Wir lagen vor Madagaskar: A6-Akkord und weitere Harmonien für Akkordeon-Umsetzung

Vielen Dank! damit sind alle Fragen beantwortet und von mir auch verstanden.
Spiele mit dem Finger vier die Grund Bässe, mit Finger drei die Dur Akkorde und mit Finger dem zweiten Finger den Rest.
Und nur dann wenn es nicht anders geht sollte ich davon abweichen. wie z.B. A6 und dann wieder "normal"
Das ist denn ja einfach ob Dur oder Moll, letzter Ton gibt an ob Dur oder Moll.
Bei "Wir lagen vor Madagaskar", werde ich erstmal nur den A Bass spielen, an entsprechender stell. Damit es voran geht. Habe nicht mehr soviel Zeit, bis es ins Altersheim geht und da will ich dann ja was präsentieren, also mit dem Akkordeon. Das nächste ist dann der Schneewalzer. La Donna E Mobile, geht auch schon, hat wegen der Triolen aber einen Zeit gedauert.
 
Bei "Wir lagen vor Madagaskar", werde ich erstmal nur den A Bass spielen, an entsprechender stell.

Da würde mich wirklich mal interessieren, was konkret in den Noten steht (kleine Ausschnitte darf man ja hier zeigen).
Ob da nur ein A6 als allgemeines Akkord-Symbol (z. B. für begleitende Gitarren o. ä.) angegeben ist oder ob das so in den Noten für die linke Hand steht, dann müsste da tatsächlich eine Kombination aus A-Dur und Fis-Moll stehen (also zwei Akkord-Knöpfe gleichzeitig).

Viele Grüße
Torsten
 
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besser kann ich es nicht und ich hoffe es reicht. Sonst nochmal nachfragen
 
Hallo Wolfgang,

danke, das reicht völlig - und bestätigt meine Vermutung:
Das sind ja nicht unbedingt dedizierte Akkordeon-Noten, sondern einfach nur eine allgemein notierte Melodie mit Begleitharmonien. Also praktisch ein Lead-Sheet.
Du musst Dir beim Akkordeon also keine Knoten in die 'Finger machen und es reicht völlig, A-Dur (oder A7) zu spielen.

Von der Tonart (D-Dur) her könnte man auf die Idee kommen, es sei ein wenig gitarren-orientiert (da sind die Akkord D, G, A sehr anfänger- und lagerfeuer-geeignet). Sogar der A6 ist recht einfach spielbar, wenn man zusätzlich noch den kleinen Finger auf die e-Saite setzt.

Der A6 gibt einfach das harmonische Gesamtgeschehen ein wenig präziser wieder, denn durch das fis in der Melodie (auf einer betonten Zählzeit) kommt automatisch die Sexte hinzu, so dass sich insgesamt vom Klangbild her ein A6 ergibt, selbst, wenn Du im Bass "nur" A-Dur spielst. Das (betonte) fis der Melodie liefert automatisch "die 6" dazu.
Ein wenig anders wäre es, wenn das fis nur ein verhuschter Durchgangston wäre, dann hätte man zweifellos A statt A6 geschrieben. Eigentlich hätte man auf den A6 aber auch so verzichten können.

Viele Grüße
Torsten


Edit:
A6 auf Pest passt: Klang und Inhalt stimmen überein.
Ja, stimmt. A6 gibt das Gesamt-Klangbild wieder. Es klingt aber auch ein A6, wenn man links "nur" A-Dur spielt.
Von daher: kein Stress! :)

Und deshalb hatte ich auch nach dem konkreten Notenbeispiel gefragt, damit man nicht nur sieht, wie, sondern auch wo der ominöse A6-Akkord auftaucht. Jetzt isses klar.
 
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Dank @wepsch bin auch ich auf den Geschmack gekommen, mich mal an "Madagaskar" heranzuwagen. (y) Gibt ja wohl zahlreiche Versionen davon. Ich habe mir die Version aus der legendären "Seemannskiste" vom Verlag Sikorski vorgenommen. Da kann man schön Akkordgriffe auf der Diskantseite üben. Die Version ist allerdings in G-Dur und es kommt auch kein 6-er-Akkord vor.

Interessanterweise wird Madagaskar ja meist zusammen mit "Wenn das Schifferklavier an Bord ertönt" gespielt, quasi als Medley. Vielleicht habe ich das aber auch falsch verstanden. Das Lied ist auch in der Seemannskiste und auch in G-Dur gesetzt.

Gerne mehr Inspirationen wie diese!

Gruß, PitFfm
 
Danke für die Unterstützung und Wissens Vermittlung, werde mir das also einfach machen. Ist eh schon genug zu üben. Vermute habe ich das schon mit A6, kenn die Entstehungsgeschichte von dem Lied und da ist bestimmt keiner auf die Idee gekommen, übermäßig komplizierte Griffe einzubauen.
Über gesamt Klangbild muss ich schmunzeln. Da wo dieses Lied gespielt wird versteht in der Regel keiner etwas vom Gesamtklangbild. Ist aber schön zu wissen das es so was gibt.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

@PitFfm, das mit dem Schifferklavier ist einen von drei Refrain Stopfen. Mit Singen macht das Akkordeon spielen noch mal deutlich mehr spaß, mir zumindest. Das mit den unterschiedlichen Varianten diverser Lieder liegt sicher daran, dass es zu viele gibt, die gutes verschlimmbessern. Ist aber nicht nur in der Musik so.
 
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"Wir lagen vor Madagaskar" und "Wenn das Schifferklavier an Bord ertönt" sind tatsächlich zwei verschiedene Lieder, aber beide Text und Musik von Just Scheu. Die muss mal irgendjemand als Medley gespielt haben, was sich dann so festgesetzt hat. Das wusste ich auch 50 Jahre lang nicht, bis ich mal nach den Noten und dem Text gesucht habe.
Madagaskar hat 3 Strophen:
1. Wir lagen vor Madagaskar ...
2. Wir lagen schon 14 Tage ...
3. Der Langhein, der war der Erste, ...
Danach jeweils der eigene Refrain dieses Liedes: Ahoi, Kameraden ...
Und danach jedesmal der Refrain: Wenn das Schifferklavier an Bord ertönt ...
Ich glaube, die Strophe dieses Liedes kennt kaum jemand.
 
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das ist genau das, was ich weiter oben schon vorschlug:
nur dass man das fis nicht "dazunehmen" muss, sondern die bereits durch die Melodie gegeben ist.

Eben, INge, aber genau dieser Punkt interessierte mich: ein explizit ausgeschriebener A6 in einem harmonisch und melodisch eigentlich bewusst schlicht gehaltenen Liedchen.
Nach dem kurzen Noten-Einblick glaube ich, es muss sich um die Noten-Version aus dem www.lieder-archiv.de handeln, die auch in Wikipedia verlinkt ist.
Und hier sieht man, dass zuverlässig immer, wenn bei einem A-Dur-Akkord das fis in der Melodie auftaucht, ein A6 geschrieben wird.
Man muss also rechts nichts "dazunehmen", sondern der A6 entsteht automatisch durch die Melodie - das war mir anhand der vorhergehenden Diskussion ohne das konkrete Notenbeispiel nicht klar.


Ich habe mir die Version aus der legendären "Seemannskiste" vom Verlag Sikorski vorgenommen. Da kann man schön Akkordgriffe auf der Diskantseite üben. Die Version ist allerdings in G-Dur und es kommt auch kein 6-er-Akkord vor.

Ich habe auch sonst nirgends einen 6er-Akkord gesehen. Das ist tatsächlich eine verwunderlich, wenn auch harmonisch korrekte, Schreibweise.


Über gesamt Klangbild muss ich schmunzeln. Da wo dieses Lied gespielt wird versteht in der Regel keiner etwas vom Gesamtklangbild. Ist aber schön zu wissen das es so was gibt.
Ja, zum Schmunzeln ist das schon.
Aber stell Dir mal eine Bigband vor: ein einzelnes Blasinstrument kann überhaupt keine Akkorde spielen und die Akkordangaben für Klavier/Gitarre bzw. als Orientierungshilfe für Solisten beschreibt tatsächlich den Gesamtklang aller Instrumente.

Im vorliegenden Fall (Madagaskar) handelt es sich nicht einmal um ein altes Seemannlied, sondern es stammt, wie @Helikon geschrieben hat, aus der Feder des Schauspielers und Komponisten Just Scheu.
Ist also in der Nazi-Zeit zu verorten, war bei der Hitlerjugend beliebt und wurde glücklicherweise nach 1945 als "unbedenklich" eingestuft.
Stilgemäß ;) gibt es auch Aufnahmen von Militärkapellen, vielleicht sogar der Wehrmachtskapelle mit Männerchor, die ich hier lieber nicht verlinken möchte... :redface:
Das wäre dann schon dem Profi-Bereich zuzuordnen (und auch noch in Ges-Dur mit 6 Bes! :eek:), das ist schon deutlich professioneller als das Wanderklampfen-Umfeld, nur, dass man da sicher keine Akkordbuchstaben geschrieben hat.

Wie dem auch sei. Viel Spaß in D oder G, mit Sext- oder Sept-Akkord
Torsten
 
Noch was: die einzige Notation mit der Melodie wie ich sie kenne, ist diese:

„Pest“ und „an“ sind gleiche Tonhöhe (3. Stufe). Vgl. z.B. Heinos Version

mada.jpg
 
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.. übrigens: der Quintenzirkel läuft "tonaufwärts", "tonabwärts" ist es ein Quartenzirkel ;)
Eigentlich nicht. man nimmt die Quinte dann natürlich abwärts. Egal was es aufwärts wäre. Wenn ich ne Sekunde abwärts gehe, sage ich ja auch nicht, es ist ne Septime (aufwärts) Dann sag ich auch nicht Quarte, wenns abwärts ne Quinte ist.
Aber Hauptsache, man weiß einfach, wo die Dinger liegen, wenn man sie braucht ^^
 
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Da wo dieses Lied gespielt wird versteht in der Regel keiner etwas vom Gesamtklangbild.
man muss das Gesamtklangbild auch nicht "verstehen" (von der Musiktheorie her), es geht um die Wirkung des Zusammenklangs. Und auch ein musikalisch Ungebildeter spürt, dass diese Stelle ("wir hatten die Pest an Bord") etwas Besonderes ist. Die Pest ist/war ja nichts Angenehmes, das man gerne an Bord hätte ...

Noch was: die einzige Notation mit der Melodie wie ich sie kenne, ist diese:
„Pest“ und „an“ sind gleiche Tonhöhe
so kenne ich es auch. Dadurch wird die Sexte noch stärker betont und die Wirkung m.E. noch verstärkt.
es kommt auch kein 6-er-Akkord vor.
nicht ausgeschrieben, wie z.B. auch im Notenbeispiel von @klangtaucher . Der Akkord (Dominant-6, egal in welcher Tonart) klingt aber.
Man muss also rechts nichts "dazunehmen", sondern der A6 entsteht automatisch durch die Melodie - das war mir anhand der vorhergehenden Diskussion ohne das konkrete Notenbeispiel nicht klar.
War es mir auch nicht, deshalb schrieb ich in meinem ersten Posting auch von "dazunehmen". Dass die Melodie schon die Sexte enthält (bzw. ist), wurde erst durch die Noten klar.

Nebenbemerkung:
Diese Diskussion, welcher Akkord wird gegriffen vs. welcher Akkord klingt, erinnert mich an meinen ersten Kontakt mit Akkorden, die im Standardbass nicht vorhanden sind: In der Akkordeon-Pur-Reihe schreibt H.-G. Kölz über dem System für die linke Hand den Buchstaben (in deutscher Schreibweise, also mit H/B) des Knopfs, der gegriffen werden soll - auch enharmonisch verwechselt, wo es sich anbietet (also z.B. Cis, wenn das besser zu greifen ist als das harmonisch richtige Des). Über dem Gesamtsystem steht dann (in internationaler Schreibweise, also B/Bb) der Name des insgesamt klingenden Akkords. Wenn man dann jemand hat, der einem dieses erklärt, dann bietet das einen schönen Zugang zu den "Jazzakkorden". (Eigentlich gehörte dies als Erläuterung in jedem Band dieser Reihe abgedruckt.)
 
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Ja @lil ! So gesehen könnte man an jeden einzelnen Melodieton den entsprechend klingenden Akkord als Gesamtharmonie dazuschreiben und kommt dann zwangsläufig des Öfteren zu interessant aussehenden Akkorden. Insbesondere, wenn man Übergangstöne miteinbezieht. Letzten Endes ist das auch eine effektive Art der Harmonisation: Hören, welche Töne schön ineinander übergehen und erst hinterher den Akkord bestimmen, dann - bezogen auf Akkordeon- überlegen, welche Akkordkombi dazu gespielt werden könnte/ sollte (was manchmal auch davon abhängt, wo der Knopf liegt, also wie die Idee akkordeonistisch umsetzbar ist)
Bei Madagaskar ist das von der Grundmelodie jedoch weniger der Fall, da sich diese meist auf den Akkord-Grundtönen aufbaut.

[Was mir bei der genannten Stelle "Pest an" auffällt, ist dass da ein D7 angegeben ist. Ich habs jetzt gerade nicht angespielt, aber von der üblichen Harmonisation tut man eigentlich nicht einen 6er mit einer kleinen 7 verknüpfen. Beim Akkordeon klingt die 5 dann zwar nicht mit, aber streng genommen hätte man dann die Töne d,f#,a,h,c - spiel das mal ... o_O : entweder es ist ein 6 oder ein dom oder maj 7 nacheinander z b aber nicht zusammen. Also musste das "7" eigentlich weg und stattdessen klänge ein h-moll sehr gut. Zumindest würde mir mein Arr.- Lehrer da auf die Finger hauen :D - andererseits: wenns faktisch trotzdem angemessen klingt, passts trotzdem]
 
Da es sehr interessant und für mich auch noch lehrreich ist, hier die nächste Hürde in dem Lied. Was bedeutet F# das m ist klar und Hm auch.
Vielen Dank für die Unterstützung. Zum Lied Ursprung, kommt glaube ich aus dem russischen, als die russische Marine in den Japanisch-Russischen Krieg zog. Pest gab es nicht an Bord, sondern Ruhr, Von faulem Wasser gibt es keine Pest.
musikalisch Ungebildeter spürt, dass diese Stelle
Da wäre ich mir bei mir nicht so sicher und vor vier Jahren hätte ich gefragt, was soll ich da spüren. Es ist nach wie vor eine Herausforderung mit den Tönen und der dazugehörigen Harmonie, leider.
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F#= Fis, also die Reihe über H, Anm: Sollte sich das doof greifen/ springen, geht sehr schön auch Fis als Terzbass hinter D und a-Dur als Akkord.
 
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Das ist fis moll
 
Also musste das "7" eigentlich weg und stattdessen klänge ein h-moll sehr gut
:)
man muss das Gesamtklangbild auch nicht "verstehen" (von der Musiktheorie her), es geht um die Wirkung des Zusammenklangs
um @wepsch mal die Entscheidung zu erleichtern und die Scheu vor befürchteten Missklängen zu nehmen:

"Chef" sollte hier - wie so oft - dein Ohr sein. Hör die die folgenden Beispiele an, die mit dem ganz normalen Dominantseptakkord (in diesem Fall, weil "deine" Tonart A-Dur ist, E7) begleitet sind. Die letzten Beispiele mit einem vorgesetzten h-Moll (2. Stufe). Hörst du einen Missklang? Hier mit Theoretisieren, Umdeutungen und speziellen Harmonisierungen anzufangen, wird dem einfachen Charakter des Stückes sowieso nicht gerecht.

da hab ich mich doch verwirren lassen von dem A und A6. Du bist ja bei D-Dur. Kommt gleich ... (ersetze oben A-Dur durch D-Dur, E7 durch A7 und h-Moll durch e-Moll. Sorry)


Aber man könnte das Stück als nächstes TdM nehmen. Da könnte man sich austoben :cool:
 
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Ah danke @klangtaucher Habs mal angespielt. Das ist eine sehr interessante Stelle ...
Vom Gefühl her absolut wie Dominant 7, aber die 7 in der Begleitung darf nicht direkt über der gespielten 6 sein, daher klingts bei den tiefer liegenden Akkorden richtig. Auch wenn man die Akkorde direkt greift, muss bei D7 das C unter dem H liegen, sonst Aua.
Ein D6 ist es aber auch nicht wirklich, weil es gar nicht klingt wenn man die 5 darunter mitspielt. ALso d/fis/a/h klingt völlig unspannend. während c/(d)/fis/h genau richtig klingt.

Jetzt etwas abseits der Ü 50 Thematik: Das müsste dann ein D13 bzw D7 add13 sein, die 13 wäre dann das H und weder das C noch das A darf direkt nebendran liegen.

Und dann passt D7 ja wieder super (D7 add13) - Hmoll geht gar net, weils einfach kein D6 ist, einfach mal ausprobieren das als "sixt ajouté" zu spielen, das triffts nicht.
Wieder ein schönes Beispiel, dass "Popularmusik" absolut nicht langweilig ist :)
 
Lieber @Malineck , du bist mir nicht böse, aber bei "Madagaskar" denk ich nicht viel nach :nix:
Aber ich hab es mit Interesse gelesen (y)
 

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