Generalbass ~God save the Queen~

L
Leonsxlk
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.01.22
Registriert
14.05.21
Beiträge
8
Kekse
0
Guten Abend Musikfreunde,
dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum, sorry falls ich hier in der falschen Unterkategorie bin.
Ich gehe zur Zeit auf ein Gymnasium in die 11. Klasse und bin mit dem Stoff als kompletter Anfänger eigentlich mit viel auswendig lernen, ohne viel eigentliches Verständnis noch gut klargekommen.
Nun haben wir aber von unserem Musiklehrer die Aufgabe bekommen uns selbst das Thema Generalbass beizubringen. Er hat uns paar nette Seiten geschickt, zum Lernen und zum Verständnis.
Hier stoße ich jedoch schon an meine Grenzen. Wir sollen den Generalbass von ,,God save the Queen'' erstellen. Ich habe davon leider absolut keine Ahnung.
Obwohl ich mich sehr dafür interessiere, hab ich kaum theoretisches Wissen, da wir von einer Musiklehrerin die nur getanzt hat, auf einen echten vollmotivierten Musiklehrer gewechselt haben, der knallhart Theorie durchzieht. (Was er ja auch wegen den Abi Schwerpunkten machen muss).
Kennt ihr euch mit dieser Thematik gut aus, bzw. könnt mir bei dieser Aufgabe helfen?
Würde mich tierisch freuen, da in Musik bei mir mit vielen langen Lernnächten bisher alles ohne Probleme lief!

(P.S. falls sich wer von euch mit Digitalpianos auskennt oder einen Rat hat, könnte gerne mal bei einer meiner anderen Fragen nachsehen, ich hatte nämlich vor mir ein Digitalpiano zu holen.)
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • God_save_our_Queen.pdf
    11,4 KB · Aufrufe: 189
Hallo Leonsxlk,

Willkommen im Forum,
das ist doch eine nette kleine Aufgabe. Und da man die Hymne kenn, weiß man auch, was man als Ergebnis zu erwarten hat.

Also fangen wir bei den Grundlegenden Dingen an:
Der Generalbass bezieht sich immer auf die Stufen der aktuellen Tonleiter.

Um welche Tonart handelt es sich?
Wie heißt der Grundton?


Kannst Du diese Fragen beantworten?

Poste hier bitte Deine Antwort und nimm Dir den ersten Takt vor:
Ohne Ziffer bedeutet: der Dreiklang auf dem notierten Basston (mit den jeweiligen Stufentönen).
Die 6 bedeutet: nimm die Sexte!

Wie lauten also die ersten drei Akkorde bzw. Du kannst sie schon aufschreiben, so dass die Melodie oben liegt.

Viele Grüße
Torsten
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
So jetzt gehts schon darum, sich nicht zu blamieren :dizzy:
Wir müssten in B-Dur sein, durch die 2 b's als Vorzeichen, richtig?
Somit wäre der Grundton b.
Wenn ich also einen Dreiklang bilde, wäre es in Takt 1 (b/d/f) Takt 2 genauso. Beim 3 Takt müsste man ja dann nach dem Prinzip (1/3/6) vorgehen, also (c/es/a)?
Ich hoffe dass ich mich nicht wie der letzte Depp dabei anstelle...

Liebe Grüße :)
 
So jetzt gehts schon darum, sich nicht zu blamieren :dizzy:

Nein, es geht nicht ums blamieren oder bloßstellen, es geht ums Lernen!
Und wir stehen alle auf der selben Seite. :)

Wir müssten in B-Dur sein, durch die 2 b's als Vorzeichen, richtig?
Somit wäre der Grundton b.

Wunderbar - stimmt doch alles!
Wir haben es also mit den Tönen der B-Dur-Tonleiter zu tun, richtig.


Wenn ich also einen Dreiklang bilde, wäre es in Takt 1 (b/d/f) Takt 2 genauso. Beim 3 Takt müsste man ja dann nach dem Prinzip (1/3/6) vorgehen, also (c/es/a)?

Beim ersten Akkord ist der Grundton b, stimmt, und deshalb stimmen auch die drei von Dir genannten Töne b, d und f. Weil der Melodieton b ist und oben liegen sollte, müssen wir nur noch darunter f und d ergänzen.

Im zweiten Akkord liegt g im Bass und dann hätten wir als Dreiklang darüber noch b und d.
Falls Dein "genauso" so gemein ist, ist es richtig. Der Akkord orientiert sich immer am Basston.
Da immer noch b in der Melodie oben liegt, ergänzen wir darunger noch g und d.
Aus dem B-Dur-Akkord über dem ersten Basston wird nun ein g-Moll-Akkord mit g im Bass.
Beim dritten Akkord (es im Bass) wird nicht g und b draufgestapelt, sondern statt der Quinte b die Sexte c.
Unter dem c in der Melodie würden wir also noch g und es ergänzen, so dass sich ein c-Moll-Akkord mit es im Bass ergibt.

1621023163730.png


Edit: Wobei ich nicht weiß, wie streng oder genau Ihr Regeln auslegt.
Besser wäre es auf jeden Fall beim 3. Akkord die Terz es nicht zu doppeln, sondern lieber stattdessen den Grundton, also:

1621023424213.png

Dann geht es auch schöner mit in den 2. Takt über.

Jetzt kannst Du Dir überlegen, wie es mit den nächsten beiden Takten weitergeht, dann haben wir schon die erste Zeile fertig.

Viele Grüße
Torsten
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@Leonsxlk,

von mir auch ein Willkommen hier im Forum!

Wenn die Antwortenden hier, bzw. wenn ich hier in meiner Antwort nicht ´mal eben´ auf deine Frage resp. Bitte den fraglichen Satz fertig aussetze und hier einstelle, mag spontan schnell etwas unhöflich daherkommen, und der Verweis auf weitere Quellen im Internet mag vielleicht arrogant und/oder belehrend wirken. Aber wenn du wirklich einen Lerneffekt suchst, machen (jedenfalls zunächst) einige Hilfestellungen als "Hilfe zur Selbsthilfe" mehr Sinn, als fertige Lösungen.
Aber keine Sorge, wenn du partout nicht weiter kommst, wird dir hier gewiss weitere Hilfe zuteil, blamieren oder bloßstellen will dich hier keiner.

Die Eingabe der Wortkombination "Generalbass Grundlagen" brachte (bei mir) als zweiten Treffer diese Seite: http://www.lehrklaenge.de/PHP/Harmonielehre2/Generalbass.php, die ich als sehr hilfreich empfinde. Schau da mal rein, ich finde dort die Grundlagen ganz gut erklärt.
Vielleicht reichen dir diese Infos schon, um bei diesem eher einfachen Satz weiter zu kommen.

P.S.
Ich sehe gerade, dass @Be-3 schon einige vertiefende Details geschrieben hat, die könnten dich eventuell schon zum Ziel bringen (auch im Zusammenhang mit der von mir verlinkten Seite).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Aber natürlich nehme ich es nicht böse auf, wenn erstmal auf die Selbstrecherche verwiesen wird. Ich hatte einfach Probleme mit dem Verständnis, aber jetzt hab ich zumindest auch einen gewissen Anfang verstanden. Ich werde jetzt auch erstmal versuchen, dass was Torsten geschrieben hat zu verstehen, um dann hoffentlich selbst weitermachen zu können. Vielen Dank erstmal für die ausführlichen Antworten und Hinweise, ich werde mich da zeitnah ranmachen und versuchen die Thematik zu verstehen. Vielleicht findet ihr noch einmal später oder an einem anderen Tag Zeit mal über meinen Lösungsvorschlag zu schauen. Bis dahin bedanke ich mich erstmal für die ausführliche Hilfe hier und wünsche noch einen schönen Abend!
Viele Grüße :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Noch ein paar kleine Hinweise:
Wenn ich also einen Dreiklang bilde, wäre es in Takt 1 (b/d/f) Takt 2 genauso. Beim 3 Takt
Ich vermute, Du hast einen falschen Begriff des Wortes "Takt". Ein Takt ist das, was sich zwischen zwei Taktstrichen befindet. Im 3/4-Takt hat jeder Takt 3 Schläge, d..h er beinhaltet Takt 3 Viertelnoten. Diese werden auch mit dem Wort "Zählzeit" beschrieben (abgekürzt: ZZ). Dein Satz wäre also richtig:
Wenn ich also einen Dreiklang bilde, wäre es im ersten Takt auf Zählzeit 1 (b/d/f), ZZ 2 genauso. Bei ZZ 3 [...]
Ordnungsgemäße Verwendung der Fachbegriffe erleichtert die Kommunikation (nicht nur) im Forum außerordentlich.
Bei [ZZ 3] müsste man ja dann nach dem Prinzip (1/3/6) vorgehen, also (c/es/a)?
Hier machst Du wahrscheinlich den Fehler, den viele machen, die nicht geübt sind, den Baßschlüssel zu lesen. Sie sehen eine Note auf der ersten Hilfslinie unter den Notenlinien und assoziieren sofort: c!
Das ist falsch, im Baßschlüssel ist das ein E (bzw. in diesem Fall ein Es)! Nur im Violinschlüssel ist das ein c'. Und dann wird auch klar, warum die Töne hier nicht c, es und a heißen können, sondern es(1), g(3) und c(6) heißen müssen.

Zumindest halte ich es für sehr wahrscheinlich, daß Du auch diese beiden Fehler machst, die ich von vielen anderen kenne.

Viele Grüße,
McCoy
 
LOL, was Corona so alles verändert hat, ist schon bemerkenswert. Bisher wurden Anfragen für eine derartige "Hausarbeitenhilfe" mehrheitlich rundweg abgelehnt mit dem Verweis auf "... musst du schon selber lernen".

Heute haben die Leute offenbar mehr Zeit und Interesse, hier zu helfen. Und, solange ihr dem Anfrager nur "auf die Sprünge" helft und nicht gleich die fertige Lösung präsentiert, finde ich das auch gut so.

keep on homeschoolin`
 
Seid ihr auch beim richtigen Song?

 
Heute haben die Leute offenbar mehr Zeit und Interesse, hier zu helfen. Und, solange ihr dem Anfrager nur "auf die Sprünge" helft und nicht gleich die fertige Lösung präsentiert, finde ich das auch gut so.

Ich glaube, es liegt viel weniger an Corona als an der Art, wie eine Frage gestellt wird.
Einfach nur schnell ohne Eigenbeitrag Lösungen abgreifen wollen kommt nicht gut an und hilft auch niemandem, der etwas lernen und verstehen möchte.
Außerdem hat der TE @Leonsxlk Interesse an Musiktheorie bekunden und auch einen weiteren Thread eröffnet, in dem er ein Instrument sucht.
Und er hat auch die Nachfragen beantwortet und somit eigene Erkenntnisse einfließen lassen.
Ist doch alles gut und hier ist doch niemand böse oder gar bösartig - bevor da ein falscher Eindruck entsteht... :)


Hier machst Du wahrscheinlich den Fehler, den viele machen, die nicht geübt sind, den Baßschlüssel zu lesen.

Danke für die gute Beobachtung, das (und die "Unschärfe" beim Takt-Begriff) ist mir gestern glatt durchgerutscht. Unter anderem auch, weil man trotz Corona nicht nichts zu tun hat, sondern manchmal auch mehr als gewöhnlich.
Der falsch gelesene Bassschlüssel (irgendwann bringe ich den Mut und die Energie auf, wieder zur "richtigen" Rechtschreibung vor der "Reform" zurückzukehren) erklärt perfekt den Lösungsversuch "c/es/a", bei dem ich zunächst nur leicht verwundert war, eine Umkehrung vermutet hatte und ein Fehlerchen mit a statt g. Aber die Fehlinterpretation mit c statt es im Bass erklärt die Ursache des Irrtums perfekt - dann wird es auch so sein.


Seid ihr auch beim richtigen Song?

Dann sei mir auch ein Seitenhieb erlaubt: Du bist (E-)Gitarrist, stimmt's? :tongue::D
Nur ein Hinweis: Ein kurzer Blick auf die Noten zeigt, dass wir tatsächlich beim "richtigen" Song sind.
Außerdem möchten wir hier keine schlafenden Hunde Rechtsanwälte wecken, denn die Sex Pistols & Co. tun (wie in dem Genre üblich) immer nur so auf Kumpel, Jugendlich und Anarchist, aber wenn's ums Urheberrecht geht, hört der Spaß meist auf ... :ugly:

Da hingegen ist der alte Zweigesang, dessen Urheber nicht einmal genau bekannt ist, hinreichend alt und unproblematisch und hat schon vielen Ländern als Nationalhymne gedient (also ein Söldner unter den Hymnen: "Wes Brot ich eß, des Lied ich bin" :rofl:).


Aber noch was zum Thema:

@Leonsxlk
  • Wie hat man Euch denn den Strich unter der punktierten Viertelnote in Takt 2 erklärt? Was bedeutet der?
  • Für den weiteren Verlauf in Zeile 2:
    Die 4 ersetzt die 3 und die 6 ersetzt die 5 (immer ausgehend vom Basston!) - also ein Quart-Sext-Akkord bzw. eine zweite Umkehrung.
    5 und 6 übereinander ergeben einen Vierklang (!), denn Grundton und Terz werden als selbstverständlich erachtet. Durch die "Reibung" zwischen 5 und 6 entsteht ein Vorhalt-Charakter bzw. Auflösungsbedürfnis.
    Durch diese Vorhalt-Eigenschaft ist im Folgeakkord auch 3 und 5 angegeben, was ja eigentlich völlig unnötig wäre, weil es sich um einen regulären Dur-Dreiklang auf dem Basston handelt. Aber so wird die "Auflösung" gut sichtbar. Schließlich musste so etwas früher aus dem Stegreif vom Blatt gespielt werden - da gab es keine ausgesetzten Noten dazu.
So, damit müsstest Du eigentlich bis zum Ende der Aufgabe durchkommen.
Zeig doch mal Deinen Fortschritt bzw. stell Fragen, wenn Du welche hast.

Viele Grüße
Torsten
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wie hat man Euch denn den Strich unter der punktierten Viertelnote in Takt 2 erklärt? Was bedeutet der?
Ich oute mich mal als formal Ungelernter in diesem Bereich, und frage daher: Was bedeutet er ?

LG
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich oute mich mal als formal ungelernter in diesem Bereich, und frage daher: Was bedeutet er ?
Das muss man auch gesagt bekommen oder irgendwo gelesen haben:
Der Strich gibt an, dass sich die Harmonie über die Zählzeiten, die der Strich überdeckt, nicht ändern soll, auch wenn der Basston wechselt.
Hier ist die Vorlage aber fehlerhaft, der Strich müsste auch bis unter die folgende Achtel weitergeführt werden, sonst macht er gar keinen Sinn, da für die Dauer des Strichs der Basston ja gar nicht wechselt.
Die Stelle muss so ausgesetzt werden, dass nur der Basston und der Melodieton wechseln, bzw. weiter schreiten. Die Mittelstimmen bleiben liegen.
 
Danke ! So eine Vermutung in diese Richtung hatte ich schon ...
Wieder was gelernt ... :)

LG
Thomas
 
Der Strich gibt an, dass sich die Harmonie über die Zählzeiten, die der Strich überdeckt, nicht ändern soll, auch wenn der Basston wechselt.

Ja, so habe ich das auch gelernt.
Und mich maßlos über die Vorlage gewundert - was soll das???


Hier ist die Vorlage aber fehlerhaft, der Strich müsste auch bis unter die folgende Achtel weitergeführt werden, sonst macht er gar keinen Sinn, da für die Dauer des Strichs der Basston ja gar nicht wechselt.

Der Strich (engl. extender line) ist als Fortsetzung gedacht.
Da er nur unter dem F steht, ist die Frage, was er denn fortsetzen soll und es gibt keinen wechselnden Basston, bei dem die Harmonie beibehalten werden könnte.

Die Stelle ist also klar fehlerhaft (oder es handelt sich um eine mir nicht bekannte Schreibweise, könnte ja sein.

Es gibt somit zwei Möglichkeiten, wie es gemeint sein könnte:
  1. Die Linie soll die 6 vom Es davor fortsetzen. Das klingt aber besch...eiden und scheidet deshalb wohl aus.
  2. Die Linie soll die Harmonie (das "nix", Standard-Dreiklang), also F-Dur über die nächste Bassnote, das Achtel-G, beibehalten.
Variante 2 kann man sich anhören und das ist auch, was @LoboMix vorgeschlagen hat. Dann müsst sich die Linie aber auch über das Es erstrecken, sonst hat sie ja keinen Sinn:

1621079178205.png



Oder man könnte sie so lesen, wie sie dasteht: ohne Funktion, also ignorieren. Aber das kann auch nicht gemeint sein - irgendeine Bedeutung muss die Linie ja haben.

@Leonsxlk
Man könnte das zur Gelegenheit nehmen, einfach mal ganz unschuldig nachzufragen. :engel:
Jeder macht Fehler und auch ein Lehrer freut sich über kluge Rückfragen.
Wenn man beim Lösen von Aufgaben Probleme hat, dann kann es auch daran liegen, dass die Aufgabenstellung nicht ganz korrekt oder vollständig ist.

Deshalb hatte ich das Thema "Linie" auch angesprochen. :evil:

Viele Grüße
Torsten
 
Hallo an Alle, was ging den hier alles ab. Erstmal danke für die vielen Antworten, nun bin ich wieder dabei weiter zu machen. Um kurz auf die kleinen Nachfragen einzugehen. Es war tatsächlich ohne zu flunkern einfach nur unbeabsichtigt die Zählzeiten als Takte anzugeben. Da war es wohl gestern für mich zu spät :dizzy:
Wie hat man Euch denn den Strich unter der punktierten Viertelnote in Takt 2 erklärt? Was bedeutet der?
Der wurde uns nicht erklärt, zumindest nicht nach meinem Wissen

Zeig doch mal Deinen Fortschritt bzw. stell Fragen, wenn Du welche hast.
Ich gebe mir Mühe hinterherzukomme und zu verstehen. Ich schaue, wie ich weiterhin Zeit finde, da ich jetzt in meiner Klausurvorbereitung bin und Musik prinzipiell bei mir schon ausgeklammert wird, obwohl ich gut durchkomme, was daran liegen mag, dass unser Musiklehrer das ganze Jahr bisher uns Theorie zum Barock/Renaissance/etc. vermittelt hat. Ich setze mich erstmal dran und arbeite mich weiter ran ^^.
Jeder macht Fehler und auch ein Lehrer freut sich über kluge Rückfragen.
Wohl war, jedoch ist dies bei unserem Musiklehrer schwer. Er ist Oberstufenlehrer, war sogar Chorleiter eines großen Chores lange Zeit, also wirklich sehr professionell und erfahren, aber er findet kaum Zeit. Er ist an mehreren Schulen durch akuten Musiklehrermangel im Einsatz und ist der einzige GUTE Lehrer des gesamten Gymnasiums der Klasse 5-12 unterrichtet und somit viele Anfragen kriegt. Leider reicht die Zeit nicht einmal aus, um konkrete Rückmeldungen zu geben. Er freut sich jedoch immer, wenn er sieht das die Ansätze stimmen. Er liest sich alles durch und bewertet, findet aber durch die Schüler kaum Zeit konkret Fragen zu beantworten und wenn dauert dies meist 2-3 Wochen.

Ich hab leider auch Probleme viele von euch genannte Fachbegriffe zu verstehen, da ich halt über 4 Jahre im Musikunterricht nur Tanzen durfte und achso ganz wichtig: Wir durften auch 10. Klasse Niveau nach Takten und Noten klatschen. D.h. 4/4 Takt und nur Ganze, Halbe, Viertel Noten nach denen wir klatschen sollten. Mehr war an Theorie in den 4 Jahren nicht drin und ich glaube dass dies jeder 1. Klässler hinbekommen könnte...
In der Oberstufe ging es denn auf einmal los und ich stand da, oh was ist den ein Quintenzirkel, was ist eine Prime/Quarte und was zum Henker ist ein Dreiklang?! Ich kann bis heute keine Noten lesen, zumindest dann nicht, wenn's über den Niveau eines Anfängers herausgeht. Umso mehr das Problem, wenn wir Generalbass anfangen, wo selbst der Lehrer in der einen Stunde, die wir noch hatten meinte, dass man das eigentlich nicht zuhause lernen soll, aber Corona lässt uns ja keine Wahl... Ich setz mich auch erstmal ans Fachbegriffe nachholen!

So genug Frust :bang:






Vielen Dank erstmal für die ganzen Hinweise und ich werde mich an die Aufgabe nochmal ransetzen und versuchen es nachzuvollziehen. Mal sehen wie es das zeitlich mit den Klausuren schaffe, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! ^^


Bis dahin, alles Gute!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich hab leider auch Probleme viele von euch genannte Fachbegriffe zu verstehen,

Es ist eine Crux mit den Fachbegriffen:
Nur durch Fachbegriffe kann man sich eindeutig und verständlich ausdrücken.
Manchmal ist "in einfachen Worten" nicht unbedingt einfacher, weil es oft viel zu missverständlich ist.

Deshalb: frag ruhig nach, wenn Dir etwas unklar ist!
Du hast uns zwar einen Einblick gegeben ("Singen und Klatschen"), aber es ist immer schwer, aus der Ferne zu beurteilen, was man voraussetzen kann und was nicht. (Edit: und Nachschlagen hilft auch meist, auf die Gefahr hin, dass neue Fragen aufkommen). Es ist manchmal schon hilfreich, einfach die richtigen Stichwörter zu bekommen, damit man weiß, wonach man suchen muss.


Intervalle und Dreiklänge

Wichtig für das Verständnis des Generalbasses sind Intervalle (denn die Ziffern bezeichnen nichts als Intervalle):
Die 3 ist die Terz und die Terz bestimmt, ob ein Akkord nach Dur oder Moll klingt (probier's aus, wenn Du schon irgendein Instrument hast).
Das Besondere am Generalbass ist, dass "Terz" nur "vom Basston aus 2 Schritte weiter in der Tonleiter (!)" bedeutet. Das heißt nichts anderes, als dass die Frage "große oder kleine Terz" sich automatisch ergibt (sonst müsste das in der Bezifferung angezeigt werden. Deshalb hatte ich eingangs auch nach Tonart und Tonleiter gefragt. Oder eben: Vorzeichen beachten.

Nochmal konkret zum ersten Takt. Die ergänzten Generalbass-Stimmen sind grau und zum Vergleich (auch, wenn Euer Lehrer ein Barockfan ist) in blauer Schrift darüber die "modernen" Akkord-Bezeichnungen zum Vergleich:

1621084460491.png


Der erste Akkord hat ein B als Basston. Ohne Bezifferung ist der Standard-Dreiklang über diesem Basston gemeint.
Das bedeutet, dass man einfach zwei Terzen "draufpackt" - das entspricht auch genau der modernen Sichtweise in Rock, Pop und Jazz:
Man geht in der Tonleiter (hier B-Dur) vom B aus zwei Schritte weiter und kommt zum D. Danach noch zwei Schritte weiter und man kommt zum F. Der Dreiklang B+D+F entspricht einem B-Dur-Akkord, weil das Intervall B-D eine große Terz darstellt (4 Halbtonschritte, bzw. 2 Ganztonschritte).
Weil eine Melodie vorgegeben ist, hängen wir die fehlenden Töne D und F einfach unter das Melodie-B in der rechten Hand.

Der zweite Akkord ist genau nach diesem Schema zu behandeln, nur diesmal ausgehend vom Basston G.
Jeweils zwei Terzen drauf (oder vom Basston aus gesehen eine Terz und eine Quinte), landet man beim B und beim D.
Aber was fällt uns auf? Das Intervall G-B besteht aus 3 Halbtonschritten bzw. einem Ganz- und einem Halbtonschritt: Das ist diesmal eine kleine Terz!
Trotz gleicher (d. h. keiner) Bezifferung haben wir es beim zweiten Akkord nun nicht mehr mit einem Dur- sondern einem Moll-Dreiklang zu tun! Und das alles nur, weil wir uns streng an die Töne der B-Dur Tonleiter halten.
Ob "3" eine große oder kleine Terz bedeutet, hängt also vom Startpunkt innerhalb der Tonleiter ab und wird nicht gesondert bezeichnet.
Im Gegensatz dazu heißen die beiden Akkord-Namen B-Dur und g-Moll (B und Gm).

Der dritte Akkord startet mit dem Basston Es (!) und die 6 deutet an, dass statt der 5 (Quinte) die 6 (Sexte) genommen werden soll (immer vom Basston aus gesehen).
Somit erhalten wir insgesamt Es+G+C (also nicht B, sondern durch die 6 noch einen Schritt weiter bis zum C).
Das entspricht einem C-Moll-Dreiklang mit der Terz (Es) im Bass. Man nennt das auch Sext-Akkord (passend zur 6) oder 1. Umkehrung. Modernes Akkordsymbol Cm/es.
Wie man das jetzt genau setzt, hängt in diesem Fall durch die vorgegebene Melodie vom Melodieton ab, der der höchste Ton sein sollte. Ansonsten hat man bei vier Stimmen und Dreiklängen jeweils einen Ton zu verdoppeln und bei der Terz im Bass ist man meist gut beraten, diese Terz nicht zu doppeln, weshalb ich mich für die beiden zu ergänzenden Töne C und G entschieden habe.

Im Grunde reicht es für Dich also, die Intervalle abzuzählen und Dich nur an der Generalbass-Ziffer und der Tonleiter zu orientieren. Mit ein bisschen Latein-Grundkenntnissen ist auch klar, welche Zahl mit Prim (der Ton selbst), Sekunde, Terz, Quarte, Quinte usw. gemeint ist. Für den Generalbass muss man das nicht mal wissen, denn da steht es ja gleich in Ziffern dabei.

Viel Spaß und viel Erfolg
Torsten
 
Okay, vielen Dank erstmal unzwar:
der Basston ist der tiefste gespielte Ton (im Takt), also der der in der oberen Zeile beim Violinschlüssel am tiefsten ist.
zwei Terzen "draufpackt"
einfach ausgedrückt hat uns unser Lehrer immer gesagt, 1/3/5 Prinzip, da B sage ich mal die 1 ist dann kommt ja c (2), dann d (3) e (4) und f (5) --> also b/d/f
Zwischenfrage: Warum wird das d und dann das f nicht oben raufgepackt, sondern nach unten. Ist der B-Ton der, den man nicht überschreiten darf, weshalb man nach unten geht?
B-D eine große Terz darstellt (4 Halbtonschritte, bzw. 2 Ganztonschritte)
da schau ich ja auf die Klaviatur, d.h. von B (H) --> 4 Sprünge so gesagt und damit große Terz, richtig?
Weil eine Melodie vorgegeben ist, hängen wir die fehlenden Töne D und F einfach unter das Melodie-B in der rechten Hand.
Woran erkenne ich die vorgegebene Melodie, ist dass dort wo der Bassschlüssel ist, also im 1 Takt die Viertel Note auf F und daneben die Viertel Note auf D
Erklärt dies warum wir die Noten oben auf dem Violinschlüssel nach unten ranhängen müssen, also nicht wie im Dreiklang üblich nach oben, sondern warum es halt nach unten geht?
Falls es so ist, was bringt uns dann die erste Betrachtung des herausgefundenen B-Dur Akkords ? :dizzy:
Warum aber jetzt G, sind die beiden Noten im Violinschlüssel oben nicht beide B?
Jeweils zwei Terzen drauf (oder vom Basston aus gesehen eine Terz und eine Quinte), landet man beim B und beim D.
hier vesteh ichs wieder, dass 1/3/5 Prinzip.
G-B besteht aus 3 Halbtonschritten bzw. einem Ganz- und einem Halbtonschritt: Das ist diesmal eine kleine Terz!
genau, wieder auf Klavier schauen und von G - B sind es dann 3 Sprünge, also kleine Terz
Moll also kleine Terz/Dur große Terz verstanden!
startet mit dem Basston Es
Warum ist der 3. Ton im 1. Takt nicht ein c?


Ich glaub das Problem liegt bei weniger am Abzählen der Intervalle später, verstehen Sie was ich meine?
Ich versteh hauptsächlich nicht warum wir bei der 2. Note (ZZ) im 1. Takt auf einmal g und bei der 3. es nehmen? Die Noten sind doch b, dann b und dann c, warum also b/g/es
Die erste ZZ, also wo B auch als Basston ist hab ich super verstanden, nur halt nicht warum die Noten jetzt nach unten gehen müssen, wie oben schon gefragt?

Vielen Dank erstmal, nicht selbstverständlich, dass Sie sich so viel Zeit nehmen! :m_key:
 
der Basston ist der tiefste gespielte Ton (im Takt), also der der in der oberen Zeile beim Violinschlüssel am tiefsten ist.
Nein, der Basston ist der, der im Baßschlüssel notiert ist, also in der unteren Zeile. Alle Generalbassziffern beziehen sich auf diesen Basston. DIe Noten, die man nun aufgrund der Bezifferung ergänzt, können aber durchaus oben im Violinschlüssel stehen, und das würde ich in dieser Aufgabe auch erstmal durchgehend so machen. Diese ergänzten Noten dürfen nicht oberhalb der Melodie stehen, die sich in der oberen Zeile im Violinschlüssel befindet. Also: Bassnote ist der tiefste Ton, Melodie der höchste. Die anderen kommen dann dazwischen.

Ich glaube, dadurch ergeben sich einige Deiner Fragen dann von selbst.
dort wo der Bassschlüssel ist, also im 1 Takt die Viertel Note auf F und daneben die Viertel Note auf D
Warum ist der 3. Ton im 1. Takt nicht ein c?
Allerdings solltest Du nochmal dringend lernen, wie die Noten im Baßschlüssel heißen. Da hagelt es noch von Fehlern ... Der Baßschlüssel liest sich anders als der Violinschlüssel. Der Baßschlüssel ist ein F-Schlüssel. D.h. die Note auf der Linie zwischen den beiden Punkten ist ein f.

1621089224007.png

(Quelle: http://www.lehrklaenge.de/PHP/Grundlagen/Basschluessel_lesen.php)

Viele Grüße,
McCoy
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier mische ich mich mal kurz ein, um ein Missverständnis zu vermeiden. Torsten hatte geschrieben:
Die 3 ist die Terz und die Terz bestimmt, ob ein Akkord nach Dur oder Moll klingt

Ohne Bezifferung ist der Standard-Dreiklang über diesem Basston gemeint. Das bedeutet, dass man einfach zwei Terzen "draufpackt"
Was er nicht geschrieben hat - vermutlich, weil es für ihn selbstverständlich ist: die zweite "draufgepackte" Terz ist im Standard-Akkord "klein", wenn die erste "groß" ist - und umgekehrt, u.zw. deshalb, weil beide Terzen zusammen eine "reine" Quint ergeben. In Halbtönen ausgedrückt: wir erreichen die 7 Halbtöne der reinen Quint entweder durch eine Stapelung 4+3 (große plus kleine Terz)=7 (reine Quint) oder durch eine Stapelung 3+4 (kleine plus große Terz).

Moll also kleine Terz/Dur große Terz verstanden!
Korrekter bzw. vollständiger wäre also "Moll kleine Terz unten, große Terz oben". Dur: umgekehrt.

Ansonsten habe ich mich gefragt, ob eigentlich klar ist, warum das Tierchen "Generalbass" heißt und wie man sich das konkret bei einer Aufführung vorzustellen hat.
 
Was er nicht geschrieben hat - vermutlich, weil es für ihn selbstverständlich ist: die zweite "draufgepackte" Terz ist im Standard-Akkord "klein", wenn die erste "groß" ist - und umgekehrt, u.zw. deshalb, weil beide Terzen zusammen eine "reine" Quint ergeben.

Stimmt, danke.
Der feste Rahmen der reinen Quinte bedingt zwangsläufig, dass, wenn die eine Terz klein ist, die andere groß sein muss und umgekehrt.
Weil der Generalbass aber immer vom Basston ausgeht, also nicht in Terzstapelungen "tickt", wollte dich die zweite, draufgestapelte Terz eigentlich vermeiden - was mir allerdings nicht gelungen ist. Und die Quinte hatte ich als sozusagen festgenagelt betrachtet.

@Leonsxlk
Die 5 könnte relativ problemlos weggelassen werden, aber die 3 ist wesentlich, weil sie den Dur-/Moll-Charakter festlegt:
kleine 3: Moll, große 3: Dur (deshalb auch "minor" und "major" für Moll und Dur).

Viele Grüße
Torsten
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben