Myxin
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Hallo allerseits,
hier mein Review der ab 2019 neu erhältlichen Duesenberg 3 Point Radius Bridge:
Vorgeschichte:
Meine Lieblingsgitarre ist die FGN DC-10, das ist ein „61er SG“ Modell aus dem Hause Fujigen (die stellen auch die japanischen Ibanez Prestige Gitarren her). Gleich drei Stück habe ich davon gekauft, weil die mir so gut gefällt.
Das zuletzt gekaufte Exemplar kam leider in einem sehr schlechten Zustand vom Händler an (praktisch unspielbar), nach einem Setup hatte ich auf der G Saite immer noch eine Art Sitar Effekt – auch bei gegriffener Saite. Daher hatte ich die Bridge in Verdacht. Verbaut ist dort eine Gotoh GE104B, ein an sich sehr solides Teil, das man z.B. auch in den sehr teuren (international erhältlichen) Custom Shop Tokai Gitarren findet (dort dann auch gerne mal mit Messing Reitern).
Beim Nachfeilen der Sattelkerbe gefiel mir diese graue Pampe (vom Material des Reiters aus Zinkdruckguss), die an der Feile klebte, so gar nicht und ich dachte mir, das müsse doch auch etwas besser gehen.
Also habe ich einfach mal geschaut, welche verschiedenen Bridges hier in Deutschland erhältlich sind, die für einen direkten Austausch in Frage kämen. Die Gotoh Bridge hat laut technischer Zeichnung einen Bolzenabstand von 74 mm und sitzt bei meinen DC-10 Modellen auf Thumbwheels, die wiederum auf 4mm Studs (metrisches Gewinde) geschraubt wurden. Die Studs selbst sind (ohne Verwendung von Einschlaghülsen) direkt ins Holz geschraubt nach traditionellem Vorbild.
Duesenberg 3 Point Radius Bridge:
Diese Bridge habe ich zufällig beim Stöbern entdeckt und wurde neugierig. Bisher hatte ich noch nirgendwo darüber etwas gelesen. Auch in all den ABR-1 Beratungsthreads hier im Musiker Board wurde sie nie genannt, was vielleicht auch daran liegen mag, dass sie für amerikanische Gitarre (Imperial/Inch Maße) der Firma G als „Drop In Replacement“ wohl nicht geeignet ist.
Die Bridge gefiel mir optisch sehr gut und die folgende kurze und knackige Beschreibung von Duesenberg selbst auf deren Homepage machte mich neugierig:
Aus diesem Grund haben wir eine neue Brücke entwickelt, die mit lediglich drei Kontaktpunkten zwischen Saitenreiter und Brückengehäuse auskommt. Das maximiert die Resonanzübertragung zwischen den Saiten und deinem Instrument.
Denn ein Tisch mit drei Beinen wackelt nicht, richtig?
Aber das ist alles technisches Gerede - es geht letztlich darum, Teile an deinem Instrument zu verbessern, die dafür zuständig sind den Ton der Saiten an das Holz weiterzugeben. Denn alles was hier verloren geht, bekommst du nicht zurück.
Natürlich wird unsere neue 3-Point Radius Bridge mit Saitenreitern aus gesintertem Stahl ausgeliefert. Diese sorgen dafür, dass keine durch Handschweiß ausgelöste chemische Reaktion stattfinden kann, die letztlich zu Saitenreißen führen würde. Außerdem liefern wir unsere Floating-Bridge Gewindestangen, wie auch die reibungsreduzierenden 3-Step Rändelmuttern gleich mit!
Der elegante Radius auf der Oberseite der Brücke erzeugt außerdem die perfekte Voraussetzung für moderne Griffbretter.
Die Duesenberg 3-Point Radius Bridge wird seit Anfang 2019 in der Duesenberg Produktion verwendet.“
(https://store.duesenberg.de/hardware-parts/114/duesenberg-2019-3-point-radius-bridge?c=69)
Ich mag Duesenberg, finde deren Gitarren richtig schick und schätze auch sehr, dass man sich dort um eigene Designs und auch um technische Innovationen bemüht – natürlich stets alles im Einklang mit dem, was für bekannterweise traditionsbewussten Gitarrist noch akzeptabel ist…
Die Bridge hat also laut Beschreibung Saitenreiter aus gesintertem Stahl.
Bei Wikipedia findet man zum Thema „Sintern“ folgende Beschreibung: „Sintern ist ein Verfahren zur Herstellung oder Veränderung von Werkstoffen. Dabei werden feinkörnige keramische oder metallische Stoffe – oft unter erhöhtem Druck – erhitzt, wobei die Temperaturen jedoch unterhalb der Schmelztemperatur der Hauptkomponenten bleiben, so dass die Gestalt (Form) des Werkstückes erhalten bleibt. Dabei kommt es in der Regel zu einer Schwindung, weil sich die Partikel des Ausgangsmaterials verdichten und Porenräume aufgefüllt werden.“
Na das verspricht doch zum einen eine hohe Maß- und Passgenauigkeit, zum anderen eine erhöhte Festigkeit/Haltbarkeit – das scheint eine gute Voraussetzung für den Einsatz als Material für Saitenreiter zu sein.
Da der Abstand der Bolzen von Duesenberg mit 73,5 mm angegeben wurde, also 0,5 mm weniger als bei der Gotoh GE104B, hatte ich vor dem Kauf bei Duesenberg nachgefragt, ob das denn trotzdem noch passen würde (ggf. hätte man dort schon entsprechende Erfahrungen, auch aus Kundenrückmeldungen gesammelt), was in einer schnellen und freundlichen Rückmeldung bejaht wurde – vielen Dank an der Stelle für den netten Kontakt!
Ein bisschen skeptisch war ich allerdings schon, da ich mir Gedanken darüber gemacht hatte, wie sich wohl Stahl als Material der Saitenreiter auf den Klang auswirken würde. Ich bin zugegebenermaßen kein großer Freund von Edelstahlbünden bei Gitarren und hatte die Befürchtung, dass es möglicherweise mit der Bridge etwas spitz und scharf in den Höhen klingen könnte. Andererseits gibt es z.B. auch viele Fans von Callaham Bridges/Vibratos, die aus Edelstahl gefertigt werden.
In vielen Youtube Clips, in denen neuere Duesenberg Gitarren präsentiert und angespielt wurden, die diese Bridge auch verbaut hatten, ist mir nichts Negatives bzgl. des Sounds aufgefallen. Ganz im Gegenteil, die klangen da richtig gut.
Also einfach mal das Teil bestellt – sollte es nicht passen, könne ich die Bridge auch einfach wieder zurückschicken (so meinte der Händler).
Hier ein paar Fotos:
Vergleich Duesenberg 3 Point Radius Bridge (unten im Bild) mit Gotoh GE104-B:
Konstruktion und Lieferumfang:
Hier zitiere ich mal die etwas ausführlichere Beschreibung aus dem Göldo Shop – für die, die es nicht wissen: Duesenberg ist eine Marke von Göldo Music:
Und das geht so: Die Saitenreiter werden nun mit sechs einzelnen konischen Spiralfedern in Position gehalten. Zudem greifen die sechs Schrauben zur Einstellung der Oktavreinheit nicht mehr wie bei üblichen Tuneomatic-Brücken in die gegenüberliegende Gehäuseseite hinein, sondern sind nun passend abgelängt, dass sie nur bis zum Gehäuserand reichen. Was bedeutet, dass die Saitenreiter nur auf drei Punkten aufliegen - auf den beiden seitlichen „Schultern“ und am Anfang der Einstellungsschraube. Man erhält so eine optimal stabile Konstruktion, denn kein Bauteil kippelt oder rappelt und vergeudet dadurch kostbare Schwingungsenergie!
Die Saitenreiter selbst sind aus nicht rostendem Edelstahl - bestens für den Sound und allerbestens gegen Saitenreißen! Die Brückenoberseite folgt dem Griffbrettradius, so dass auch bei tief eingestelltem Stop Tailpiece die äußeren Saiten nicht mehr an der Hinterkante aufliegen! Die Oktavreinheit wird mit Innensechskant-Schrauben eingestellt, die konstruktionsbedingt in Richtung Saitenhalter bzw. Tremolo zeigen.
(https://www.goeldo.de/duesenberg/bruecken-saitenhalter/7327/duesenberg-3-point-radius-bruecke?c=68)
Dem ist an sich nichts hinzuzufügen.
Die Konstruktion ist tatsächlich innovativ und die Saitenreiter wackeln nicht, wenn man von oben draufdrückt und versucht, sie seitlich hin- und herzubewegen. Alles macht einen sehr wertigen Eindruck.
Auch die Optik weiß zu überzeugen, das Gehäuse ist bei dieser Bridge nicht - wie bei vielen anderen ABR Style Bridges – flach, sondern im 14“ Radius gebogen. Ein nettes Detail, das sicherlich auch teurer in der Herstellung sein dürfte (ebenso der Einsatz der einzelnen Federn pro Saitenreiter). Zudem hat man den Thumbwheels jenseits der Auflagefläche die für Duesenberg typischen 3 Stufen verpasst.
Das Bridgegehäuse scheint wie bei der Gotoh auch aus einem Zink Druckguss gefertigt worden zu sein. Es ist dabei etwas schlanker als bei der Gotoh. Seitlich am Rand (dort, wo die Aussparungen für die Thumbwheels sind), habe ich eine Höhe von nur 7,04 mm gemessen (bei der Gotoh waren es 8,81 mm). Das ist insofern erwähnenswert, falls ihr bereits vorhandene ins Holz geschraubte 4 mm Studs weiterhin verwenden wollt, da damit zu rechnen ist, dass diese ggf. über den Bohrungen der Bridge an der Oberseite etwas herausstehen.
Das Gewicht der Duesenberg Bridge beträgt 47 g, die Gotoh Bridge wiegt 50 g.
Die mitgelieferten Studs, die in die dafür vorgesehenen Einschlaghülsen passen, haben auch einen 4 mm Durchmesser, sind aber lediglich 20 mm lang – handelsübliche Studs für metrische ABR Bridges kommen da eher auf 30 mm.
Praktisch, dass diese an der Oberseite noch eine Aufnahme für einen Inbusschlüssel bieten:
Sollten die bereits vorhanden Studs mit der Duesenberg Bridge deutlich zu lang sein, könnt ihr allerdings sehr günstig in der Bucht auch kürzere (z.B. 25 mm) aus Edelstahl kaufen.
Natürlich kann man die Bridge auch mit den mitgelieferten Einschlaghülsen und Studs montieren, das bietet sich vor allem auch beim Bau einer Gitarre an.
Einbau:
Der Einbau gestaltet sich bei bereits vorhandenen 4 mm Studs in passendem Abstand voneinander sehr einfach. Saiten lockern, alte Bridge abnehmen, neue Duesenberg Bridge aufsetzen. Höhe justieren, Saiten stimmen und Intonation mit dem mitgelieferten Inbus Schlüssel einstellen, fertig.
Ob man dabei die alten Thumbwheels weiter benutzt, bleibt jedem selbst überlassen. Da die schicken Duesenberg Thumbwheels noch etwas weniger auf dem Gewinde der Studs gekippelt haben als die bereits vorhandenen Gotoh Teile, habe ich auch gleich die von Duesenberg genutzt und freue mich über die schicke 3 Stufen Optik, die allerdings – und das ist an der Stelle ein kleiner Kritikpunkt – den Nachteil hat, dass die Rändelung, die nur an der untersten Stufe außen ist, wirklich sehr dünn ausfällt. Wer hier unter Saitenzug mit den Fingern mal die Höhe der Bridge justieren möchte, wird merken, dass das dann doch etwas in die Haut einschneidet – hierfür dann besser noch ein Tuch zwischen Finger und Thumbwheel nehmen, um die Haut zu schützen. Oder einfach Saiten vorher lockern, was sowieso sinnvoll ist. Man wird aber vermutlich sowieso nicht ständig daran herumdrehen (wollen), wenn das Setup mal ordentlich ausgeführt wurde.
Die Duesenberg Bridge hat bei meiner Gitarre gerade noch so draufgepasst - wären die Bolzen noch 0,3 mm weiter auseinander gewesen, hätte es tatsächlich Probleme gegeben. Alles sitzt dafür jetzt ohne Wackeln an seinem Platz.
Kleine Anmerkung an der Stelle: Auf den Bildern ist die Intonation noch nicht eingestellt gewesen, die Reiter mussten alle etwas zurück - und es ist auch noch etwas Platz nach hinten vorhanden, der allerdings durch die vorhandene Feder im Vergleich zu manch anderen Bridges durchaus etwas eingeschränkt werden dürfte.
Sound:
Hier werde ich vermutlich gleich ein paar von euch enttäuschen, da es von mir in Ermangelung von vernünftigen Aufnahmeequipment, das solche Feinheiten auch angemessen wiedergeben würde, in diesem Review keine Soundbeispiele gibt.
Selbstverständlich möchte ich aber meine ganz persönlichen Eindrücke schildern:
Ich habe die Bridge zunächst nicht auf der DC-10 verbaut, die ich auf Vordermann bringen wollte, sondern auf einer anderen DC-10, die ich in und auswendig kenne, da ich sie seit Jahren sehr gerne spiele. Vor dem Wechsel habe ich mir diese nochmal mit der Gotoh Bridge angehört, um noch einen halbwegs frischen Soundeindruck im Gedächtnis zu haben. Direkt nach dem Wechsel zur Duesenberg Bridge hatte ich nicht nur ein Aha-, sondern sogar ein Oha Erlebnis!
Mir kam es so vor, dass der Wumms beim festen Anschlag der Saiten deutlich kräftiger in Form der Schwingungsübertragung in den Korpus wanderte, auch am Amp wirkte das Low End etwas satter und hatte mehr Punch. Das Sustain war zweifellos etwas besser, beim Solieren sang die Gitarre noch mehr als vorher. Der von mir befürchtete „Ice Pick“ blieb aus, dafür kamen mehr organische Tiefmitten zum Vorschein, als gerade bei der Gitarre sowieso schon vorhanden waren, aber jetzt noch schöner zur Geltung kamen. Und ja, ich sage es mal so: Es klang einfach noch „holziger“.
Nach diesem hervorragenden klanglichen Ersteindruck war meine bisherige Skepsis fast gänzlich verschwunden, was mich aber nicht davon abhielt, einfach mal die andere bis dato „nicht ganz so gute“ DC in die Hand zu nehmen und zwischen beiden Gitarren hin- und her zu wechseln. Hm ja, die mit der Duesenberg Bridge gefiel mir besser. Aber das war ja vorher auch schon so.
Jetzt wollte ich es ganz genau wissen, baute kurzerhand die Duesenberg Bridge wieder aus, die alte Gotoh Bridge wieder drauf und verpasste der „Problem“-Gitarre die Duesenberg Bridge. Wie würde der Vergleich der beiden jetzt aussehen?
Und das war dann der Moment, der mich tatsächlich restlos überzeugt hat. Die Gitarre, die mir vorher zwar gut, aber nicht so gut (wie die andere) gefallen hatte, hatte mit der Duesenberg Bridge einen Wahnsinnssound, eine tolle dynamische Ansprache, mächtigen Schub in den Tiefmitten, einen brillanten, aber nie nervenden (weil zu scharfen) Attack. Es war einfach eine kleine Offenbarung. Ich muss dazu sagen, dass ich diese Gitarre schon ein paar Wochen gespielt hatte und irgendwie nie so ganz glücklich mit dem Sound gewesen bin, wobei mir klar war, dass sie noch nicht eingespielt ist (ja, ich bin der Meinung, dass das etwas ausmacht) und zum anderen hatte sie eben dieses Sirren auf der G-Saite und generell ein paar nicht ganz so stimmige Resonanzspitzen bei bestimmten Tönen (leicht „Wah“ ähnliche Obertöne parallel zum eigentlichen Grundton).
Im direkten Vergleich zu meiner „Lieblings“ DC, die mittlerweile wie beschrieben wieder die Gotoh Bridge draufhatte, holte sie - jetzt ausgestattet mit der Duesenberg Bridge - mächtig auf und dies auf einem Level, wo ich mir 100%ig sicher bin – sollte ich beide einer Reihe anderer Gitarristen in die Hand drücken und dann fragen, welche von beiden sie besser fänden, es würde vermutlich auf 50/50 Entscheidungen hinauslaufen.
Für mich steht somit völlig außer Frage, dass die Duesenberg Bridge gegenüber der Gotoh für eine echte klangliche Aufwertung gesorgt hat.
Mir ist dabei bewusst, dass jede Gitarre verschieden ist, ich kann also hier lediglich von meinen „61er SG“ Style Gitarren sprechen – die Bauweise dürfte bekannt sein: Mahagonibody, eingeleimter Mahagonihals mit Palisandergriffbrett, kurze Mensur, zwei Humbucker usw.usf.
Dementsprechend habe ich, was die natürliche und logische Konsequenz aus diesem Erlebnis war, noch zwei weitere Exemplare der Duesenberg Bridge bestellt, damit ich alle drei DCs darauf umrüsten kann.
Ich möchte nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich vor dem Kauf eher skeptisch war und schon damit gerechnet hatte, dass mir der Sound überhaupt nicht gefallen wird (wegen der Edelstahlreiter) – und ich wurde so positiv überrascht und vom Gegenteil überzeugt, dass ich richtig, richtig froh bin, dieser tollen Bridge eine Chance gegeben zu haben.
Jetzt hoffe ich nur, dass das Material der Reiter so bleibt und sich keine Rillen bilden (wie bei der Gotoh bei den Basssaiten, s.Fotos) – nachkerben musste ich übrigens bei der Duesenberg nicht – hat man mir auch seitens Duesenberg so gesagt, dass das nicht nötig sei.
Fazit:
Von mir gibt es hier die volle Punktzahl für die Duesenberg Bridge und eine ganz dicke Empfehlung für alle, die entweder eine Gotoh GE104B auf ihrer Gitarre haben (Gotoh GE103B, die etwas breiter ist, dürfte da auch die Voraussetzungen bieten) – oder aber auch für diejenigen, die eine ältere Duesenberg Gitarre haben – ab 2019 wurde diese Bridge lt. Duesenberg in deren Gitarren verbaut.
Die Bridge ist tadellos verarbeitet, sieht super aus und sorgt für eine richtig gute Übertragung der Saitenschwingung zum Korpus.
Duesenberg übertreibt mMn nicht mit der eigenen Beschreibung (s.o.) und hat hier ein tolles Teil abgeliefert!
Ich hoffe, mein kleines Review war für den ein oder anderen hier hilfreich!
Danke fürs Lesen und beste Grüße!
Myxin
PS:
Es gibt auch von Göldo selbst eine Bridge, die offensichtlich ein ähnliches (oder gar gleiches?) Konzept bei den Sattelreitern nutzt, die "Göldo 3 Point Vario Tunamatic Brücke": https://www.goeldo.de/guitar-parts/...5/goeldo-3-point-vario-tunamatic-bruecke?c=79
Das Gehäuse sieht etwas anders aus.
Wichtigstes Merkmal bei der Göldo Vario Bridge ist, dass eines der beiden Aufnahmelöcher erweitert ist, was die Aufnahme bei Bolzenabständen von 72,3 bis 74 mm gewährleisten soll.
Göldo schreibt dazu:
Abgesehen davon, dass es sich bei dieser Brücke quasi um den ur-originalen Vorfahren der Gibson Tune-o-matic handelt, haben wir sie mit einem kleinen, nur von der Unterseite sichtbaren typischen göldo-Feature versehen: eine der beiden 4mm Bohrungen für die Aufnahme der Höhenverstellschrauben ist von unten als Längsloch ausgeführt, sodass sich diese Brücke verschiedensten Spacings anpassen und somit ALLE auf dem Markt befindlichen Tune-o-matic Bridges ersetzen kann.
Sollte diese Bridge genauso gut sein, wie die von mir in diesem Review vorgestellte Duesenberg Bridge, dann wäre das sicherlich auch ein ganz heißer Tipp für alle, bei deren Gitarre die Duesenberg Bridge nicht passen würde. Zudem ist die Göldo noch etwas günstiger zu haben.
Daher von mir noch der Hinweis hier!
hier mein Review der ab 2019 neu erhältlichen Duesenberg 3 Point Radius Bridge:
Vorgeschichte:
Meine Lieblingsgitarre ist die FGN DC-10, das ist ein „61er SG“ Modell aus dem Hause Fujigen (die stellen auch die japanischen Ibanez Prestige Gitarren her). Gleich drei Stück habe ich davon gekauft, weil die mir so gut gefällt.
Das zuletzt gekaufte Exemplar kam leider in einem sehr schlechten Zustand vom Händler an (praktisch unspielbar), nach einem Setup hatte ich auf der G Saite immer noch eine Art Sitar Effekt – auch bei gegriffener Saite. Daher hatte ich die Bridge in Verdacht. Verbaut ist dort eine Gotoh GE104B, ein an sich sehr solides Teil, das man z.B. auch in den sehr teuren (international erhältlichen) Custom Shop Tokai Gitarren findet (dort dann auch gerne mal mit Messing Reitern).
Beim Nachfeilen der Sattelkerbe gefiel mir diese graue Pampe (vom Material des Reiters aus Zinkdruckguss), die an der Feile klebte, so gar nicht und ich dachte mir, das müsse doch auch etwas besser gehen.
Also habe ich einfach mal geschaut, welche verschiedenen Bridges hier in Deutschland erhältlich sind, die für einen direkten Austausch in Frage kämen. Die Gotoh Bridge hat laut technischer Zeichnung einen Bolzenabstand von 74 mm und sitzt bei meinen DC-10 Modellen auf Thumbwheels, die wiederum auf 4mm Studs (metrisches Gewinde) geschraubt wurden. Die Studs selbst sind (ohne Verwendung von Einschlaghülsen) direkt ins Holz geschraubt nach traditionellem Vorbild.
Duesenberg 3 Point Radius Bridge:
Diese Bridge habe ich zufällig beim Stöbern entdeckt und wurde neugierig. Bisher hatte ich noch nirgendwo darüber etwas gelesen. Auch in all den ABR-1 Beratungsthreads hier im Musiker Board wurde sie nie genannt, was vielleicht auch daran liegen mag, dass sie für amerikanische Gitarre (Imperial/Inch Maße) der Firma G als „Drop In Replacement“ wohl nicht geeignet ist.
Die Bridge gefiel mir optisch sehr gut und die folgende kurze und knackige Beschreibung von Duesenberg selbst auf deren Homepage machte mich neugierig:
„3-Punkt Resonanzübertragung für maximalen Sound.
Das neuste aus der Duesenberg Ton-Forschung.
Genauso wie ein Tisch mit vier Beinen immer etwas wackelt, kann auch ein Saitenreiter mit vier Auflagepunkten den Ton deines Instrumentes nie wirklich perfekt übertragen.Aus diesem Grund haben wir eine neue Brücke entwickelt, die mit lediglich drei Kontaktpunkten zwischen Saitenreiter und Brückengehäuse auskommt. Das maximiert die Resonanzübertragung zwischen den Saiten und deinem Instrument.
Denn ein Tisch mit drei Beinen wackelt nicht, richtig?
Aber das ist alles technisches Gerede - es geht letztlich darum, Teile an deinem Instrument zu verbessern, die dafür zuständig sind den Ton der Saiten an das Holz weiterzugeben. Denn alles was hier verloren geht, bekommst du nicht zurück.
Natürlich wird unsere neue 3-Point Radius Bridge mit Saitenreitern aus gesintertem Stahl ausgeliefert. Diese sorgen dafür, dass keine durch Handschweiß ausgelöste chemische Reaktion stattfinden kann, die letztlich zu Saitenreißen führen würde. Außerdem liefern wir unsere Floating-Bridge Gewindestangen, wie auch die reibungsreduzierenden 3-Step Rändelmuttern gleich mit!
Der elegante Radius auf der Oberseite der Brücke erzeugt außerdem die perfekte Voraussetzung für moderne Griffbretter.
Die Duesenberg 3-Point Radius Bridge wird seit Anfang 2019 in der Duesenberg Produktion verwendet.“
(https://store.duesenberg.de/hardware-parts/114/duesenberg-2019-3-point-radius-bridge?c=69)
Ich mag Duesenberg, finde deren Gitarren richtig schick und schätze auch sehr, dass man sich dort um eigene Designs und auch um technische Innovationen bemüht – natürlich stets alles im Einklang mit dem, was für bekannterweise traditionsbewussten Gitarrist noch akzeptabel ist…
Die Bridge hat also laut Beschreibung Saitenreiter aus gesintertem Stahl.
Bei Wikipedia findet man zum Thema „Sintern“ folgende Beschreibung: „Sintern ist ein Verfahren zur Herstellung oder Veränderung von Werkstoffen. Dabei werden feinkörnige keramische oder metallische Stoffe – oft unter erhöhtem Druck – erhitzt, wobei die Temperaturen jedoch unterhalb der Schmelztemperatur der Hauptkomponenten bleiben, so dass die Gestalt (Form) des Werkstückes erhalten bleibt. Dabei kommt es in der Regel zu einer Schwindung, weil sich die Partikel des Ausgangsmaterials verdichten und Porenräume aufgefüllt werden.“
Na das verspricht doch zum einen eine hohe Maß- und Passgenauigkeit, zum anderen eine erhöhte Festigkeit/Haltbarkeit – das scheint eine gute Voraussetzung für den Einsatz als Material für Saitenreiter zu sein.
Da der Abstand der Bolzen von Duesenberg mit 73,5 mm angegeben wurde, also 0,5 mm weniger als bei der Gotoh GE104B, hatte ich vor dem Kauf bei Duesenberg nachgefragt, ob das denn trotzdem noch passen würde (ggf. hätte man dort schon entsprechende Erfahrungen, auch aus Kundenrückmeldungen gesammelt), was in einer schnellen und freundlichen Rückmeldung bejaht wurde – vielen Dank an der Stelle für den netten Kontakt!
Ein bisschen skeptisch war ich allerdings schon, da ich mir Gedanken darüber gemacht hatte, wie sich wohl Stahl als Material der Saitenreiter auf den Klang auswirken würde. Ich bin zugegebenermaßen kein großer Freund von Edelstahlbünden bei Gitarren und hatte die Befürchtung, dass es möglicherweise mit der Bridge etwas spitz und scharf in den Höhen klingen könnte. Andererseits gibt es z.B. auch viele Fans von Callaham Bridges/Vibratos, die aus Edelstahl gefertigt werden.
In vielen Youtube Clips, in denen neuere Duesenberg Gitarren präsentiert und angespielt wurden, die diese Bridge auch verbaut hatten, ist mir nichts Negatives bzgl. des Sounds aufgefallen. Ganz im Gegenteil, die klangen da richtig gut.
Also einfach mal das Teil bestellt – sollte es nicht passen, könne ich die Bridge auch einfach wieder zurückschicken (so meinte der Händler).
Hier ein paar Fotos:
Vergleich Duesenberg 3 Point Radius Bridge (unten im Bild) mit Gotoh GE104-B:
Konstruktion und Lieferumfang:
Hier zitiere ich mal die etwas ausführlichere Beschreibung aus dem Göldo Shop – für die, die es nicht wissen: Duesenberg ist eine Marke von Göldo Music:
Duesenberg 3-Point Radius Brücke
Die dritte Generation der Duesenberg Brücke im Tuneomatic-Stil weist einige konstruktionelle Änderungen auf, die eine definierte, direkte Schwingungsübertragung ohne nennenswerte Verluste der Schwingungsenergie zur Folge haben und damit ein ungewöhnlich sustainreicher, dynamisch ansprechender Sound erreicht wird.Und das geht so: Die Saitenreiter werden nun mit sechs einzelnen konischen Spiralfedern in Position gehalten. Zudem greifen die sechs Schrauben zur Einstellung der Oktavreinheit nicht mehr wie bei üblichen Tuneomatic-Brücken in die gegenüberliegende Gehäuseseite hinein, sondern sind nun passend abgelängt, dass sie nur bis zum Gehäuserand reichen. Was bedeutet, dass die Saitenreiter nur auf drei Punkten aufliegen - auf den beiden seitlichen „Schultern“ und am Anfang der Einstellungsschraube. Man erhält so eine optimal stabile Konstruktion, denn kein Bauteil kippelt oder rappelt und vergeudet dadurch kostbare Schwingungsenergie!
Die Saitenreiter selbst sind aus nicht rostendem Edelstahl - bestens für den Sound und allerbestens gegen Saitenreißen! Die Brückenoberseite folgt dem Griffbrettradius, so dass auch bei tief eingestelltem Stop Tailpiece die äußeren Saiten nicht mehr an der Hinterkante aufliegen! Die Oktavreinheit wird mit Innensechskant-Schrauben eingestellt, die konstruktionsbedingt in Richtung Saitenhalter bzw. Tremolo zeigen.
- Bolzenabstand: 73,5 mm
- Durchmesser der Bolzen: 4mm
- Durchmesser außen der Gewindehülsen: 6mm
- Für 14" Griffbrettradius
(https://www.goeldo.de/duesenberg/bruecken-saitenhalter/7327/duesenberg-3-point-radius-bruecke?c=68)
Dem ist an sich nichts hinzuzufügen.
Die Konstruktion ist tatsächlich innovativ und die Saitenreiter wackeln nicht, wenn man von oben draufdrückt und versucht, sie seitlich hin- und herzubewegen. Alles macht einen sehr wertigen Eindruck.
Auch die Optik weiß zu überzeugen, das Gehäuse ist bei dieser Bridge nicht - wie bei vielen anderen ABR Style Bridges – flach, sondern im 14“ Radius gebogen. Ein nettes Detail, das sicherlich auch teurer in der Herstellung sein dürfte (ebenso der Einsatz der einzelnen Federn pro Saitenreiter). Zudem hat man den Thumbwheels jenseits der Auflagefläche die für Duesenberg typischen 3 Stufen verpasst.
Das Bridgegehäuse scheint wie bei der Gotoh auch aus einem Zink Druckguss gefertigt worden zu sein. Es ist dabei etwas schlanker als bei der Gotoh. Seitlich am Rand (dort, wo die Aussparungen für die Thumbwheels sind), habe ich eine Höhe von nur 7,04 mm gemessen (bei der Gotoh waren es 8,81 mm). Das ist insofern erwähnenswert, falls ihr bereits vorhandene ins Holz geschraubte 4 mm Studs weiterhin verwenden wollt, da damit zu rechnen ist, dass diese ggf. über den Bohrungen der Bridge an der Oberseite etwas herausstehen.
Das Gewicht der Duesenberg Bridge beträgt 47 g, die Gotoh Bridge wiegt 50 g.
Die mitgelieferten Studs, die in die dafür vorgesehenen Einschlaghülsen passen, haben auch einen 4 mm Durchmesser, sind aber lediglich 20 mm lang – handelsübliche Studs für metrische ABR Bridges kommen da eher auf 30 mm.
Praktisch, dass diese an der Oberseite noch eine Aufnahme für einen Inbusschlüssel bieten:
Sollten die bereits vorhanden Studs mit der Duesenberg Bridge deutlich zu lang sein, könnt ihr allerdings sehr günstig in der Bucht auch kürzere (z.B. 25 mm) aus Edelstahl kaufen.
Natürlich kann man die Bridge auch mit den mitgelieferten Einschlaghülsen und Studs montieren, das bietet sich vor allem auch beim Bau einer Gitarre an.
Einbau:
Der Einbau gestaltet sich bei bereits vorhandenen 4 mm Studs in passendem Abstand voneinander sehr einfach. Saiten lockern, alte Bridge abnehmen, neue Duesenberg Bridge aufsetzen. Höhe justieren, Saiten stimmen und Intonation mit dem mitgelieferten Inbus Schlüssel einstellen, fertig.
Ob man dabei die alten Thumbwheels weiter benutzt, bleibt jedem selbst überlassen. Da die schicken Duesenberg Thumbwheels noch etwas weniger auf dem Gewinde der Studs gekippelt haben als die bereits vorhandenen Gotoh Teile, habe ich auch gleich die von Duesenberg genutzt und freue mich über die schicke 3 Stufen Optik, die allerdings – und das ist an der Stelle ein kleiner Kritikpunkt – den Nachteil hat, dass die Rändelung, die nur an der untersten Stufe außen ist, wirklich sehr dünn ausfällt. Wer hier unter Saitenzug mit den Fingern mal die Höhe der Bridge justieren möchte, wird merken, dass das dann doch etwas in die Haut einschneidet – hierfür dann besser noch ein Tuch zwischen Finger und Thumbwheel nehmen, um die Haut zu schützen. Oder einfach Saiten vorher lockern, was sowieso sinnvoll ist. Man wird aber vermutlich sowieso nicht ständig daran herumdrehen (wollen), wenn das Setup mal ordentlich ausgeführt wurde.
Die Duesenberg Bridge hat bei meiner Gitarre gerade noch so draufgepasst - wären die Bolzen noch 0,3 mm weiter auseinander gewesen, hätte es tatsächlich Probleme gegeben. Alles sitzt dafür jetzt ohne Wackeln an seinem Platz.
Kleine Anmerkung an der Stelle: Auf den Bildern ist die Intonation noch nicht eingestellt gewesen, die Reiter mussten alle etwas zurück - und es ist auch noch etwas Platz nach hinten vorhanden, der allerdings durch die vorhandene Feder im Vergleich zu manch anderen Bridges durchaus etwas eingeschränkt werden dürfte.
Sound:
Hier werde ich vermutlich gleich ein paar von euch enttäuschen, da es von mir in Ermangelung von vernünftigen Aufnahmeequipment, das solche Feinheiten auch angemessen wiedergeben würde, in diesem Review keine Soundbeispiele gibt.
Selbstverständlich möchte ich aber meine ganz persönlichen Eindrücke schildern:
Ich habe die Bridge zunächst nicht auf der DC-10 verbaut, die ich auf Vordermann bringen wollte, sondern auf einer anderen DC-10, die ich in und auswendig kenne, da ich sie seit Jahren sehr gerne spiele. Vor dem Wechsel habe ich mir diese nochmal mit der Gotoh Bridge angehört, um noch einen halbwegs frischen Soundeindruck im Gedächtnis zu haben. Direkt nach dem Wechsel zur Duesenberg Bridge hatte ich nicht nur ein Aha-, sondern sogar ein Oha Erlebnis!
Mir kam es so vor, dass der Wumms beim festen Anschlag der Saiten deutlich kräftiger in Form der Schwingungsübertragung in den Korpus wanderte, auch am Amp wirkte das Low End etwas satter und hatte mehr Punch. Das Sustain war zweifellos etwas besser, beim Solieren sang die Gitarre noch mehr als vorher. Der von mir befürchtete „Ice Pick“ blieb aus, dafür kamen mehr organische Tiefmitten zum Vorschein, als gerade bei der Gitarre sowieso schon vorhanden waren, aber jetzt noch schöner zur Geltung kamen. Und ja, ich sage es mal so: Es klang einfach noch „holziger“.
Nach diesem hervorragenden klanglichen Ersteindruck war meine bisherige Skepsis fast gänzlich verschwunden, was mich aber nicht davon abhielt, einfach mal die andere bis dato „nicht ganz so gute“ DC in die Hand zu nehmen und zwischen beiden Gitarren hin- und her zu wechseln. Hm ja, die mit der Duesenberg Bridge gefiel mir besser. Aber das war ja vorher auch schon so.
Jetzt wollte ich es ganz genau wissen, baute kurzerhand die Duesenberg Bridge wieder aus, die alte Gotoh Bridge wieder drauf und verpasste der „Problem“-Gitarre die Duesenberg Bridge. Wie würde der Vergleich der beiden jetzt aussehen?
Und das war dann der Moment, der mich tatsächlich restlos überzeugt hat. Die Gitarre, die mir vorher zwar gut, aber nicht so gut (wie die andere) gefallen hatte, hatte mit der Duesenberg Bridge einen Wahnsinnssound, eine tolle dynamische Ansprache, mächtigen Schub in den Tiefmitten, einen brillanten, aber nie nervenden (weil zu scharfen) Attack. Es war einfach eine kleine Offenbarung. Ich muss dazu sagen, dass ich diese Gitarre schon ein paar Wochen gespielt hatte und irgendwie nie so ganz glücklich mit dem Sound gewesen bin, wobei mir klar war, dass sie noch nicht eingespielt ist (ja, ich bin der Meinung, dass das etwas ausmacht) und zum anderen hatte sie eben dieses Sirren auf der G-Saite und generell ein paar nicht ganz so stimmige Resonanzspitzen bei bestimmten Tönen (leicht „Wah“ ähnliche Obertöne parallel zum eigentlichen Grundton).
Im direkten Vergleich zu meiner „Lieblings“ DC, die mittlerweile wie beschrieben wieder die Gotoh Bridge draufhatte, holte sie - jetzt ausgestattet mit der Duesenberg Bridge - mächtig auf und dies auf einem Level, wo ich mir 100%ig sicher bin – sollte ich beide einer Reihe anderer Gitarristen in die Hand drücken und dann fragen, welche von beiden sie besser fänden, es würde vermutlich auf 50/50 Entscheidungen hinauslaufen.
Für mich steht somit völlig außer Frage, dass die Duesenberg Bridge gegenüber der Gotoh für eine echte klangliche Aufwertung gesorgt hat.
Mir ist dabei bewusst, dass jede Gitarre verschieden ist, ich kann also hier lediglich von meinen „61er SG“ Style Gitarren sprechen – die Bauweise dürfte bekannt sein: Mahagonibody, eingeleimter Mahagonihals mit Palisandergriffbrett, kurze Mensur, zwei Humbucker usw.usf.
Dementsprechend habe ich, was die natürliche und logische Konsequenz aus diesem Erlebnis war, noch zwei weitere Exemplare der Duesenberg Bridge bestellt, damit ich alle drei DCs darauf umrüsten kann.
Ich möchte nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich vor dem Kauf eher skeptisch war und schon damit gerechnet hatte, dass mir der Sound überhaupt nicht gefallen wird (wegen der Edelstahlreiter) – und ich wurde so positiv überrascht und vom Gegenteil überzeugt, dass ich richtig, richtig froh bin, dieser tollen Bridge eine Chance gegeben zu haben.
Jetzt hoffe ich nur, dass das Material der Reiter so bleibt und sich keine Rillen bilden (wie bei der Gotoh bei den Basssaiten, s.Fotos) – nachkerben musste ich übrigens bei der Duesenberg nicht – hat man mir auch seitens Duesenberg so gesagt, dass das nicht nötig sei.
Fazit:
Von mir gibt es hier die volle Punktzahl für die Duesenberg Bridge und eine ganz dicke Empfehlung für alle, die entweder eine Gotoh GE104B auf ihrer Gitarre haben (Gotoh GE103B, die etwas breiter ist, dürfte da auch die Voraussetzungen bieten) – oder aber auch für diejenigen, die eine ältere Duesenberg Gitarre haben – ab 2019 wurde diese Bridge lt. Duesenberg in deren Gitarren verbaut.
Die Bridge ist tadellos verarbeitet, sieht super aus und sorgt für eine richtig gute Übertragung der Saitenschwingung zum Korpus.
Duesenberg übertreibt mMn nicht mit der eigenen Beschreibung (s.o.) und hat hier ein tolles Teil abgeliefert!
Ich hoffe, mein kleines Review war für den ein oder anderen hier hilfreich!
Danke fürs Lesen und beste Grüße!
Myxin
PS:
Es gibt auch von Göldo selbst eine Bridge, die offensichtlich ein ähnliches (oder gar gleiches?) Konzept bei den Sattelreitern nutzt, die "Göldo 3 Point Vario Tunamatic Brücke": https://www.goeldo.de/guitar-parts/...5/goeldo-3-point-vario-tunamatic-bruecke?c=79
Das Gehäuse sieht etwas anders aus.
Wichtigstes Merkmal bei der Göldo Vario Bridge ist, dass eines der beiden Aufnahmelöcher erweitert ist, was die Aufnahme bei Bolzenabständen von 72,3 bis 74 mm gewährleisten soll.
Göldo schreibt dazu:
Abgesehen davon, dass es sich bei dieser Brücke quasi um den ur-originalen Vorfahren der Gibson Tune-o-matic handelt, haben wir sie mit einem kleinen, nur von der Unterseite sichtbaren typischen göldo-Feature versehen: eine der beiden 4mm Bohrungen für die Aufnahme der Höhenverstellschrauben ist von unten als Längsloch ausgeführt, sodass sich diese Brücke verschiedensten Spacings anpassen und somit ALLE auf dem Markt befindlichen Tune-o-matic Bridges ersetzen kann.
Sollte diese Bridge genauso gut sein, wie die von mir in diesem Review vorgestellte Duesenberg Bridge, dann wäre das sicherlich auch ein ganz heißer Tipp für alle, bei deren Gitarre die Duesenberg Bridge nicht passen würde. Zudem ist die Göldo noch etwas günstiger zu haben.
Daher von mir noch der Hinweis hier!
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