Im Threadtitel steht's ja schon: "an meiner Stelle". Wir alle, die wir versuchen, hier Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen, sind nicht an Deiner Stelle. Du bzw. Dein(e) Mitstreiter müssen zu einer Lösung kommen, mit der IHR leben könnt.
Nur: ihr MÜSST mit dieser Lösung dann auch leben. Deshalb: überlegt's eucht gut. Aus der beschriebenen Situation heraus würde ich ebenfalls dazu raten, den Typ in den Wind zu schießen. Natürlich im Ton höflich, aber in der Sache verbindlich. Es gibt genug potenzielle Reibungspunkte in einer Band, da braucht's bei Dingen wie Unzuverlässigkeit bzw. Unsicherheit, was denn nun Sache ist, gar nicht erst anfangen.
Im Englischen gibt's den schönen Begriff "commitment", für den es, soweit mir bekannt, keine deutsche eins-zu-eins-Entsprechung gibt. Er bedeutet eben nicht nur "Engagement" oder "Einsatz", sondern auch "Verpflichtung" und "Festlegung". Und so ein "commitment" würde ich (!!) einfordern. Nicht nur "möchten", sondern "wollen". Stell' Deinem Hansel doch diese Frage: möchtest Du mit uns Musik machen, oder willst Du mit uns Musik machen? Und nagel ihn auf ein "commitment" fest. Wenn er dazu nicht bereit ist oder sich herauszureden versucht, schüttel' den Staub von den Hosenbeinen und geh weiter. Klar, auch ein "commitment" ist keine Garantie dafür, dass es mit euch klappt, aber es ist ein erster Schritt. Und Du wirst schon im Gespräch merken, wie die Bereitschaft zu einem "commitment" ist.
Nur ein Beispiel: in meiner Hobby-Cover-Band proben wir alle 14 Tage. Weil: der Drummer hat Schichtdienst, und es sind zwei junge Väter dabei. Aber wir proben alle 14 Tage. Und bereiten uns vor, um diese Probe auch nutzen zu können. Natürlich kann kurzfristig was dazwischen kommen, aber wenn's absehbar ist, meldet sich der Betreffende, und es wird sich entweder um einen neuen Termin bemüht, oder wir proben in kleinerer Besetzung. Alles eine Frage der Kommunikation und des "commitment"s. - Und bei beiden scheint's bei Deinem Kandidaten ja zu haken ...
Bässte Grüße
MrC