Hi,
ich würde gar keinen Fehler an den Lötstellen vermuten, sondern eher am Toggle Switch. Die günstigeren offenen Ausführungen, die man wahrscheinlich auch auf der Charvel findet, machen öfter solche Probleme. Dafür ist es auch typisch, wenn sie erst funktionieren, und wenn man die Gitarre am nächsten Tag in die Hand nimmt, auf einmal eine Schaltposition ganz leise oder gar nicht mehr funktioniert.
Die Ursache liegt gar nicht mal so sehr in der Konstruktion - eigentlich sind die mechanisch solider als viele der gekapselten, noch billiegeren Toggles. Aber bei der Fertigung werden die federnden Kontaktbleche anscheinend nicht so sorgfältig vorgebogen, wie sie es sein sollten. Oft macht sich das schon dadurch bemerkbar, dass der Schalter in der Mittelstellung auffälig viel Spiel hat, sich also ohne Widerstand etwas hin- und herwackeln lässt. Der Knopf sollte in dieser Position eigentlich zwar nachgiebig, aber fixiert sein. Vergleich mal mit einer anderen Gitarre mit Toggle, bei der alles funktioniert, dann bekommst Du ein Gefühl dafür.
Ein recht neuer Schalter ist dann aber nicht verloren - ich schraube ihn dann ohne Ablöten raus und seh ihn mir ganz genau an. Meistens kann man dann schon erkennen, dass in der problematischen Position die zum aussetztenden PU gehörige Kontaktfeder nur ganz leicht am inneren Kontaktblech aufliegt. Oft ist noch so ein ganz minimaler Berührungspunkt da und der PU wird nur sehr leise. Mit einer kleinen, spitzen Zange kann man - Toggle dabei in der Einzelstellung für den anderen PU ! - diese Feder etwas nach innen biegen, bis sie die richtige Vorspannung hat. Mit Gefühl natürlich, denn sie soll ja nicht krumm werden.
Zum Verständnis eines Toggle: Die Quasi-"Normalstellung" ist bei diesen Teilen die Mitte. In dieser liegen beide äußeren Kontaktfedern (die jeweils mit einem PU verbunden sind) an einer zugehörigen inneren Feder an. Die äußeren Federn sind aber etwas länger, und oberhalb des Kontaktpunktes liegen sie am (isolierten) unteren Ende des Schalthebels an. Bewegt man ihn zur Seite, wird die gegenüberliegende Feder weggebogen, und der Kontakt löst sich von der inneren Feder.
Ein Toggle schaltet in den Einzelpositionen also genaugenommen keinen PU ein, sondern den anderen PU aus. Von daher kann man dann bei genauem Hinhören auch oft feststellen, dass in der Mittelposition zwar ein Ton kommt, der dabei aber genauso klingt wie einer der PUs alleine. Deshalb sollte man mit dem Biegen auch nicht übertreiben, sonst geht der PU auch in der Einzelstellung nicht mehr weg, weil die Feder immmer anliegt.
Die Alternative ist natürlich die Anschaffung eines neuen Schalters. Wenn schon, dann sollte es aber ein richtig guter sein, Original Switchcraft o.ä., die sind aber halt auch teuer. Sonst passiert das gleiche vielleicht wieder. In der Regel sind die eingebauten aber zu retten, und richtig gemacht funktionieren sie dann auch auf Dauer. ich hatte das Problem gerade erst an meiner Gretsch Electromatic - musste dann auch zwei- oder dreimal ran, aber irgendwann hatte ich den Bogen raus und seither läuft der Toggle problemlos.
Gruß, bagotrix