die Verwandlung

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doc-harry
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Liebe Hammondfreunde,

hier ist er nun, der Bericht vom "Umzug" meiner A100 ins B3-Gehäuse.
Nachdem der Bau des B3-Gehäuses im vergangenen Jahr noch reiner Spaß war, kostete es mich jetzt schon etwas Überwindung, meine A100 zu zerlegen, um sie dann im neuen Gewand wieder zum Leben zu erwecken.

Bild1.jpg


Bild2.jpg


Letztendlich gab ich mir dann aber den entscheidenden Ruck und legte los. Das Zerlegen der A100 ging danach eigentlich sehr schnell - nach 2 Stunden waren alle Schrauben und Kabelverbindungen gelöst und die Einzelkomponenten waren zugänglich.

Bild3.jpg


Bild4.jpg


Bild5.jpg


Nach dem Ausbau der Tasten das übliche Bild: Staub, Staub, Staub ...... und jede Menge Münzen - meine Ausbeute: fast 2 US$ :)

Bild6.jpg


Insbesondere die Kupfermünzen haben Spuren hinterlassen: da diese zusammen mit dem Zinkblech und der Luftfeuchtigkeit ein galvanisches Element bilden, entstehen Rostflecken, die es zu beseitigen gilt:

Bild7.jpg


Die Presets werde ich neu verkabeln - im Lauf der Zeit war hier ein fürchterlicher Kabelverhau entstanden:

Bild9.jpg


Die fertigen Manuale: Rost entfernt, Filze erneuert, bzw. aufgearbeitet und alle Tasten gereinigt und neu justiert - Spielgefühl nun wieder wie neu.

Bild8.jpg


Nun ist der Generator an der Reihe. Da ich die Kondensatoren bereits vor einigen Jahren getauscht hatte, stand nur eine Überprüfung und Nachjustierung an. Mein Ziel dabei: da meine B2 soundmäßig eher dem Jazzer entgegenkommt, will ich nun eine richtig rotzige Rock-Orgel schaffen.

Bild10.jpg


Nun wird es wirklich spannend: habe ich beim Bau des Gehäuses korrekt gemessen und so sauber gearbeitet, dass alle Bohrungen und Ausschnitte da sind, wo sie erwartet werden?
Der Generator darf als erstes im neuen Gehäuse Platz nehmen - na das passt schonmal.

Bild11.jpg


Die elektrische Sicherheit wurde bei Hammond sträflich vernachlässigt - daher habe ich hier nachgerüstet:
- Absicherung der Sekundärwicklungen des AO28-Netztrafos

Bild12.jpg


und
- die neue Verkabelung der Line-Anschlussbox mit Erdung und Überspannungsschutz.

Bild13.jpg


Bei dem blauen Bauelement in der Mitte handelt es sich um einen Varistor (spannungsabhängiger Widerstand) mit einer Nennspannung von 150V. Überschreitet die Netztspannung diesen Wert, produziert der Varistor einen satten Kurzchluss, die Netzsicherung der Orgel brennt durch und die Orgel (es handelt sich hier um ein amerikanische Modell mit 117V) überlebt ohne Schaden.

Da das Gehäuse so gebaut ist, dass das Oberteil leicht vom Untergestell getrennt werden kann, müssen auch die Kabelverbindungen zum Basspedal steckbar sein:

Bild14.jpg


Langsam konvergiert die Arbeit: "alles im Kasten"

Bild15.jpg


Der Frequenzwandler an der linken Seitenwange und die Relaisplatine zur Steuerung der Leslies:

Bild16.jpg


Geschafft - Deckel druff !

Bild17.jpg


... und von vorne

Bild18.jpg


Da stehen sie nun, die beiden Schwestern: links die verwandelte A100 und rechts meine B2.

Bild19.jpg


Wer nun Lust bekommen hat, mich zu besuchen, um die Instrumente zu sehen und zu spielen, ist herzlich willkommen. Ansonsten: vielleicht findet das nächste Forumstreffen ja mal wieder im Rhein-Main Gebiet statt.

Viele Grüße,
Harald
 
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Herzlichen Glückwunsch, Super!

Gruß Ulrich
 
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Harald, du kannsch halt was!
Dr. Hammond würde ich sagen! ;)
Liebe Grüße vom sprachlosen
Michael
 
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Phantastisch, meine Hochachtung!

beste Grüße
Ewald
 
Hallo Harald,

großes Kompliment!

Gruß Rüdiger
 
wenn mein A100-Chop in ein paar Jahren vom ewigen unterwegs sein genug hat und heimisch werden will, dann weiss wohin die A100 zieht :lol:

Großartig Harald

Gruss Helmut
 
Super gemacht !

Es wird höchste Zeit, dass du mit der Produktion der B-3-Gehäuse beginnst. Ich glaube, du hättest viele Abnehmer. Ich könnte auch eines brauchen. :lol:

Gruß
Günter
 
Hallo Harald,

....... einfach Klasse !!!!

...... es wird Zeit dich mal wieder zu besuchen !


Liebe Grüße


Peter
 
Ich sitz hier in ehrfurchtsvoller Blässe vor dem Rechner und stell mir immer wieder die gleiche Frage: Wie geht das? ;)
Gruss
Bertram, der Holz nur mit der Kettensäge bearbeitet...
 
Vielen Dank für die Blumen.

Wie geht das? ganz einfach: es muss nur jemand meinen Ehrgeiz wecken und behaupten, ich würde das nicht hinkriegen ;) .
Es soll auch Menschen geben, die mit der Kettensäge kunstvolle Schnitzereien produzieren - also ran!

Viele Grüße,
Harald
 
also Harald, wenn das so ist, ich glaube nicht, dass mein A100 Chop in Dein Gehäuse reingeht, oder ich galube nicht, dass Du meine Orgel in ein solches Gehäuse einbauen kannst :mrgreen:

Gruss Helmut
 
@ Harald,
Hallo, ich bin als Neuer hier im Forum beim Stöbern auf diesen Thread gestoßen und bin in mehrfacher Hinsicht begeistert. Zunächst natürlich schließe ich mich der weiter oben vielfach bekundeten Begeisterung an und gratuliere (wenngleich recht spät) zu dieser Meisterleistung eines B3-Gehäusenachbaus. Darüber hinaus freue ich mich darüber, dass es jemanden gibt, der schon Erfolg gehabt hat bei dem, was ich gerade versuche. Ich bin nämlich auch mit einem Gehäusenachbau beschäftigt und immer mal kurz davor, hinzuschmeißen, weil soviel danebengeht. Vielleicht motiviert mich dieses Beispiel neu.
Und meine Frage an dich, Harald, ist, ob du mir zu einigen meiner offenen Fragen vielleicht Tipps geben könntest, und wenn ja, wie: in diesem Thread, oder einem neu zu eröffnenden oder per PN...?
Chapeau, ich ziehe den Hut, vielen Dank, Gruß,
Detlef
 
Hallo Detlef,

gerne beantworte ich Fragen oder gebe Tipps.
Am besten hier im Thread, damit auch andere was davon haben.

Viele GRüße,
Harald
 
Hallo Harald,
vielen Dank für deine Antwort und deine Bereitschaft, mir gegebenenfalls Hilfestellung zu geben.
Zurzeit kann ich aus verschiedenen Gründen nicht weiterbasteln, suche allerdings eine Lösung für die Frage nach den Schrauben, die man für die Pedaleinheit braucht. Beim Original sind es 8-32 Zollschrauben (x 1.1/8, bzw. x 1.3/8 ungefähr) mit Linsensenkkopf und Schlitz und aus Messing.
Die sind nach meinen Recherchen nur in USA zu bekommen. In D bekommt wohl nur entsprechende Schrauben aus Edelstahl mit Kreuzschlitz oder M5, die man bearbeiten müsste. Alternativ könnte man natürlich diese M5-Schrauben nehmen und das Aufnahmegewinde der Pedaleinheit passend machen.
Darf ich fragen, wie du es gemacht hast und wie du die Sache mit den Rendelschrauben für die Rückwand gelöst hast, sofern du sie nicht bei TREK II oder Bertram gekauft hast?
Außerdem interessiert mich,ob und wie du die "Wellen" beim Notenbrett gemacht hast. Bei BC-Gehäuse kann man es ja mit einem V-Nutfräser hinkriegen, aber für die B3 braucht man wohl Hohlkehl- und Halbrundfräser, die es in den entsprechenden Größen gar nicht gibt (oder doch?).
Viele Grüße schon Danke für deine Rückmeldung.
 
Hallo Detlef,

meine Quelle für Zollschrauben ist: www.zollshop.de - die haben fast alles zu sehr vernünftigen Preisen.
Als Rückwandschrauben habe ich ganz normale M5er Rändelschrauben verwendet. Falls du unbedingt Originale willst - ich habe mittlerweile einige davon auf Lager.
Die "Wellen" beim Notenbrett sind was ganz Verrücktes: nachdem ich, genau wie du ziemlich lang gegrübelt habe wie man die hinkriegen kann, saß ich eines Tages auf meiner Terasse, die mit Bodendielen gemacht ist. Beim Blick nach unten kam mir dann die zündende Idee ;)

Gruß,
Harald
 
Danke für die Antwort und deine Hinweise Harald.
Die Sache mit den Terrassenbrettern ist interessant. Hast du so ein Brett genommen oder dir beim Hersteller so ein Holz fräsen lassen?
Den Zollshop hatte ich auch schon gefunden, aber da gibt es leider keine 8-32 Messingschrauben mit Schlitz.
Ich habe gerade probiert, aus einer M5 Messingschraube eine 8-32 UNC Schraube zu machen. Ist ein bisschen aufwändig, geht aber.
Die Schrauben für die Rückwand: Ja, wenn du zwei übrig hast, würde ich sie dir abkaufen. --- Was sollen sie kosten und wohin soll ich das Geld schicken?
Bis dann und Gruß
Detlef
 
Hallo Harald,

Hut ab, das ist mal wieder ganz großes Kino, was du da auf die Beine gestellt hast. Magst du mir verraten, wie du die Sicherungen verkabelt hast und welche Werte du für 115V und 230V empfehen würdest. Ganz lieben Dank.

Beste Grüße
Thomas
 

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