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To whom it may concerns…
Hier hatte ich bereits begonnen, ein wenig das Für und Wider der ja schon ausgefuchst Edelpedalboards a la Schmidt Array zu diskutieren.
Wer Schmidt Array nicht kennt, die bauen mehr-etagen Custom Pedal mit Kellergewölbe und sind schon sowas wie die Bentleys unter den Stressbrettern.
Was die bauen, sieht dann z.B. so aus:
Leider sind die Dinger aber auch richtig teuer. Da kann man schnell 1k€ nur für das nackte Board versenken und dann ist da noch kein Pedal drauf!
Ein für mich passendes Board (SA600) kostet ab 610€ aufwärts.…
Dabei habe ich schon ein funktionierendes Board auf Basis eines Pedaltrain Novo 24:
…auf dem es aber nichtsdestotrotz mittlerweile auch etwas eng wird… Das Bogner La Grange und das Wah sind sich gefährlich nah und auf selber Höhe…
Jetzt kam auch erschwerend noch dazu, dass ich eine Woche lang „Strohwitwer“ war… und so habe ich mal etwas gemessen und geplant und bin in den Baumarkt, um mich zu informieren, was man da so verwenden könnte und es war schnell klar, dass es auch kein Zauberwerk ist, so ein Board selbst zusammen zu klöppeln.
Für das Board, das am Ende ca 65x45x15 cm groß ist habe ich 3 Massivholz Regalbretter (Leimholz Akazie geölt) in 1200x200x18 mm zu je 10€ und als Grundplatte ein Stück Buchensperrholz in 600x1000x12mm für 14€ genommen. Um das Oberdeck hochklappbar zu machen, habe ich entsprechende Ausklappscharniere zum Aufschrauben gefunden, was wesentlich einfacher ist, als die üblichen „Topf“-Möbeltürbeschläge, die mit einer Fräsung versenkt werden müssen, was bei 18mm Wandstärke so eine Sache ist. Als Verschlüsse gab es diese “Schnapper“ mit den beiden gefederten Kugeln, die auch Schmidt Array verwendet. Die Hardware hat zusammen mit Schrauben noch mal etwa 20€ gekostet. Dann noch eine Dose Sprühlack für 10€, weil ich die Grundplatte nicht in Buche natur lassen wollte. Für 5€ gabs noch vom Thomann 3m Flauschband.
Macht knapp 80€ Materialkosten für ein Board, das „fertig“ 610€ kostet…
Fairer Weise muss aber gesagt werden, neben den Brettern und den Kleinteilen auch eine Oberfräse nebst Fräser Satz mit mir nach hause gefahren ist. (…aber das ist ein Werkzeug, das halt noch in meiner Sammlung gefehlt hat und andere Projekte sind auch noch in der Pipeline…)
Im Prinzip reicht zwar auch eine Bohrmachine und eine Stichsäge, um das Projekt zu realisieren, aber die notwendigen Kabeldurchführungen und die Verrundung der Seitenteile sind IMO schon viel schicker mit einer Oberfräse hinzubekommen. Eine Oberfräse ist jedoch auch eine Höllenmaschine, mit der man auch viel Unfug machen kann und wo nicht unbedingt alles auf Anhieb so gelingt, wie man sich das so vorgestellt hat. Ich bin da so zu 95% mit mir zufrieden und habe auch etwas „Lehrgeld“ zahlen müssen, aber eigentlich auch nichts Schlimmes.
Hier sind die Einzelteile nach dem Zuschnitt, Lackierung der Bodenplatte und den Fräsarbeiten zu sehen:
Für den Boden habe ich in die Seitenteile eine Nut gefräßt, wie man das auch typischer Weise bei Möbel-Schubladen macht.
Zusammengebaut sieht es dann schon nach Pedalboard aus:
Hier sind auch die Aus-/Aufklappscharniere zu sehen. Die Abstandsblöcke sind notwendig, damit das hochgeklappte Deck Platz vor der Boardrückwand hat!
Links und rechts die „Schnapper“, die das Deck in der unteren Position sichern.
Die Löcher in der Grundplatte dienen zum Festschrauben von Wah und Switcher/Looper, die dankenswert entsprechende M4 Gewinde im Boden haben.
Die Kabeldurchführungen beim Oberdeck sehen teils etwas „wild“ aus… das war auch „Üben mit einer Oberfräse…“ wenn man aber mal den Dreh raus hat und die Führungsleisten auch wirklich festschraubt… bang geht das erstaunlich gut. Tatsächlich noch einfacher ist es, wenn man sich für die Ausschnitte vorher Schablonen macht. Da ich aber keine „Standard-Schlitze“ machen wollte, sondern jede Durchführung genau auf das von mir geplante Pedal-Layout abgestimmt ist, war es mir zu aufwendig, 3 Schablonen zu machen, die ich nur einmal nutze…
Fertig:
Pedalanprobe:
…und fertig verkabelt:
Als Patchkabel habe ich im Wesentlichen die neuen „Rockboard Flat Switcher“ in 40 und 60 cm genommen, die relativ kleine gerade und die bekannten flachen Winkelstecker haben. Entgegen auch anders lautender Erfahrungen hier im Forum waren alle 10 Kabel völlig ok.
Um den Klappmechanismus nutzen zu können, braucht man etwas längere Patchkabel, als bei konventionellen Boards mit Rails. Dennoch ist die Verkabelung bei diesen zwei Ebenen am Ende sehr viel aufgeräumter und man kann es sich fast gänzlich sparen, hier dem Kabelwirrwar erstmal mittels Kabelbinder Herr werden zu müssen. Auch ist es viel einfacher, an alles heranzukommen. So hat das Board nach der Verkabelung auch auf Anhieb sofort einwandfrei funktioniert.
Die Stromversorgung erfolgt über ein Mission Engineering Akku und ich nutze aber auch zwei der 9V Ausgänge vom GSC3.
Die 12V Stromversorgung des GSC3 erfolgt über ein langes Kabel, das in dem Gewebeschlauch mit einem Midi-, Ampschalt-TRS- und dem Signalkabel zu Amp geführt wird, wo dann auch das Netzteil ist das die 12V liefert.
Ich habe mich hier bisher bewusst gegen eine Patchbay entschieden und nur eine einfache Durchführung für mein “Multicore“ zum GSC3-Switcher geschaffen. Bei den Patchbay Lösungen ragen die Stecker idR. gefährlich weit heraus und die Gefahr, da auf der Bühne mal gegen einen Stecker zu rempeln, mit den entsprechenden Folgen…, ist mir zu heikel. Der rote Klett-Kabel-Binder oben, wird hier auf einem Stück Flauschband auf der Grundplatte festgehalten und dient so als Zugenlastung.
Der Transport dieses Boards ist noch ein Problem, aber wahrscheinlich wird es auf ein Thon Custom Flightcase hinauslaufen. Meine Hoffnung, vielleicht das Pedaltrain Softcase nehmen zu können, könnte leider nicht erfüllt werden, weil dieses Board doch ein Stück größer als das Novo24 ist.
Die Alternative wäre, aus den Verschnitten auch noch einen Deckel zu basteln (…im Baumarkt gibt es auch entsprechende Aluplatten, wie sie Schmidt Array auf ihre Deckel macht…).
Wahrscheinlich macht es aber mehr Sinn, mir ein etwas höheres Flightcase/Koffer machen zu lassen, wo dann auch die Kabel drin Platz finden.
Wer soetwas auch mal in Angriff nehmen möchten, sollte sich dafür Zeit nehmen! Das ist zwar nur ein kleines Möbelstück, aber man muss und sollte immer wieder messen und kontrollieren! …und man hat hier viel zu messen.
Es gab und gibt keinen ausgearbeiteten Bauplan oder gar eine CAD Zeichnung. Ich habe mir die Abmessungen vorab überlegt und dann während des Bauen/Zuschneiden überlegt wie, was, wo hin soll.
Hier hatte ich bereits begonnen, ein wenig das Für und Wider der ja schon ausgefuchst Edelpedalboards a la Schmidt Array zu diskutieren.
Wer Schmidt Array nicht kennt, die bauen mehr-etagen Custom Pedal mit Kellergewölbe und sind schon sowas wie die Bentleys unter den Stressbrettern.
Was die bauen, sieht dann z.B. so aus:
Leider sind die Dinger aber auch richtig teuer. Da kann man schnell 1k€ nur für das nackte Board versenken und dann ist da noch kein Pedal drauf!
Ein für mich passendes Board (SA600) kostet ab 610€ aufwärts.…
Dabei habe ich schon ein funktionierendes Board auf Basis eines Pedaltrain Novo 24:
…auf dem es aber nichtsdestotrotz mittlerweile auch etwas eng wird… Das Bogner La Grange und das Wah sind sich gefährlich nah und auf selber Höhe…
Jetzt kam auch erschwerend noch dazu, dass ich eine Woche lang „Strohwitwer“ war… und so habe ich mal etwas gemessen und geplant und bin in den Baumarkt, um mich zu informieren, was man da so verwenden könnte und es war schnell klar, dass es auch kein Zauberwerk ist, so ein Board selbst zusammen zu klöppeln.
Für das Board, das am Ende ca 65x45x15 cm groß ist habe ich 3 Massivholz Regalbretter (Leimholz Akazie geölt) in 1200x200x18 mm zu je 10€ und als Grundplatte ein Stück Buchensperrholz in 600x1000x12mm für 14€ genommen. Um das Oberdeck hochklappbar zu machen, habe ich entsprechende Ausklappscharniere zum Aufschrauben gefunden, was wesentlich einfacher ist, als die üblichen „Topf“-Möbeltürbeschläge, die mit einer Fräsung versenkt werden müssen, was bei 18mm Wandstärke so eine Sache ist. Als Verschlüsse gab es diese “Schnapper“ mit den beiden gefederten Kugeln, die auch Schmidt Array verwendet. Die Hardware hat zusammen mit Schrauben noch mal etwa 20€ gekostet. Dann noch eine Dose Sprühlack für 10€, weil ich die Grundplatte nicht in Buche natur lassen wollte. Für 5€ gabs noch vom Thomann 3m Flauschband.
Macht knapp 80€ Materialkosten für ein Board, das „fertig“ 610€ kostet…
Fairer Weise muss aber gesagt werden, neben den Brettern und den Kleinteilen auch eine Oberfräse nebst Fräser Satz mit mir nach hause gefahren ist. (…aber das ist ein Werkzeug, das halt noch in meiner Sammlung gefehlt hat und andere Projekte sind auch noch in der Pipeline…)
Im Prinzip reicht zwar auch eine Bohrmachine und eine Stichsäge, um das Projekt zu realisieren, aber die notwendigen Kabeldurchführungen und die Verrundung der Seitenteile sind IMO schon viel schicker mit einer Oberfräse hinzubekommen. Eine Oberfräse ist jedoch auch eine Höllenmaschine, mit der man auch viel Unfug machen kann und wo nicht unbedingt alles auf Anhieb so gelingt, wie man sich das so vorgestellt hat. Ich bin da so zu 95% mit mir zufrieden und habe auch etwas „Lehrgeld“ zahlen müssen, aber eigentlich auch nichts Schlimmes.
Hier sind die Einzelteile nach dem Zuschnitt, Lackierung der Bodenplatte und den Fräsarbeiten zu sehen:
Zusammengebaut sieht es dann schon nach Pedalboard aus:
Hier sind auch die Aus-/Aufklappscharniere zu sehen. Die Abstandsblöcke sind notwendig, damit das hochgeklappte Deck Platz vor der Boardrückwand hat!
Links und rechts die „Schnapper“, die das Deck in der unteren Position sichern.
Die Löcher in der Grundplatte dienen zum Festschrauben von Wah und Switcher/Looper, die dankenswert entsprechende M4 Gewinde im Boden haben.
Die Kabeldurchführungen beim Oberdeck sehen teils etwas „wild“ aus… das war auch „Üben mit einer Oberfräse…“ wenn man aber mal den Dreh raus hat und die Führungsleisten auch wirklich festschraubt… bang geht das erstaunlich gut. Tatsächlich noch einfacher ist es, wenn man sich für die Ausschnitte vorher Schablonen macht. Da ich aber keine „Standard-Schlitze“ machen wollte, sondern jede Durchführung genau auf das von mir geplante Pedal-Layout abgestimmt ist, war es mir zu aufwendig, 3 Schablonen zu machen, die ich nur einmal nutze…
Fertig:
Pedalanprobe:
…und fertig verkabelt:
Als Patchkabel habe ich im Wesentlichen die neuen „Rockboard Flat Switcher“ in 40 und 60 cm genommen, die relativ kleine gerade und die bekannten flachen Winkelstecker haben. Entgegen auch anders lautender Erfahrungen hier im Forum waren alle 10 Kabel völlig ok.
Um den Klappmechanismus nutzen zu können, braucht man etwas längere Patchkabel, als bei konventionellen Boards mit Rails. Dennoch ist die Verkabelung bei diesen zwei Ebenen am Ende sehr viel aufgeräumter und man kann es sich fast gänzlich sparen, hier dem Kabelwirrwar erstmal mittels Kabelbinder Herr werden zu müssen. Auch ist es viel einfacher, an alles heranzukommen. So hat das Board nach der Verkabelung auch auf Anhieb sofort einwandfrei funktioniert.
Die Stromversorgung erfolgt über ein Mission Engineering Akku und ich nutze aber auch zwei der 9V Ausgänge vom GSC3.
Die 12V Stromversorgung des GSC3 erfolgt über ein langes Kabel, das in dem Gewebeschlauch mit einem Midi-, Ampschalt-TRS- und dem Signalkabel zu Amp geführt wird, wo dann auch das Netzteil ist das die 12V liefert.
Ich habe mich hier bisher bewusst gegen eine Patchbay entschieden und nur eine einfache Durchführung für mein “Multicore“ zum GSC3-Switcher geschaffen. Bei den Patchbay Lösungen ragen die Stecker idR. gefährlich weit heraus und die Gefahr, da auf der Bühne mal gegen einen Stecker zu rempeln, mit den entsprechenden Folgen…, ist mir zu heikel. Der rote Klett-Kabel-Binder oben, wird hier auf einem Stück Flauschband auf der Grundplatte festgehalten und dient so als Zugenlastung.
Der Transport dieses Boards ist noch ein Problem, aber wahrscheinlich wird es auf ein Thon Custom Flightcase hinauslaufen. Meine Hoffnung, vielleicht das Pedaltrain Softcase nehmen zu können, könnte leider nicht erfüllt werden, weil dieses Board doch ein Stück größer als das Novo24 ist.
Die Alternative wäre, aus den Verschnitten auch noch einen Deckel zu basteln (…im Baumarkt gibt es auch entsprechende Aluplatten, wie sie Schmidt Array auf ihre Deckel macht…).
Wahrscheinlich macht es aber mehr Sinn, mir ein etwas höheres Flightcase/Koffer machen zu lassen, wo dann auch die Kabel drin Platz finden.
Wer soetwas auch mal in Angriff nehmen möchten, sollte sich dafür Zeit nehmen! Das ist zwar nur ein kleines Möbelstück, aber man muss und sollte immer wieder messen und kontrollieren! …und man hat hier viel zu messen.
Es gab und gibt keinen ausgearbeiteten Bauplan oder gar eine CAD Zeichnung. Ich habe mir die Abmessungen vorab überlegt und dann während des Bauen/Zuschneiden überlegt wie, was, wo hin soll.
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