Knöpfchen-Pulte vs. Pulte, die nur über Tablet/Laptop gesteuert werden können. Braucht man heute noch echte Regler?

Apfelsaft
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Servus,

die Debatte Analog vs Digital gibts ja schon, aber ich habe noch nichts über mit und ohne Knöpfe gefunden.

Wir recherchieren uns gerade einen Wolf, welches Pult wir anschaffen wollen, und haben auch schon ein paar Kandidaten. Aber eine Grundsatz-Frage ist noch nicht geklärt: Wollen wir was mit physischen Bedien-Elementen (Motor-Fader, Regler und Knöpfe) oder reicht etwas, das keinerlei Knöpfe hat und mit Tablet oder Laptop bedient werden MUSS, wie z.B. Allen&Heath QU-SB.

Mal abgesehen vom Preis-Vorteil erzählte uns gerade jemand, man sei mit Tablet-Mixern schneller, wenn man sich selbst live von der Bühne aus mischt. Klar gibts gerade keine Konzerte, aber es soll ja eine Investition in die Zukunft sein. Apropos Zukunft:

Wir möchten vielleicht irgendwann mal in unserem Dorf kleine Festivals mit mehreren Bands organisieren. Wäre so etwas auch mit Tablet möglich? Oder geht das nur mit "richtigem" Pult?

Von der Bedienung ist es recht egal, da wir uns sowieso einlernen in InEar-Monitoring etc. und mit unserem alten Billig-Pult gerade mal Gesang abgenommen haben. Wir wären also in einer guten Position, den modernsten Weg zu erlernen. Die Entscheidung für Knopflos ist fast vollzogen...aber irgendwie habe ich noch Angst, dass wir mit Knopflos etwas verpassen, dass nur das große Pult bietet.

Anders gefragt: Hätte bei einem kleinen Kneipen-Konzert, wo wir uns selbst mischen, ein Pult mit Knöpfen (z.B. Allen&Heath QU 16) irgendeinen NACHTEIL gegenüber der knopflosen Variante (z.B. Allen&Heath QU-SB)? Hätte das Pult hier keinen Nachteil, hieße das ja, dass man nur mit Knöpfen auf wirklich alles gerüstet ist, was da in Zukunft kommen könnte.

Oder würde ein Knöpfchen-Pult bedeuten, dass wir den Scheideweg in eine Zukunft verpassen, in der es ohnehin keine echten Fader mehr geben wird?

Entscheiden können wir uns natürlich nur selber, aber auf Meinungen bin ich sehr gespannt :)
 
Eigenschaft
 
Folgende Situation:
Erster song. Die Musiker geben Dir Signale mit Händen, Nicken und Blickkontakt zu Änderungen in den Monitoren.
Wie machst Du das, wenn Du keine haptischen elemente hast, sondern Deine Augen auf das display richten musst?
Ich finde schon schlimm genug, diese ganzen Flip-Schaltungen und Doppelbelegungen zu verwenden, und nicht "wie früher" für jede Funktion einen Knopf zu haben. Da möchte ich bitte immerhin noch einen select, mute, einen Drehregler und einen fader pro Kanal haben, damit ich mal hochgucken kann, zwischendurch :)

Die eleganz eines tablets bei bestuhlten Umgebungen und Mischen aus dem Publikum, zum Beispiel, kann ich aber total nachvollziehen. Kommt sehr darauf an, wie gut durchgeprobt Ihr seid, ob Ihr Euch nur selbst mischt, ob es einzelkünstler sind oder Bandbesetzungen mit 6 in-ear-Wegen.

Übrigens lässt sich fast jedes Pult mit fadern auch mit einem tablet wireless fernsteuern. Ihr verpasst also nix.
 
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Folgende Situation:
Erster song. Die Musiker geben Dir Signale mit Händen, Nicken und Blickkontakt zu Änderungen in den Monitoren.
Wie machst Du das, wenn Du keine haptischen elemente hast, sondern Deine Augen auf das display richten musst?
Das müsste ein Noob wie ich so oder so ^^ Außerdem müsste das doch halbwegs vermeidbar sein, wenn man vorher gründlich soundcheckt und für jede Band ein Setting speichert...?

Die eleganz eines tablets bei bestuhlten Umgebungen und Mischen aus dem Publikum, zum Beispiel, kann ich aber total nachvollziehen. Kommt sehr darauf an, wie gut durchgeprobt Ihr seid, ob Ihr Euch nur selbst mischt, ob es einzelkünstler sind oder Bandbesetzungen mit 6 in-ear-Wegen.

Übrigens lässt sich fast jedes Pult mit fadern auch mit einem tablet wireless fernsteuern. Ihr verpasst also nix.
Stimmt, Tablet-Support haben sie alle. Hat man bei einem Digitalpult mit Knöpfen genauso viel zu schleppen wie bei einem ohne? Unser Kollege meinte, Tablet-Pulte wären weniger zu schleppen, komfortabler, weniger Kabel. Allerdings habe ich den Verdacht, er hat Analog vs. Digital gemeint - während wir nur mit und ohne Knöpfe meinten. Denn das Gewicht eines QU-16 verursacht wohl keine Bänderzerrung.
 
Not all tablet faders (buttons, dials) are created equal... ;)
Es gibt da eine enorme Bandbreite zwischen nervtötend und richtig gut gemacht.
(so meine Erfahrung mit > 100 Apps aus dem Musikbereich)
 
Bedienoberflächen brauchen halt Platz. Ein A&H QU trägst Du mit einer Hand. Egal, ob als rackmount oder tabletop- Version.

Die Idee, bei kleinen clubs und Konzerten mit mehreren Bands ausgiebigen soundcheck zu machen, halte ich nicht für praxisnah.
Im 2. Lied wechseln die Sänger, im 4. ist der Background-Gesang lauter, das 5. ist eine Ballade mit Akustikgitarre und langem Hall auf den lead-vocals,... wie willst Du das programmieren, wenn es nicht Deine eigene Band ist?

Für statische Situationen und geprobte setlisten verstehe ich den Tablet-Ansatz. Für Kneipengigs mit einer bekannten einzelnen Band, oder für Einzelkünstler auch. Für ne Lesung. Für Sprachbeschallung. Alles Mögliche. Beim soundcheck neben dem Sänger mit tablet auf der Bühne stehen und den Monitor einrichten ist super.
Aber Bands mischen wie ich es mir vorstelle, mit nem passend getappten slapback-delay beim Oldie-Cover, zum Beispiel, und reagieren auf Solisten, möchte ich nicht mit einem Tablet machen müssen. Das ist einfach viel zu langsam in der Bedienung.
Und wenn ihr noobs seid, und Eure Künstler auch - das feedback im Monitor von der falsch gehaltenen Akustikgitarre (oder ist es doch der Kontrabass? Oder ein Schlagzeug-Overhead auf der PA?) ist mit einer Bedienoberfläche viel schneller identifiziert und behoben.

Ich hab aber auch viele Jahre analog auf 2 Quadratmetern Knöpfen gemischt. Mag sein, dass das jemand besser kann, der nicht so stark vorgeprägt ist.
 
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Die Frage lässt sich pauschal auch gar nicht beantworten.
Vorausschicken möchte ich, dass ich auch kein freund von dem "Mattscheibenmixern" bin, wahrscheinlich weil ich als alter analoger doch auch lieber echte Knöpfe und fader unter den Fingern habe.
Dass man allerdings mit einem tablet (kommt auch auf die Größe an) langsamer wäre, stimmt imho so nicht. das ist alles eine frage der organisiation.
btw: man kann heute auch jedes halbwegs vernünftige digitale Mischpult mit den entsprechenden Erweiterungen per tablet steuern, denn der hang, bei gewissen veranstaltungen keinen FOH zur Verfügung zu stellen ("da passen ja 2 Biergarnituren hin"), ist - bzw war - doch inzwischen sehr ausgeprägt.
Also auch wenn es von der Anschaffung natürlich etwas teurer ist, als ein reiner rackmischer, würde ICH immer zu einem Pult mit fadern und Knöpfen tendieren - aber ich bin auch schon alt ;-)
 
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erzählte uns gerade jemand, man sei mit Tablet-Mixern schneller, wenn man sich selbst live von der Bühne aus mischt.
Das kann ich so nicht bestätigen. Gerade wenn man sich von der Bühne mischt, kann das Tablet echt kompliziert sein. Das Tablet hat zwar den Vorteil dass man sich, während des Soundchecks, mal in den Publikumsbereich begeben kann um dort zu hören, was der Rest der Band so macht, aber während des Gigs finde ich eine physikalische Bedieneinheit deutlich praktischer. Ich persönlich neige ja dazu, schwitzige Hände zu bekommen wenn es heiss hergeht, und da ist dann das Hantieren am Tablet deutlich schwerer. Also, ich kann die Aussage vom "jemand" so gar nicht bestätigen.
Wir möchten vielleicht irgendwann mal in unserem Dorf kleine Festivals mit mehreren Bands organisieren. Wäre so etwas auch mit Tablet möglich? Oder geht das nur mit "richtigem" Pult?
Möglich wäre es, aber wenn da mehrere Bands spielen, dann hilft auch hier ein "richtiges" Pult sicherlich. Wobei sich die beiden Arbeitsweisen, wie ich oben schon angedeutet habe, sich ja nicht ausschließen. Ich benutze bei meinen Tontechnik-Jobs sowohl das "richtige" Pult als auch das Tablet. Jede Komponente hat so seine Vorteile.
Hätte bei einem kleinen Kneipen-Konzert, wo wir uns selbst mischen, ein Pult mit Knöpfen (z.B. Allen&Heath QU 16) irgendeinen NACHTEIL gegenüber der knopflosen Variante (z.B. Allen&Heath QU-SB)? Hätte das Pult hier keinen Nachteil, hieße das ja, dass man nur mit Knöpfen auf wirklich alles gerüstet ist, was da in Zukunft kommen könnte.
Das ist so nicht so einfach zu beantworten, gerade bei dem QU nicht. Vorteil eines reinen Tabletmixers ist definitiv der benötigte Platz. Ich verwende für derlei Gelegenheiten nach wie vor gerne meinen XR18. der liegt dann am Boden neben dem Drumset. Allerdings habe ich dann auch noch meinen X-Touch mit. Die Kanäle sind so belegt dass ich kaum am X-Touch herumscrollen muss, also die wichtigsten Signale sind auf Kanal 1-8 gelegt. Zusätzlich habe ich noch ein Tablet mit MixingStation Pro drauf für gewisse andere Dinge erledigen kann. Wenns ganz klein und sozusagen rough&dirty sein soll, dann nehme ich auch mal einen kleinen analogen Mixer mit, das ist auch eine Variante, mit der ich gut leben kann.
Was das QU betrifft so sollte man wissen dass die Mix-Engine des QU-16 deutlich weniger anbietet als die des QU-SB. Weniger verfügbare Eingangskanäle und Effekte sind nur die offensichtlichen Unterschiede. Daher hat man mit dem QU16 rein von dem was man damit anstellen könnte, mit mehr Nachteilen zu rechnen.
Oder würde ein Knöpfchen-Pult bedeuten, dass wir den Scheideweg in eine Zukunft verpassen, in der es ohnehin keine echten Fader mehr geben wird?
Das sehe ich in absehbarer Zeit nicht. Sieht man sich z.B die, preislich etwas höher angesiedelten Produkte an, wie A&H dLive (deren Mixracks ja per se auch Mischgeräte ohne Bedieneinheit sind) oder Waves LV1 an, alle bieten dazu irgendwelche Bedieneinheiten an. Beim dLive sind es die Surfaces und auch z.B das IP8, bei Waves das Waves FIT.
Außerdem müsste das doch halbwegs vermeidbar sein, wenn man vorher gründlich soundcheckt und für jede Band ein Setting speichert...?
Halbwegs vermeidbar heisst aber nicht komplett vermeidbar. Warum ist etwa selbst bei kleineren Veranstaltungen in der Regel immer ein FOH Platz eingerichtet und während des Konzertes auch von einem Tontechniker besetzt? Zum einen sicherlich weil der den Mix während des Konzertes an die aktuell gespielten Stücke anpassen kann, aber auch weil er auf unvorhergesehenes, und damit eben auf nicht vermeidbares, reagieren kann. Und da ist meist die Geschwindigkeit von großer Bedeutung. Wenn man da erst mal sich durch mehrere Seiten auf dem Tablet durchsteppen muß um dann zur benötigten Funktion zu gelangen kann viel wertvolle Zeit verloren gehen.
BTW: Du kannst ja für viele Pulte die Bediensoftware für PC und Tablet installieren und in einem Demomodus ausprobieren. Damit bekommst du einen Vorgeschmack davon, was dich bei reiner Remote-Bedienung per Bildschirm so erwartet.
Unser Kollege meinte, Tablet-Pulte wären weniger zu schleppen, komfortabler, weniger Kabel. Allerdings habe ich den Verdacht, er hat Analog vs. Digital gemeint - während wir nur mit und ohne Knöpfe meinten. Denn das Gewicht eines QU-16 verursacht wohl keine Bänderzerrung.
Nun ja, es kann gewichtsmäßig schon ganz schön zur Sache gehen, wenn man so Pulte für "richtige Männer" benutzen will. Meine dLive Surface, eine C2500, mit Case wiegt schon so um die 60 kg. Die vom @tombulli sicherlich deutlich mehr. Allerdings hat man dafür im Beisl ums Eck in der Regel auch nicht genug Platz;-) Wie meint der das mit "weniger Kabel"? Alles was ich ans Pult anstecken will, braucht ein Kabel zur Verbindung. 16 Eingänge und acht Ausgänge, so als Beispiel, brauchen nun mal 24 Stück Kabel, egal ob ich die an ein QU-SB oder ein QU16 anschließe.

Also auch wenn es von der Anschaffung natürlich etwas teurer ist, als ein reiner rackmischer, würde ICH immer zu einem Pult mit fadern und Knöpfen tendieren - aber ich bin auch schon alt ;-)
Full Ack ;-)

Was ich jedoch noch von meiner Seite hinzufügen möchte ist dass ich mir nie und nimmer ein Wischmisch-Pult kaufen würde, das mir nicht die Option es mit Hardware zu bedienen offen lässt. Ich weiß nicht wie gut die Integration des QU mit MixingStation und einem Midi-Controller genau funktioniert, da ich mit dem QU selbst nie gearbeitet habe. Aber das sollte vorab geprüft sein, finde ich. Denn wenn ich dann drauf komme dass mir doch etwas abgeht, dann wäre das unnötig verbranntes Geld wenn ich da aufs falsche Pferd gesetzt hätte.
 
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Dass man allerdings mit einem tablet (kommt auch auf die Größe an) langsamer wäre, stimmt imho so nicht. das ist alles eine frage der organisiation.

Das möchte ich nochmal aufgreifen. In der Kombination mit Surface sicherlich. Aber kannst Du Dir vorstellen, ein Mini-Festival mit 5 Amateurbands ausschliesslich von einem tablet zu soundchecken und zu mischen?

Einen bestehenden Mix verwalten, da würde ich zustimmen. Durchs Publikum gehen und nachjustieren, wenn Du mit FoH eher SoH oder AbstellkammeroH bist ;) oder so. Den ganzen Abend von vorne bis hinten auf einem tablet zusammenschieben (und damit meine ich nicht die waves-Lösung, sondern sowas wie ein ipad mit 10", das realistischerweise auch zu einem Rackmischer der angepeilten Preisklasse passt) halte ich für nahezu unmöglich. Klar, wenn man Erfahrung hat, wird da schon ein Ton aus der PA kommen. Aber nichts, was mich selbst zufriedenstellen würde.

Beim sich-selbst-Mischen von der Bühne würde ich gern noch die Ablesbarkeit des Display als Gedanken ins Rennen werfen. Eine sauber beschriftete Oberfläche (Dymo?) erlaubt auch bei fiesem und reflektierenden Licht oder praller Mittagssonne, die wichtigsten Funktionen mit fadern und Drehreglern auszuführen. Monitorlautstärke vom keyboarder nachregeln - kein Problem. Kanal 12 kannste auf der Pult-Oberfläche schnell abzählen, der hat vielleicht ein farbiges stickerchen, oder einen Aufkleber in Apfelform, oder sonstwas. Dann erwischt Du definitiv den richtigen fader.
Auf dem tablet ist das vielleicht schon Seite/Bank 2 - egal wie gut Du Dich organisierst. Dann noch den richtigen AUX erwischen, und den richtigen fader schieben... das kann für Einsteiger auch ganz schön verwirrend sein, weil man schnell nicht mehr erkennt, auf welcher Bank und welchem AUX man grade schiebt. Und mit dem kleinen Finger hast Du auch schnell den Nachbarkanal gemutet, wenn Du als Sänger während einer Ansage mal eben den Hall leise machen willst.
 
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Aber kannst Du Dir vorstellen, ein Mini-Festival mit 5 Amateurbands ausschliesslich von einem tablet zu soundchecken und zu mischen?
ja, ohne weiteres. Auch wenn ich o.a., dass ich kein Freund davon bin. Ich kenne einige Kollegen (meist jüngeren baujahrs), die das sogar freiwillig so machen.

Aber nichts, was mich selbst zufriedenstellen würde.
eben - genau darum gehts. MICH würde das auch nicht unbedingt zufrieden stellen, aber es ist durchaus möglich und da wir uns auch an die Gegebenheiten anpassen müssen, sollte man sich schon soweit auskennen, dass man im Zweifel auch das möglich machen sollte (meine Meinung)

das kann für Einsteiger auch ganz schön verwirrend sein
DAS ist es natürlich (egal ob Mattscheibe oder phys. Fader/Knöppe). Deshalb muss man sowas auch üben. Die Bedienung eines modernen Digi-Pultes ist schon auch ähnlich der Bedienung eines Instrumentes. Das wird eben auch nicht von jetzt auf gleich ohne Üben funktionieren.
 
Wenn man sich von der Bühne mischt, sind echte Knöpfe von Vorteil. Zumindest die, die man für schnelle Korrekturen braucht. Bei mir wären das Kanalfader und Mutes, dann noch die Master von Main und den Monitoren.
Daher habe ich als Bedieneinheit zum XR18 (Rack Mixer) ein BCR2000 mit Knöpfen. Setup siehe hier.

Das ist auch der Hauptgrund, warum ich bei Behringer gelandet bin. Diese zusätzliche Steuerbarkeit bietet kein anderer Mitbewerber.
Wenn ich am FOH sitze reicht mir eigentlich der Laptop ganz gut.

Ich bin ja als Gitarrist im Trio häufig Solo-Stimme incl. Akkordbegleitung. Da muss eine Korrektur ganz schnell gehen. Den Drehknopf aus dem Augenwinkel erkennen und genau dort eine gewisse Drehung dazu oder zurück geht fix. Wenn ich auf dem Tablet zuerst den Fader suchen müsste, genau treffen und dann noch ein Stück exakt verschieben müsste, würde das in der Zeit nicht gehen.

Es kommt vor, der Percussionist haut vor Begeisterung mal etwas kräftiger rein. Wenn ich das durch stärkeren Anschlag an der Gitarre korrigieren muss, dann leidet der Klang und auch meine Geschwindigkeit. Daher drehe ich in so einem Fall meinen Kanal einfach etwas auf, damit ich weiter entspannt spielen kann. Da der Monitor (beim Mixen von der Bühne) auf Post Fader steht, habe ich weiter die akustische Kontrolle über den Gesamtmix und kann das Verhältnis zwischen den Instrumenten kontrollieren.

Ein großer Vorteil von Tablet ist, dass man zum Einstellen der Monitore neben den Musiker stehen kann.
Ich bin dann an die Posititon des Musikers gegangen und habe mir den Monitormix so eingestellt, wie ich das genau an dieser Stelle mit dieser Funktion gebraucht hätte und damit ist man schon ganz nahe dran, was der Akteur braucht. Es gab meist gar keine Wünsche oder nur kleine Änderungen (z.B. ein bestimmtes Signal deutlicher, weil sich derjenige genau daruf fokussiert hat).
Bei meinem letzten Großeinsatz hat sich sogar einer der Musiker extra dafür bedankt - er hätte noch nie einen so guten Monitormix gehabt. Lag vielleicht auch daran, dass ich den Monitor an mximum GbF sondern an einer gut handhabbaren Lautstärke orientiert habe. Die akustische Band konnte sich so viel besser orientieren, als ob sie eben akustisch zusammen gespielt hätten. (Mir ist gerade aufgefallen, dass ich so in Vergangenheitsform geschrieben habe. Wegen Corona ist ja seit über einem Jahr nichts nehr gegangen.)

Für ganz kleine Kneipengigs ist ohnehin mein kleines A&H ZED Analogmischerchen im Einsatz. Das hat auch Drehknöpfe statt lineare Fader, was im Schnellzugirff für mich besser handhabbar ist.
 
Ein großer Vorteil von Tablet ist, dass man zum Einstellen der Monitore neben den Musiker stehen kann.
Ich bin dann an die Posititon des Musikers gegangen und habe mir den Monitormix so eingestellt, wie ich das genau an dieser Stelle mit dieser Funktion gebraucht hätte und damit ist man schon ganz nahe dran, was der Akteur braucht. Es gab meist gar keine Wünsche oder nur kleine Änderungen (z.B. ein bestimmtes Signal deutlicher, weil sich derjenige genau daruf fokussiert hat).
Wobei ich von einem modernen Mischpult (egal ob mit oder ohne Knöpfe) schon erwarte, dass die Musiker ihren Monitor-Mix (oder InEar-Mix) selbst per Handy einstellen können. Aber klar, wenn man auf einem Event mit eigenem Gerät für fremde Musiker mischt, wollen die wahrscheinlich nicht ihr Handy mit unserem Gerät verbinden - und ob das in aller Interesse wäre, ist auch die Frage.
 
Bei IEM würde ich da viellicht noch mitgehen. Bei wedges auf der Bühne und einer unerfahrenen Band ganz sicher nicht.
Vielleicht ist das inzwischen auch normaler geworden - aber ich würde das bei einem Auftritt als Aufgabe des Tontechnikers sehen. Mit Aufbau von Instrumenten, setlist, der Aufregung usw. hat ein Hobbyist oder Semi eigentlich genug zu tun.
Sich die passende App runterzuladen, ins WLAN vom Pult einzuwählen, für Muddi nicht mehr erreichbar sein, die mit dem Gitarrenverstärker im Kombi keinen Parkplatz findet - ich weiss ja nicht :)
Bei einer Band mit eigenem Material geht das so bestimmt. Die Akzeptanz, sich für jeden Pulthersteller die passende App runterzuladen und sich einzuarbeiten, sehe ich bei Musikern ehrlicherweise nicht, und finde es auch nicht sinnvoll. Fängt ja schon bei der Belegung von AUXen und Kanälen an. Das macht halt jeder Tontechniker (ein bisschen) anders.
 
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Also auch wenn es von der Anschaffung natürlich etwas teurer ist, als ein reiner rackmischer, würde ICH immer zu einem Pult mit fadern und Knöpfen tendieren - aber ich bin auch schon alt ;-)
Ich bin nicht alt und bevorzuge auch haptische Regler und Fader ;) Ich weiß, dass es Leute gibt, die erfolgreich mit Waves eMotion LV1 mixen. Ich persönlich kann mir das noch nicht so recht vorstellen, ABER meine bisherige Erfahrung beschränkt sich auch auf das Mixen von Behringer-Pulten über Tablet. Das heißt gelinde gesagt: Der Vergleich hinkt. ^^ Ich glaube, die Meinung überwiegt in meinem Umfeld. Dogmatiker sind da aber nicht dabei. Wir haben alle schon rein übers Tablet gemischt und wissen, dass das natürlich auch geht.

Meinen Monitormix als Musiker (und auch den von anderen) mach ich gerne übers Handy. Das finde ich einfach praktisch. Aber wenn ich FoH mische und es mehr als Sprachbeschallung oder kleinste Musikeinsätze ist, finde ich Mischen über Tablet immer kompromissbehaftet. So sehr ich auch die Einfachheit liebe, ein XR18 auf die Bühne zu schmeißen und nicht mal einen FoH-Platz einrichten zu müssen, so sehr fehlt mir das physische Mischpult im Livebetrieb.

Eine Mischlösung könnte sein, beispielsweise ein X32 Rack mit einem Faderwing (X-Touch) und Tablet zu bedienen. Bei der Lösung muss man nämlich kein Netzwerkkabel oder Multicore von der Bühne zum FoH verlegen, was je nach Örtlichkeit schon eine echte Erleichterung sein kann. Ich denke da an ne Wiese beim Open-Air-Dorffestival.

Hab ich das richtig verstanden, dass ihr das so vorhättet, dass auch mal andere Leute euer Mischpult bedienen? Dann würde ich lieber etwas mit Fadern und Reglern hinstellen. Wer gerne über Tablet mischt, kann das dann ja immer noch machen, aber man ist nicht darauf festgelegt.
 
Eine Mischlösung könnte sein, beispielsweise ein X32 Rack mit einem Faderwing (X-Touch) und Tablet zu bedienen. Bei der Lösung muss man nämlich kein Netzwerkkabel oder Multicore von der Bühne zum FoH verlegen, was je nach Örtlichkeit schon eine echte Erleichterung sein kann. Ich denke da an ne Wiese beim Open-Air-Dorffestival.
Ein interessante Option, die wir auch schon in Erwägung gezogen, aber wieder verworfen haben, da:
- man hat beim XTouch 8 Fader und muss zwischen 2 Sets schalten, was den Vorteil eines richtigen Pults imo nicht richt richtig ausspielt. Dort hätte man ja für alle 16 einen.
- Die XTouch-Oberfläche sieht der Tablet-App schon optisch sehr ählich. Ich habe den Verdacht, dass es mehr oder weniger auf dasselbe herausläuft.

Von daher scheint mir das Xtouch weder was halbes noch was ganzes zu sein und ich sehe das Geld bei einem guten Tablet besser aufgehoben. Natürlich sage ich das als naiver Neuling ^^

Hab ich das richtig verstanden, dass ihr das so vorhättet, dass auch mal andere Leute euer Mischpult bedienen? Dann würde ich lieber etwas mit Fadern und Reglern hinstellen. Wer gerne über Tablet mischt, kann das dann ja immer noch machen, aber man ist nicht darauf festgelegt.
Wir würden beim Dorffest für andere die Technik stellen und dort wohl auch selbst den Tontechniker machen. Ist ja auch unser Pult ^^

Aber bei unseren eigenen Gigs werden wir wahrscheinlich immer selbst von der Bühne aus mischen. Einen zuverlässigen Ton-Techniker an Board zu haben, wäre zwar schön, aber finde erst mal so jemanden. Wir sind es gewohnt, unser Zeug in Kneipen zu schleppen und dort ganz autark Sound zu machen, von der Bühne aus ohne FOH-Platz.
 
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Wobei ich von einem modernen Mischpult (egal ob mit oder ohne Knöpfe) schon erwarte, dass die Musiker ihren Monitor-Mix (oder InEar-Mix) selbst per Handy einstellen können.
wedges gehören NIE in die hände der Musiker. Das gibt nur chaos.

Ich bin nicht alt und bevorzuge auch haptische Regler und Fader
das hatte auch keine Ausschließlichkeit. Tendenziell ist es aber so, dass sich junge Menschen mit dieser Mattscheibe im Allgemeinen eher anfreunden können, wie ich an meinen Enkeln beobachten kann. Deshalb ist der Umkehrschluss nicht zulässig, und meine Aussage auch nicht in Beton gegossen, sondern nur eine von mir beobachtete Tendenz.
 
Wobei ich von einem modernen Mischpult (egal ob mit oder ohne Knöpfe) schon erwarte, dass die Musiker ihren Monitor-Mix (oder InEar-Mix) selbst per Handy einstellen können.
der Großteil, so ca. 100%, des von mir betreuten Klientel würde mir den Vogel zeigen wenn ich das erwarten würde ;-) Die sind so etwas einfach nicht gewohnt. Und selbst wenn die das machen wollen würden, dann nur bei IEM. mit Wedges artet das schnell in eine Feedback-Orgie aus. Auch bei dem angesprochenen Dorffestival sehe ich recht wenig IEM und mehr Wedges am Start.
- man hat beim XTouch 8 Fader und muss zwischen 2 Sets schalten, was den Vorteil eines richtigen Pults imo nicht richt richtig ausspielt. Dort hätte man ja für alle 16 einen.
drei Anmerkungen dazu. Erstens kann man mit dem X-Touch schon alle Kanäle ansprechen, dafür ist halt ein Umschalten der Faderbänke notwendig. Zweitens sind es 9 Fader, die das X-Touch bereitstellt. und Drittens kann man ja quasi beliebig viele davon benutzen. ;-)
Obwohl ich schon sagen muss dass man bei einem Pult, das mehrere Layer anbietet auch darauf achten sollte, dass die Oberfläche diese kleinen Kanaldisplays hat. Denn sonst schaut das Pult gleich mal zum Fürchten aus. Auch mit mehreren Bands hintereinander, die dann ihre eigenen Szenen haben, sind diese Dinger echt Gold wert. Denn außer man reduziert die möglichen Bandbesetzungen für die Veranstaltung auf genau eine Konstellation, kommt man gleich in der Belegungshölle an.

Übrigens, um wieder zum Thema zurück zu kommen, mit dem Flow 8 hat Behringer eine neue Tür aufgestoßen und quasi wieder einen Schritt zurück vom reinen Wichmisch-Teil zum Pult mit Bedieneinheit. Das ist zwar noch für viele Belange ein zu kleines Teil und mir gehen auch die Motorfader ab, oder als Alternative Encoder mit LED Kranz, aber es biete sich doch als gute Variante für die ganzen Im-Beisl-Selber-Mischen-Bands an. Mal sehen wo da die Reise hin geht.
 
Banale Grundsatzfrage zwischendurch: Brauchen die Tablet-Mixer funktionierendes Internet? Wlan? Oder kann man die auf dem Gipfel des Himalaja mit seinem Tablet verbinden?
 
Die machen selber einen access point auf, oder Du hängst einen kleinen router dran. Mobile Daten und WWW brauchste nicht.
 

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