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Orville SG K-Modell
Näheres zur Gesichte der Orville- sowie Orville by Gibson- als auch den K-Modellen findet Ihr hier in meinen beiden Reviews:
und wer noch mehr zu Orville erfahren möchte:
Meine Geschichte zur K-Orville
Nach langer Abstinenz wollte ich wieder eine Orville Les Paul Custom von Terada, gerne wieder ein K-Modell (die nicht in Korea gefertigt wurden, wofür das K in der Seriennummer oft gehalten wird). Bei ihnen handelt es sich um die erste Serie der nahezu 1:1-Nachbauten bekannter Gibson-Modelle Made in Japan. Bei den K-Modell muss man in der Regel auf den Long Tenon Neck verzichten, den bieten in der Regel spätere Serien.
Mein erster Neuankömmling war eine 1991er Orville Les Paul Custom, gefolgt von einer zweite Custom, deren Baujahr sich jedoch nicht mehr bestimmen lässt, da der Aufkleber mit der Seriennummer über die Jahre verloren ging. Bei der dritten, hier nun vorzustellenden Orville handelt es sich um eine SG aus dem ersten Fertigungsjahr 1989 und damit auch bereits 32 Jahre alt und wohl fast schon zum Vintagebereich zurechenbar.
Preislich ziehen die Orville sowie Orville by Gibson Les Paul seit geraumer Zeit an. So lassen sich mittlerweile ObG´s unter 1.000 $ so gut wie gar nicht mehr finden. Die Preise für die K-Modell aus Japan importiert liegt incl. Zoll und Steuer auch schon bei ca. 800 €. Das Preisgefälle zu einer deutlich einfacheren und materialschonenderen SG fällt dabei wenig ins Gewicht.
Was bei der ersten näheren Augenscheinnahme stellte ich fest, dass der Body anscheinend recht dünn lackiert wurde. Man sieht hier und da die Stoßkanten. Des Weiteren ragen die Griffbrett- also auch Kopfplatteninlaies leicht über das normale Niveau hinaus. In beiden Fällen stört es jedoch nicht. Die Verarbeitung meiner beiden Custom zeigt sich hier allerdings deutlich besser.
Look & Feel:
Was mich an den Fotos der SG besonders fasziniert hat, ist die Leuchtkraft der Griffbrettinlaies. Sie strahlten mich förmlich an. Dagegen verblassen die meiner Custom direkt. Eventuell verwendete Terada bei den ersten Modellen noch anderes Material, auf einmal noch das, das Gibson bei den ersten Les Paul-Modellen verwendete?! Soweit geht es wohl nicht, dennoch ist es das bisher schönste Material, dass ich bei einer Epiphone oder Orville gesehen habe.
Die Bünde befinden sich für eine 32 Jahre alte Gitarre wirklich in hervorragendem Zustand und erweckt den Eindruck, dass sie noch nicht so viele Kilometer runter hat. Ihren Erhaltungsgrad würde ich locker mit 95 % beziffern. Damit liegt sie gleich auf mit meiner Nickel-Custom. Nur der Goldenen sieht man an, dass sie schon mehr gelaufen ist. Jedoch bleibt mir noch Zeit bis zum ersten Abrichten.
Im Gegensatz zu den Les Paul- sind bei den SG-Modellen keine obligatorischen Humbuckerrahmenbrüche zu befürchten, da diese flach auf der Decke aufliegen und nicht einem Radius folgen, was über die Jahre eben zu Brüchen führt. Bei meinen beiden Custom habe ich diesen Umstand zu beklagen. Dafür verlieren die Reflectorknobs mit der Zeit ihre silbernen oder goldenen Volume- bzw. Tonescheibchen. So auch bei meiner SG. Die Potis kratzen natürlich ein wenig, aber da ich eh kein Potischrauber bin, steht ein Austausch erst einmal nicht an. Aber was ich immer wieder aufs Neue fasziniert, auch nach 30 Jahren zeigt kein Toggleswitch meiner drei Orville irgendwelche Aussetzer oder schaltet hakelig. Bei meiner 2020er Epiphone Les Paul Custom Bonamassa bin ich diesbezüglich etwas anderes „gewohnt“. Ich glaube nicht, dass der 30 Jahre durchhalten wird. Den Toggleswitch meiner PRS SE245 2017 muss ich gar austauschen, da er bereits nach kurzer Zeit keinen Kontakt zum Neckpickup herstellen wollte! Das Gewicht der SG gab der Verkäufer mit 3,25 kg an.
Und was macht man mit neuen Gitarren? Richtig, herrichten, reinigen, aufpolieren, kleine Baustellen erledigen, ggf. Teile austauschen. Bei der SG war das alles nicht nötig. Die Gitarre kann in anständigem Zustand zu mir. Das durfte ich bei meiner ersten Custom leider anders erleben. Ein wahrer Teppich hatte sich dort in den letzten 30 Jahren unter dem Pickguard gebildet. Hatte ich ihn nicht gleich wegen dem losen Pickguard, sondern erst Wochen oder Monate später entdeckt, hätte ich wohl sofort die Gelbsucht ereilt. Obwohl wie beschrieben die originalen Bauteile absolut in Ordnung waren, erhielt sie dennoch gleich vor dem ersten Neubesaiten meine eh nur rumliegende Montreux-Bridge, sowie ein Faber-Stoptail nebst Faber Tonelocking-Kit (ein echt sinnvolles und oft von mir eingesetztes Features), natürlich alles in geageder Ausführung. Ich stehe eindeutig mehr auf den Look von Nickel als Chrom. Neue Reflectorknobs besorgte ich mir ebenfalls. Nur bin ich jetzt für mich zur Einsicht gelangt, dass ich die originalen Knobs nicht austauschen werde. Passt bestens zu ihrem Gesamtlook einer Rockgitarre. Muss nicht so „geleckt“ wie meine Custom daherkommen, darf gerne ihren Usedlook behalten, Arbeitsgitarre eben.
Tone
Bei meiner ersten Orville konnte ich die Pickups nicht schnell genug austauschen. Es müssen halt immer Markenpickups in die Gitarre. Heutzutage sehe ich das anders, erst einmal hören, wie sie nicht den Stock-PU´s klingt und dass bei dieser Orville überhaupt nicht schlecht. Bei den Humbucker handelt es sich wohl um welche von Gotoh, wie es mir den Anschein hat.
Nach wirklich weniger Einstellarbeit gegenüber meiner gold/schwarzen Orville Custom kann der Bridge-PU richtig schön zubeißen. Die Höhen sind nicht schrill und grell vordergründig und der Bass schön vollmundig, das Ganze garnierte mit ausdruckstarken Mitten. Clean erklingt es mitunter ein wenig hohler, aber das ist eben die Charakteristik dieser Position. Der Neck-PU zeigt hier ein ganz anderes Bild. Durch seine versetzte Position um den 24. Bund gerät der Pickup nicht so bassig wie bei einer Les Paul und somit ein wenig schlanker in der Tonegestaltung. Ich gehe davon aus, dass sich die beiden Pickups in ihrer Ausgangsleistung nicht groß unterscheiden. Insgesamt erklingt die SG nicht so voll fett wie meine Custom, dies ist jedoch auch bauart- sowie massebedingt und auch der grundsätzlich die Klangcharakteristik einer SG.
Die Mittelstellung verknüpft die beiden Tonewelten miteinander, wobei das höhere Bassspektrum des Neckhumbuckers etwas in den Hintergrund tritt und mit dem höhenreicheren Tonevolume des Bridgehumbucker verfeinert wird. Zwar immer noch ein wenig zu bassig, dennoch vollwertig einsetzbar. Der Klang der SG erreicht für mich schon fast Referenzqualität. Jedenfalls versuchte ich ihren Tone hauptsächlich an der Bridge bei meiner goldenen Custom nachzuahmen, könnte ihn aber natürlich nicht ganz erreichen. Dennoch würde ich meinen, dass ich ihn dennoch verbessert habe. Mit den Klangunterschieden zwischen Les Paul und SG muss und will ich leben. Ergänzen sich beide doch recht gut.
Fazit
Für die, die ebenfalls in den Genuss einer Orville kommen wollen, muss es nicht unbedingt eine Orville by Gibson sein, zumal für diese derzeit und wohl in Zukunft noch höhere Preise verlangt werden. Nur für diesen kleinen Zusatz „by Gibson“ bedarf es nach meiner Ansicht keine höhere Geldausgabe. Meine K-SG konnte ich noch für unter 800 € incl. aller Nebenkosten erstehen (beide Custom lagen ebenfalls um die 800 €). Ein wenig Arbeit investiert, die vielleicht nicht mehr ganz so frischen Bauteile durch neu ersetzt (gerade die Schrauben sind in der Regel recht vergammelt) und schon hat man eine funktionale und gutklingende Vintage-Gitarre bei der Hand. Immerhin sind mehr als 30 Jahre für eine Gitarre ja auch schon ein bemerkenswerter Zeitraum. Ich bin weiterhin gespannt, wie sich die Preise für diese Japan-Gitarren weiterentwickeln, allerdings gehe ich davon aus, dass sie nicht mehr günstiger werden.
Näheres zur Gesichte der Orville- sowie Orville by Gibson- als auch den K-Modellen findet Ihr hier in meinen beiden Reviews:
und wer noch mehr zu Orville erfahren möchte:
Meine Geschichte zur K-Orville
Nach langer Abstinenz wollte ich wieder eine Orville Les Paul Custom von Terada, gerne wieder ein K-Modell (die nicht in Korea gefertigt wurden, wofür das K in der Seriennummer oft gehalten wird). Bei ihnen handelt es sich um die erste Serie der nahezu 1:1-Nachbauten bekannter Gibson-Modelle Made in Japan. Bei den K-Modell muss man in der Regel auf den Long Tenon Neck verzichten, den bieten in der Regel spätere Serien.
Mein erster Neuankömmling war eine 1991er Orville Les Paul Custom, gefolgt von einer zweite Custom, deren Baujahr sich jedoch nicht mehr bestimmen lässt, da der Aufkleber mit der Seriennummer über die Jahre verloren ging. Bei der dritten, hier nun vorzustellenden Orville handelt es sich um eine SG aus dem ersten Fertigungsjahr 1989 und damit auch bereits 32 Jahre alt und wohl fast schon zum Vintagebereich zurechenbar.
Preislich ziehen die Orville sowie Orville by Gibson Les Paul seit geraumer Zeit an. So lassen sich mittlerweile ObG´s unter 1.000 $ so gut wie gar nicht mehr finden. Die Preise für die K-Modell aus Japan importiert liegt incl. Zoll und Steuer auch schon bei ca. 800 €. Das Preisgefälle zu einer deutlich einfacheren und materialschonenderen SG fällt dabei wenig ins Gewicht.
Was bei der ersten näheren Augenscheinnahme stellte ich fest, dass der Body anscheinend recht dünn lackiert wurde. Man sieht hier und da die Stoßkanten. Des Weiteren ragen die Griffbrett- also auch Kopfplatteninlaies leicht über das normale Niveau hinaus. In beiden Fällen stört es jedoch nicht. Die Verarbeitung meiner beiden Custom zeigt sich hier allerdings deutlich besser.
Look & Feel:
Was mich an den Fotos der SG besonders fasziniert hat, ist die Leuchtkraft der Griffbrettinlaies. Sie strahlten mich förmlich an. Dagegen verblassen die meiner Custom direkt. Eventuell verwendete Terada bei den ersten Modellen noch anderes Material, auf einmal noch das, das Gibson bei den ersten Les Paul-Modellen verwendete?! Soweit geht es wohl nicht, dennoch ist es das bisher schönste Material, dass ich bei einer Epiphone oder Orville gesehen habe.
Die Bünde befinden sich für eine 32 Jahre alte Gitarre wirklich in hervorragendem Zustand und erweckt den Eindruck, dass sie noch nicht so viele Kilometer runter hat. Ihren Erhaltungsgrad würde ich locker mit 95 % beziffern. Damit liegt sie gleich auf mit meiner Nickel-Custom. Nur der Goldenen sieht man an, dass sie schon mehr gelaufen ist. Jedoch bleibt mir noch Zeit bis zum ersten Abrichten.
Im Gegensatz zu den Les Paul- sind bei den SG-Modellen keine obligatorischen Humbuckerrahmenbrüche zu befürchten, da diese flach auf der Decke aufliegen und nicht einem Radius folgen, was über die Jahre eben zu Brüchen führt. Bei meinen beiden Custom habe ich diesen Umstand zu beklagen. Dafür verlieren die Reflectorknobs mit der Zeit ihre silbernen oder goldenen Volume- bzw. Tonescheibchen. So auch bei meiner SG. Die Potis kratzen natürlich ein wenig, aber da ich eh kein Potischrauber bin, steht ein Austausch erst einmal nicht an. Aber was ich immer wieder aufs Neue fasziniert, auch nach 30 Jahren zeigt kein Toggleswitch meiner drei Orville irgendwelche Aussetzer oder schaltet hakelig. Bei meiner 2020er Epiphone Les Paul Custom Bonamassa bin ich diesbezüglich etwas anderes „gewohnt“. Ich glaube nicht, dass der 30 Jahre durchhalten wird. Den Toggleswitch meiner PRS SE245 2017 muss ich gar austauschen, da er bereits nach kurzer Zeit keinen Kontakt zum Neckpickup herstellen wollte! Das Gewicht der SG gab der Verkäufer mit 3,25 kg an.
Und was macht man mit neuen Gitarren? Richtig, herrichten, reinigen, aufpolieren, kleine Baustellen erledigen, ggf. Teile austauschen. Bei der SG war das alles nicht nötig. Die Gitarre kann in anständigem Zustand zu mir. Das durfte ich bei meiner ersten Custom leider anders erleben. Ein wahrer Teppich hatte sich dort in den letzten 30 Jahren unter dem Pickguard gebildet. Hatte ich ihn nicht gleich wegen dem losen Pickguard, sondern erst Wochen oder Monate später entdeckt, hätte ich wohl sofort die Gelbsucht ereilt. Obwohl wie beschrieben die originalen Bauteile absolut in Ordnung waren, erhielt sie dennoch gleich vor dem ersten Neubesaiten meine eh nur rumliegende Montreux-Bridge, sowie ein Faber-Stoptail nebst Faber Tonelocking-Kit (ein echt sinnvolles und oft von mir eingesetztes Features), natürlich alles in geageder Ausführung. Ich stehe eindeutig mehr auf den Look von Nickel als Chrom. Neue Reflectorknobs besorgte ich mir ebenfalls. Nur bin ich jetzt für mich zur Einsicht gelangt, dass ich die originalen Knobs nicht austauschen werde. Passt bestens zu ihrem Gesamtlook einer Rockgitarre. Muss nicht so „geleckt“ wie meine Custom daherkommen, darf gerne ihren Usedlook behalten, Arbeitsgitarre eben.
Tone
Bei meiner ersten Orville konnte ich die Pickups nicht schnell genug austauschen. Es müssen halt immer Markenpickups in die Gitarre. Heutzutage sehe ich das anders, erst einmal hören, wie sie nicht den Stock-PU´s klingt und dass bei dieser Orville überhaupt nicht schlecht. Bei den Humbucker handelt es sich wohl um welche von Gotoh, wie es mir den Anschein hat.
Nach wirklich weniger Einstellarbeit gegenüber meiner gold/schwarzen Orville Custom kann der Bridge-PU richtig schön zubeißen. Die Höhen sind nicht schrill und grell vordergründig und der Bass schön vollmundig, das Ganze garnierte mit ausdruckstarken Mitten. Clean erklingt es mitunter ein wenig hohler, aber das ist eben die Charakteristik dieser Position. Der Neck-PU zeigt hier ein ganz anderes Bild. Durch seine versetzte Position um den 24. Bund gerät der Pickup nicht so bassig wie bei einer Les Paul und somit ein wenig schlanker in der Tonegestaltung. Ich gehe davon aus, dass sich die beiden Pickups in ihrer Ausgangsleistung nicht groß unterscheiden. Insgesamt erklingt die SG nicht so voll fett wie meine Custom, dies ist jedoch auch bauart- sowie massebedingt und auch der grundsätzlich die Klangcharakteristik einer SG.
Die Mittelstellung verknüpft die beiden Tonewelten miteinander, wobei das höhere Bassspektrum des Neckhumbuckers etwas in den Hintergrund tritt und mit dem höhenreicheren Tonevolume des Bridgehumbucker verfeinert wird. Zwar immer noch ein wenig zu bassig, dennoch vollwertig einsetzbar. Der Klang der SG erreicht für mich schon fast Referenzqualität. Jedenfalls versuchte ich ihren Tone hauptsächlich an der Bridge bei meiner goldenen Custom nachzuahmen, könnte ihn aber natürlich nicht ganz erreichen. Dennoch würde ich meinen, dass ich ihn dennoch verbessert habe. Mit den Klangunterschieden zwischen Les Paul und SG muss und will ich leben. Ergänzen sich beide doch recht gut.
Fazit
Für die, die ebenfalls in den Genuss einer Orville kommen wollen, muss es nicht unbedingt eine Orville by Gibson sein, zumal für diese derzeit und wohl in Zukunft noch höhere Preise verlangt werden. Nur für diesen kleinen Zusatz „by Gibson“ bedarf es nach meiner Ansicht keine höhere Geldausgabe. Meine K-SG konnte ich noch für unter 800 € incl. aller Nebenkosten erstehen (beide Custom lagen ebenfalls um die 800 €). Ein wenig Arbeit investiert, die vielleicht nicht mehr ganz so frischen Bauteile durch neu ersetzt (gerade die Schrauben sind in der Regel recht vergammelt) und schon hat man eine funktionale und gutklingende Vintage-Gitarre bei der Hand. Immerhin sind mehr als 30 Jahre für eine Gitarre ja auch schon ein bemerkenswerter Zeitraum. Ich bin weiterhin gespannt, wie sich die Preise für diese Japan-Gitarren weiterentwickeln, allerdings gehe ich davon aus, dass sie nicht mehr günstiger werden.
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