G
Gast174516
Guest
Five watter sind beliebt und ein heißer Tipp fürs Studio. Besonders im Cleanbereich und der Sweetspot-Area sind Champs und deren Derivate erste Wahl und natürlich die perfekten Bedroomamps für kultivierte Lautstärke zuhaus.
Betrachtet man die absurden Preise für vintage Champs und deren Boutiquekollegen drängt sich zwangsläufig der Gedanke auf, einem der Cheapos mal eine Chance zu geben!
Über eine professionelle Empfehlung aus den USA bin ich auf den Laney Cub8 aufmerksam geworden (1.Serie), der als Class A single ended Vollröhre mit Champ-Schaltung und der klassischen 12AX7/6V6-Bestückung 2nd Hand für kleines Geld zu bekommen ist.
Der cub 8 ist ein sehr kleiner Verstärker, das annähernd quadratische Gehäuse beherbergt einen 8“ Celestion, als toploader findet sich oben der power switch, tone, volume sowie jeweils ein high- und ein low-input. Der Winzling macht einen soliden Eindruck, ist tadellos verarbeitet und erwacht nach wenigen Sekunden Aufwärmen erstaunlich nebengeräuschfrei zum Leben. Dabei sieht er mit seinem schwarzen, genarbten Tolex und der „schrägen“ Fiftiesfront sehr cool aus. Über das Korbgeflecht hingegen kann man geteilter Meinung sein…
Bis Volume auf 4 erhält man mit der Tele einen sehr schönen, absolut authentischen Fender vintage american clean mit überraschenden Höhenreserven. Der Amp klingt naturgemäß „boxy“ was ja durchaus seinen Reiz hat. Der Charakter geht dabei eher in Richtung Blackface/Silverface Champ und kein bißchen britisch. Mit mehr Volume kommen mehr Bässe und natürlich auch mehr Crunch. Klingt umwerfend gut und so gar nicht billig! Mit geschlossenen Augen kann ich da nur marginale Detailunterschiede zu meinem 70er silverface champ ausmachen, der vielleicht einen Hauch wärmer und etwas kräftiger klingt.
Ab 12h Volumeregler beginnt die Endstufenkompression, die mit dem 8“ speaker natürlich etwas kratzig tönt und auch die vorher überraschend tighten Bässe zusammenfallen lässt. Das würde dann nach einem externen 12er cab rufen, soll hier aber nicht Thema sein.
Fazit:
Der kleine Laney klingt absolut edel und fein und liefert im Clean- und Crunchbereich bei Home- und Recordingvolume famosen Röhrenton mit toller Dynamik, Auflösung und Ausgewogenheit. Er ist superschnell in der Ansprache und dabei sehr nah an einem alten Champ. Wie es sich gehört interagieren Tone und Volume nach alter Schule miteinander.
Klar, im Inneren findet man ein PCB-Board mit Standardbauteilen und der Speaker ist ein einfacher Massenlautsprecher. Aber alles sauber und solide verbaut, die Röhrensockel vom Board entkoppelt und einen externen Speaker-in auf der Rückseite gibt‘s obendrauf. Und am wichtigsten: Feiner Röhrenton. Da zweifelt man schon, ob man das 10-fache für einen echten alten Champ hinlegen soll: den cub8 gibt’s 2nd hand für unter 100€!
Buttiken:
Da drängt sich doch der Gedanke auf, das Potential des kleinen cub ans Tageslicht zu holen
Klar, der Speaker ist nichts Besonderes. Hier bietet sich der Warehouse G8C an, der bekanntlich dank seiner hohen Effizienz eher wie ein 10“ klingt und mit seinen straffen Bässen und weichen Höhen bei den US-Kollegen super beliebt ist.
Swap!
Die ab Werk eingesetzten Rubytubes sind natürlich einfachste Wahl und daher zunächst gegen eine Tungsol AX-7 und eine Electro Harmonix getauscht.
Und wenn wir gerade den kleinen Amp zerlegt haben- warum nicht ein floating baffle wie es die ganz alten Fenderamps besaßen, zumal die ab Werk ins Gehäuse gesetzte Platte modfreundlich verschraubt ist? Gesagt, getan: eine 8mm Multiplex-Birkenplatte zugeschnitten aus dem Baumarkt geholt, anhand des Originals den Speakerausschnitt schabloniert, ausgesägt, geschliffen, schwarz lackiert- fertig!
Das neue Baffle habe ich dann mit Silikonpuffern schwebend verschraubt, also vom Gehäuse entkoppelt, und das auch nur an der Stirnseite des Gehäuses, so dass das Baffle tatsächlich nirgendwo das Gehäuse berührt. Angeblich soll hier das Baffle in Harmonie mit dem Speaker schwingen und entsprechend den Ton veredeln…who knows?
Und weils so viel Spaß macht noch die Korbbespannung gegen einen Fenderbezug getauscht, die billigen Chickenheads gegen was Nettes gewechselt und ein grünes Pilotlight eingeschraubt: soll ja auch ruhig ein bißchen custom ausschauen!
Noch eben das hauchdünne Speakerkabelchen gegen ein vernünftiges clothwire Kabel mit Switchcraftstecker getauscht und dafür den externen Eingang belegt.
Lohn der Mühe?
Wow!
Hatten schon die vorab getauschten Röhren für mehr „Seidenglanz“ in den Höhen und ein Plus an „Anschlagsschmatz“ gesorgt, hat der Warehouse förmlich die „Decke weggezogen“: lauter, größer, breiter, erwachsener klingt das! Krass straffe Bässe die nicht mehr matschen wenn‘s laut wird und ein wesentlich lebendigeres Klangbild. Sehr sehr schöner Ton und wunderbar oldskool in der Interaktion mit dem Volumepoti der Gitarre. Klasse! Inwieweit das baffle den Ton beeinflusst vermag ich nicht zu sagen- auf jeden Fall hat es nicht geschadet und gewiss einen Anteil am Gesamtton.
Tja, was soll ich sagen? Der kleine cub8 ist derzeit mein absoluter Lieblingsamp und der ultimative 5-watt Geheimtipp, der mit hochwertigen Röhren und einem guten Speaker klanglich auf Augenhöhe mit so manchem (Boutique-) Champ steht!
Betrachtet man die absurden Preise für vintage Champs und deren Boutiquekollegen drängt sich zwangsläufig der Gedanke auf, einem der Cheapos mal eine Chance zu geben!
Über eine professionelle Empfehlung aus den USA bin ich auf den Laney Cub8 aufmerksam geworden (1.Serie), der als Class A single ended Vollröhre mit Champ-Schaltung und der klassischen 12AX7/6V6-Bestückung 2nd Hand für kleines Geld zu bekommen ist.
Der cub 8 ist ein sehr kleiner Verstärker, das annähernd quadratische Gehäuse beherbergt einen 8“ Celestion, als toploader findet sich oben der power switch, tone, volume sowie jeweils ein high- und ein low-input. Der Winzling macht einen soliden Eindruck, ist tadellos verarbeitet und erwacht nach wenigen Sekunden Aufwärmen erstaunlich nebengeräuschfrei zum Leben. Dabei sieht er mit seinem schwarzen, genarbten Tolex und der „schrägen“ Fiftiesfront sehr cool aus. Über das Korbgeflecht hingegen kann man geteilter Meinung sein…
Bis Volume auf 4 erhält man mit der Tele einen sehr schönen, absolut authentischen Fender vintage american clean mit überraschenden Höhenreserven. Der Amp klingt naturgemäß „boxy“ was ja durchaus seinen Reiz hat. Der Charakter geht dabei eher in Richtung Blackface/Silverface Champ und kein bißchen britisch. Mit mehr Volume kommen mehr Bässe und natürlich auch mehr Crunch. Klingt umwerfend gut und so gar nicht billig! Mit geschlossenen Augen kann ich da nur marginale Detailunterschiede zu meinem 70er silverface champ ausmachen, der vielleicht einen Hauch wärmer und etwas kräftiger klingt.
Ab 12h Volumeregler beginnt die Endstufenkompression, die mit dem 8“ speaker natürlich etwas kratzig tönt und auch die vorher überraschend tighten Bässe zusammenfallen lässt. Das würde dann nach einem externen 12er cab rufen, soll hier aber nicht Thema sein.
Fazit:
Der kleine Laney klingt absolut edel und fein und liefert im Clean- und Crunchbereich bei Home- und Recordingvolume famosen Röhrenton mit toller Dynamik, Auflösung und Ausgewogenheit. Er ist superschnell in der Ansprache und dabei sehr nah an einem alten Champ. Wie es sich gehört interagieren Tone und Volume nach alter Schule miteinander.
Klar, im Inneren findet man ein PCB-Board mit Standardbauteilen und der Speaker ist ein einfacher Massenlautsprecher. Aber alles sauber und solide verbaut, die Röhrensockel vom Board entkoppelt und einen externen Speaker-in auf der Rückseite gibt‘s obendrauf. Und am wichtigsten: Feiner Röhrenton. Da zweifelt man schon, ob man das 10-fache für einen echten alten Champ hinlegen soll: den cub8 gibt’s 2nd hand für unter 100€!
Buttiken:
Da drängt sich doch der Gedanke auf, das Potential des kleinen cub ans Tageslicht zu holen
Klar, der Speaker ist nichts Besonderes. Hier bietet sich der Warehouse G8C an, der bekanntlich dank seiner hohen Effizienz eher wie ein 10“ klingt und mit seinen straffen Bässen und weichen Höhen bei den US-Kollegen super beliebt ist.
Swap!
Die ab Werk eingesetzten Rubytubes sind natürlich einfachste Wahl und daher zunächst gegen eine Tungsol AX-7 und eine Electro Harmonix getauscht.
Und wenn wir gerade den kleinen Amp zerlegt haben- warum nicht ein floating baffle wie es die ganz alten Fenderamps besaßen, zumal die ab Werk ins Gehäuse gesetzte Platte modfreundlich verschraubt ist? Gesagt, getan: eine 8mm Multiplex-Birkenplatte zugeschnitten aus dem Baumarkt geholt, anhand des Originals den Speakerausschnitt schabloniert, ausgesägt, geschliffen, schwarz lackiert- fertig!
Das neue Baffle habe ich dann mit Silikonpuffern schwebend verschraubt, also vom Gehäuse entkoppelt, und das auch nur an der Stirnseite des Gehäuses, so dass das Baffle tatsächlich nirgendwo das Gehäuse berührt. Angeblich soll hier das Baffle in Harmonie mit dem Speaker schwingen und entsprechend den Ton veredeln…who knows?
Und weils so viel Spaß macht noch die Korbbespannung gegen einen Fenderbezug getauscht, die billigen Chickenheads gegen was Nettes gewechselt und ein grünes Pilotlight eingeschraubt: soll ja auch ruhig ein bißchen custom ausschauen!
Noch eben das hauchdünne Speakerkabelchen gegen ein vernünftiges clothwire Kabel mit Switchcraftstecker getauscht und dafür den externen Eingang belegt.
Lohn der Mühe?
Wow!
Hatten schon die vorab getauschten Röhren für mehr „Seidenglanz“ in den Höhen und ein Plus an „Anschlagsschmatz“ gesorgt, hat der Warehouse förmlich die „Decke weggezogen“: lauter, größer, breiter, erwachsener klingt das! Krass straffe Bässe die nicht mehr matschen wenn‘s laut wird und ein wesentlich lebendigeres Klangbild. Sehr sehr schöner Ton und wunderbar oldskool in der Interaktion mit dem Volumepoti der Gitarre. Klasse! Inwieweit das baffle den Ton beeinflusst vermag ich nicht zu sagen- auf jeden Fall hat es nicht geschadet und gewiss einen Anteil am Gesamtton.
Tja, was soll ich sagen? Der kleine cub8 ist derzeit mein absoluter Lieblingsamp und der ultimative 5-watt Geheimtipp, der mit hochwertigen Röhren und einem guten Speaker klanglich auf Augenhöhe mit so manchem (Boutique-) Champ steht!
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