ESC 2021 – Eurovision Song Contest 2021

Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, wie man das ändern könnte.
Ist sicher nicht einfach, wenn keine entsprechenden Beiträge zur Auswahl stehen. Wer immer auch die Entscheidung zu treffen hat, welcher Song zum ESC geschickt wird, kann eben nur aus dem auswählen, was sich zur Wahl stellt. Solange hier nicht wieder mal was peppiges, eingängige, bemerkenswertes auftaucht, wird es mehr oder weniger desaströs bleiben.

Einen Erfolg haben wir dennoch (allerdings mit allen anderen 24 Ländern: Wir haben DIE Pop-Nation geschlagen :rofl:

Aber mal ehrlich: Diesmal das deutsche "Kinderlied" mit dem tanzenden ausgestreckten Mittelfinger
(hat das wirklich keiner von Euch und den Verantwortlichen für die Kostüme gesehen: Wenn die tanzende Hand mit "normalerweise dem "V" aus Mittelfinger und Zeigefinger tanzte und der Zeigefinger sonstwo nur nicht ausgestreckt nach oben war, blieb immer der "Stinkefinger" übrig - ich fand's peinlich)
war doch mit den drei Punkten (und damit unendlich viel mehr als England) super gut bedient.

Wie in allen Jahren, möchte ich sagen, dass grundsätzlich (inklusive den beim Halbfinale ausgeschiedenen Teilnehmern) wirklich große Songs und Darbietungen total fehlten. Nach meinem Geschmack waren noch Finnland (fresh mit etwas Rap) und Schweden (hatte durchaus eingängige Melodieteile. Italien wäre bei mir dahinter gewesen. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass alle anderen Beiträge bei mir im Nebel des "schon vergessen" verschwunden sind.
 
''Aber eine gute Position zu erreichen war nie der Grund, weshalb ich beim ESC mitmachen wollte. Ich wollte teilnehmen, um dieses Event als Person zu erleben...!''
(Jendrik)

Was soll man davon denn halten?
Vielleicht sollte man zum ESC auch mal gestandene Künstler schicken und keine Kunstprodukte die ebenso schnell erschaffen wie verbrannt sind.
Der letzte der mich beeindruckt hat war Max Mutzke beim ESC 2004. Allerdings auch nur Platz 8, aber ein echt guter Song.
 
Ich finde die Einstellung von Jendrik voll okay. Der ESC ist ja numnal kein Gesangs- oder Liedermacher-Wettbewer, bei dem man mit einem besonders guten Song, Gesang oder Auftrifft wirklich punkten könnte. Wäre doch fatal, wenn man wegen der Punkte hinterher geknickt aus der Sache rausgehen würde. Da geht es ums Ambiedern, Politik, Nachbarschaftsdükelei und mehr. Dafür war das Feld dieses Jahr überraschen gut und abwechslungsreich...

Jerndrik hat gut gesungen und eine tolle Show abgeliefert. Der Song war halt nicht überzeugt, hatte aber immerhin eine Message. Der Stinkefinger ist mir allerdings auch negativ aufgefallen, aber ob das wirklich Kalkül war?

Am kreativsten fand ich tatsächlich Island, die es ja immerhin (oder leider nur) auf Platz 4 geschafft haben. Italien war eine solide Nummer, aber kein Platz 1. Russland war extrem gut, kreativ und mutig. Auch der Schweizer konnte was...

Es gab aber objetiv noch einige schlechtere Auftritte und Songs, als unseren. So what...

Hab diese Jahr immerhin bis #17 oder so durchgehalten... :cool:.

Gruß,
glombi
 
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Vielleicht sollte man zum ESC auch mal gestandene Künstler schicken
Tja, dann müssen wir sozusagen die "Dienstverpflichtung" einführen (bislang kann man nur schicken, wer sich zur Wahl stellt ;) ). Letztlich braucht aber auch der gestandenste Künstler einen guten oder besser noch herausragend guten Song.
 
Es gab aber objetiv noch einige schlechtere Auftritte und Songs, als unseren. So what...
Hab mir grade den Schnelldurchlauf (konnte die Show gestern nicht sehen) angeschaut.
Ja, es gibt Sachen die genauso "schlecht/öde" waren wie D und UK.
Für mich war die Nummer von Litauen mit den gelben Gestalten letzte Platz. Aber die bekommen entweder viele Leihstimmen von ihren Nachbarländern oder das Genre hat mehr Fans als ich es nachvollziehen kann.

Barbara Pravi mit "Voilà" hat mir gut gefallen, allerdings auch etwas an Jacques Brel mit "Amsterdam" erinnert. :)
 
@elmwood_3100 :Naja, nächstes Jahr wird es sicher viele Rockbands im Wettbewerb geben. Und wieder werden die nicht gewinnen, weil es dann nicht mehr ungewöhnlich und auffallend ist. Dieses Anbiedern an den Vorjahreserfolg hat mich schon immer gestört.
 
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Wenn er auch von sonst nix 'ne Ahnung hat, ESC kann er ;)

Hä? Wie komme ich denn zu der Ehre der ersten Hälfte dieses Satzes? :D

Dass auch "gestandene Künstler" keine Garantie für eine gute Platzierung haben, hat dieses Jahr wieder einmal Flo Rida bewiesen. Insbesondere dann, wenn diese gestandenen Künstler erst einige Jahre nach dem Höhepunkt ihrer Popularität antreten. Wie von mir zuvor beschrieben: No Angels, Cascada, Bonnie Tyler... es gab schon einige Leute, die früher mal ESC-unabhängig Erfolg hatten, aber sich erst dann zum Wettbewerb getraut haben, als sie ihren Zenit schon überschritten hatten. Manche osteuropäischen Künstler wie Ani Lorak oder Sergey Lazarev sind dagegen auf dem Höhepunkt ihrer Popularität angetreten.

Selbst das ist allerdings kein Garant: TIX zum Beispiel ist in Norwegen gerade extrem erfolgreich (btw, er ist einer der Komponisten von Ava Max's "Sweet But Psycho"), aber diese Popularität hat sich nur bedingt auf die internationale Bühne übertragen. Das war ein bisschen wie mit Jamie-Lee in Deutschland oder Bilal Hassani in Frankreich.

Litauen hingegen haben sich durch den abgesagten ESC letztes Jahr eine Fanbase erarbeitet, genau wie Island, die Schweiz und Bulgarien, und diese Fans haben sie alle zumindest teilweise mit ins aktuelle Jahr retten können. Deshalb haben sie ihre Songs bewusst ähnlich zu ihren jeweiligen letztjährigen Beiträgen gehalten. Litauen hatte ja letztes Jahr sogar die innerdeutsche Abstimmung gewonnen.

Und der Mittelfinger bei Deutschland war natürlich geplant, genau wie bei den Finnen auch - da muss man nur mal auf den Text achten :D . Deshalb haben die Produzenten ja auch die beiden Mittelfinger-Songs direkt hintereinander antreten lassen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde, Italien hat mit Suzi Quatros Enkelin zu Recht gewonnen.
 
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Ich hab nicht wirklich ein gebrochenes Herz weil Deutschland immer hinten liegt,
dazu bedeutet mir der Contest zu wenig.


Hätten wir vor 15 Jahren Tokio Hotel zum ESC geschickt, dann hätten
wir haushoch gewonnen weil wir die Höchstpunktzahl aus Frankreich,
Israel, Rußland und sämtlichen anderen Nationen bekommen hätten.
Die Kaulitze hätten damals aber sicher kein Interesse daran gehabt.


Ich fand den Måns Zelmerlöw übrigens klasse. Das Lied hab ich nie im
Maistreamradio gehört. War aber für mich ein Ohrwurm ... :nix:
Hör ich mir heute noch gerne an.

Hier in der 2016er Akustikfassung

 
Worum gehts bei dem Wettbewerb eigentlich?

Gestern wurde ja immer wieder darauf hingewiesen wie "divers" es diesmal wahr.
Gehts da um die ungewöhnlichsten Kreaturen, Outfits, Tänze?
Gehts um die Musik, den Gesang?

Ich weiß es wirklich nicht. Für mich wäre es mal wieder ne Wohltat nichts Diverses, sondern was ganz normales mit guter Musik und gutem Gesang zu hören.

Ok, bin vielleicht nicht das Zielpublikum in meinem Alter ;-)
 
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Nunja, es ist eigentlich ein Songschreibe-Wettbewerb, der der den tollsten Song
geschrieben hat gewinnt den Preis - zumindest in der Theorie.

So ging die Kristallfigur die Lena 2010 in der Hand hielt später in die Hände
(oder aufs Regal) von Julie Frost die das Lied geschrieben hatte.

Ralph Siegel betonte deshalb auch später gerne das ER den ersten und
bislang einzige Sieg für Deutschland errungen hat.
 
Worum gehts bei dem Wettbewerb eigentlich?

Gestern wurde ja immer wieder darauf hingewiesen wie "divers" es diesmal wahr.
Gehts da um die ungewöhnlichsten Kreaturen, Outfits, Tänze?
Gehts um die Musik, den Gesang?

Ich weiß es wirklich nicht. Für mich wäre es mal wieder ne Wohltat nichts Diverses, sondern was ganz normales mit guter Musik und gutem Gesang zu hören.

Ok, bin vielleicht nicht das Zielpublikum in meinem Alter ;-)

Das englische Wort "diversity" bezieht sich praktisch ausschließlich auf ethnische Herkunft, sexuelle Identität und Orientierung etc. Weil das bei einem Musikwettbewerb ja eindeutig wichtiger zu sein scheint als musikalische Diversität. Die geht nämlich mehr und mehr verloren, je mehr schwedische und internationale Komponisten auch für andere Länder antreten und damit den Kuchen unter sich aufteilen. ;) Dadurch klingt dann gefühlt alles gleich.

Allerdings wurden genau diese beliebigen auf international getrimmten Popsongs (Zypern, Moldawien, San Marino, UK, Schweden etc.) dieses Jahr besonders abgestraft - 4 von 5 Ländern in den Top Five haben in Landessprache gesungen - und auch Songs die besonders über ihre "Diversity"-Punkte hervorstechen wollten (Malta, Russland, Lettland, Niederlande, Schweden, auch Deutschland), es aus musikalischer Sicht aber eher nicht waren.

Somit hoffe ich also, dass nächstes Jahr nicht nur wieder mehr in Landessprache gesungen werden wird, sondern wir auch endlich wieder weniger Songs vom Kaliber "stimm für mich wegen meiner Message, und wenn du meinen Song nicht magst, bist du ein ***-ist" haben werden. :D

Mir ist es schnuppe, woher die Kandidaten kommen und als was sie sich sehen, aber wenn sich die inhaltliche Aussage ihres Beitrags und auch das Marketing darum mehr oder weniger genau auf diese demografischen Marker X und Y beschränkt, dann bleibt es eben bei vielen Songs bei Fließbandprodukten. Demografisch "divers", aber musikalisch "gestreamlined". Am schlimmsten war das mMn im Jahr 2017, was ironischerweise den Slogan "Celebrate Diversity" hatte ^^.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Zeit der Diversität ist beim ESC doch längst überschritten (auch wenn das einige nicht gemerkt haben), seit die Unterwanderung der Queer Bewegung öffentlich vermarktet wurde.

Wenn der/die Cis-Hetreo einmal im Jahr seine Multisexualität entdeckt, ist das für die wahren "Betroffenen" nicht lustig oder gemeinschaftsbildend. Es ist nur peinlich.

Eigentlich muss die Frage doch lauten: "Welcher Song fühlt sich echt an?"....
Und da hat Italien mMn dieses Jahr zu Recht gewonnen. Und der deutsche Deppenbeitrag ist zu Recht Vorletzter geworden....
 
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Somit hoffe ich also, dass nächstes Jahr nicht nur wieder mehr in Landessprache gesungen werden wird, sondern wir auch endlich wieder weniger Songs vom Kaliber "stimm für mich wegen meiner Message, und wenn du meinen Song nicht magst, bist du ein ***-ist" haben werden. :D
Ich hoffe, dass nächstes Jahr nicht alle nur noch Rock mit Gitarren machen, weil man damit leichter gewinnt. Erstens würde es schwieriger werden mit Rock zu gewinnen, wenn die Rock-Votes sich auf ganz viele Rock-Nummern verteilen. Zweitens möchte ich so wenig wie möglich Rock-Nummern hören. Am besten gar keine, aber man kann es halt schlecht verbieten. :evil:
 
@Michael Burman : Diesbezüglich habe ich allerdings Hoffnung, dass viele Länder ihre Lektion von 2007 gelernt haben. Da sind nämlich ein Großteil der Rockbands rausgeflogen. Nicht, weil sie generell Rock waren, sondern einfach, weil es klare Anbiederung an den Vorjahressieger Lordi war, und Vorjahressieger aus Kalkül nachmachen funktioniert fast nie. (2004 / 2005, mit den Siegerinnen "Wild Dances" von Ruslana und Helena Paparizous Tanznummer "My Number One", die wir auch als einen der Interval Acts dieses Jahr im Finale gesehen haben, sind da eine kleine Ausnahme, weil zwei folkloristische Tanznummern hintereinander gewonnen haben.)

Klar, 2007 lag es auch mit daran, dass es das härteste Halbfinale ever war (mehr Teilnehmer im Halbfinale als im Finale, nämlich stolze 28 Länder). Was wiederum darauf zurückging, dass es das letzte Jahr war, in dem es nur ein einziges Semi gab, also nur die Top 10 von 28 weiterkamen, während 10 Nicht-Big-Five-Länder bereits fürs Finale gesetzt waren (unter anderem die Ukraine mit ihrem berühmt-berüchtigten "Dancing lasha tumbai", was dann nachher zweiter wurde), weil sie 2006 (in the year of our Lordi) in die Top Ten gekommen waren. Seit 2008 müssen daher alle Nicht-Big-Five (bzw. damals Big Four, weil Italien noch nicht wieder dabei war) durchs Semi, und es gibt zwei Semis, wie beim Fußball auch, wodurch das Ganze entzerrt wird.

Kurzum: Sollten wir nächstes Jahr noch einmal ähnlich viele Rocksongs haben wie 2007, könnte es sein, dass diesmal mehr weiterkommen, einfach weil die sich bis zum Finale nicht um dieselben Stimmen kloppen. Haben wir bspw. 4 Rocksongs, aber nur 1-2 pro Semi, und ggf. noch weitere von den automatisch Qualifizierten im Finale, dann könnten die es durchaus alle in die Endrunde schaffen. ;)
 
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War doch wie immer ein netter Abend, mit durchaus einigen ansehbaren Songs.

Verwundert hat mich mein Rating dann doch besonders im Vergleich zu den Jurywertungen und meiner Einschätzung wo denn die "popular vote" hingeht. Ich lag total daneben!

Ich finde die aktuelle Punktevergabe-Geschichte recht nett, weil es halt durchaus spannend bleibt und - ausser man rechnet ganz genau mit - erst am Ende entschieden wird. Dass das dann aber wie bei einer schlechten Castingshow eeeeewig in die Länge gezogen werden muss ist halt schon nervig.

Verdienter Sieger, guter Mix in den Top-Plätzen, gut dass mal wieder sowas wie eine Band gewinnt, und dass man Rock und Chanson und Island-Synthpop gemeinsam mag.

Das Ergebnis der beiden letzten Plätze fasst aus meiner Sicht ganz privat die letzten anderthalb Jahre (als Deutscher in UK während der Pandemie und Brexit) ganz gut zusammen. Da war nicht viel Positives... :D
 
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