Ich habe mir schon mal überlegt eine Bariton-Gitarre anzuschaffen bzw. zusammen zu schrauben rein aus ergonomischen Gründen. Beim Spielen in der ersten Lage, also auf dem ersten Bund, auf einer normalen Gitarre stört mich etwas der Übergang vom Hals zur Kopfplatte hinten, wenn mein Daumen da entlang des Halses gleitet. Besonders störend empfand ich es auf einem Shortscale-Bass, wo sogar noch eine Volte eingearbeitet ist. Danach habe ich mir einen E-Bass zusammengebaut, wo ich aus einem Longscale (34") einen Medium Scale (32") gemacht habe, indem ich den Sattel um einen Bund versetzt habe. Lässt sich nun traumhaft spielen. Der Daumen kann auch am ersten Bund prima entlang des Halses gleiten, ohne dass der Übergang zur Kopfplatte stört.
Ich müsste mich bei einer Bariton-Gitarre allerdings dann disziplinieren, ohne den Sattel zu versetzen, den ersten Bund erst gar nicht zu bespielen. Beim E-Bass habe ich von vorne rein einen Lefthand gekauft mit dem Ziel ihn umzubauen. Den Body habe ich Righthand verwendet und den Lefthand 34" eben auf Righthand 32" umgebaut. Wenn ich einen fertigen Righthand Bariton-Hals kaufe, werde ich den Sattel wahrscheinlich nicht versetzten und einfach schauen, dass ich möglichst nicht den ersten Bund bespiele. Akkorde auf offenen Saiten brauche ich nicht.
Ich bin der Meinung, dass man auf einer Bariton-Gitarre alles spielen kann. Die ganz hohen Töne einer Gitarre wird man wohl nicht erzeugen können, aber sonst ... Wie Violine bzw. Bratsche. Klar kann man auch auf einer Bratsche alles spielen, außer die ganz hohen Töne einer Violine. Klar befinden sich dann die Töne in anderen Lagen, aber wenn man das Instrument spielen kann, dann weiß man auch, wie man welche Note greifen kann. So auch auf der Gitarre. Wenn man nicht nur Akkorde auf offenen Saiten gelernt hat bzw. spielt, dann ist die Stimmung egal. Manche verwenden zwar einen Kapodaster, weil sie nur Akkorde auf offenen Saiten können bzw. spielen wollen ... Einen Kapodaster könnte man bestimmt auch an eine Bariton-Gitarre klemmen. Zwar nicht meine Welt, diese Kapodaster, wer aber nur so kann oder möchte – von mir aus.