[Review] Querflöte AZUMI AZ S3E

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AZUMI AZ-S3E [Review]

Hintergrund

Nachdem ich mehr als ein Jahrzehnt lang bei meiner Einsteigerflöte geblieben bin, kam bei mir der Wunsch auf, ein etwas höherwertiges Instrument anzuschaffen. Ein besonders großes Budget hatte ich zu dem Zeitpunkt jedoch nicht zur Verfügung. Außerdem sollte es auf Grund der Größe meiner Hände, eine Flöte mit geschlossenen Klappen werden. Nachdem ich verschiedene Querflöten getestet hatte, fiel die Wahl auf die AZUMI AZ-S3E.


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Fakten

Silberrohrflöte (Korpus: 958er Britannia Silber, Mundlochplatte und –kamin: 925er Sterling-Silber)

Kopfstück: Altus S-Cut

E-Mechanik

Vorgezogenes G

Geschlossene Klappen

Grundstimmung A = 442 Hz

C-Fuß


Ausstattung und Verarbeitung

Die Flöte wurde im passenden Etui und mit einem Gigbag geliefert. Das Gigbag ist aus schwarzer Kunstfaser und mit weißem Teddy-Plüsch gefüttert. Neben dem Hauptfach gibt es noch ein weiteres kleines Fach. Mit dabei waren außerdem ein Wischerstab aus Holz und ein Tuch. Insgesamt macht die Aufmachung daher einen sehr wertigen Eindruck.


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Optisch wirkt das Silber der Flöte gegenüber Neusilber fast strahlend. Insbesondere im direkten Vergleich mit meiner alten Neusilberflöte war der Unterschied schon sehr extrem. Die Verarbeitung wirkt auf dem ersten Blick sehr solide und die Spitzeldeckelmechanik macht einen guten Eindruck. Ob sie wirklich für eine größere Haltbarkeit und Stabilität sorgt, wird sich jedoch erst mit der Zeit sagen lassen. Nach ein paar Monaten hat sich jedenfalls bereits eine Schraube in der Mechanik gelöst. Das war sehr ärgerlich, weil mir das erst bei Ankunft bei einer Veranstaltung aufgefallen ist. Passendes Werkzeug hatte ich natürlich nicht dabei. Das Problem ließ sich mit ein paar Handgriffen beheben. Da mir etwas Ähnliches bei meiner Einsteigerflöte (die häufig im Rucksack transportiert wurde) in 20 Jahren noch nicht passiert ist, gibt mir das aber schon bzgl. der Verarbeitung etwas zu denken. Die G-Klappe ist, wie mittlerweile bei vielen Flöten üblich, vorgezogen, also Offset-gesetzt.


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Beim ersten Zusammenbauen der Flöte, hatte ich zunächst auch Probleme. Die Steckverbindungen ließen sich nur schwer zusammenschieben. Abhilfe geschafft hat jeweils ein Tropfen Klappenöl. Nach ein paar Mal zusammen- und auseinanderbauen hatte sich das Thema dann aber auch erledigt. Bemerkenswert ist hier aber nochmal das Kopfstück. Während Mittelstück und Fußstück der Flöte maschinell von AZUMI hergestellt werden, wird das Kopfstück von Altus in Handarbeit gefertigt. Bei meiner Flöte handelt es sich um ein Z-Cut-Kopfstück. Es gibt von Altus aber auch noch eine S-Cut Variante.


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Bespielbarkeit und Klang

Die AZ S3E hat einen schönen vollen, klaren und vorallem starken Klang in den ersten beiden Oktaven. Das tiefe C ist mit etwas Übung gut zu erreichen und klingt überraschend gut. Bei meiner alten Flöte, kam das tiefe C meistens eher etwas leise und unscheinbar. Das ist hier nicht der Fall. In der zweiten Oktave fällt jedoch der höhere Blaswiderstand auf. Durch den ovalen S-Cut des Altus-Kopfstückes ist dieser nochmal merklich höher als bei der Z-Cut-Variante. Es braucht also bereits in der 2. Oktave deutlich mehr Luft und einen korrekten Ansatz, um die höhere Tonlage zu erreichen und dabei schöne Töne zu produzieren. Das hat mir am Anfang schon sehr große Mühe bereitet. Der Z-Cut spricht hier deutlich besser an. Diese Tendenz zeigt sich noch stärker in der 3. Oktave. Es braucht hier schon sehr viel Luft und eine sehr gute Technik um die Töne zu erreichen und vorallem auch zu halten. Überwindet man diese Schwierigkeiten, wird man jedoch mit einem sehr schönen Klang belohnt. Beim ersten Anspielen stellte sich heraus, dass die Klappen doch recht schwergängig sind. Daher habe ich die Mechanik erstmal geölt. Erst hatte ich die Befürchtung, dass das nicht genügt und die Mechanik noch nachjustiert werden muss. Nach kurzer Zeit ließ diese Schwergängigkeit dann aber nach und war schnell komplett verschwunden. Es fehlt hier also wirklich nur Öl.


Vor- und Nachteile

Pro:

Angemessener Preis für eine Vollsilberflöte

Schönes Klangspektrum, insbesondere auch die tiefen Töne in der 1. Oktave sind ausdrucksstark

Allgemein gute Verarbeitung

Contra:

Hoher Blaswiderstand

Guter Ansatz wird benötigt, daher für Anfänger eher weniger zu empfehlen

Man sollte Klappenöl im Haus haben ;)


Fazit

Schöne, wertige Vollsilber-Querflöte für fortgeschrittene (Hobby)Flötisten. Klang und Bespielbarkeit sind, auch im Vergleich zu anderen Flöten in diesem Preissegment, sehr überzeugend. Jedoch muss man dafür den höheren Blaswiderstand in Kauf nehmen.



Vielen Dank für eurer Interesse. Freue mich über eure Fragen, Erfahrungen und Anmerkungen.
 
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Hallo Caillea....
mein Gott, was hast Du für ein schreckliches Synonym....
erstmal Glückwunsch zu Deiner neuen Flöte!!!!
...und viel Spaß beim Entdecken, was man da alles rausholen kann....
Ja... das Kopfstück ist entscheidend!!! ... und man muss sich sein Instrument erarbeiten.
Je mehr es in Richtung Profi-Instrument geht, umso schwieriger wird "teilweise" das anblasen.
Dafür srechen manche Töne aber auch leichter an und vor allem...
der Klang ist voller....
Da kommt Dein zweiter Punkt....
Ja... man braucht viel mehr Luft zum spielen...
wird aber durch besserern Klang belohnt!

Die tiefen Töne,,,
die werden oft vernachlässigt - weil man die ja nicht so oft braucht!!!???
Das stimmt nicht!

Wenn man einen vollen Klang im gesamten Tonregister bekommen möchte, müssen auch die tiefen Töne INTENSIV geübt werden. Wenn der kleine Finger bzw die rechte Hand dabei verkrampft, ist das nicht gut. Der rechte kleine Finger muß genauso locker auf den drei/vier Tasten herumhüpfen wie alle anderen Finger - ohne Verkrampfen!!!! .

Dabei müssen die Lippen auch die richtige Spannung haben.
Hab jetzt die tiefen Töne ein halbes Jahr besonders geübt wegen Marin Marais, les Folies d'espagne.
da sind gewaltige Intervalle und die Melodie liegt ganz unten... Super Übung

Viel Spaß mit der Neuen Flöte
Altepic
 
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Hallo,

vielen Dank erstmal für das Intresse an meinem Review und die Anmerkungen.

mein Gott, was hast Du für ein schreckliches Synonym....
Das fällt unter Gehirn-Jogging ;)

Die tiefen Töne,,,
die werden oft vernachlässigt
Richtig. Und leider gibt es hier einige Flöten, bei denen das tiefe C einfach nicht schön klingen möchte. Daher hat mich hier die Azumi sehr positiv überrascht. Natürlich braucht es trotzdem Übung. Aber die Grundvoraussetzung ist ja erstmal, dass die Flöte überhaupt die Möglichkeit bietet den entsprechenden schönen Ton zu erzeugen. Da kommt dann aber auch wieder der persönliche Geschmack, die Anforderungen und Erwartungen zum tragen. Mir persönlich gefällt die Azumi. Das kann aber bei der nächsten Person ganz anders aussehen. Da muss jeder für sich herausfinden, welches Instrument passend ist. Ich kann jedenfalls sagen, dass die Azumi einen Blick wert ist und das Preis-Leistungsverhältnis einfach stimmt. Ob einem die Flöte liegt oder nicht, kann man eh nur durch ausprobieren herausfinden.
 
Ich spiele auch seit etwa drei Jahren eine Azumi ... Heute noch freue ich mich darüber!
Neben den satten tiefen Tönen begeistert mich auch die leichte Ansprache in der dritten Oktave (Ich hab mich schon bis in die 4. gewagt ... Dann brauche ich aber Ohrenstöpsel! Und es ist schwer!).
Bis ich (Amateur, mittleres bis leicht fortschrittliches Niveau) diese Flöte komplett ausgereizt habe, brauche ich noch Jahre!
Also: Viel Freude mit deiner neuen Flöte!
 
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