zurück, kann man auch im Lead-Kanal noch clean spielen. Die Zerrstruktur ist allerdings etwas anders und weniger freundlich als im Rhythm-Kanal. Im Lead-Kanal bewirkt ein fester Anschlag schon ein merkliches Fauchen, das sehr schöne Tweed-Sounds hervorbringt. Überhaupt ist hier noch mehr Dynamik drin als im Rhythm-Kanal. Ich habe die meiste Zeit das OD-Pedal aus, weil ich alleine durch den Anschlag zwischen angedicktem Sound und Grollen wechseln kann. Im mittleren Bereich (Volume 4-5) kommen rasch Sounds, die mich an ACDC erinnern und Lust auf Rock machen. Darüber hinaus wird aus dem Fauchen je nach Stellung des Tone-Regler entweder ein wohlklingendes Kreischen oder ein tiefes Grollen. Das ist zwar nicht so mein Metier, aber ich habe am langen Wochenende einige Stunden Rockzeug gespielt, das ich sonst nicht anpacken würde. Einfach weil es so gut klang.
Aufgrund meiner Skepsis gegenüber der (nicht vorhandenen) EQ-Sektion, habe ich versucht klassische Sounds nachzubilden und bin mit ein wenig Herumspielen eigentlich überall hin gekommen. Eindrucksvoll. Very tweedish.
Laustärke und Leistungsreduktion:
Den eingebauten Ironman II von Toneking (Attenuator) habe ich in allen Varianten getestet (Stufe 1-6). Ja, es gehen etwas Höhen verloren. Aber das hält sich sehr in Grenzen. Die leiseste Stufe ist so leise, dass ich direkt vor meiner Box mein trockenes Spielen lauter höre als das verstärkte Signal. Ab der zweiten Stufe beginnt dann eine für mich taugliche Leistungsreduktion. Die Röhre keuchen hören bei Zimmerlautstärke macht einfach Spaß und klingt gut. Da ich da kein Experte bin und groß keine Vergleiche zu anderen Leistungsreduzierern anstellen möchte, guckt euch lieber ein Review vom Ironman an.
Wie laut kann der Gremlin? Auf Stufe 4 (von 6) kam meine Frau runter und fragte mich, wie lange ich das noch für eine gute Idee hielte. Durch zwei geschlossene Türen und über zwei Stockwerke hinweg fühlte sie sich ziemlich gestört und besonders empfindlich ist sie nicht. Stufe 5 habe ich noch ausprobiert als sie weg war, das war für mich schon nicht mehr angenehm. Stufe 6 ist für mich ohne Gehörschutz nicht mehr drin, aber da bin ich vielleicht auch empfindlich. Also das Ding ist trotz seiner 5 Watt ziemlich laut. Ich würde stark vermuten, dass man mit voller Leistung durchaus Gigs in kleinen Locations machen könnte.
Fazit:
Verdammt. Die Kaufentscheidung für den Fender Bassbreaker 15 war im Laden eigentlich gefallen. Der Klang war gut und hatte sogar Reverb und einen FX-Loop neben der EQ-Sektion an Bord. Aber im direkten Vergleich war der Unterschied selbst für mein nicht eben fachkundiges Ohr enorm. Der Gremlin klingt tiefer, komplexer und während ich z.B. beim Bassbreaker dachte "guter Sound", möchte ich beim Gremlin einfach dem ausklingenden Akkord zuhören. Was da anders ist, kann ich schwer beschreiben und würde empfehlen bei Interesse mal reinzuhören. Das Video von HP zum Toneking ist ganz gut, wenngleich die Fülle des Tons da auch nicht wirklich rüberkommt.
Die Bedienung ist für mich als chronischen Tonfummler, obwohl ich eigentlich üben sollte, ein Segen. Ich kann schnell einstellen was ich will und es klingt. Vermissen tue ich dabei nichts.
Ein paar Kritikpunkte dazu gibt es allerdings schon. Für den wirklich unanständigen Preis von 1200 Euro (wobei man natürlich den Attenuator mitzahlt, das relativiert die Sache), hätte man schon einen Kanalumschalter und eine Schutzhülle spendieren können. So muss man jetzt quasi zwangsläufig noch einen A/B/Y-Footswitch und ein Cover anschaffen. Wünschenswert wäre es gewesen, könnte man die gesamte Leistung in Wärme umwandeln für silent-recording. Das relativiert sich aber durch die leiseste Stufe, da man im Nachbarraum kaum hört, dass jemand spielt. Langfristig kann man natürlich irgendwann in die Verlegenheit kommen, einen Sound haargenau nachbauen zu wollen. Spätestens dann wird ein Tone-Regler nicht mehr reichen und man ist auf ein vorgeschaltetes EQ-Pedal angewiesen.
Apropos Pedale: Der Amp verträgt sich mit OD-Pedalen vom eher zarten Charakter sehr gut. Der Versuch ein Pedal der härteren Gangart von einem Freund anzuschließen klang... eher so geht so. Kann man machen, klingt ganz ok, aber mehr halt auch nicht.
Ich habe noch ein paar Fotos geschossen und hoffe das Review ist für den einen oder anderen interessant. Aber nach der langen Beratung zur Suche nach "meinem Sound" hier im Forum, ist ein Review des neuen Amps das Mindeste.
Viele Grüße
Anfängerfehler!
auf der Suche nach einem schönen Röhrenamp mit der Option wohnzimmertauglich zu spielen, bin ich auf den Gremlin Tone King gestoßen. Letztlich habe ich ihn mir mit zwei anderen Amps bestellt und war mir relativ sicher, dass ich ihn zurückschicken werde. Die Konkurrenten Peavey und Fender Bassbreaker hatte ich im Laden schon einmal angespielt und fand sie ganz gut. Wieso sollte ich also für (auf dem Papier) ähnliche Hardware mehr als das doppelte ausgeben? Jedenfalls ist er geblieben, was mich ziemlich überrascht hat.
Soviel zur Einleitung. Wieso durfte der Gremlin bleiben?
Verarbeitung und Design:
Das gute Stück kommt aus den USA und wird dort handverdrahtet hergestellt. Der Gremlin Tone King ist in etwa so groß wie ein Toaster, wiegt mit ca. 6,5 kg aber deutlich mehr. Ich habe ihn in der cremefarbenen Variante mit Tolexbespannung und Ledergriff an der Oberseite. Der Amp ist absolut stabil zusammengebaut und wirkt sehr wertig. Das Tolex weist keinerlei Klebespuren oder unsaubere Kanten auf. Auf den vier Gummifüßen steht er stabil. Die Potis (derer nur zwei!) drehen angenehm mit leichtem Widerstand und passen farblich wunderbar zur Cremeoptik. Eine grüne Leuchte zeigt den Betriebszustand an und das Einschalten erfolgt über einen Metallswitch auf der Rückseite.
Soweit so gut. Das Design muss man mögen, daran ist optisch nichts modern, sondern einfach alles auf Retro/Vintage gemacht.
Ausstattung:
Der Amp bietet 5 Watt und arbeitet mit zwei 12AX7-Röhren in der Vorstufe und einer KT66-Röhre zum laut machen. Man hat die Wahl zwischen zwei Kanälen (Rhythm und Lead). Die Bedienung ist ziemlich übersichtlich, denn sowas wie Mastervolume, Bass, Mitten oder Treble sucht man vergebens. Ich habe mich im Vorfeld gefragt: Spinnen die? Dazu später mehr. Die Rolle des Mastervolume wird hier durch einen (leider nur über die Rückseite in fünf Stufen regelbaren) Tone King Ironman übernommen, mit dem man die Gesamtlautstärke anpassen kann. Eine lautlose Option gibt es nicht (was ich schade finde). Die Bedienung des Ironman ist fummelig auf der Rückseite, aber so oft stellt man das ja nun auch nicht um.
Es bleiben also zwei Potis: Volume bzw. eigentlich Gain und Tone und darüber wird der gesamte Klang geformt. Außerdem gibt einen Line-Out auf der Rückseite, den ich aber bislang nicht getestet habe. Insofern kann ich dazu nichts sagen.
Tone-Regelung:
Das war für mich eigentlich eines der KO-Kriterien, weshalb ich dachte, der Amp würde so oder so zurückgeschickt. Wer verbaut denn bei einem so teuren Amp mit dem selbsternannten Ziel ein "Studioamp" zu sein, nicht einmal eine vollständige EQ-Sektion mit Bass, Mitten und Höhen?
Nach anfänglicher Skepsis bin ich mit der Lösung letztlich sehr zufrieden. Auf jeder Stufe klingt der Amp wie zu erwarten anders, aber wirklich überall gut. Durch die sehr unterschiedlichen Klangcharakteristiken meiner beiden Gitarren (ES-335 und Strat), brauchte ich an anderen Amps meistens einen Augenblick zum umstellen, wenn ich die Gitarre gewechselt habe. Am Gremlin ist es über 1-2 Stufen Aufdrehen am Tone-Regler sofort ein guter Klang, wenn ich gewechselt habe. Überhaupt ist es mir nicht gelungen einen wirklich schlechten Sound aus dem Amp zu bekommen. Alles klingt rund und die Abstimmung der Frequenzkurve ist wirklich gut gelungen.
Rhythm-Kanal:
Von Toneking wird der Kanal als "Clean-Kanal mit fender-like glockigen Höhen" beschrieben. Das kann ich nur so bestätigen. Ab ca. Volume 2 (bis 9) entstehen sehr brauchbare und schöne Sounds, die sehr lange clean bleiben. Mit der Strat (ohne Pedale) kann ich bei Singlenotes bis ca. 5/6 aufdrehen, während die P90er meiner ES-335 schon ab ca. 4 langsam Gas geben. Bis dahin ist der Klang glockig, sehr höhenreich ohne harsche Spitzen und singend-obertonreich bei Akkorden. Darüber hinaus wird der Ton fetter, dicker und satter. Es bleibt gerade so noch clean, aber man hört deutlich die keuchende Endstufe und das klingt fantastisch. Im Übergang von Singlenotes zu Doublestops beginnt der Amp zu blubbern, dass es eine Freude ist. Und das ganze bei Zimmerlautstärke, so dass meine Tochter im Nachbarraum selig schläft.
Die Zerrstruktur ist sehr harmonisch und ist für Blues/Rock/Jazz toll geeignet. Ich bin hin und weg von dem Sound. Auf der Suche nach dem was ich als "britzelnd, glitzend und kurm vorm Platzen" bezeichnen würde, bin ich erstmal angekommen. Das ist für meine Art von Musik (Blues, etwas Bluesrock) alles was ich brauche und gesucht habe.
Lead-Kanal:
Vorweg muss ich sagen, dass der Rhythm-Kanal eigentlich im Bereich 1-2 genau so nochmal im Lead-Kanal steckt. Dreht man das Volume weit zurück, kann man auch im Lead-Kanal noch clean spielen. Die Zerrstruktur ist allerdings etwas anders und weniger freundlich als im Rhythm-Kanal. Im Lead-Kanal bewirkt ein fester Anschlag schon ein merkliches Fauchen, das sehr schöne Tweed-Sounds hervorbringt. Überhaupt ist hier noch mehr Dynamik drin als im Rhythm-Kanal. Ich habe die meiste Zeit das OD-Pedal aus, weil ich alleine durch den Anschlag zwischen angedicktem Sound und Grollen wechseln kann. Im mittleren Bereich (Volume 4-5) kommen rasch Sounds, die mich an ACDC erinnern und Lust auf Rock machen. Darüber hinaus wird aus dem Fauchen je nach Stellung des Tone-Regler entweder ein wohlklingendes Kreischen oder ein tiefes Grollen. Das ist zwar nicht so mein Metier, aber ich habe am langen Wochenende einige Stunden Rockzeug gespielt, das ich sonst nicht anpacken würde. Einfach weil es so gut klang.
Aufgrund meiner Skepsis gegenüber der (nicht vorhandenen) EQ-Sektion, habe ich versucht klassische Sounds nachzubilden und bin mit ein wenig Herumspielen eigentlich überall hin gekommen. Eindrucksvoll. Very tweedish.
Laustärke und Leistungsreduktion:
Den eingebauten Ironman II von Toneking (Attenuator) habe ich in allen Varianten getestet (Stufe 1-6). Ja, es gehen etwas Höhen verloren. Aber das hält sich sehr in Grenzen. Die leiseste Stufe ist so leise, dass ich direkt vor meiner Box mein trockenes Spielen lauter höre als das verstärkte Signal. Ab der zweiten Stufe beginnt dann eine für mich taugliche Leistungsreduktion. Die Röhre keuchen hören bei Zimmerlautstärke macht einfach Spaß und klingt gut. Da ich da kein Experte bin und groß keine Vergleiche zu anderen Leistungsreduzierern anstellen möchte, guckt euch lieber ein Review vom Ironman an.
Wie laut kann der Gremlin? Auf Stufe 4 (von 6) kam meine Frau runter und fragte mich, wie lange ich das noch für eine gute Idee hielte. Durch zwei geschlossene Türen und über zwei Stockwerke hinweg fühlte sie sich ziemlich gestört und besonders empfindlich ist sie nicht. Stufe 5 habe ich noch ausprobiert als sie weg war, das war für mich schon nicht mehr angenehm. Stufe 6 ist für mich ohne Gehörschutz nicht mehr drin, aber da bin ich vielleicht auch empfindlich. Also das Ding ist trotz seiner 5 Watt ziemlich laut. Ich würde stark vermuten, dass man mit voller Leistung durchaus Gigs in kleinen Locations machen könnte.
Fazit:
Verdammt. Die Kaufentscheidung für den Fender Bassbreaker 15 war im Laden eigentlich gefallen. Der Klang war gut und hatte sogar Reverb und einen FX-Loop neben der EQ-Sektion an Bord. Aber im direkten Vergleich war der Unterschied selbst für mein nicht eben fachkundiges Ohr enorm. Der Gremlin klingt tiefer, komplexer und während ich z.B. beim Bassbreaker dachte "guter Sound", möchte ich beim Gremlin einfach dem ausklingenden Akkord zuhören. Was da anders ist, kann ich schwer beschreiben und würde empfehlen bei Interesse mal reinzuhören. Das Video von HP zum Toneking ist ganz gut, wenngleich die Fülle des Tons da auch nicht wirklich rüberkommt.
Die Bedienung ist für mich als chronischen Tonfummler, obwohl ich eigentlich üben sollte, ein Segen. Ich kann schnell einstellen was ich will und es klingt. Vermissen tue ich dabei nichts.
Ein paar Kritikpunkte dazu gibt es allerdings schon. Für den wirklich unanständigen Preis von 1200 Euro (wobei man natürlich den Attenuator mitzahlt, das relativiert die Sache), hätte man schon einen Kanalumschalter und eine Schutzhülle spendieren können. So muss man jetzt quasi zwangsläufig noch einen A/B/Y-Footswitch und ein Cover anschaffen. Wünschenswert wäre es gewesen, könnte man die gesamte Leistung in Wärme umwandeln für silent-recording. Das relativiert sich aber durch die leiseste Stufe, da man im Nachbarraum kaum hört, dass jemand spielt. Langfristig kann man natürlich irgendwann in die Verlegenheit kommen, einen Sound haargenau nachbauen zu wollen. Spätestens dann wird ein Tone-Regler nicht mehr reichen und man ist auf ein vorgeschaltetes EQ-Pedal angewiesen.
Apropos Pedale: Der Amp verträgt sich mit OD-Pedalen vom eher zarten Charakter sehr gut. Der Versuch ein Pedal der härteren Gangart von einem Freund anzuschließen klang... eher so geht so. Kann man machen, klingt ganz ok, aber mehr halt auch nicht.
Ich habe noch ein paar Fotos geschossen und hoffe das Review ist für den einen oder anderen interessant. Aber nach der langen Beratung zur Suche nach "meinem Sound" hier im Forum, ist ein Review des neuen Amps das Mindeste.
Viele Grüße
Anfängerfehler!
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