Live, Leise, Online, Recording. Gibt's eine Lösung für alles?

Da dir das Strymon oder Helix mit FRFR und PA nicht taugt wird es auch mit einer anderen FRFR Lösung nicht besser werden
Kann diese Aussage nicht bestätigen. Es macht einen mächtigen und auch entscheidenden Unterschied an welcher "Lauthöre" ich das Modeling anschließe (wir gehen jetzt mal von gutem aktuellen Modeling aus). Es gibt gute Lösungen die für wirklich leise auf dem Schreibtisch gut funktionieren (dann halt mehr Hifi aber auch schon mit Nahfeld) und ebenso größere Lösungen die einer Gitarrenbox sehr nahe kommen und zusätzliche Soundflexibilität bieten. Die hier angesprochene Harley Benton Active 212 wird ja von einigen hier erfolgreich eingesetzt. Das sind Leute die auch in der Band spielen und wissen wie sich eine arbeitende Gitarrenbox anfühlt. Natürlich entscheidet am Ende dennoch der eigene Geschmack.

Ich habe die HB Box noch nicht persönlich getestet (werde ich aber noch...), neben vielen kleineren Lautmacher betreibe ich meinen Stomp (oder auch mein Helix Native) an einem Vincent Vollverstärker SV-226 (mit vier 12AX7 Röhren) über zwei (Hifi-)Lautsprecher von einer lokalen Lautsprechermanufaktur. Ich kann darüber nicht über zu wenig Druck klagen, ebenso bleibt der Sound auf höchstem Niveau. Mit diesem System kann ich auch die Gesamte Dynamik darstellen.

Eine weitere Möglichkeit habe ich mit einem Endstufenpedal und einer mit 12er Greenback bestückten Peavey-Box. Was da rauskommt ist auch erste Sahne und besteht auch neben dem daneben stehenden Röhrenamp. Natürlich ist dieses Konzept nicht so variabel vom Sound her, da man hier nicht mit IR arbeitet sondern mit einer richtigen Box (aber eben nur die eine).

Eine dritte Möglichkeit hatte ich mal mit diesem Gerät hier probiert:
https://www.thomann.de/de/fender_monterey_bluetooth_speaker.htm
Allerdings hatte ich da den Helix noch nicht, daher nur mit weniger gutem Modeling. Dennoch klang dieser BT-Speaker eher wie eine Gitarrenbox und machte richtig Spass. Würde das Teil nicht so einen nervigen und lauten Begrüßungston beim Anschalten abspielen, würde ich es direkt nochmal bestellen.

Von so Lösungen wie Headrush FRFR halte ich weniger. Den Druck und Gefühl eine Gitarrenbox vermitteln sie mir i.d.R. nicht (habe aber jetzt auch nicht alles getestet was angeboten wird). Auf der anderen Seite ist mir die Hifi-Qualität auch nicht gut genug. OK, ich sitze hier zwischen Lautsprecher die mehrere tausend kosten, da ist man vielleicht auch etwas verwöhnt. Für mich sind diese FRFR so ein Ding dazwischen, ganz OK, man kann einiges drüber laufen lassen aber Top sind sie selten. Wobei ich hiermit dennoch nicht die ganze Kategorie schlecht reden möchte, da kann jedes Einzelprodukt verschieden sein.

Am End vom Lied ist es für mich beim Musik hören (und spielen) sehr wichtig, welches Glied am Ende der Signalkette benutzt wird (Lautsprecher). Der Unterschied ist hier größer als ein neues Modeling-Produkt welches ein Quäntchen besser ist als ein anderes. Verwendet man eine gute Abhöre, kommt man wirklich in dem Bereich wo man sich überlegt, ob ein Amp überflüssig ist.

Auf der anderen Seite stell ich aber auch fest, dass ich beim Modeling naturgemäß mehr tweake und immer länger brauche, bis ich zufrieden bin. Das geht mit einem Amp immer schneller. Fairerweise muss man dazu erwähnen, dass man mit einem richtigen Amp eher gewillt ist, weniger gute Bereiche zu akzeptieren und daher diese zu vermeiden und den SweetPot zu suchen. Beim Modeling muss alles 100-% passen und dies ist ungleich schwerer. Was ich allerdings sehr störend finde, ist die Soundsuche bei Modeler über Kopfhörer. Eine andere Ampsimulation ausgewählt und schon knallt es einem direkt in den Ohren...

Es bleibt eine kleine letzte Bastion für richtige Amps übrig. Wenn die Gitarre und deren PU's mit dem Speaker interagiert, kommen unerwartete (Ober-)Töne und Kompressionen dazu die ich beim Modeling so nicht höre und fühle. Allerdings ist dieser Bereich niemals bei kleiner Lautstärke erreichbar.
 
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Es bleibt eine kleine letzte Bastion für richtige Amps übrig. Wenn die Gitarre und deren PU's mit dem Speaker interagiert, kommen unerwartete (Ober-)Töne und Kompressionen dazu die ich beim Modeling so nicht höre und fühle. Allerdings ist dieser Bereich niemals bei kleiner Lautstärke erreichbar.
top.
und für mich spielt das auch eine Rolle beim analogen Aufnehmen über mikrokonierte Cabs. old school.
 
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beim analogen Aufnehmen über mikrokonierte Cabs
...da muss ich jetzt drüber nachdenken... wobei die Interaktion dennoch nur zwischen Gitarre und Amp stattfindet. Das Mikro nimmt ja nur auf was es "hört"..
 
Ist real denn der Aufbau- und Setup-Aufwand so viel größer? Oder ist das für dich letztlich eher deshalb deutlich einfacher und schneller, weil du es eben so gewohnt bist?
Das ist eine gute Frage! Aufbau ist bei Modeling eigentlich immer deutlich einfacher und sehr kompakt, aber das Setup ist IMO schon schwieriger.
Zum Lautmachen des Helix Stomp habe ich einen RCF Floormonitor (NX10) genommen, der mir live (eben als Floormonitor…) immer super Dienste leistet, wenn ich darüber meinen Bühnen Sound bekomme. Da habe ich dann teilweise mehr Gitarre drauf, als ich von meiner Backline höre.
Im Probenraum habe ich mich mit dem Ding auch super gehört, aber es war schwierig, den Raum auch für alle anderen Bandkollegen vernünftig „auszuleuchten“.
Ein weiteres Problem ist, dass man idR. Modeling Presets zuhause bastelt und das funktioniert dann im Probenraum nur bescheiden. Gerade ein guter Monitor ist da auch gnadenlos und macht das halt linear auch richtig laut. Wenn man das zuhause so etwas gefällig, mit “Loudness“ programmiert hat, erlebt man dann im Probenraum sein blaues Wunder. Im Probenraum baue ich aber auch nicht den Laptop auf und frickle während der Probe an meinem Sound herum… auf ein langwieriges itteratives Fine Tunen hatte ich dann kein Bock mehr und ich habe mir einen vernünftigen 2x12“ Combo hingestellt und bäm!, alles war gut.
Aber natürlich ist es auch so, dass ich lange Erfahrung mit “normalen“ Verstärkern habe. Da ist dann auch viel Gewohnheit dabei.
 
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Ja, ok , das kann ich so ungefähr nachvollziehen :keks:
 
Kann diese Aussage nicht bestätigen. Es macht einen mächtigen und auch entscheidenden Unterschied an welcher "Lauthöre" ich das Modeling anschließe (wir gehen jetzt mal von gutem aktuellen Modeling aus). Es gibt gute Lösungen die für wirklich leise auf dem Schreibtisch gut funktionieren (dann halt mehr Hifi aber auch schon mit Nahfeld) und ebenso größere Lösungen die einer Gitarrenbox sehr nahe kommen und zusätzliche Soundflexibilität bieten. Die hier angesprochene Harley Benton Active 212 wird ja von einigen hier erfolgreich eingesetzt. Das sind Leute die auch in der Band spielen und wissen wie sich eine arbeitende Gitarrenbox anfühlt. Natürlich entscheidet am Ende dennoch der eigene Geschmack.
Ich bin der Meinung, dass Floorboards und ähnliches von den Herstellern so abgestimmt gehören, dass das ausgegebene Signal von einem Refernzmonitor oder PA so verstärkt wird wie ich das hören möchte.

Irgendwie ist alles zwischen 2tem Satz und letztem Absatz an meiner Aussage vorbei, auch wenn ich dir bei vielem zustimme. Wie du selber schreibst können die nicht das Feeling von einem guten Röhrenamp imitieren. Ein guter Röhrenamp reagiert und unterschiedliche Amps noch dazu unterschiedlich. Stimmt - manche müssen dafür aufgerissen werden das es nur so raschelt, andere machen das entgegen eurer Erfahrung schon bei erträglichen Lautstärken. zB Diezel. Ohne Attenuator fängt er knapp unter 85dB in 1m Abstand zu reagieren an. Ich glaube nicht, dass das noch als Zimmerlautstärke durchgeht, aber laut ist es auch nicht. Das kenn ich - wie du selber schreibst - von keinem digitalen Amp.

Dieses Feeling, wollen aber nach wie vor sehr viele und nicht umsonst sind Torpedo, OX und Co alle zugleich auch Attenuator, dass du leiser dieses Feeling erreichst. Und da es auch um Keller Gigs und sicher dann auch Proberaum geht, ist man locker in dem Lautstärkenbereich. Da @thorwin mit ähnlichem Gear wie ihr es vorschlagt nicht zufrieden war, denke ich, dass es durchaus legitim ist über eine Amp All in One Lösung nachzudenken.

Obwohl ich schon lange das so mache wie ihr das schreibt, nur dass ich Monitor statt FRFR verwende, verwende ich lieber Amp+Torpedo bzw. Amp wo das schon drin hat weils einfach besser und einfacher ist.
 
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Ein weiteres Problem ist, dass man idR. Modeling Presets zuhause bastelt und das funktioniert dann im Probenraum nur bescheiden.
Wie in allem, wenn man keine Erfahrung hat wird das wohl so sein ....... da man zu Hause einfach vieles nach eigenem Gehör falsch einstellt: Meist zu viel Höhen und Bass.

Wer einmal EINEN Sound hat, der im Proberaum passt, sind andere Sounds kein Problem mehr.

Habe zu Hause Simple Man, Good Love is on the way, Mary had a little Lamb, Panama ...... Sounds gebastelt die in Proberaum und Live wunderbar funktionieren und bei meiner anderen Band Slayer/Death Sounds ....

Alles KEIN Hexenwerk .......


Und zum Thema "echte Amps" Weil die ja soviel besser sind, spielen immer mehr Profis Live und Im Studio Modeler/Profiler ....

Einfach mal Interviews in Gitarre & Bass und GUITAR Mag lesen um aufzuwachen ;)

Das "ich fühle" Röhren ist seit Helix, Kemper, Fractal usw. History ..... zumindest ist dies das Ergebnis von vielen Musikern mit denen ich zusammenkomme und die ausschließlich Röhrenamps spielen ....
 
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Da @thorwin mit ähnlichem Gear wie ihr es vorschlagt nicht zufrieden war, denke ich, dass es durchaus legitim ist über eine Amp All in One Lösung nachzudenken
Ja, absolut legitim :great:. Ich muss nur jetzt mal checken, was finanziell geht bzw. wie lange ich dann noch sparen muss. Und dann muss ich wohl mal zum Händler und diverse Amps anspielen. Den D20 nehm ich mal mit auf die Liste, da war mir auch schon mal ein Video zu untergekommen, hatte ich nur irgendwie verdrängt.
 
Warum nicht direkt Nägel mit Köpfen machen und komplett auf Kemper umrüsten...?
 
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Damit habe ich mich ehrlich gesagt noch so gar nicht beschäftigt... Vielen Dank, jetzt gibt's noch ne Variante :D :prost:
 
Wie in allem, wenn man keine Erfahrung hat wird das wohl so sein ....... da man zu Hause einfach vieles nach eigenem Gehör falsch einstellt: Meist zu viel Höhen und Bass.

Wer einmal EINEN Sound hat, der im Proberaum passt, sind andere Sounds kein Problem mehr.

Das Stichwort dabei ist *Erfahrung*. Mir ist es auch nicht auf Anhieb gelungen, Sounds im Modeller zu kreieren, die tatsächlich über viele Ausgabemedien hinweg zu 100% gut klingen. Das hat Jahre gedauert bis ich wusste, an welchen Stellschrauben ich in welchen Fällen drehen muss. Eine wirklich gut klingende Amp-Simulation mit guter IR kann ohne Anpassungen immer noch auf manchen PAs oder Monitoren oder In-Ears nach Grütze klingen, gerade wenn's kein High-End Material ist.

Wenn man diese Erfahrung noch nicht hat, kann es durchaus deutlich einfacher sein, 2-5.000€ für ein "amtliches" Röhrensetup hinzublättern, damit man zumindest beim Amp-Sound im Raum auf einen bekannten Nenner kommt. Du bist ja auch nicht umsonst wieder bei einer Lösung mit Halb-FRFR-Gitarrenbox gelandet...
 
neben vielen kleineren Lautmacher betreibe ich meinen Stomp (oder auch mein Helix Native) an einem Vincent Vollverstärker SV-226 (mit vier 12AX7 Röhren) über zwei (Hifi-)Lautsprecher von einer lokalen Lautsprechermanufaktur.

Nur aus Neugier:
Hast du dir das Teil nur für diese Anwendung gekauft oder auch zum Musikhören?
Sonst hätte es doch auch ggf. gereicht, wenn du einfach mit dem Stomp in den Effect Return von einem Röhrencombo gehst, also die Endstufe und den Speaker dort nutzt.
 
...da muss ich jetzt drüber nachdenken... wobei die Interaktion dennoch nur zwischen Gitarre und Amp stattfindet. Das Mikro nimmt ja nur auf was es "hört"..
Gitarre -> Amp -> Cab -> Mikro

Allerdings ist dieser Bereich niemals bei kleiner Lautstärke erreichbar.
deswegen die Aufnahme mit hoher Lautstärke und nem speaker, der arbeiten muss.
"a big sound needs a small amp", so hat's Townshend doch mal sinngemäss ausgedrückt, oer?
 
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Darum fällt sein Name immer wieder als einer der ersten wenns um lauteste Band der Welt, Gehörverlust und Tinnitus geht. Wasser predigen, Wein trinken sagt man bei uns. (y)
 
wenns um lauteste Band der Welt

Waren das nicht diese Herren hier?

manowar8wk72.jpg



:D
 
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Das Stichwort dabei ist *Erfahrung*. Mir ist es auch nicht auf Anhieb gelungen, Sounds im Modeller zu kreieren, die tatsächlich über viele Ausgabemedien hinweg zu 100% gut klingen. Das hat Jahre gedauert bis ich wusste, an welchen Stellschrauben ich in welchen Fällen drehen muss. Eine wirklich gut klingende Amp-Simulation mit guter IR kann ohne Anpassungen immer noch auf manchen PAs oder Monitoren oder In-Ears nach Grütze klingen, gerade wenn's kein High-End Material ist.

Wenn man diese Erfahrung noch nicht hat, kann es durchaus deutlich einfacher sein, 2-5.000€ für ein "amtliches" Röhrensetup hinzublättern, damit man zumindest beim Amp-Sound im Raum auf einen bekannten Nenner kommt. Du bist ja auch nicht umsonst wieder bei einer Lösung mit Halb-FRFR-Gitarrenbox gelandet...
Erfahrung das überhaupt hinzubekommen ist natürlich nötig, wobei die Modeling Geschichten heute ja so ausgebufft sind, dass sie sich die Amp Modelle beim Einstellen schon so verhalten, wie die „Realen“. Da kann man heil froh sein, wenn man (noch…) weiß, wie die Amps in echt funktionieren, weil nur so kann ich dann auch in der Modeling Umgebung an den richtigen Stellschrauben drehen.

Gleichzeitig muss man noch Erfahrung beim Erstellen eines Bandmix haben, was aber auch kein Zauberwerk ist.

Das „Stichwort“ ist IMO aber eigentlich schlicht Zeit! Ich habe weder Zeit noch Lust, mich mehr als notwendig mit zig Settings für alle möglichen Eventualitäten zu beschäftigen.
In der Probenraum Situation sehe ich das besonders kritisch. Die gemeinsame Probenraumzeit ist idR. sehr rar und die möchte ich so effizient, wie nur möglich nutzen. Gleichzeitig ist dass aber auch der Ort wo Modeling vergleichsweise „schwierig“ ist…

Aber um den Bogen wieder zum „einfachen universellen Rig“ zu bekommen. Das ist eben auch sehr von den persönlichen Präferenzen abhängig. Da gibt es eben nicht nur einen Königsweg.
 
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Darum fällt sein Name immer wieder als einer der ersten wenns um lauteste Band der Welt,
Ja. live.

Wasser predigen, Wein trinken sagt man bei uns.
genau umgekehrt: damit du beim Aufnehmen nicht taub wirst, nimmst du einen „kleinen“ Amp, der bei weniger Lautstärke schon zerrt.


Ja.. wenn man's kann...
bevor wir uns verzetteln: es geht um den lauten Sound. Unter welchen Bedingungen das möglich ist, steht ja wieder auf einem anderen Blatt.
 
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genau umgekehrt: damit du beim Aufnehmen nicht taub wirst, nimmst du einen „kleinen“ Amp, der bei weniger Lautstärke schon zerrt.
Wieso das? Der Amp b.z.w. die Box steht doch zur Abnahme in seinem
eigenen kleinen Raum. Der Gitarrist sitzt doch abgeschirmt im selben Raum wie der Toningenieur.
 
... thread derailing alert ...
 

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