Genreferne Musik auf Festivals

Nö, das war ja genau der Punkt. Queen haben sich immer verändert. Das war ihr Stil. Das Grausige ist ja eben nicht, wenn jemand sich ständig verändert, sondern wenn er ohne Vorwarnung einen abrupten Wechsel quasi auf die andere Seite durchführt. Wo man so offensichtlich das Gefühl hat, jetzt geht es nur noch um Kohle. (und natürlich bin ich nicht so naiv zu glauben, dass es nicht im gesamten Musikbusiness nur um Kohle ginge)
Das Schlimme ist es, wenn man das nicht kaschiert, sondern seine ehemaligen Fans damit vor den Kopf stößt.
Bei Queen konnte man immer mitkommen, noch früher bei den Beatles auch. Gibt sicher noch mehr Beispiele. Aber eben Entwicklung statt kompletter Metamorphose (die war nur bei Ovid gut, und ok, bei Schmetterlingen)
Ich wünschte, ich könnte mich besser ausdrücken.
 
Ich wünschte, ich könnte mich besser ausdrücken.
Ich verstehe schon, was du sagen willst, nur kann ichdas halt persönlich nachvollziehen, weil ich scheinbar mit einem anderen Anspruch an Musik und Musikschaffende herangehe…

Gruß,
glombi
 
Wer so festgelegt ist, der darf nicht plötzlich in eine ganz andere Richtung schwenken. Also als Musiker selbstverständlich schon, keine Frage. Aber dann doch bitte mit neuem Projektnamen. Alles andere ist sonst Etikettenschwindel.
M. E. ist das ein Diskussionsphänomen der neueren Zeit, wo alles mögliche durch eine "Corporate Identity" gejagt werden muss.

Früher hatte man das auch nicht so genau genommen: Da hat Paul McCartney z. B. 1965 "Yesterday" gemacht, drei Jahre später dann "Helter Skelter" - m.E. ein viel größerer Stilwechsel.
Elvis Presley war ebenso vielfältig ("Love Me Tender" vs. "Blue Suede Shoes").
Herbert Grönemeyer hat sich im Deutschrock-Bereich 15 Jahre lang etabliert, als er mit "Morgenrot" auf einmal eine reinrassige Trance-Scheibe aufnahm.
Roxette waren im Rock/Pop-Bereich unterwegs und machten dann 1998 mit "Stars" eine Dance-Platte.
Cher hat mit "I Got You Babe" angefangen und ist später auch beim Dance gelandet ("Believe").
Madonna hat von Power-Balladen ("Don't Cry For Me, Argentina") bis hin zu Trance ("What It Feels Like For A Girl") alles Mögliche gemacht.
Die Kelly Family gehen von Volksliedern ("Amazing Grace") bis zum Hardrock ("Why Why Why").

Bei all diesen Leuten hat sich NIEMAND darüber beschwert. Möglicherweise sieht das Publikum Stars dieser Größenordung eher als "Allround-Künstler" an, während sie bei kleineren Künstlern eine klarere Linie erwartet. Aber auch bei manchen "Zweite Reihe" Künstlern nahm man ihnen ein Stilwechsel nicht übel.
Dune etwa schwenkten nach ein paar Happy-Hardcore-Titeln um zu klassischer orchestraler Musik und dann hin zum Trance.
Music Instructor bewegten sich zuerst auch im Happy Hardcore und wechselten dann zu Breakbeat-Electro.
Die ersten beiden Rednex-Hits ("Cotton Eye Joe" und "Old Pop In An Oak") waren Dance-Hits, dann kam mit "Wish You Were Here" eine Country-Ballade.

Ein Künstler kann also durchaus auch parallel in mehreren Stilrichtungen unterwegs sein. Oftmals muss er aber auch einfach flexibel sein, wenn er am Markt bleiben will, denn die musikalische Mode ändert sich nun mal ständig. Wenn ein Festival wie "Wacken" zu einem Zeitpunkt entsteht, wo Metal gerade groß in Mode ist, läuft der Laden natürlich. Was macht man aber als Veranstalter, wenn die Nachfrage nach "true Metal" rückläufig ist? Entweder er nimmt Bands aus anderen Genres ins Programm, oder er geht pleite.
 
Da hast du nicht ganz unrecht, aber bei mir liegt das an Folgendem:
- Elvis war nach den Anfängen purer Trash, und hat mich nicht interessiert (danke auch, Colonel!)
- Grölemeyer ist und bleibt für mich Bochum, vielleicht noch ein bisschen "Vollmond", das war's dann aber auch
- Roxette fand ich damals super, von der 1998er habe ich noch nie gehört
.- Cher verzeiht man alles, sogar ihre OPs
- Madonna war halt 80er, das Argentina Cover war einfach nur peinlich, und seit geraumer Zeit ist sie halt die Muskeloma, musikalisch bedeutungslos
- Kelly Family, da sag ich aus Höflichkeit mal lieber nichts. Aber Michael Patrick gefällt mir (also seine Mucke)
- na ja, und die ganze 90er utz utz Musik, ähm, Mantel des Schweigens

Ja, ich bin bekennender und praktizierender Ignorant
 
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Da hast du nicht ganz unrecht, aber bei mir liegt das an Folgendem:
- Elvis war nach den Anfängen purer Trash, und hat mich nicht interessiert (danke auch, Colonel!)
M. E. stehen die großen Hits der späten 60er ("In The Ghetto", "Rubberneckin'"...) den ersten Hits um 1955 ("Heartbreak Hotel") in nichts nach.

- Grölemeyer ist und bleibt für mich Bochum, vielleicht noch ein bisschen "Vollmond", das war's dann aber auch
Hmmm.... Der Mann hat über Jahrzehnte hinweg Riesen-Hits abgeliefert....

- Roxette fand ich damals super, von der 1998er habe ich noch nie gehört
Ok, dann jetzt:

- Madonna war halt 80er, das Argentina Cover war einfach nur peinlich, und seit geraumer Zeit ist sie halt die Muskeloma, musikalisch bedeutungslos
In letzter Zeit gelang ihr tatsächlich kein großer Hit mehr.

- Kelly Family, da sag ich aus Höflichkeit mal lieber nichts.

Die polarisierten halt extrem aufgrund ihres Aussehens und extravaganten Lebensstils. Aber eigentlich sollte es ja um die Musik gehen. Und nüchtern betrachtet ist das hier z. B. ein echtes Meisterwerk:

Aber Michael Patrick gefällt mir (also seine Mucke)
Seinen genialsten Hit hatte der übrigens schon als 10-jähriger ... bis heute unerreicht:

- na ja, und die ganze 90er utz utz Musik, ähm, Mantel des Schweigens
Meistens ist es auch hier nur die Stilrichtung, die darüber entscheidet, ob man einen Song mag oder nicht. Die wenigsten etwa wissen, dass der Megahit "Mr. Vain" von Culture Beat ein Cover eines Country-Songs von Nosie-Katzmann ist:
 
Experimente, neue Richtungen ausprobieren, alte Hits in neuem Stil remixen, mit der Zeit gehen - alles ok.
Aber einen komplette Neudefinition der Band? Das mit Unheilig war ungefähr so, als wenn Metallica unter gleichem Namen plötzlich als Polka Combo auftreten würden!
Und mal ehrlich: welchen anderen Grund, als Kohle machen, könnte es geben, von einer Subkultur mit wenigen tausend Anhängern zum mainstream (= ins Radio) zu wechseln?
Ich habe das damals auch als Verrat empfunden, Verrat an sich selbst und an die gothic Szene.
Egal. Mittlerweile ist der Graf offenbar reich genug - er ist scheinbar in den Ruhestand gegangen oder hat sich zumindest komplett aus dem Musikbusiness zurückgezogen.
Schade um seine eigentlich tolle Stimme!

Stimmt, Staubkind war auch so ein Fall, aber das fand ich nicht so schlimm. Die kommen immer noch 10x authentischer rüber, als Unheilig.

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2013 (habsch gegoogelt) war Heino beim Wacken - hat das jemand live miterlebt?
Wie kam das an?
 
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2013 (habsch gegoogelt) war Heino beim Wacken - hat das jemand live miterlebt?
Wie kam das an?

Das war nur ein Song mit Rammstein zusammen. (Sonne)
Den Song hat er mal gecovert und als Gag mit denen auf Wacken gesungen.
Wie kam das an?
Naja, davon laufen kannst nicht, also hast das wohl oder übel über dich ergehen lassen müssen.
Gibt aber schlimmeres ......
 
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Ah ok, weil auf dem Cover-Album von Heino sind ja noch weitere krasse Songs, z.B. "Augen auf" von Oomph!
Aber ein Rammstein-Song von Heino ist schon harter Tobak :rofl:
 

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