Gitarrenkauf - was ist am wichtigsten

  • Ersteller MGu_Guitar
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Glaub nicht, dass es da ein "richtig" oder "falsch" geben kann. Es gibt so viele unterschiedliche Musikstile, und je nachdem, wo man sich verortet, wählt man unterschiedlich aus.

Meine Herangehensweise entspräche sehr @Anserguggi, denn zum einen steh ich auf dem Standpunkt, der Sound kommt primär aus den Fingern. Ein guter Gitarrist, der seinen Stil gefunden hat, klingt auf jeder Klampfe gut, die gut in seinen Händen liegt.
Zum anderen bin ich als nebenbei Gitarre spielender Drummer gar nicht bereit oder überhaupt fähig, mir über sündteure Spezialgeräte Gedanken zu machen, mit denen ich exakt den Sound XY erreichen könnte. Wenn ich es schaffe, auf einer Gitarre meine musikalischen Ideen auszudrücken und dabei die Bank nicht zu sprengen, ist das Herausforderung genug, und dabei unterstützt mich am allermeisten ein Instrument, welches sich in meinen Händen richtig anfühlt.

Abgesehen davon, trifft man nicht mit dem Wunsch nach einer bestimmten Bauform schon die wesentliche Entscheidung über den Grundcharakter der Gitarre, oder bin ich da jetzt zu wenig Gitarrist? Ich mein, wenn ich denk, ich würd gerne so richtig amtliches Chicken Picking für Cowboymukke lernen, dann teste ich im Laden ja keine Flying V, sondern eher ne Tele. Und der Rest ist dann Optik und vor allem Haptik, wenn ich mir vorher nen realistischen Preisrahmen gesteckt habe.

Ich lasse mich natürlich gerne korrigieren, die allermeisten hier haben vermutlich mehr Ahnung als ich.
 
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Ganz einfacher Check, wenn du dich schlecht fühlst, und die Gitarre landet wohlwollend in deiner Hand, ist es die Richtige!
 
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Die Optik, die Bespielbarkeit, der Klang, das Gewicht, die Haptik und der Musikstil sowie auch der Markenname. Wobei ich persönlich mittlerweile nur noch "NoNames" spiele. Der Durchnittspreis meiner mittlerweile 9 Gitarren beträgt 77€.
 
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und nur zwei haben sich für mich sexy angefühlt...

Für mich war beides wichtig, die Bespielbarkeit hatte die höchste Prio, der Klang mußte mich verzaubern, aber sexy muß meine Gitarre nicht sein (und das ist sie mit Sicherheit nicht).

Gruß, Bert
 
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Die Ausschläge für meine Käufe waren sehr unterschiedlicher Natur:cool:
1. Squier Strat von 1983 - hab ich gekauft weil ich die Farbe geil fand, Hendrix auch so eine spielte und ich auch nicht mehr Geld hatte (sehr solide Gitarre, habe ich Jahrzehnte gespielt)
2. Gibson Les paul 1975 - weil ich immer eine wollte und die Farbe geil ist ( nach jahrelangem Spielen und dem Tausch aller austauschbaren Teile, eine der geilsten Les Pauls die ich je in der Hand hatte)
3. Morgaine Strat - weil ich dachte, die müssen einfach gut sein (war aber letzendlich nur ok)
4. Haar Strat - weil die auf den Fotos geil aussah und ich dachte, die wird schon gut sein (Ausnahmegitarre! besser geht es kaum)
5. Haar Tele 72er Custom - weil ich sowas wollte und ich beim ersten Ton gehört und gespürt habe, dass diese Gitarre sehr gut ist (habe ich in geistiger Umnachtung verkauft)
6. Haar Tele mit 2 HB - weil ich die Farbe cool fand und die Gitarre so herrlich rund klingt (hat inzwischen für live die Les Paul ersetzt)
7. Gibson ES 335 58er CS - weil ich sowas wollte und ich beim ersten Spielen gemerkt habe, wie umwerfend das Teil ist (mein bestes Stück. Hätte ich fast nicht gekauft, weil mir der Hals zu dick erschien)
 
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Das ist eine gute Frage!
…und wie immer, kommt es darauf an…
Als ich losgezogen bin, um mir meine erste “Oberklasse“ Gitarre zu kaufen, sollte es eine gut richtig klingende Single Cut/Les Paul werden. Da habe ich mich auch sehr auf den Ton konzentriert!
In der Auswahl waren ESP, Gibson, PRS und Nick Huber. Zunächst kristallisierte sich schnell heraus, dass ich den Ton, den ich im Ohr/Kopf hatte -bei dieser zur Verfügung stehenden Auswahl- nur bei Gibson zu finden war. Aber auch beim Gibson CS sagte mir nicht alles zu. Ich habe dann aus gut 20 Modellen vorwiegend nach Sound, aber natürlich auch nach Preis aussortiert, und den für mich noch vernünftigen Kompromiss zwischen Ton (da gab es einige, die mir gut gefallen und sich dahingehend gar nicht groß unterschiedlichen haben) und Optik (war mir da eher egal…) und Preis, gefunden. Das der Hals wg. R7 Modell schon wesentlich dicker war, als alles, was ich vorher gespielt hatte, habe ich eher als spannend bzw. „Herausforderung“ gesehen und ich wusste von mir, dass ein Halsshape nur ein wenig Gewöhnungssache ist und mir der Schritt von kräftig noch dünn schwerer fällt, als umgekehrt. Ansonsten ist eine Les Paul halt eine Les Paul…

Ganz anders bei meiner derzeitigen Hauptgitarre, einer Music Man Stingray: Ziemlich abgedrehtes Design/Farbgebung (…siehe Avatar; mir eigentlich schon zu fancy…), aber genau die richtigen Features für mich: zwei Humbucker, PU Switch in “Les Paul Position“, Locking Mechaniken, ergonomischer Mahagoni Strat/Offset Body, satinierter Hals, Ebenholz Griffbrett, compensated Nut, 2-Punkt Tremolo,…) nichts an der Gitarre ist für mich nur “ok-isch“, alles passt für mich 100%ig!
Der Sound hat mich dagegen vom Start weg nicht geflasht. Eher kühl, modern und recht höhenprominent. Doch bei der ersten Probe war ich dann geflasht! Ich konnte die Gitarre ein gut Stück leiser fahren und hatte dennoch eine sehr gute Durchsetzung und Transparenz. Diesen Sound habe ich auch lieben gelernt.

Nicht das ich nicht auch immer noch bemerke, wie geil die Les Paul den Ton entwickelt und „flötet“. Für Aufnahmen z.B. ist das immer noch eine Wonne, aber für Proben und live, wo ich einfach nur noch eine Gitarre nutz will die immer im Bandkontext funktioniert, stimmt bei der Stingray das Gesamtpaket und darauf kommt es da letztlich an.
 
das erste was ich mache, wenn mir eine Gitarre gefällt, penibelst auf Verarbeitungsfehler achten, wie ist die Saitenführung (Sattel-Saitenabstand), ob die Saiten nicht zu sehr am Rand des Halses/Griffbretts liegen. Klar, Sattel lässt sich tauschen, wenn es die Gitarre Wert ist.

Hardware checken, ist die Brücke im richtigen Winkel, die Sattelreiter, wenns was mit Tremolo (ja, Vibrato, selten blödes Wort) ist, gibt es irgendwelche Fehler, arbeitet es schon gut im Originalzustand, ohne feinere Einstellung (sonst womöglich ein Defekt).

Dann halt mal auf das Holz gucken, wie sind die Verbindungen von Hals und Body (besonders bei geschraubten Hälsen), sitzt der Hals womöglich schief. Findet man kleine Abplatzungen, ist der Hals gerade. Gitarren mit krummen Hälsen sind schon mal fragwürdig.

Dann generell auf Lackarbeiten achten, wobei die aus meiner Sicht eher sekundär sind, generell zum Vorteil werden können, man kann den Preis runterhandeln (wenn man im Laden kauft). Lack ist wurst, irgenwann geht es ohnehin etwas ab, Roadworn eben.

Das Procedere geht so nebenher, wenn mir eine Gitarre gefällt. Klar, trocken anspielen, wenn es akkustisch schon klingt, ist das gut. Sustain. Wenn die Töne nicht so recht stehen, leg ich es wieder weg.

Wenn ein Instrument all diese Kriterien erfüllt, ist bei mir die Farbe eigentlich egal, es sei denn, es ist was mit Glitzer. Wenn der Preis stimmt, nehm ich auch Glitzer (hab ich aber bislang noch nicht).

PU kann man wechseln, macht sowieso jeder irgendwann, oder auch nicht. Potis sind auch sekundär, lässt sich nach Wunsch nachrüsten.
 
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Meine Kriterien waren oft die Optik und manchmal auch die drei magischen Buchstaben auf den Tonabnehmern. Vielen Gitarren sieht man die Bespielbarkeit ja auch etwas an. Niemand erwartet einen Wizard Hals, wenn man eine Gibson LP in die Hand nimmt usw. Mittlerweile ist mir das Bundmaterial noch sehr wichtig (Edelstahl oder "extra harte" Legierungen)
 
einen steh ich auf dem Standpunkt, der Sound kommt primär aus den Fingern. Ein guter Gitarrist, der seinen Stil gefunden hat, klingt auf jeder Klampfe gut, die gut in seinen Händen liegt.
ich denke auch, der Sound kommt erstmal aus den Fingern:), aber deshalb klingt noch lange nicht jeder , auch ein guter Gitarrist (zumindest aus seiner Sicht), auf jeder Gitarre gut.
Jeder hat da seine Vorlieben, und die müssen dann auch passen, das können auch Kleinigkeiten sein.

dabei unterstützt mich am allermeisten ein Instrument, welches sich in meinen Händen richtig anfühlt.
das ist der springende Punkt.

Wenn man so wie @Person vorgeht, ist man eigentlich mehr im Bereich der Bastler und Amateurgitarrenbauer, kann man ja machen, aber für Leute wie
@trommla und mich, ist es glaube ich auch okay, wenn man da etwas intuitiver rangeht. So eine grosse Sache ist das jetzt auch nicht, wenn man sich eine Gitarre
zulegt. (auch eine Frage des Geldes, was man anlegen kann oder will:rolleyes:)


@trommla
vermutlich, haben viele mehr Kenntnis von der Sache als du, trotzdem ist deine Vorgehensweise schon okay(y), du wirst wahrscheinlich mit der Gitarre zufriedener sein, als die, mit der grossen "Ahnung".
 
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Für mich gleichwichtige Kriterien sind:

- Optik (Farbe/Modell)
- Hals (bessser zu fett als zu schmal)
- Gewicht
- Klang ohne Verstärker
- Nitrolack
- Hardware eher Richtung Vintage
- Anfassgefühl
- Verarbeitung (wobei ich nicht überpenibel bin)

Also eigentlich fast alles. Wobei ich das eigentlich gar nicht so analysieren will.
Es muß sich halt irgendwie dieses Haben-Will-Gefühl einstellen (was Gott sei Dank nur bei wenigen Gitarren so ist)
 
Ich erweitere mal die Frage des TE, wenn es gestattet ist, denn man(n / frau) wird schließlich älter: Was war mir mal wichtig und was ist es jetzt?

Denn das "wichtig" ist ja immer nur eine Momentaufnahme seines Lebens und der sich ebenfalls ändernden Umgebungsbedingungen.

Früher musste es Marke + Typ + Optik + typischer Klang sein. Bei mir war das Fender Stratocaster.

Die Rand- sprich: Umgebungsbedingungen haben sich geändert:

- heutzutage bekommt man verdammt gute Qualiät auch ohne Marke + Typ
- das Älterwerden (sowohl gedanklich als auch körperlich, z.B. "Schulter")
- die Orientierung auf Musikstyles, die man früher nicht gespielt hätte
- anderes Wiedergabeequipment.

Daher ist es inzwischen z.B. die hier geworden:

Ibanez_AGS73FM-VLS.jpg


(Quelle: www, da ein Eigenfoto die Farben verfälscht wiedergeben würde)
 
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(wg. akuter frühmorgendlicher Biergarten-Übellaunigkeit nehm ichs mal lieber selber raus … )
 
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… also ich finde erstmal, das Teil muss knallgeil aussehen und auf jeden Fall von der korrekten „true“ Marke sein,
Ich weise mal vorsorglich darauf hin, dass hier nicht der Biergarten ist.
 
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Im Prinzip gab's bei mir immer 3 Gesichtspunkte:
- Sie soll mir gefallen
- Sie soll einen gewissen Qualitätsstandard haben (koi Glumpp)
- Ich komme mit ihr gut zurecht und kann mit ihr meine Soundvorstellungen umsetzen
 
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Seltsame Fragestellung. Es muss alles passen: Sound, Aussehen und Haptik.

Aber Hand aufs Herz: die Zeiten, wo Gitarren auch mal unspielbar waren, sind seit Jahrzehnten vorbei. Dass die Haptik ein Killerkriterium wäre, hab ich noch selten erlebt.
 
Bei mir ist der Ton No.1.
Dann kommt Finish (Farbe) und Haptik.
Killer ist, wenn Klampe nicht stimmstabil, zuu schwer und schlecht bespielbarer Hals.
 
Vielleicht bin ich ja ein Romantiker, aber ich "verliebe" mich. Und erst dann kaufe ich.
Und wie das eben so ist, gehört zum "Verlieben" irgendwie Alles dazu.
Sound, Optik, Haptik, Geruch, Begehren... der Boden muss sich auftun.

Insofern wundert mich es schon ein wenig, wie "rational" viele an das Thema rangehen. Bei mir war das immer pure Emotion.
Aber da ist wohl jeder ein bisschen ander(l)s. :D

LG, Anderl
 
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