ENGL Sovereign 212 Combo oder Marshall JVM 215C?

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Dzyn
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Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach meinem ersten "vernünftigen" Röhrenverstärker und habe recht gute Gebraucht-Angebote zu den beiden o. g. Combos auftun können. Preislich tun sich diese nicht viel, daher bin ich noch etwas unentschlossen.
Mein Musikstil tendiert eher Richtung Rock und Metal, aber mir war bzw. ist eine gewisse Vielseitigkeit wichtig, um auch mal mit anderen Genres herumexperimentieren zu können. Gespielt wird daheim, entweder im Wohnzimmer oder im Keller. Daher kann es ruhig auch mal etwas lauter zugehen.
Bislang nenne ich einen Yamaha THR-10II und einen Line 6 Spider IV 15 mein Eigen, falls das bei der Suche nach einer sinvollen (neuen) Sound-Ergänzung eine Rolle spielen sollte.

Meine Frage wäre nun, welches der beiden Modelle ihr für meine Zwecke für empfehlenswerter halten würdet oder ob es in diesem Fall eine reine Geschmacksfrage bzgl. des Sounds (dass ENGL und Marshall sich diesbezüglich recht deutlich unterscheiden ist mir bewusst) ist?

P.S. der Marshall wurde bereits mit einem Creamback-Speaker aufgewertet.

Vielen Dank im Voraus.
 
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Herzlich Willkommen im MB! :)

Von mir ganz klare Empfehlung für den Marshall JVM215C.

Das ist einer der besten Combos, die man aktuell kaufen kann.
Der Creamback 65 dürfte da gut passen (habe das selbst noch nicht ausprobiert).

Man kann auch sehr leicht den Overdrive Kanal des JVM215C, der dem Overdrive 2 beim JVM410H entspricht auf die Specs des dortigen Overdrive 1 umbauen.
Dann klingt es noch "klassischer" nach Marshall (der Overdrive 2 hat ein etwas moderneres Voicing).
 
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Soundmässig ist das wirklich recht unterschiedlich. Da muss dein Geschmack entscheiden. Ich würde auch den Marshall nehmen. Die ENGL Amps gefallen mir vom Sound nicht so sehr.
 
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Marshall, ganz klar :great:
 
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Na ja ,ich habe Marshall , Engl und Boogie und jeder dieser Amps hat seine Berechtigung.
Zu bedenken gibt es halt , daß der Sovereign nicht mehr im Programm ist, aber ein sehr vielseitiger
Amp ist , dann 2X12 hat natürlich auch ein entsprechendes Gewicht. Kannst du beide Amps anspielen ?
 
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Erstmal vielen Dank für die schnellen Rückmeldungen und das willkommen heißen. Die Tendenz geht ja eindeutig Richtung Marshall.

...Man kann auch sehr leicht den Overdrive Kanal des JVM215C, der dem Overdrive 2 beim JVM410H entspricht auf die Specs des dortigen Overdrive 1 umbauen.
Dann klingt es noch...
- Also eine C86 Mod ist bereits installiert. Diese soll den Overdrive wohl positiv beeinflussen.

...jeder dieser Amps hat seine Berechtigung....hat natürlich auch ein entsprechendes Gewicht. Kannst du beide Amps anspielen ?
- Das stimmt wohl... Wegen des Gewichts mache ich mir weniger Gedanken, er würde wahrscheinlich im Keller stehen bleiben. Die Möglichkeit den Marshall anzuspielen gäbe es, den Sovereign vorab leider nicht. Daher würde ich in diesem Fall, dem allgemeinen Tenor folgend, wahrscheinlich auch eher zum Marshall tendieren.
 
Grund: Vollzitate reduziert
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- Also eine C86 Mod ist bereits installiert. Diese soll den Overdrive wohl positiv beeinflussen.

Darf ich fragen, was da gemacht wurde?
C 86 ist der Koppel Kondensator zum Phasentreiber, den würde ich auf jeden Fall so lassen.

Oder ist C 83 (Kathodenbypass-C an der Eingangsröhre) gemeint bzw. wurde der entfernt?
Falls ja, ist das der blödeste Mod, den man machen kann - hab das schon im JVM Thread geschrieben.

Und falls tatsächlich C 86 entfernt wurde, ja dann wird der Amp leider keinen Sound mehr von sich geben. :evil:
 
*edit*

- Oha, danke für den Hinweis... Ich habe vorhin mal nachgehakt: ein Kondensator an der Eingangsstufe des Overdrive Kanals wurde entfernt. Dadurch soll der OD wärmer und weniger fizzelig klingen.
 
Grund: Vollzitat Vorpost
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*edit*

Ja, das dachte ich mir.
Wird dann wohl der berühmte C 83 Mod sein.

Dieser unsäglich Mod ist nur deshalb so bekannt, weil ihn halt echt jeder machen kann - du brauchst nichtmal einen Lötkolben, geschweige den Werkzeug dazu.
Das ist wie gesagt ein Kathodenbypass Kondensator an der Eingangsröhre (genauer an V6b, 2. Gainstage), so ein kleines weißes Klötzchen. Das kann man zwischen die Finger nehmen und einfach "herauswackeln", bis die Beinchen abbrechen. Ist eine recht martialische Art und natürlich auch nicht so schön für die Platine.
Von oben rauslöten geht nicht (außer man bricht ihn in der Mitte durch mit einer Zange und fummelt die Beinchen frei), dazu müsste man die ganze Hauptplatine ausbauen (was kaum jemand macht), deshalb bin ich mir sehr sicher, dass der einfach rausgebrochen wurde.

Ich habe schon einige JVMs gemoddet und diesen Mod auch schaltbar gemacht.
Ohne C 83 hast du minimal weniger Gain und was schlimmer ist, es gehen Attack und Harmonics verloren, der Amp verliert seinen Glanz in den Höhen und klingt irgendwie etwas dumpf.

Mir gefällt diese Modifikation überhaupt nicht.

Was viel sinnvoller wäre, ist der sog. "Plexi Cap Mod", bei dem man einen Kathodenbypass Kondensator (680n oder 1uF) am Kathodenwiderstand der zweiten Röhre (genauer R97 an V7b) hinzufügt.
 
Grund: Vollzitat Vorpost
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Ich habe jetzt nochmal genauer nachgefragt - und du hast offenbar Recht. Der Verkäufer hat sich korrigiert und meinte auch, dass es korrekterweise der C 83 ist und der Kondensator mit einer Kneifzange entfernt wurde.
Gleichzeitig sagte er mir allerdings auch, dass jeder halbwegs versierte Elektriker diese Mod wieder rückgängig machen kann. Interessant ist jetzt, dass er den aktuellen Sound als besser empfindet - da laut ihm immer noch ausreichend Gain vorhanden ist, mehr Dynamik hinzugewonnen wurde und die unangenehmen hohen Frequenzen reduziert wurden.

Würdest du nun also eher vom Kauf abraten?
 
Natürlich kann man den Kondensator wieder einlöten (lassen).
Das hat auch im damals noch existieren JVM Forum so gut wie jeder gemacht, der den Mod ausprobiert hatte - spätestens, sobald er selbst das Löten gelernt hatte.

Wenn du das einen Techniker machen lässt, wird das halt zusätzlich kosten. Für unter 50 Euro schraubt heute keiner mehr einen Amp auf.
Dann kann man es natürlich schlampig machen und von oben versuchen, wieder reinzulöten, was in dem Fall gar nicht so unproblematisch ist, weil gerade an der Stelle die Lötaugen sehr klein sind (kleiner als z.B. bei den Koppel Cs) - oder man baut, wie ich bereits gesagt habe, die Platine aus und dann wird es richtig teuer.

Also ich würde den Amp nicht kaufen, zumal ich auch nicht weiß, was der da alles gemacht hat (wenn er schon die Kondensatoren Nummern verwechselt).

Um Kompression zu reduzieren (von wegen "mehr Dynamik") würde ich wohl eher an anderer Stelle ansetzen, z.B. an den Anoden Widerständen.
 
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Interessant ist jetzt, dass er den aktuellen Sound als besser empfindet...
Ja natürlich - er will ihn ja verkaufen :D
Ich würde einen Amp, wo jemand mit der Kneifzange gemoddet hat, auch nicht kaufen wollen... oder ihn zu einem Tech bringen.
 
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Alles klar, das hat mir schon einmal immens weitergeholfen - dann geht die Suche vorerst weiter :) Vielen Dank!
 
+ 1 JVM. Auch wenn er schon ein bissl in die Jahre gekommen ist. Immer noch ein Top Amp.
Ich würd mir allerdings einen unverbastelten suchen. Ein Mod wo man ein kleines Bauteil weglasst und dann wird alles besser? Warum machts dann nicht der Hersteller?
 
Ich würde einen Amp, wo jemand mit der Kneifzange gemoddet hat, auch nicht kaufen wollen... oder ihn zu einem Tech bringen.

Das war halt die "Empfehlung" in manchen Foren, weil der besagte Kondensator direkt auf der Platine sitzt, so dass man ihn nicht von oben ablöten konnte (Beinchen und Lötaugen sind nicht mehr zugänglich von oben).
Bin mir ziemlich sicher, dass der ein oder andere dabei auch eine Leiterbahn von der Platine gerissen haben wird, je nachdem, wie viel da herumgezerrt wurde. :ugly:

+ 1 JVM. Auch wenn er schon ein bissl in die Jahre gekommen ist. Immer noch ein Top Amp.

Absolut! :great:

Ich würd mir allerdings einen unverbastelten suchen. Ein Mod wo man ein kleines Bauteil weglasst und dann wird alles besser? Warum machts dann nicht der Hersteller?

Das kommt immer drauf an, was gemacht wurde.
Ich habe mich darüber reichlich mit Santiago Alvarez, das ist derjenige, der den JVM designed hat, unterhalten.
Man muss einfach irgendwann zu einem "Schluss" kommen und die Schaltung dann, so wie sie ist, in Produktion geben - und das bleibt dann auch so wie es ist (also die klangformende Schaltung).
Das heißt natürlich nicht, dass es nicht andere/"bessere" Alternativen gäbe.
Für ihn war zum einen wichtig, dass der Amp auch leise gut klingt und zum anderen, dass er so viel Gain hat, dass keiner auf die Idee käme, ihm durch Modifikationen noch mehr Gain zu verpassen - was bei älteren Marshalls ja gängige Praxis war. Ich würde sagen, er hat beide Ziele auf jeden Fall erreicht - und ist ggf. beim Gain ein bisschen darüber hinaus geschossen. :D
 
Den Engl kenne ich leider nicht, aber den Marshall. Ich persönlich fand ihn ziemlich cool, für mich Klang er aber zu "standard" und die vielen Regler laden zum übermäßigen spielen ein. Es ist ein super Verstärker, aber nicht unbedingt für jeden. Meine Empfehlung für einen Allrounder mit mehreren Kanälen wäre der Diezel Einstein. Ich spiele den jetzt seit fast nem Jahr und bin echt begeistert.
 
Ich wäre auch vorsichtig mit gemoddeden Amps, da man eben nicht weiss, was da sonst noch gemacht wurde (wie schon gesagt). Es sei denn du hattest den Amp im originalzustand und hast ihn vom Fachmann oder selbst verfeinert. Deine Entscheidung.

Den Engel kenne ich auch nicht, kann dazu keine Meinung bilden.

Einen Marshall kauft man, weil man ihn mag. Marshall ist auch nicht gleich Marshall, obwohl der "Ton" immer erkennbar ist.
Man kann Röhrenamps auch über die Röhre selbst modden, die EL 34 kann ersetzt werden durch 5881, oder die 6L6 (oder noch weitere, dazu müsste ich im Archiv wühlen). Dazu muss der Bias korrigiert werden, auf die Röhre abgestimmt werden.
Es gibt/gab ein Buch über Röhren, eigentlich die Bibel schlechthin, von Aspen Pittman, darin wird beschrieben, welche Röhren die Amps verschiedener Hersteller vertragen und deren Characteristik.
Auch die Vorstufenröhren nehmen Einfluss auf den Grundsound. Damit lässt sich schon viel verändern und modden. Wer an der Schaltung rumschraubt, sollte schon wissen, ob es sinnvoll ist.
 
...Empfehlung für einen Allrounder mit mehreren Kanälen wäre der Diezel Einstein...
Ich habe mich mal eingelesen - der Einstein klingt (textlich bezogen) höchst interessant, allerdings sprengt der Amp zum einen meine Budgetvorstellung und zum anderen ist es wohl etwas schwieriger an einen heranzukommen. Gebraucht erst Recht. Aber dennoch danke für den Tipp, wer weiß, vielleicht läuft er mir irgendwann einmal über den Weg.


Ich wäre auch vorsichtig mit gemoddeden Amps, da man eben nicht weiss, was....
Ja, ich werde die Finger davon lassen. Ich habe bereits ein anderes Exemplar, welches sich im Originalzustand befindet, finden können. Ich würde einen Austausch der Röhren nicht per se ausschließen, allerdings wäre das vorerst wirklich nur Zukunftsmusik. Auch dir danke für den Hinweis, insbesondere in Hinblick auf die besagte "Röhrenbibel".


Der "neue" Verkäufer des JVM im Werkszustand verkauft zeitgleich auch ein ENGL Screamer 50 (Top) / E112VB Setup. Also bietet sich vielleicht sogar die Gelegenheit sowohl Marshall als auch ENGL anzuspielen, auch wenn es sich dabei jetzt um einen anderen ENGL Amp als den ursprünglich angedachten handelt.
 
Grund: Vollzitate reduziert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Screamer klingt clean sehr kühl. Wurde wohl viel gekauft, für mich aber nur ein 08/15 Amp
 
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Interessant. Eigentlich sind die Rezensionen und Erfahrungen bzgl. des Screamers größtenteils äußerst positiv, gerade auch in Hinblick auf den Clean. Dann bin ich mal gespannt.

Mir wurde über private Kanäle auch ein Savage 60 (Mk 1) mit einer 4x12 angeboten, aber unabhängig von der Soundfrage, dürfte das Setup für den Heimgebrauch zu "deftig" sein.
 

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