Wie macht man aus einer 1000,- Euro Gitarre eine 300,- Euro Gitarre?

rle
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Die Antwort ist: Eigentlich ganz einfach, man steckt Geld hinein.

Ich habe mir vor einem Jahr in einem Anfall von GAS eine Fender Vintera 60s Strat Mod gefkauft.
Ich dachte mir, eine Strat sollte auch in meiner Sammlung sein und optisch hat sie mir ganz gut gefallen.

Der Hals ist recht angenehm (nachdem ich die Bünde an den Seiten etwas etwas entschärft habe) und sie klingt auch ganz ok,
aber eben nur ok. An was ich mich aber überhaupt nicht gewöhnen konnte ist der kunststoffummantelte Body.

Da ich keine Lust hatte auf "Was ist letzte Preis" und Corona auch noch am Wüten war, habe ich mir gedacht, dann behalte ich sie eben
als Bastelcaster. Im Mai diesen Jahres habe ich mir dann einen Strat Body für 90 Euro aus der Bucht gefischt. Er ist aus Red Alder, hat ein paar Macken
und wiegt 1,8 kg.

Letzte Woche habe ich mich aufgerafft und noch Farbe und ein paar Teile bestellt (was genau kommt noch im weiteren Threadverlauf).

Gestern Nacht schon mal beim Vorbereiten der Schraubenlöcher und spachteln der gröbsten Macken:


Partscaster , auf Flickr

Der geschliffene Body kurz vor der Grundierung


Partscaster , auf Flickr

Der Schleifgrund ist drauf, mein Ziel ist nicht die perfekte Lackierung, ehr eine dünne Lackschicht.
Außerdem mache ich das das erste mal und daher wird es so und so Fehler geben.


Partscaster , auf Flickr

to be continued ...
 
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Also lange Rede, kurzer Sinn: Du nimmst einen neuen Body, lackierst den und übernimmst alles andere von der bestehenden Vintera?
Solange du den alten Body behälst, kannst du es zum etwaigen Verkaufen immer noch wieder zurückbauen. Dann hält sich der Wertverlust in Grenzen.

Schönes Projekt! Viel Spaß beim weiteren lackieren und zusammenschrauben. Ich drück die Daumen, dass sie anschließend gut Resoniert und eingestellt werden kann. :)
 
@Rostl Das ist ein PU-Panzer, keine PU-Lackierung. Das macht die Gitarre auch schwer.
 
Man kann zu dickem PU-Lack ja viel nachsagen (ich mag ihn auch nicht) ... aber dass er die Gitarre wirklich schwer macht???
 
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Man kann zu dickem PU-Lack ja viel nachsagen (ich mag ihn auch nicht) ... aber
nicht, dass er empfindlich auf Kofferfutter, Klebstoffe von Kofferfuttern, die Gummierung bzw. deren Weichmacher von Gitarrenständern oder Wandhaltern oder gar Handschweiß reagiert oder ungewollt reißt. Auch nicht, dass er den Klang beeinträchtigen würde, auch wenn sich dieses Gerücht hartnäckig hält. Aber natürlich ist Nitro (unbedingt hauchdünn) viel besser, unabhängig davon, wie qualifiziert er appliziert wird…

Gruß,
glombi
 
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@Blues-Opa Wenn man ihn dick aufträgt, natürlich. Es gibt auch dünne gute PU-Lackierungen, wie z.B. auf dem Hals dieser Gitarre.
Aber ich wollte hier keinen Glaubenskrieg auslösen, mir ist halt eine schlechte Nitrolackierung lieber als eine schlechte PU-Lackierung.
 
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Also lange Rede, kurzer Sinn: Du nimmst einen neuen Body, lackierst den und übernimmst alles andere von der bestehenden Vintera?
Ja, das war der Plan, aber wie heißt es so schön: "Wenn du Gott zum lachen bringen wills, erzähl ihm von deiner Planung."


Die Farbe ist Sonic Blue:


Partscaster , auf Flickr
 
Du lackierst liegend?! Die Rückseite wird im 2. Durchgang lackiert?! Warum lackierst du nicht hängend in einem Durchgang?!
 
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Ich habe mich da etwas eingelesen im Internet, eine verbreitete Meinung ist, dass es für einen Nichtkönner einfacher ist so zu lackieren.
Hauptsächlich wegen der Nasenbildung.
Unter anderem hier: https://www.tonematters.com/faq-anleitungen/spruehen-von-nitrolack/

Und ja, die Rückseite dann in einem zweiten Durchgang. Nirtolack trocknet sehr schnell an. Ich habe den Body dann da wo die Pickups sind auf einen Block gelegt.
Das sieht man etwas oben in dem Grundierungsbild.
 
Für Nichtkönner ist auch hängend gut zu machen oder besser eine Latte in die Halstasche schrauben. Das ist besser zu handhaben (drehen neigen etc). Nur nie zu viel auf einmal draufsprühen.
Ist der Titel eigentlich verkehrt? Nicht eher 1000€ aus einer 300€?
 
Ups, dann hab ich das komplett falsch verstanden…
 
Ja, schon so gemeint wie @Dr Dulle das geschrieben hat. Der Wiederverkaufswert sinkt dadurch natürlich. Und auch dadurch, dass sie verbastelt ist. Auch wenn manche Anbieter da oft anderer Meinung sind.

Außerdem gab es hier mal einen schönen Thread: "Aus 600 Euro Gitarre 10000 Euro Gitarre machen? Ist das möglich?"
Das ist indirekt die Antwort darauf, dass es zumindest in die andere Richtung funktioniert. ;)

Bei meinen Recherchen bin ich auch auf dieses Video gestossen:



Da sieht man, wie Profis das machen. So weit ich weiß, verwendet Warmoth auschliesslich PU-Lacke. Die können das aber auch.
An PU-Lack würde ich mich nicht rantrauen. Nitrolacke sind relativ einfach zu verarbeiten.

Wenn es nichts wird, dann gebe ich den Body 2 Stunden meinem Enkel (2,5 Jahre alt) und behaupte danach einfach, das sei CS-Qualität.
 
„Dipped in plastic“ ist ja auch furchtbar 🤮
Es gibt aber Alternativen zu Nitro (den ich z.B. auf Hälsen überhaupt nicht mag):Truoil oder Schellack, die ein wahnsinnig schönes und dünnes finish erzielen.
 
@rle, mein Kenntnisstand ist, dass PU-Lacke handlungssicherer sind als Nitrolacke. Neben der Gesundheitsgefahr (aromatische Nitroverbindungen sind carzinogen - wie Sprengstoffverbindungen, respiratorisch (also lungengängig) und sind im Blut nachzuweisen), der erheblich leichteren Entflammbarkeit (bei reiner, nicht phlegmatisierter Nitrozellusose kommt Reib- und Explosionsgefahr dazu), ist für ein makelloses Lackbild deutlich mehr Aufwand nötig als bei PU-Lacken.
 
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@rle, mein Kenntnisstand ist, dass PU-Lacke handlungssicherer sind als Nitrolacke.
Das ist aber erstrecht kein Grund PU Lacke superdick aufzutragen. Da sie sehr strapazierfähig
sind, reicht es sie dünn aufzutragen wie bei meiner 1982 Tokai z.B. !!
 
Die Stärke des Lackauftrags war nicht das Thema gewesen.
Wenn Tokai bei Dir 1982 sehr dünn auftrug, war das deren Stand der Technik.
In der Großserienproduktion wird irgendein Zahlenfuchs berechnet haben, dass eine "dickes" PU-Lackkleid überwiegend eigene festgelegte Kriterien erfüllt.

Sehe ich bei meiner Custom die Handarbeit und den Zeitaufwand, die nötig waren für den extrem dünnen (die mehreren Schichten konnten so einfallen, dass man die Riegel des Ahorns spürt) und sehr stabilen PU-Lack, sind das hohe Kostenfaktoren.
Der V12 Lack (Mischung aus Nitro und PU) meiner PRS ist auch dünn, aber empfindlich. Und dennoch so nicht so dünn, dass man die Maserung fühlt.
 

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