Swamp ash geht zur Neige

  • Ersteller Gast174516
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The term “Swamp Ash” does not refer to any particular species of ash
Stimmt. Und der einzige Grund, warum es keine bekannten Fälle von Betrug bei der "Umwandlung" von Esche zu Sumpfesche gibt, dürfte daran liegen, dass man es dem fertigen Gitarrenbody nicht mehr ansehen kann, wo er gewachsen ist.
 
*edit*

Obwohl es keine richtige Definition gibt, würde ich doch sagen, dass das Gewicht eine entscheidenden Faktor hat. D.h. eine Esche-Gitarre schwer wie ein Bootsanker würde mich stutzig machen, wenn als SwampAsh deklariert.
 
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Wer behauptet denn, dass Sumpfesche eine leichte Holzart ist? Wie bei allen Hölzern gibt es hier leichte und schwere Bohlen. Manche Gitarrenbauer suchen die leichtesten Vertreter (Helliver), andere schwere. Schwungmasse soll den Nachklang fördern.

20210829_145534.jpg


Meine Gitarre ist sackschwer mit ca. 4,6 kg. Und es soll sich um Sumpfesche handeln.
 
*edit*

War mir schon fast sicher, dass der Einwand kommt :)
Bei Sumpfesche, weil in Feuchtgebieten gewachsen, sind für gewöhnlich die Zellwände bzw Zellen grösser oder mehr in die länge gewachsen (so mal irgendwo gelesen). Ob das jetzt am höheren Turgor (Wasserinnendruck in Planzenzelle) liegt oder einfach dem geschuldet ist, dass der Baum dem nassen Boden schneller entfliehen/entwachsen will sei mal dahingestellt. Grössere Zellen bedeuten im Endeffekt grössere Hohlräume nach der Trocknung = weniger Gewicht.

Natürlich hat man immer eine Verteilung bzw Variation drin, aber die leichtesten Stücke findest man gewöhnlich bei Sumpfesche, die schwersten bei Hartesche.
Also wurdest du entweder übers Ohr gehauen, oder deine Gitarre hat einfach nur ein schlechtes Stück Sumpfesche erwischt...
ne ne, keine Angst, das war nur Spass 😆😈 deine Gitarre ist wundervoll, so wie sie ist! 😉
 
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Mir ist schon aufgefallen, dass "Sumpfesche"-Korpus Seriengitarren oft relativ schwer sind.
Leichte Sumpfesche scheint halt teurer zu sein.

Das habe ich so auch z.B. bei einem meiner Versuche/Vergleiche vor ein paar Jahren bei einigen Schecter Gitarren festgestellt: https://www.musiker-board.de/thread...nt-teil-2-mb-feldversuch.645865/#post-8003297

Die beiden mit Sumpfesche Korpus haben bei gleicher Konstruktion mehr gewogen als die aus "Mahagoni".
Ich erinnere mich auch, dass ich seinerzeit dann bei der Sweetwater Guitar Gallery (dort gab es Originalfotos von den einzelnen Exemplaren samt Gewichtsangabe) geschaut hatte, ob das immer so ist - und ja, das war tatsächlich die Regel.
 
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*edit*

Ok, hätt ich nicht gedacht. Kann auch sein, dass es sich hier auch „nur“ um gutes Marketing handelt und die Sumpfesche doch nicht so sumpfig war?
Aber ich will niemandem etwas unterstellen und meine Meinung zu dem Thema auch nicht als die einzig richtige proklamieren.

Gehört hab ich, dass Leo Fender damals Sumpfesche genommen hat, weil es die minderwertigere Esche war und für Möbelbau (aus der Branche hat er scheinbar die billigen Posten ergattert) nicht geeignet war da zu weich. Es hat also eine geringere Holzdichte.
Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen was das Bearbeiten angeht.
 
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Ok, hätt ich nicht gedacht. Kann auch sein, dass es sich hier auch „nur“ um gutes Marketing handelt und die Sumpfesche doch nicht so sumpfig war?

Das weiß ich auch nicht.
Ich habe es auch in Anführungszeichen geschrieben, weil ich dem Ganzen ohnehin nicht so traue.
Vom "Mahagoni" gibt es ja auch etliche Gattungen und hunderte Arten.
Mir ist es am Ende egal, solange es gut klingt und nicht zu schwer ist. :)
 
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Alles Vodoo.

Bei der E-Gitarrenproduktion geht es in erster Linie um Kosten. Das beste Holz ist das, welches einfach verfügbar und möglichst günstig ist. Gleichzeitig sollte es möglichst keine Splitterneigung haben, nicht druckstellenanfällig sein, nicht zu hart sein, da dies die Maschinenlaufzeit, Verarbeitungszeit und Werkzeughaltbarkeit negativ beeinflusst. Dann sollte es möglichst wenig Probleme in Punkto Feuchtigkeit machen und eine möglichst kurze Trockungszeit haben. Auch die möglichst eifnache Lackierbarkeit ist ein Faktor – harzige Hölzer sind da immer Käse. Es geht also in erster Linie um den optimalen Werkstoff.

Zusammengefasst geht es um eine möglichst einfache und schnelle Produktion mit möglichst hoher Marge, und möglichst geringer Reklamationsrate.

Der Rest ist Marketing.
 
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Ist leider mainstream geworden diverse Erfahrungen aus den Urzeiten der E-Gitarre als voodoo abzutun- viele Leute reagieren bei Holzarten ähnlich (oder hochwertiger Hardware, handgewickelten Pickups…soll ich noch von string ferrules bei der Tele anfangen :oops:?)…Sumpfesche ist nicht per se leicht, sie besitzt große Poren und ist weniger dicht verglichen z.B. mit Esche. Die ersten Broadcasters waren eher in der Gewichtsklasse einer Les Paul.
Aber es gibt auch featherweight swamp ash:

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(1.8 kg, finishe ich gerade)

Ich persönlich empfinde den Mix aus einem hochresonanten und leichten Swampashbody in Verbindung mit einem kräftigen Halsprofil als ideale Basis einer Tele. Umso tragischer wenn es rar wird.
 
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Sumpfesche ist nicht per se leicht,
meine ist auch nicht gerade leicht, und die beiden Eschestrats die ich hatte bzw. hab, auch nicht:rolleyes:, meine Mahagoni ist aber superleicht:).
Mir ist es am Ende egal, solange es gut klingt und nicht zu schwer ist.
yoh, aber ich glaube, daß mit dem Gewicht geht etwas an der Problematik vorbei.

Bei der E-Gitarrenproduktion geht es in erster Linie um Kosten
das ist bei der Massenproduktion vielleicht der Fall. Aber es werden auch Gitarren für den etwas gefüllteren Geldbeutel gebaut, und da ist z.B. eben Fender
im Custombereich mit swamp ash oder "nur" ash ja noch dabei, und den hohen Aufpreis zahlt man sicher nicht nur für die Holzauswahl. Es scheint ja so zu sein, daß gewisse Hölzer nicht mehr so zur Verfügung stehen, und dann weicht man eben, gerade im unteren Preissegment auf andere, billigere Hölzer aus, die auch noch ausreichend zur Verfügung stehen, insofern hast du da recht.
Man kann eigentlich gespannt sein, wie sich das entwickelt, wird ja früher oder später auch eng mit Palisander, Ebenholz, Mahagoni usw..
Das betrifft alles aber nicht nur den Gitarrenbau.
.
 
yoh, aber ich glaube, daß mit dem Gewicht geht etwas an der Problematik vorbei.

Für mich ist das mit dem Gewicht immer ein gewichtiger Punkt beim Gitarrenkauf. :D
Habe es aber hier nur erwähnt, weil schon drüber gesprochen wurde, ob "Sumpfesche" nun besonders leicht sei oder nicht.
 
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..., ob "Sumpfesche" nun besonders leicht sei oder nicht.

Wenn die unteren Stammteile verwedet werden, die der dauerhaften Nässe ausgesetzt waren, dann ist sie das wohl.

*
 
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Mag schon so sein.
Nur scheint eben alles Mögliche als "Sumpfesche" deklariert verbaut zu werden.
Daher schau ich dann wieder, wie viel die jeweilige Gitarre wiegt und wenn sie mir zu schwer ist, ist sie mir zu schwer. :)
 
Ja, Fender hatte bereits mit den neueren Modell den Großteil der Esche-Modelle (also nicht nur Sumpfesche) ersetzt. Da haben sie beispielsweise Gitarren mit Pinienholz auf den Markt gebracht. Bin mal gespannt, wann Mahagoni und Ebenholz noch komplett auf der Artenschutzliste landen.

Wieso gibt es auf dem Massenmarkt eigentlich so gut wie keine Hälse und Korpora aus heimischen Hölzern wie Eibe, Eiche, Apfelbaum, Kiefer, Zwetschgenbaum, Buche usw?
Es gibt unterschiedlich gut geeignete Hölzer. Buche und Eiche sind sackschwer. Obsthölzer dagegen scheinen sich recht gut zu eignen, also Apfel, Birne, Kirsche, Nusshölzer und so - aber die werden meistens weniger fürs Holz angebaut als für die Früchte.
Typische einheimisch wachsende Hölzer, die genutzt werden, sind beispielsweise Ahorn, Pappel, Erle und Linde.

Höfner hat mit der Green Line auch schon Modelle aus einheimischen Hölzern. Hier wird Eiche beispielsweise fürs Griffbrett verwendet bei ein paar Modellen. Sind aber nicht soo viele Modelle und hauptsächlich aus dem akustischen Bereich.
 
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