Suche fertiges Routing für M/S-Stereofonie in Cubase

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Hallo liebe Musiker-Board-Gemeinschaft, ich habe noch offene Fragen zum M/S-Recording in Cubase.
Ich möchte unterschiedliche Klangquellen mit einer aktuellen Cubase-Version aufnehmen und mit den Ergebnissen experimentieren. Ein entsprechendes Hardware-Setup steht bereit. Vielleicht kann mir einer von Euch weiterhelfen, der soetwas schon einmal erfolgreich durchgeführt hat?


Frage 1:

gibt es jemanden, der mir ein fertiges Cubase-Setup zum starten (wo ich nur noch die Microfon-Kanal-Verweise zu meinem Audiointerface anpassen müsste) zur Verfügung stellen kann?


Frage 2 (wenn Frage 1 nicht möglich):

ist es richtig, das ich in Cubase, im ersten Schritt zwei (einzelne) Stereo-Spuren anlege oder müssen diese vielleicht in einer Stereo-Gruppen-Spur angelegt werden (siehe hierzu ggf. Frage 3)?


Ich bin (zwar noch) ein “DAW-Anfänger“ die folgende a, b, (c,) d -Prozedur, bekomme ich aber vielleich mit Hilfe von YT-Tutorials oder ggf. selbst mit Cubase hin (wobei mir das (mit dem Mono und Stereo) bei /mit (c) noch besonders unklar ist):

a) - Mitten-Spur mit einem Niren-Microfon zeitgleich zusammen mit einem zweiten Seiten-Spur Microfon (Richtcharakteristik Acht, gedreht um 90 Grad) aufnehmen.
b) - Seiten-Spur kopieren, die beisen Seiten-Spuren dann jeweils auf mono drehen und hart nach links und die andere hart rechts nach außen pannen sowie bei der rechten Seiten-Spur die Phase drehen.
c) - Dann noch die nach links und rechts ausgegebene Stereo-Mitten-Spur, jeweils nach innen pannen (obwohl das ist und bleibt doch eigentlich eine Mono- und keine Stereo-Spur???).
d) - nun existieren von der aufgenommen Signal-Quelle drei (M/S-gepannte) Spuren (zwei Seiten-Spuren links und rechts (stereo) sowie eine Mitten-Spur).


Frage 3 (dieser Schritt ist nicht unbedingt nötig, wäre aber sehr interessant zu wissen, ob soetwas vielleicht möglich ist):

Kann ich am Ende aus den beiden (entstandenen) Seiten-Spuren auch eine kombinierte, gemeinsame Seiten-Spur erzeugen (so das im Cubase-Mixer jeweils nur noch ein einzelner Seiten-Spur- und ein Mitten-Spur-Fader sichtbar sind?)
Wenn ja, wie setzt man das in Cubase um?


Vielen Dank im Voraus, für jegliche Hilfestellungen /Antworten.


PS
Die Herangehensweise einer solchen Signal-Aufnahme-Generierung soll verhindern (minimieren) das bei /in der Signal-Nachbearbeitung (im Gegensatz zu den meisten anderen Stereo-Aufnahme-Verfahren), Auslöschungen, Phasenverschiebungen sowie Kammfiltereffekte entstehen. Das so generierte Ausgangsmaterial ist mono+stereo-kompartibel und man benötigt keine zusätzliche MS-Plugins /-Software (welche ich auch nicht verwenden möchte)!

Hier ein Video aus dem ich einige Informationen abgeleitet habe (ich hoffe, das ich es fehlerfrei hinbekommen habe):
 
Eigenschaft
 
Hallo, @knoblaucholive ,

fangen wir mit Frage 2 an: Leider falsch. Du brauchst zum Aufnehmen KEINE Stereospuren! Ein normales Mikrofon = eine MONO-Spur. Gesetzt den Fall, Du baust die Anordnung mit einer Acht und einer Kugel (...kann auch eine Acht und eine Niere sein, ist glatt egal, sogar der Sonderfall einer Acht plus einer Acht wäre denkbar, dies nur der Vollständigkeit halber... :evil:).
Dann nimmst Du meinethalben die erste Spur in mono für die Kugel. Die zweite in mono ist für die Acht, und zwar das "linke" Signal, das nicht invertiert ist. Auf die dritte Spur, die auch mono ist, kopierst Du die vorhandene Achter-Spur und invertierst diese.
Jetzt läßt Du auf Spur 1 das Panorama schön in der Mitte, auf Spur 2 kommt das nach links und auf Spur 3 nach rechts. Fertig.

Je nachdem - am besten "verbindest" Du die Fader der beiden Kanäle des Achter-Mikrofons - wie weit die "Achter"-Kanäle gegenüber dem Nierenmic hochgezogen werden, hast Du so eine einstellbare Stereobreite. Et voilà :D

Frage 3: Route dafür die Achter-Spuren mit dem voreingestellten Panorama (das bleibt!) auf eine Stereo-Subgruppe, die Du Dir dafür einrichten kannst. Fertig. Brauchst Du aber nicht notwendigerweise, das kannst Du halten, wie es Deinem Arbeitsfluß am besten entspricht.

Laß Dich von dem Video nicht verwirren - da wird erstmal ein Stereokanal in Mitte-Seite aufgetrennt, um Mitten- und Seitensignal getrennt bearbeiten zu können. Er spricht ja auch davon, sie nachher wieder "dekodieren" zu müssen. Deshalb kommt bei Dir vermutlich die Verwirrung mit den "Stereo-Spuren, die doch eigentlich mono sind..." zustande.

Viele Grüße
Klaus
 
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Hallo Klaus, vielen Dank für deine schnelle Rückmeldung zu meiner Anfrage.

Dein Exkurs mit den unterschiedlichen Microfon-Varianten leuchtet spontan ein, danke dafür!
Ich habe eine Niere und ein um 90 Grad gedrehtes Achter am Start.


(Zu Frage 2) genau, das mit den Stereo-Spuren habe ich aus dem Video übernommen. So dargestellt, habe ich es auch jetzt noch nicht verstanden - ich konnte leider auch deinem Beitrag dazu, nicht 100% folgen.

Ich versuche es jetzt einmal gefühlt (nach meiner eigenen Logik, ohne Video-Bezug) zu beschreiben, was ich an Spuren dafür benötige bzw. in Cubase anlegen muss (zwei Mono-Aufnahme-Spuren, ohne Gruppe):

- eine Mono-Spur für das Nieren-Mitten-Signal mit Signalausgabe auf links und rechts.
- eine weitere solche Spur für das Achter-Seiten-Signal, auch mit Signalausgabe auf links und rechts.
- die Seiten-Spur kopiere ich.
- dann bestimme ich welche von den beiden (noch identischen) Seiten-Spuren die Rechte werden soll.
- die auserwählte Seiten-Spur drehe ich dann in der Phase.
- danach penne die nicht gedrehte Seiten-Spur hart nach links und die phasengedrehte Seiten-Spur hart nach rechts.
- dann penne ich noch die linke und die rechte Signalausgabe der Nieren-Mitten-Spur in die Mitte.

Ist das so jetzt richtig?


Danke auch für deine Antwort zu Frage 3, (richtig ich benötige es nicht wirklich - es wird nur dann zu einem Bearbeitungs-Vorteil, wenn ich die Links- /Rechts-Verhältnisse der Seiten-Spuren selten ändern würde)

Noch bei Frage 3 - habe es schon fast verstanden.
Richte ich die Seiten-Spur-Stereo-Sub-Gruppe auch dort ein, wo ich zuvor die M /S-Spuren eingerichtet, angelegt habe?
Wie /wo lege ich fest, welche Spuren am Ende, als Fader im Cubase-Mixer angezeigt werden?

Mir ist auch noch nicht ganz klar, ob es wirklich einen entscheidenden Unterschied zwischen Spuren-Invertieren und Spuren in der Phase-Drehen gibt, in anderen Beiträgen gehen Sie deswegen sogar aufeinander los.

Nette Grüße und vielen Dank, Jan
 
Nachtrag:
ich habe bei meiner theoretischen Abfolge, das eigentliche Recording der beiden Spuren (welches ja direkt nach dem Anlegen der noch unbearbeiteten Nieren- sowie der Achter-Spur, erfolgen muss), völlig vergessen mit aufzuführen!
 
Hallo, Jan,

...im Prinzip bist Du jetzt richtig. Nochmal in Kürze und auch eine Ergänzung, da ich mich nicht ganz präzise ausgedrückt habe: Eine Spur für das Mittensignal, sei es Kugel oder Niere, Panorama = mittig (ist ja das MITTEN-Signal). Zweite Spur für die Acht (in Phase). ACHTUNG: Beim Aufbau der Anordnung zeigt die Vorderseite (wo üblicherweise das Fimrenlogo ist) des Achtermikrofons nach links! Diese Spur ist Dein "links"-Signal und wird nach links gepannt. Diese Spur kopierst Du auf die dritte Spur, das wird dann in der Phase gedreht und nach rechts gepannt. Alles weitere wie beschrieben, dann brauchst Du Dir auch nie Gedanken machen, was jetzt eigentlich von der Acht Deine rechte und linke Seite ist.

Noch mal zu der Sache mit den Stereospuren, bei der Du Verständnisprobleme hattest. Was ich bisher geschrieben habe, gilt NUR für die Aufnahme in M/S-Technik!

Es gibt aber noch eine zweite Möglichkeit, die M/S-Technik einzusetzen, das wäre die Nachbearbeitung eines bereits vorliegenden Stereo-Signals. Das ist der Unterschied: Im oben noch mal dargestellten Fall willst Du aufnehmen und dabei Mitten- und Seitensignal so zur Verfügung haben, daß Du die Stereobasis verändern kannst.
Der andere Fall, das ist allerdings schon ein wenig speziell, liegt vor, wenn Du ein bereits fertiges Stereosignal hast und davon das Mitten- oder Seitensignal SEPARAT bearbeiten möchtest. Dann ist erstmal das Problem, wie bekomme ich die Milch aus dem Kaffee heraus, die ich gerade erst hineingeschüttet habe :D In dem Video wird genau das beschrieben, nämlich das Separieren eines Mitten- und Seitensignals aus einer vorliegenden Stereosumme. Die beiden "Teile" kannst Du dann unterschiedlich bearbeiten - nur mußt Du sie nachher wieder zusammenfügen, damit Du wieder ein normales Stereosignal bekommst. Und das hat erstmal nichts mit der reinen Aufnahme zu tun, sondern ist eine andere Anwendung. So könntest Du z. B. auf dem Mittensignal einen EQ einsetzen, ohne damit das Seitensignal zu verändern, oder Du verhallst die Seiten unabhängig von der Mitte. Ist aber schon recht speziell...

Viele Grüße
Klaus
 
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- eine Mono-Spur für das Nieren-Mitten-Signal mit Signalausgabe auf links und rechts.
- dann penne ich noch die linke und die rechte Signalausgabe der Nieren-Mitten-Spur in die Mitte.
Dann hast du einmal Monomitte zu viel.

Du brauchst nur 1 x Mono Mittensignal (Niere) + 1 mal Mono Seitensignal (Achter).

Nur das Seitensignal wird kopiert und einseitig Phase invertiert.

Monomitte wird nicht kopiert, und nicht gepannt.

Für den linken Stereokanal ergibt sich dann rechnerisch:
L = M + S
und für rechts:
R = M - S
(Das Minus steht für Phase invertieren. M kommt hier zwar zwei mal vor, aber das täuscht. Denn wenn ich das Signal in die Mitte des Panoramas lege, bekommt sowohl links als auch rechts was davon ab.


Ein kleiner Vergleich zu Fahrzeugen. (So konnte ich mir das M/S Prinzip merken, auch wenn das Beispiel etwas weit hergeholt ist:D)

-Ein Stereosignal vergleiche ich mit dem Antrieb und Steuerung eines Raupen-Panzers. Der Panzer lenkt nur, indem er Rechts mehr Gas als links gibt, daraus resultiert eine Linkskurve, ohne dass der Panzer einlenken muss.
-Ein Auto hingegen, kann das Gas nicht auf rechts/links aufteilen. Der Antrieb schau ich hier wie das Mittensignal einer M/S Matrix an. Der Antrieb ist Mono, immer zentral in der Mitte, das Auto fährt allein mit Antrieb immer nur gerade aus. Das Auto verfügt jedoch über zwei gelenkte Räder (Seitensignal), welche die Richtung vorgeben. Von der Lenkung selbst, kommt aber keine Energie, sie lenkt nur die Energie des Antriebs nach links oder rechts.

So ist es auch bei der MS-Matrix. Wenn man sich das Seitensignal in Stereo anhört, also links und rechts phaseninvertiert, ist die Summe davon Null. Was Rechts hinzu kommt, wird links weg genommen. Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs, bzw der Pegel des Signals in Summe, wird sich durch das Seitensignal nicht verändern, nur die Richtung.
 
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Hallo Klaus,
ups, soviel Neues nach einmal kurz Schlafen (bin auch noch dabei mich hier im Forum zurecht zu finden).

Der Input von dir bringt mich gerade ein richtiges Stück weiter - Danke für das Bisherige und die Zugaben - superklasse! Vielen Dank für den Tipp mit der korrekten Drehung des Achter-Mics im Zusammenhang mit der zu pannenden und drehenden Spur (das hätte ich sonst nicht beachtet und einbezogen)!
Und nun baut sich auch langsam ein nachvollziehbarer Bezug zum Video auf.


Mein Resüme-Nachtrag 2:
bin an dem Punkt angekommen, wo ich von selbst bemerke, das man den “Spuren-Legen-Kopieren-Drehen-Pannen-Kult“ ja nach jeder Aufnahme-Beendung neu anlegen muss, bevor man eine weitere, neue Aufnahme erstellen kann?!
Aus diesem Grund ist meine Ursprungs-Frage 1, logischerweise auch nicht anbietbar. Also besser gleich immer lange Aufnahmen mit vielen Variationen durchführen und dann die nicht gelungen Einspielungen aus dem fertigen Track rauslöschen.
Oder gibt es vielleicht die Möglichkeit selbst eine Rutine in Cubase anzulegen? Also z.B. soetwas wie:
1x Tasten-Kombination xyz und auf Aufnahme zu drücken
= dann werden zwei vordefinierte Wunsch-Spuren angelegt und die Aufnahme startet in 15 s, mit Zählton.
= bei drücken auf Aufnahme-Stopp, wird dann der benötigte Rest aus den Aufnahme-Spuren dazu generiert und fertig??


Das es weitere M /S-Anwendungsfelder gibt, hatte ich vorher schon am Rande mitbekommen (das Video hatte Verwirrung erzeugt). Und weil ich noch wenig Ahnung habe, möchte ich den anderen Anwendungsgebieten ersteinmal ausweichen. Ich würde dann wohl auch mehr mit Phasenverschiebungen, Kammfiltereffekte sowie Auslöschungen zu tun haben? Dem möchte ich erstmal wehement, aus dem Weg gehen (sorry und Danke für die Möglichkeitenvielfalt-Rückmeldung).
Vorzugsweise möchte ich den Spuren-Part der M /S-Microfonie in Cubase, für mich fehlerfrei (theoretisch und praktisch) verstehen lernen.

Ich bin ein purer Anfänger, der sich bisher nur Dinge aus dem Musikproduktionsbereich angelesen hat. Habe mir nebenbei Hard- und Software angeschaft (mit dieser ich bisher nur wenig umgesetzt habe - bin jetzt aber auf dem direkten Weg dahin). Neben meiner normalen Arbeit schreibe erste Musiktexte, befinde mich zusätzlich aber noch im “Bastel-Stadion“, um erstmal ein für mich passendes Produktionsumfeld zu schaffen.

So, meine Maus ist jetzt gleich leer und ich möchte das billige Test-Microfon “t.bone RB 500“ verlöten, in welches ich gerade eine XLR-Stecker-Buchse einbaue.

Danke, bis denne, viele Grüße, Jan


PS
Ein Spartipp (anstatt 1.659 nur 49 € (bis 30.06?)):
Thomann-Artikel-Nummer: 519944
https://www.thomann.de/de/izotope_community_appreciation_bundle.htm


Rückmeldung zu Zelo01, ich kann in meiner Abfolge nicht erkennen, das ich das Mitten-Signal kopiere. Das mit der Eselsbrücke Panzer /Auto finde ich interessant, ich werde da mal drüber nachdenken, ob das was für mich ist!
 
Jou, und für nochmal 49 'nen iLok....:whistle:
Da sag mal einer der Steinberg-dongle wäre ein zu teurer USB-stick!
 
Hallo, Jan,
Oder gibt es vielleicht die Möglichkeit selbst eine Rutine in Cubase anzulegen? Also z.B. soetwas wie:
1x Tasten-Kombination xyz und auf Aufnahme zu drücken
...nein, nicht ganz... aber fast. Ich bin kein Cubase-Experte (ich benutze Nuendo 4.3, aber die haben sich damals noch ziemlich geähnelt...), aber der Weg müßte bei Dir derselbe sein. Wenn ich sowas machen will - gerade nochmal ausprobiert - erstelle ich ein neues Projekt mit allen Spureinstellungen, die ich gerne haben möchte und die, wie bei Dir in Gestalt der M/S-Kanalbelegung, ständig wiederkehren. Dann benutze ich die Funktion "als Vorlage speichern", gebe dem Ganzen einen Namen, und wenn ich es wieder brauche, kommt bei "neues Projekt erstellen" im Auswahlfenster nicht nur "leer" und "default", sondern auch meine frisch gespeicherte Vorlage. Und off it goes... ;)

Und weil ich noch wenig Ahnung habe, möchte ich den anderen Anwendungsgebieten ersteinmal ausweichen. Ich würde dann wohl auch mehr mit Phasenverschiebungen, Kammfiltereffekte sowie Auslöschungen zu tun haben?
...ä-hemm, da kann ich Dir nicht folgen. Kammfiltereffekte, Phasenverschiebungen, Auslöschungen... das kannst Du Dir auch woanders einfangen, nämlich immer, wenn die Mikrofonaufstellung (vorzugsweise bei Einzelabnahme von Instrumenten...) "unklar" ist. Sowas kriegst Du also nicht erst dadurch, daß Du ein Stereosignal in Mitte/Seite zerlegst, bearbeitest und wieder zusammensetzt...
Aber laß mal, Dein Ansatz ist schon richtig, erstmal das eine verstehen und lernen, was dahintersteckt, und dann weitermachen.

Mit Deinem...
Mein Resüme-Nachtrag 2:
bin an dem Punkt angekommen, wo ich von selbst bemerke, das man den “Spuren-Legen-Kopieren-Drehen-Pannen-Kult“ ja nach jeder Aufnahme-Beendung neu anlegen muss, bevor man eine weitere, neue Aufnahme erstellen kann?!
...komme ich an dieser Stelle nicht ganz klar, da habe ICH ein Verständnisproblem. Du kannst doch soviele Spuren anlegen, wie Du magst, und damit sollte doch auch das Problem "neuer" Aufnahmen erledgt sein? Vielleicht denken wir zwei ja auch nur aneinander vorbei...
Ich hänge Dir mal einen screenshot einer teilweisen Mixeransicht von einem Projekt an, bei dem ich AB und M/S sowie Stützmikrofone verwandt habe.

Mixeransicht 1.jpg

Das war ein live-Mitschnitt des Mozart-Requiems. Für Dich interessant die Kanäle 1 und 2, das ist meine AB-Mikrofonierung, sowie die Kanäle 5, 6 und 7, da liegt die M/S-Anordnung drauf. Bitte mal vernachlässigen, daß das dämlich angeordnet ist und auf 3 und 4 zwei Stützmikrofone dazwischenliegen.... war damals mein Fehler. Du siehst aber, beide wurden gleichzeitg benutzt. Ich habe später dann entschieden, welche ich als Hauptmikrofonierung nehmen wollte. Anmerkung: Oben über den Kanälen 5 - 7 siehst Du auch, daß ich mir die drei M/S-Spuren auf eine Subgruppe (MS Mater) geroutet habe, um, Du errätst es sicherlich ;) statt drei Fadern nur einen zu haben.
Nun ist das allerdings eine live-Situation gewesen, also nichts mit noch mal ausbessern und so, wie man es im Studio machen könnte... ;) - da würdest Du je nach Deinem persönlichen Workflow noch einen zweiten oder dritten Satz M/S-Spuren brauchen, wenn Du die alternativen Takes untereinander dargestellt haben möchtest (obwohl, halt, die aktuellen Cubase-Versionen bieten da eine bessere Möglichkeit - wozu ich aber als Nuendo-Nutzer leider nicht genaue Auskunft geben kann...).

Und nun noch auf die Schnelle ein Tip, um Grundlagen zu bekommen: Für Mikrofon- und Mikrofonierungstechniken ist dieses Buch hier gar nicht schlecht:


Ich habe noch die alte Auflage mit der beigepackten CD mit den Audiobeispielen, die aktuelle Auflage ist mal wieder überarbeitet und die Audiobeispiele kann man jetzt beim Verlag runterladen. Die Erklärungen sind m. E. sehr gut verständlich und geben eine solide Grundlage in diesem Bereich. Auch die direkte Praxis kommt nicht zu kurz, es sind viele konkrete Beispiele zur Mikrofonierung drin.

Viele Grüße
Klaus
 
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Hallo Klaus,

danke für den Buch-Tipp (soeben bestellt).

Nachstehend habe ich nochmal versucht, alle meine gesammelten M /S -Kenntnisse, fehlerfrei zu listen - magst Du da (bei Zeiten) nochmal rüberschauen, bevor ich es vielleicht noch falsch in meinen Schädel einbrenne?

Viele Grüße, Jan


M /S -Mikrofonie (aufbereitete Zusammenfassung)
Aufbau- und Ablaufbeschreibung einer M /S-Aufnahme

- der Mikrofonierungs-Aufbau erfolgt (in der Regel) mit zwei separaten Mikrofonen sowie zwei Stativen.
- die Mikrofone stehen senkrecht übereinander, Kabel-Anschluss bei der Acht von oben, bei der Niere von unten.
- das Nieren-Mic wird somit unten platziert (es können auch andere Charakteristikarten eingesetzt werden)
- die Mikrofone sollen sich dabei aber nicht berühren, je dichter zusammen, desto besser.
- das Achter-Mic oben, wird zusätzlich um 90 Grad zur Seite gedreht (Logo /Vorderseite zeigt nach links)
- (Bändchen-Mikrofone haben immer eine Achter-Charakteristik, Kondensator teilweise (dann aber nur umschaltbar), es gibt auch kombinierte M /S-MiKrofone, z.B. Shure VP 88 od. Sennheiser MKH 418-s)


Umsetzung in der DAW:
- zwei identische Mono-Aufnahme-Spuren, mit Signalausgabe auf links /rechts anlegen (keine Gruppe).
- die erste Mono-Spur für das Nieren-Mitten-Signal.
- die zweite Mono-Spur für das Achter-Seiten-Signal.

Nun wird die Aufnahme (zeitgleich beide Spuren) über die DAW gestartet.

Spur-Kopie und Phaseneinstellung:

- jetzt wird die Aufgenommene Seiten-Spur (sie wird das linke Seiten-Signal erzeugen und verbleibt in Phase), kopiert.
- die Kopie der Seiten-Spur wird zur dritten Spur (sie wird das rechte Seiten-Signal erzeugen und wird in der Phase gedreht).

Signal-Platzierung /Ausrichtung:
- die Mitten-Spur wird zentral in die Mitte gepannt.
- die linke Seiten-Spur wird hart nach links gepannt.
- die rechte Seiten-Spur wird hart nach rechts gepannt.
- FERTIG (die drei Spuren nun noch entsprechend benennen)

Eigenschaften /Möglichkeiten:
- der vorstehende Vorgang muss für jede weitere Aufnahme wiederholt werden (ggf. als Vorlage(n) abspeichern!).
- möglichst lange Aufnahmen mit unterschiedlichen Variationsversuchen erstellen (mißlungenes ausschneiden).
- alles ist aber mono- und stereo-kompartibel.
- die einzelne Mitten-Spur erzeugt ein eigenständiges, mittiges Mono-Signal.
- die beiden Seiten-Spuren erzeugen ein gemeinsames, seitliches Stereo-Signal.
- durch nachträgliche Fader- und oder Panning-Änderungen, kann das ausgegebene Signal räumlich verschoben werden.
- im Gegensatz zu einigen anderen Aufnahme-Verfahren, entstehen dabei keine /nur geringe Nachbearbeitungsprobleme.
- mögl. Probleme: Kammfiltereffkte, Phasenverschiebungen od. Auslöschungen, entstehen auch bei falscher Mikrofonierung.
- die Seiten-Spuren können nachträglich ggf. auf eine separate Stereo-Sub-Gruppe (geroutet) zusammengefast werden.
- es gibt dann nur noch einen Mitten- und einen Seiten-Fader (das voreingestellte Panorama ist dann nicht mehr variabel).
 
(y)
- die Seiten-Spuren können nachträglich ggf. auf eine separate Stereo-Sub-Gruppe (geroutet) zusammengefast werden.
das, oder du machst es dir noch einfacher und verknüpfst bei beiden Seitenspuren den Laustärkenfader, dann kannst du das auch sehr komfortabel regeln ohne das du eine Extra Gruppenspur brauchst.
 
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Danke exoslime, habe ich sofort in meine To-do-Liste mit aufgenommen!
 
Richtig Siglalschwarz, dann brauche ich nach der Aufnahme nur noch die rechte Seiten-Spur entsprechend benennen (und vertausche ggf. nichts), Danke!
 
Ich wollte es vorhin nicht komplizierter machen, da Du arg am Straucheln warst, ABER:

Man kann natürlich auch beide Seitenspuren direkt bei der Aufnahme erstellen, dazu weist man der zweiten Spur einfach den gleichen physikalischen Eingang zu und kehrt die Polarität über den entsprechenden Schalter im Kanal um.

Um die gleiche Stelle im Verlauf eines Songs wiederholt aufzunehmen, solltest Du Dir auch mehrere solcher Sets an Spuren erstellen. Diese wiederum könnte man in Ordner packen, zwecks Übersichtlichkeit.
 
Hallo, Jan,
- der Mikrofonierungs-Aufbau erfolgt (in der Regel) mit... ...zwei Stativen.
...das kannst Du auch einfacher haben - mit nur einem Stativ. Je nachdem, welche Mics Du verwendest, sind solche kleinen Helferlein Gold wert:


Wenn ich zu meinem "normalen" AB-Setup noch ein M/S setzen möchte, dann bekomme ich mit zwei von diesen Schienen mein Audio Technica AT4081 zusammen mit einem Line Audio CM3 oder OM1 wunderbar noch zusätzlich an ein Stativrohr des Hauptstatives geschraubt und perfekt übereinander ausgerichtet. Welches Mic oben oder unten ist, ist auch eigentlich schnurzpiepegal ;) - ich habe das AT4081 immer unten, da dann auch das Kabel direkt nach unten weggeht, und das Mittenmikrofon, welches auch immer es sei, oben. ABer das kannst Du alles so einrichten, wie es Dir am meisten behagt. Wichtig nur: Die Acht nach links und die Mics so dicht wie möglich übereinander, das hast Du ja schon festgehalten.

Ach, zu den Mics noch was, leicht off-topic, aber ich erwähne es mal: Der gesamten Stativ- und Halterbastelei geht man prima aus dem Weg, wenn man sowas in der Art hier im Mikrofonpark hat: Vanguard V44s. Meines konnte ich leider mangels geeigneter live-Konzerte bislang noch nicht dafür ausprobieren, ich bin aber sehr gespannt darauf...

Und noch ein Lesetip, wenn Du mal tiefer eintauchen willst: Schau mal bei Schoeps: KLICK. Das ist zwar vorwiegend auf Basis von Schoeps-Mikrofonen, aber die genannten Grundlagen bleiben ja für alle gleich. Vor allem die Mikrofonaufsätze von Jörg Wuttke (mal ein bißchen nach unten scrollen) sind auch heute noch aktuell.

Viele Grüße
Klaus
 
Du gehst das sehr akademisch an - das mag zum Verständnis gut sein, aber wirkt auf mich ein bisschen umständlich. Du schreibst dass Du grade erst anfängst. Mach doch erstmal was einfaches, um ein Gefühl für das Verhalten von Mikrofonen in Deiner Umgebung zu bekommen. M/S ist super, theoretisch, aber damit es einen Vorteil bringt, muss das Seitensignal eben auch nützlich sein. Also: mindestens ein anständig klingender Raum. Sonst sammelst du mit deinem side-Mikro nur ‘Müll’ ein, und verkomplizierst alles ohne Mehrwert.

Die 2 Stativ-Lösung finde ich sehr nervig. Ich mache das mit Stereo-Schiene und Schwanenhals, siehe Foto.

Viel Spaß und Erfolg beim Probieren!


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Hallo Signalschwarz (der Reihe nach, dann Klaus und danach Michi HH (dauert aber noch etwas, sorry Ihr seit zu dritt (komme gerade erst von der Arbeit))),
es würde supercool sein, wenn es wie nachfolgend funktioniert (DANKE für die Anregung) !

Ich verstehe es so, das ich gleich zu Anfang, drei identische Mono-Aufnahme-Spuren,
mit Signalausgabe auf links /rechts, anlege (keine Gruppe):

- die erste Mono-Spur für das Nieren-Mitten-Signal (geroutet auf Audiointerface-Eingangs-Kanal A).
- die zweite Mono-Spur für das Achter-Seiten-Signal, links (geroutet auf Audiointerface-Eingangs-Kanal B).
- die dritte Mono-Spur für das Achter-Seiten-Signal, rechts (geroutet auf Audiointerface-Eingangs-Kanal B).

In diesem Schritt vergebe ich auch die Spuren-Bezeichnungen (z.B.):
- 1MS für die Mitten-Spur.
- 2SL für die Seiten-Spur links.
- 3SR für die Seiten-Spur rechts.

Dann panne ich die Spuren:
- 1MS in die die Mitte.
- 2SL hart nach links.
- 3SR hart nach rechts.

Nun drehe ich noch die Phase bei der rechten Seiten-Spur:
- 3SR

Und dann speichere ich die drei angelegten Spur-Vorgaben, z.B. unter dem Namen “MS-Pre-Rec-Set“ ab
(für zukünftige M /S-Aufnahmen).

Danach füge ich den drei (vorhandenen) Spur-Bezeichnungen noch eine einheitliche Zusatz-Bezeichnung hinzu - und beginne (im letzten Schritt) die eigentliche Aufname?
 
Hier stand Quatsch. Sorry. Verlesen.


Aber: Du routest vom Interface in die DAW, nicht zum Interface. Vielleicht kleinkariert, führt aber zu Verwirrung :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Klaus,

vielen Dank für das weitere Update.

Habe die K&M 238 Mikrofon-Halteschiene, in meine Wunschliste bei T, mit aufgenommen.
Auch für die nun bald bevorstehenden ersten Test-Aufnamen, habe ich u.a. einen zusätzlichen: K&M 24010 Mikrofonarm erworben, und vorher auch sehr lange an eigenen Lösungen rum konstruiert (siehe weiteres auch zu Michi_HH).

Zum Thema “die Mics so dicht wie möglich übereinander“, bin ich bisher eigentlich nie recht zufrieden gewesen.
Die jeweiligen Draht-Gitter-Abdeckungen, geben einen zu erreichenden Minimalabstand vor. Vielleicht werde ich mir irgendwann, selber etwas mit zwei Mics, in einem gemeinsamen Drahtgitterkorb bauen (ich war schon immer ein “Bastler“) oder bei Zeiten zu einer anderen Lösung wie z.B ein Shure VP 88, oder so greifen.

Das hat zur Zeit alles keine Priorität, zuvor würde ich zum Einen, erst den ersten Mic-Buchtipp durchschmökern. Aber auch das hat keinen echten Vorrang, von daher ist der zweite Lesetipp (vielen Dank dafür) auch noch in weiter Ferne (habe mir die Seite von Shoeps aber als Lesezeichen gesichert).
Ich muss überall Prioritäten setzen, der Tag hat leider keine 60 Std., meine Lebensgefährtin möchte auch etwas von mir haben, Auto defekt usw. aber solche Sachen kennt Ihr ja alle sicher auch selber. Aus diesem Anlass möchte ich mich bei Euch allen recht herzlich bedanken, für Euren Einsatz, so freizügig und schnell zu Helfen und Eure Geduld mit mir. Es hört sich vielleicht gerade so an als ob ich hier nun schnell wieder die Biege machen würde - dem ist aber nicht so - Danke einfach noch mal für ALLES! Jan

-------------------------------------------------

Hallo Michi_HH,

vielen Dank für deine Rückmeldungen und Anregungen! Deine Aufhängung sieht simpel, professionell und smart aus, und ein nettes Lewitt ist auch mit dran (habe selbst nur ein 440 Pure, von denen).
Eine “Isovox Mobile“ so eine Art mobile Einsing-Haube (hat mich mal inspiriert, damit nicht alles von den Seiten her mit aufgenommen wird). Diese Ausführung ist aber viel zu klein und ist nicht für “Home“- M /S geeignet. Da habe ich aus dieser Idee heraus, selber eine Lösung “gebastelt“.

Das heist ich habe bisher nur “rumgebastelt“ und nebenbei nach und nach angefangen, Liedtexte zu schreiben (der Erste ist nun aber fertig, neun angefangene habe ich noch vor mir). Ich habe vor ca. fünf Jahren mit 0,0 Vorwissen, autodidaktisch angefangen MusoTalk TV zu verfolgen (mir war damals nicht einmal mal klar, was ein Audiointerface ist). Und ja, ich beginne sicher ganz anders, als viele Andere die sich fürs Musikmachen interessieren. Stattdessen habe ich viel darüber gelesen.
Und bisher nur gekauft und sehr vieles wieder zurückgeschickt. Ich habe nun aber einen merkbaren Wendepunkt erreicht, wo ich das Thema nun vorwiegend praktisch bearbeiten werde. Es fehlen im Gegensatz zu früher, nur noch Bruchteile zum Beginnen.
Bis zu meiner Anmeldung hier im musiker-board, habe ich so zu sagen alles ohne Fremdinput erarbeitet. Von daher werde ich mich noch eine ganze Weile, mit zu den “Anfängern“ zählen. Eigene Musik zu produzieren ist etwas, welches ich mir auch noch als Rentner gut vorstellen kann.

Viele Grüße, Jan
 

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