Lindberg-Gitarre, Ideen, Problemchen

[Jiko]

In der Tat - und diesen Nullbund habe ich bei der Bearbeitung noch etwas in der Höhe reduziert, da er doch merklich höher war als die weiteren Bünde und somit das Greifen in den niedrigen Bünden deutlich erschwert hat, wie auch die Intonation, da das Greifen quasi schon ein Bending war. Er ist aber noch immer höher - übertreiben wollte ich es nicht.
Ich muss mal überlegen... ich glaube, sechs meiner Gitarren haben Nullbünde. Davon 4x Framus aus den 50ern bis 70ern, die Triumphator und dann eben diese Lindberg.

 

[History]

Nebenbei: ein typisches Merkmal älterer deutscher Gitarren.

Hallo Peter,
nicht nur" typisch deutsch", eigentlich in ganz Europa üblich. Gab zwei Ausnahmen: Höfner 173 und 176(Galaxy)
Außerdem hat auch Gretsch einige Modelle damit ausgestattet. Nicht mal die Japaner wurden davon verschonT (siehe Hertiecaster)

 

[Jiko]

Prinzipiell finde ich die Idee auch gar nicht schlecht - scheint nur inzwischen gänzlich aus der Mode gekommen zu sein. Ich wüsste jedenfalls keine neuen Gitarren, die noch einen Nullbund haben. Hat der Nullbund eigentlich irgendwelche konkreten Nachteile? Mir würden aktuell nämlich eigentlich eher nur Vorteile einfallen.

 

[peter55]

Das Griffbrett muss etwas länger sein

 

[Bassturmator]

Hat der Nullbund eigentlich irgendwelche konkreten Nachteile?

Er verschleißt etwas schneller als ein gut gefeilter Sattel und verändert dabei den Auflagepunkt der Saite.

 

[mynodeus]

Wenn man in niedriger Lage einen Bend spielt, kann die Saite manchmal auf dem Nullbund zur Seite springen und ein Störgeräusch verursachen.
So beobachtet auf meiner Gitane DG-255.
Wahrscheinlich haben sich die Saiten dort an der normalen Auflagestelle im Laufe der Zeit eine Kerbe gegraben und beim Rein-/Raushüpfen aus der Kerbe knackst/klingelt die Saite.

 

[Bassturmator]

Ja, das ist auch ein typischer Nachteil.