chris_kah
HCA PA- und E-Technik
Lange gesucht: eine Strat (oder anders ST Modell) mit 3 * Noiseless Single Coils
Dann war so ein Teil als B-Stock bei T verfügbar, knapp unter 800 EUR. (Kann sein der Link funktioniert später nicht mehr, daher unten das reguläre Modell verlinkt. Dafür dürfte das Modell im Link genau diese geteste Gitarre sein)
Anfrage per Mail zum Zustand, meine Aussage: Kratzer o.ä. nicht so wichtig aber keine Kompromisse in Setup, Bespielbarkeit und Elektrik (kein Brummen).
Antwort: Versandrückläufer, geprüft.
Also bestellt.
Fender Deluxe Roadhouse Strat PF 3TSB
Paket kommt an, Auspacken voller Vorfreude.
Der Versandkarton enthält einen Verpackungskarton, der den Gigbag gut stützt, in dem die Gitarre versendet wird.
Hallo, hier bin ich.
Erster optischer Eindruck: alles tadellos lackiert, Bundstabenden gut bearbeitet (nichts kratzt). Halstasche hat einen kleinen Spalt zum Korpus, aber Hals sitzt bombenfest.
Der Halsfuß mit der angeschrägten Befestigungsplatte ist angenehm beim Greifen
Locking Tuner (Moment, warum ist denn die Klemmschraube für das tiefe E ganz lose? - Erst mal anziehen)
Die Seriennummer habe ich teilweise unkenntlich gemacht (nicht dass die jemand für ein Betrugs-Inserat missbraucht)
Die Kopfplatte ist sonst tadellos, Saiten schön gerade über die Saitenniederhalter geführt.
Lackierarbeiten sind sehr schön ausgeführt, das Batteriefach auf der Rückseite gut eingepasst. Die 3 Tone Sunburst Lackierung gefällt mir sehr gut.
Termoloarm (eigentlich heißt das ja Vibratorbügel) eingeschraubt. Keine Gegendruckfeder für das Gewindeloch vorhanden, auch nirgends ein Tütchen zu finden. So ist der Jammerhaken doch etwas wackelig.
Angeschlossen am Verstärker ... Oh, der Klinkenstecker geht gar nicht rein ... etwas gewackelt und vorsichtig reingemogelt ... steckt. So schwer darf das nicht gehen. Auch mit anderen Kabeln (anderer Klinkenstecker, dünner) geht das schwer. Wurde die Gitarre überhaupt von jemandem getestet? Das fällt doch gnadenlos auf.
Klang zunächst enttäuschend, nicht nach Strat und ziemlich farblos.
OK der Push Schalter im Volume Poti war draußen - und das heißt, Vorverstärker an und der Preset vom mitteleren Tone Poti war nicht optimal. Außerdem waren die Pickups ganz runter gedreht (fast auf Höhe des Pickguards). Also die Pickups höher gedreht, den Push Schalter am Volume Poti getetstet - Schalter drin-> Pickups passiv. Jetzt klingt es nach Strat.
Die 5 Positionen des Pickup Selectors klingen wie man es erwartet.
Die Noiseless Pickups sind tatsächlich auch sehr unempfindlich auf Magnetfelder. Meine Eigenbau-Strat mit den echten Single Coils fängt sich in den Einzelpositionen deutlich mehr ein und ist nur in den Positionen 1-2 bzw. 2-3 ruhig, wo sich die Störfelder kompensieren können.
Das macht die Roadhouse Strat viel besser. Da brummt in keiner Schalterstellung etwas nennenswert.
Das Tremolo ist seeeehr leichtgänig und hat einen großen Range (Dive deutlich über einen Halbton, eher Ganzton). Lässt man den Hebel los, so schwingt es doch ziemlich in die Nähe der Ausgangsposition zurück. Leider nicht ganz genau.
Beim Griffbrettradius hätte ich gerne 12" gehabt. Aber auch mit den 9.5" dieses Griffbretts habe ich keine Probleme. Halsprofil ist auch angenehm. Ich spiele ja viele sehr unterschiedliche Instrumente und solange sich da ein Halsprofil gut einfügt, ist es ok.
Dann schauen wir uns einmal das Setup an. Das Grauen. Am Sattel geht es schon viel zu hoch los. Am 12. Bund schwindelerregende gute 3mm.
Der Hals ist bolzengerade eingestellt. Stellt man am Steg etwas niedriger, schnarrt es schon schnell. Also zurück.
In den ersten Bünden ist der gegriffene Ton deutlich zu hoch. im Vergleich zu meiner Eigenbau Strat, bei der ich auch korrigeiren musste ist der Abstand vom Sattel bis zum 1. Bund 2-3 mm länger als er sollte, danach stimmen die Abstände überein.
Das katastrophale Setup hat dann dazu geführt, dass ich di Gitarre am nächsten Werktag umgehend zurück geschickt habe mit einer langen Mängelliste im Gepäck.
Ich hätte
- den Sattel um 2-3 mm ins Griffbrett versetzen müssen, (so etwas geht gar nicht!)
- die Sattelkerben um mehr als 1mm tiefer legen müssen
- die Halskrümmung (Truss Rod) anpassen müssen.
Die ersten beiden Punkte waren das KO Kriterium, denn das will ich bei einer neuen Gitarre um die 800 EUR nicht machen müssen, obwohl ich das könnte (habe ich ja bei meiner Eigenbau Strat erfolgreich gemacht). Wenn es nicht klappt, könnte ich die Gitarre ja nicht zurück geben. Außerdem ist ein Satz Sattelfeilen sehr teuer. Bei meinem geringen Durchsatz an Gitarren nicht lohnend.
So war es dann nix. Nah dran, klanglich in einer Region, wo ich hin wollte, Farbe und Finish sehr gut und hat mir gut gefallen. Aber die Mängel (Klinkenbuchse, Setup) waren zu extrem, um die Gitarre zu behalten.
Das war die 2. Gitarre, die ich per Versandhandel bestellt habe und beide Male war es ein Griff ins Klo. (Die Story zu meiner Ibanez Nylon Akustik ist hier, Kurzfassung: 2x zurück geschickt und das 3. Instrument entnervt selber eingestellt).
Ich werde kein Instrument mehr bestellen. Das muss ich im Laden anspielen, und wenn es gut ist, darf es mit.
Ich bin über die Qualitätskontrollen enttäuscht. Das Instument wurde ja beim Hersteller geprüft, dann beim T, und als Versandrückläufer wurde es ja nach offiziellen Angaben nochmals geprüft, bevor es wieder angeboten wurde. Dabei hätte zumindest der lose Locking Tuner und die viel zu schwergängige Klinkenbuchse sofort auffallen müssen. Und ein Setup hat die Gitarre nie gesehen gehabt.
Nach meiner Rücksendung mit e-mail Beschreibung an den Verkauf, beiliegender Mängelliste hat es immerhin etwas mehr als eine Woche gedauert, bis der B-Stock wieder eingestellt wurde.
Mein Eindruck: eine Gurke wird im Versandhandel so oft verschickt, bis ein Dummer die nicht reklamiert und behält.
Sound files gibt es übrigens in diesem Thread (und es ist dort Gitarre 2).
Fazit:
Bei richtigem Setup wäre das eine Super Gitarre nach meinem Geschmack gewesen. Brummfrei, schönes Finish, klanglich wie erhofft. Leider mit deutlichen Fehlern im Setup. So musste sie leider zurück.
Dann war so ein Teil als B-Stock bei T verfügbar, knapp unter 800 EUR. (Kann sein der Link funktioniert später nicht mehr, daher unten das reguläre Modell verlinkt. Dafür dürfte das Modell im Link genau diese geteste Gitarre sein)
Anfrage per Mail zum Zustand, meine Aussage: Kratzer o.ä. nicht so wichtig aber keine Kompromisse in Setup, Bespielbarkeit und Elektrik (kein Brummen).
Antwort: Versandrückläufer, geprüft.
Also bestellt.
Fender Deluxe Roadhouse Strat PF 3TSB
Paket kommt an, Auspacken voller Vorfreude.
Der Versandkarton enthält einen Verpackungskarton, der den Gigbag gut stützt, in dem die Gitarre versendet wird.
Hallo, hier bin ich.
Erster optischer Eindruck: alles tadellos lackiert, Bundstabenden gut bearbeitet (nichts kratzt). Halstasche hat einen kleinen Spalt zum Korpus, aber Hals sitzt bombenfest.
Der Halsfuß mit der angeschrägten Befestigungsplatte ist angenehm beim Greifen
Locking Tuner (Moment, warum ist denn die Klemmschraube für das tiefe E ganz lose? - Erst mal anziehen)
Die Seriennummer habe ich teilweise unkenntlich gemacht (nicht dass die jemand für ein Betrugs-Inserat missbraucht)
Die Kopfplatte ist sonst tadellos, Saiten schön gerade über die Saitenniederhalter geführt.
Lackierarbeiten sind sehr schön ausgeführt, das Batteriefach auf der Rückseite gut eingepasst. Die 3 Tone Sunburst Lackierung gefällt mir sehr gut.
Termoloarm (eigentlich heißt das ja Vibratorbügel) eingeschraubt. Keine Gegendruckfeder für das Gewindeloch vorhanden, auch nirgends ein Tütchen zu finden. So ist der Jammerhaken doch etwas wackelig.
Angeschlossen am Verstärker ... Oh, der Klinkenstecker geht gar nicht rein ... etwas gewackelt und vorsichtig reingemogelt ... steckt. So schwer darf das nicht gehen. Auch mit anderen Kabeln (anderer Klinkenstecker, dünner) geht das schwer. Wurde die Gitarre überhaupt von jemandem getestet? Das fällt doch gnadenlos auf.
Klang zunächst enttäuschend, nicht nach Strat und ziemlich farblos.
OK der Push Schalter im Volume Poti war draußen - und das heißt, Vorverstärker an und der Preset vom mitteleren Tone Poti war nicht optimal. Außerdem waren die Pickups ganz runter gedreht (fast auf Höhe des Pickguards). Also die Pickups höher gedreht, den Push Schalter am Volume Poti getetstet - Schalter drin-> Pickups passiv. Jetzt klingt es nach Strat.
Die 5 Positionen des Pickup Selectors klingen wie man es erwartet.
Die Noiseless Pickups sind tatsächlich auch sehr unempfindlich auf Magnetfelder. Meine Eigenbau-Strat mit den echten Single Coils fängt sich in den Einzelpositionen deutlich mehr ein und ist nur in den Positionen 1-2 bzw. 2-3 ruhig, wo sich die Störfelder kompensieren können.
Das macht die Roadhouse Strat viel besser. Da brummt in keiner Schalterstellung etwas nennenswert.
Das Tremolo ist seeeehr leichtgänig und hat einen großen Range (Dive deutlich über einen Halbton, eher Ganzton). Lässt man den Hebel los, so schwingt es doch ziemlich in die Nähe der Ausgangsposition zurück. Leider nicht ganz genau.
Beim Griffbrettradius hätte ich gerne 12" gehabt. Aber auch mit den 9.5" dieses Griffbretts habe ich keine Probleme. Halsprofil ist auch angenehm. Ich spiele ja viele sehr unterschiedliche Instrumente und solange sich da ein Halsprofil gut einfügt, ist es ok.
Dann schauen wir uns einmal das Setup an. Das Grauen. Am Sattel geht es schon viel zu hoch los. Am 12. Bund schwindelerregende gute 3mm.
Der Hals ist bolzengerade eingestellt. Stellt man am Steg etwas niedriger, schnarrt es schon schnell. Also zurück.
In den ersten Bünden ist der gegriffene Ton deutlich zu hoch. im Vergleich zu meiner Eigenbau Strat, bei der ich auch korrigeiren musste ist der Abstand vom Sattel bis zum 1. Bund 2-3 mm länger als er sollte, danach stimmen die Abstände überein.
Das katastrophale Setup hat dann dazu geführt, dass ich di Gitarre am nächsten Werktag umgehend zurück geschickt habe mit einer langen Mängelliste im Gepäck.
Ich hätte
- den Sattel um 2-3 mm ins Griffbrett versetzen müssen, (so etwas geht gar nicht!)
- die Sattelkerben um mehr als 1mm tiefer legen müssen
- die Halskrümmung (Truss Rod) anpassen müssen.
Die ersten beiden Punkte waren das KO Kriterium, denn das will ich bei einer neuen Gitarre um die 800 EUR nicht machen müssen, obwohl ich das könnte (habe ich ja bei meiner Eigenbau Strat erfolgreich gemacht). Wenn es nicht klappt, könnte ich die Gitarre ja nicht zurück geben. Außerdem ist ein Satz Sattelfeilen sehr teuer. Bei meinem geringen Durchsatz an Gitarren nicht lohnend.
So war es dann nix. Nah dran, klanglich in einer Region, wo ich hin wollte, Farbe und Finish sehr gut und hat mir gut gefallen. Aber die Mängel (Klinkenbuchse, Setup) waren zu extrem, um die Gitarre zu behalten.
Das war die 2. Gitarre, die ich per Versandhandel bestellt habe und beide Male war es ein Griff ins Klo. (Die Story zu meiner Ibanez Nylon Akustik ist hier, Kurzfassung: 2x zurück geschickt und das 3. Instrument entnervt selber eingestellt).
Ich werde kein Instrument mehr bestellen. Das muss ich im Laden anspielen, und wenn es gut ist, darf es mit.
Ich bin über die Qualitätskontrollen enttäuscht. Das Instument wurde ja beim Hersteller geprüft, dann beim T, und als Versandrückläufer wurde es ja nach offiziellen Angaben nochmals geprüft, bevor es wieder angeboten wurde. Dabei hätte zumindest der lose Locking Tuner und die viel zu schwergängige Klinkenbuchse sofort auffallen müssen. Und ein Setup hat die Gitarre nie gesehen gehabt.
Nach meiner Rücksendung mit e-mail Beschreibung an den Verkauf, beiliegender Mängelliste hat es immerhin etwas mehr als eine Woche gedauert, bis der B-Stock wieder eingestellt wurde.
Mein Eindruck: eine Gurke wird im Versandhandel so oft verschickt, bis ein Dummer die nicht reklamiert und behält.
Sound files gibt es übrigens in diesem Thread (und es ist dort Gitarre 2).
Fazit:
Bei richtigem Setup wäre das eine Super Gitarre nach meinem Geschmack gewesen. Brummfrei, schönes Finish, klanglich wie erhofft. Leider mit deutlichen Fehlern im Setup. So musste sie leider zurück.
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