Lindberg-Gitarre, Ideen, Problemchen

So - gibt Neuigkeiten von meiner Lindberg - ich habe sie jetzt verdrahtet :D

Ich habe einen P-90-(Dog-Ear-)Tonabnehmer, den ich mir für relativ wenig Moos bei der Bucht ersteigert habe, drangeschraubt nach einer kleinen Bearbeitung vom Tonabnehmer und habe dann noch eine Buchse angebracht; lief alles ganz wunderbar und klingt auch ganz wunderbar; vom Rauschen (ist halt nicht abgeschirmt) mal abgesehen XD
 
Zuletzt bearbeitet:
so nebenbei bemerkt:
falls der neue Steg abgeschliffen werden muss - grobes Schleifpapier auf die Decke und dann hobeln (natürlich den Steg, und das Schleifpapier mit der Körnung nach oben) - so kann man/frau der Deckenwölbung wunderbar folgen ohne unnötigen Schwund zu produzieren (an Holz oder Ton). Und natürlich gilt das nur für die, die den Trick noch nicht kannten (es soll noch einige geben).
Aber - ich mein ja nur!
 
Hi, ich habe diesen alten thread mit Interesse gelesen da ich vor einem knappem Jahr bei uns auf dem Wertstoffhof eine alte archtop Gitarre "in pieces" gefunden habe (der Hals war ab, etliche Teile fehlten bzw. waren irreparabel kaputt) und sie adoptiert und im Laufe der folgenden Monate restauriert habe.

Anfänglich wurde sie von den Kollegen auf "www.guitarmaniacs.de" als eine Höfner 462 oder 463 von 1954-56 identifiziert (es fehlen jegliche Marken- oder Modellbezeichnungen, weder aussen noch innen was zu finden ...), kürzlich stieß ich dann mehr zufällig auf diese Lindberg Gitarre auf archtop-germany.de:

lindberg_1955.jpg


Sie gleicht meinem Fundstück 100%ig - wenn man vom headstock absieht, ich bin aber trotzdem überzeugt dass es sich um eine Lindberg handelt, die Korpusform sowie Form und Position der F-Löcher ist absolut identisch, das binding schein gleich zu sein soweit man erkennen kann, und schon geographisch (ich wohne ausserhalb von München) macht das Sinn ... Hier zum Vergleich mein Gutstück:

m_c686362fb48b47779da5bdab2303c512.jpg


Ich habe gelesen dass sich die Lindbergs neben dem characteristischen roten 12. Bund "inlay" (das ich so oder ähnlich allerdings schon bei einigen anderen Gitarren aus der gleichen Zeit gesehen habe) vor allem durch extrem schmale Hälse auszeichnen, was (leider, dicke Finger ;-) ...) auf meine ebenfalls absolut zutrifft. Zwei Fragen, eine zur Herkunft, die andere eher Gitarrenbaulicher Natur:

- Ich habe an verschiedenen Stellen gelesen, dass Lindberg seine archtops bei Hoyer hat bauen lassen, an anderer Stelle heisst es bei Klira (wenn ich mich recht erinnere), weiß jemand da genaueres zu?

- der (sehr schmale) Mahagoni Hals hat leider ziemlich gelitten und da er keinen trussrod hat kann ich ihn nicht in die Form bringen, die er eigentlich haben sollte (er "biegt" sich zu sehr unter der Saiten-Zugkraft, was in einer sehr hohen action in den hohen Lagen resultiert). Gibt's da irgendeinen Trick wie man das hinkriegt?

Danke schonmal & Grüßle aus Bayern! ;-)
 

Anhänge

  • Lindberg_1955[1].jpg
    Lindberg_1955[1].jpg
    4,4 KB · Aufrufe: 342
  • Lindberg_1954-56.2.JPG
    Lindberg_1954-56.2.JPG
    16,2 KB · Aufrufe: 367
Hallo bassology,

kannst Du mal eine Großaufnahme vom Kopf machen?
sieht schon stark nach Höfner aus, das Schlagbrett paßt offensichtlich nicht und könnte
daher, wie auch der Saitenhalter, nachträglich angebracht worden sein.
 
Anbei eine Vergrösserung des Headstock, stimmt schon dass er eher nach Höfner aussieht, aber ich habe im eigentlich ganz gut gepflegten Höfner "Vintage Showroom" keine Gitarre gefunden, die wirklich 100% passt. Auch wenn das design des Headstock sehr ähnlich ist. Dieses Grunddesign (V-förmiges farblich abgesetztes inlay) findet sich ja doch rech häufig bei Gitarren aus dieser Zeit ...

Ich gehe davon aus dass das tailpiece original ist da ich darunter keine älteren Befestigungslöcher oder Markierungen im Holz finden konnte, die darauf schliessen lassen dass da mal ein anderer Saitenhalter drauf saß.

Auch die bridge der Lindberg in dem (zugegebenermassen sehr kleinen und unscharfen) Bild oben sieht mit den einzelnen hellen Saitenreitern der sehr ähnlich die drauf war als ich sie fand ...

Das Schlagbrett ist übrigens von mir draufgebaut, lass' Dich dadurch also nicht verwirren. Das war ein "original old stock" Schnäppchen auf ebay das ich dann noch etwas in Form geschnitten habe ... Und die Mechaniken sind natürlich auch nachgerüstet, es sind Schaller Teile. Ich hatte erst mit eher "Wandergitarren"-mäßigen Mechaniken herumprobiert die den Originalteilen eher entsprechen, konnte aber keine finden die gut genug passten ...

Danke schonmal & schönes WE! ;-)

P.S. Nochmal zur Klärung, Teile die nicht original sind (in dem Sinne dass sie nicht mehr denen entsprechen die beim Fund dabei waren oder fehlten) sind: Endpin-plug (auf den Bildern natürlich nicht zu erkennen), die bridge (archtop rosewood bridge von Thomann), das Schlagbrett (original old stock piece von www.schlaggitarren.de), pick-up (neck-mounted floating humbucker von ebay, bin ich nicht happy mit) und die Mechaniken (Schaller).
 

Anhänge

  • Lindberg_1954-56_headstock.JPG
    Lindberg_1954-56_headstock.JPG
    75,3 KB · Aufrufe: 302
O.k., also hin und her und her und hin, jetzt hab' ich nochmal auf www.schlaggitarre.de unter Hoyer nachgeschaut und eine Gitarre gefunden, die ebenfalls fast identisch aussieht, und zwar inkl. headstock und tailpiece. Pickup und pick-guard sind natürlich anders da sie bei meiner Gitarre fehlten als ich sie fand ... also, jetzt sieht es so aus als sei meine archtop eine Hoyer Jazzstar:

2_4.png


Wenn man auf der schlaggitarre.de Hoyer-Seite runterscrollt sieht man headstocks die mit denen meiner Gitarre identisch sind und auch die darüber abgebildeten senkrechten Zargen-Ziereinlagen hat meine aufzuweisen, der Hinweis dass bei Hoyer Gitarren oft starke und dicke tortoise-farbige bindings verwendet wurden trifft auch zu und die abgebildete Hals-befestigungsschraube weist meine Gitarre ebenfalls auf - die Indizien häufen sich ...

Lol, jetzt sind wir über Höfner, Klira und Lindberg bei Hoyer gelandet, eine Wissenschaft für sich! ;-)
 
Lol, jetzt sind wir über Höfner, Klira und Lindberg bei Hoyer gelandet, eine Wissenschaft für sich! ;-)
:)
Stimmt, da gabs noch eine Menge kleiner Werkstätten, die kaum noch einer kennt.
Oft haben die Ex-Besitzer Teile ausgetauscht, das macht die Identifizierung nicht leichter.
Jikos Lindberg hat sich letztendlich als Rod Hoyer erwiesen, leider sind über den auch keine Infos
zu bekommen.
Höfner kann man tatsächlich ausschließen, Form und Dekor der Kopfplatte weichen stark ab.
 
Mein Lehrer besitzt auch solch eine Gitarre mit diesen Headstock. Also auch mit dieser Glanzbeschichtung :) Ich frage ihn mal am Freitag. Ich meine bei Ihm steht aber etwas auf dem Headstock.
 
Nach etwas "stöbern" hier eine Rod Hoyer (nicht verwechseln mit Arnold Hoyer):
 

Anhänge

  • Rod Hoyer.jpg
    Rod Hoyer.jpg
    25,9 KB · Aufrufe: 359
Hi, also danke nochmal, ich habe in der Zwischenzeit mit Stefan Lob von www.schlaggitarren.de Kontakt aufgenommen und ihm ein paar höher auflösende Photos geschickt. Ausserdem hatte ich gestern per Spiegel eine Seriennummer auf der Innenseite der Decke entdeckt. Stefan hat mir bestätigt, dass es sich bei meiner Gitarre um eine "Jazzstar" handelt, gebaut am 16.12.1950 von Rodebald Hoyer! :) Hier nochmal ein etwas besseres Photo.

Danke & Gruß!
 

Anhänge

  • Hoyer-Jazzstar_01.1.JPG
    Hoyer-Jazzstar_01.1.JPG
    16,5 KB · Aufrufe: 375
Hi, also danke nochmal, ich habe in der Zwischenzeit mit Stefan Lob von www.schlaggitarren.de Kontakt aufgenommen und ihm ein paar höher auflösende Photos geschickt.
Nachtrag:
Auf der Seite ist meine Lindberg unter Hoyer Rod. inzwischen auch schon seit einiger Zeit zu finden :D

Der Lindberg geht's übrigens immernoch prächtig:
attachment.php

(Jaaa, das Bild ist inzwischen auch wieder ein Jahr alt :D)
 
Lieber Uli, das ist eine sehr späte Reaktion auf deinen Beitrag, aber das einzige was ich zur Shadow von Lindberg im Netz gefunden habe. Ich stelle gerade eine Bildersammlung aller Gitarren, die meine Gitarristen seit 1964 gespielt haben zusammen und finde von der Shadow aber schon rein gar nichts. Hast du noch ein Bild, einen Katalog oder sowas? Falls ja bitte eine mail an erich.vogt@aon.at.
Dank im Voraus
 
Hallo burgvogt,

ich vermute mal, daß es sich um eine Gitarre aus dieser Seite handelt:
(darauf hatte ich mich damals mit Uli geeinigt:))
 

Anhänge

  • EGitarren_resized.jpg
    EGitarren_resized.jpg
    59,4 KB · Aufrufe: 397
Habe das Forum aufmerksam durchgelesen und bin froh ein paar Leute mit etwas Ahnung zu treffen.
und zwar habe ich eine Alte Lindberg gefunden und würde gerne mehr über diese Gitarre erfahren. Bilder im Anhang, auf Wunsch gerne mehr und danke im voraus für antworten :D
 

Anhänge

  • 20141008_163123.jpg
    20141008_163123.jpg
    132,7 KB · Aufrufe: 255
  • 20141008_162908.jpg
    20141008_162908.jpg
    174,2 KB · Aufrufe: 238
Es gibt einige Ähnlichkeiten, sodass ich auch stark davon ausgehen würde, dass sie aus dem Hause Rod. Hoyer stammen könnte. Dann wird es wieder schwieriger und ich kann erstmal dazu raten, die genannten Internetseiten hier etwas zu durchforsten, ob ähnliche Modelle zu finden sind.
 
Sooo - nach einigen Jahrenhat meine sonnige Schönheit ihr Schlagbrett zurück. Müssten mehr als 14 Jahre sein, die das Schlagbrett jetzt in der Schublade geschlafen hat! Ja, der P90 ist nachträglich verbaut. Der ist an der Stelle platziert worden, um einen Schaden an der Decke zu verdecken und außerdem ist es doch schön, auch mal verstärkt spielen zu können. Nachdem die jetzt über viele Jahre mit dem Tonabnehmer direkt auf die Buchse gegangen ist, hat sie jetzt auch ein paar Regler auf dem Schlagbrett bekommen.

Pickguard_01.jpg


Die Potiknöpfe dürften alterstechnisch zur Gitarre passen. ;) Natürlich 1x Volume, 1x Tone:

Pickguard_10.jpg


Im Laufe ihres Lebens hat sie auch so einige Spielspuren sammeln dürfen:

Lindberg_04.jpg


Lindberg_05.jpg
Lindberg_06.jpg

Nachdem die Bilder der Kopfplatten entstanden sind, bin ich mal auf die Idee gekommen, mit einem feinen Schleifpapier über den Sattel zu gehen. Hätte ich vor den Fotos machen sollen, denn der Sattel ist jetzt wieder sauberer. Ich schätze, da hatten sich Schmutz und Griffbrettöle vereint. Die Mechaniken sind jetzt nicht super, aber dürften original sein.


Joa...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Servus,
sehr schönes Teil. Ist das ein Nullbund? Und wenn ja, wie wirkt sich das beim Spielen aus? Ich habe damit bisher keine Erfahrung?

Gruß hermanson
 
Ja, das ist ein Nullbund. Er bewirkt, dass der Sattel nicht die Saitenhöhe über dem Griffbrett bestimmen muss und sorgt dafür, dass Leersaiten ebenso wie gegriffene klingen.

Nebenbei: ein typisches Merkmal älterer deutscher Gitarren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben