Molltonleiter auf dem Stradella-Bass spielen

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Hallo an alle hier,
ich bin neu hier und bin mit 46 1/2 blutiger Anfänger.
erstmal vorweg...ich lese hier etwas öfter von Anfängern, wie mir, die immer mit dem Wort Problem hier auftreten. Weil das alles neu ist. Natürlich ist alles neu und auch alles anders und auch nicht einfach. Aber das Wort Problem sollte man nicht in seinem Wortschatz verankern.
Für mich ist natürlich auch der Bass die Herausforderung schlecht hin :D
Vor allem weil ich nach 35 Jahren Gitarre auf das Akkordeon gekommen bin.
Ich werde definitiv erstmal alles nach den Regeln der alten Schule lernen wollen. Ich denke das einem das später sehr helfen wird wenn man ein gewisses fertiges Gerüst in sich trägt auf welches man sich blind verlassen kann.
Auch wenn es zu Beginn etwas länger dauert.
Jetzt aber zu meiner Frage
Ich habe im Netz noch nichts gefunden wie man die Molltonleiter auf dem Stradellabass spielt.
Die Dur hingegen schon.
Kann mir da jemand einen guten Tip geben?

Gruß Alex

PS
Danke für das Umleiten in ein eigenes Thema :)
Ihr seit echt auf Zack hier
 
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Be-3
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Willkommen im Board, cruzefixianelli!

Vor allem weil ich nach 35 Jahren Gitarre auf das Akkordeon gekommen bin.

Dann kannst Du ja Deine Gitarren-Erfahrungen ins Akkordeon-Spiel einfließen lassen, das ist doch gut!
Zumindest auf den zweiten Blick gibt es mehr Gemeinsamkeiten, als man glauben sollte.


Ich habe im Netz noch nichts gefunden wie man die Molltonleiter auf dem Stradellabass spielt.

Als erster Hinweis möge dienen, dass eine Molltonleiter genau die selben Töne enthält wie eine Dur-Tonleiter eine kleine Terz höher. Stichwort: Moll-Parallele.
C-Dur hat die selben Vorzeichen und Töne wie A-Moll, beispielsweise.
Der Unterschied liegt in einem anderen Grundton und somit einem anderen tonalen Zentrum.

Parallelen zur Gitarre:
Wenn man nur die Einzel-Basstöne der Grundbass- und Terzbass-Reihe betrachtet, fällt bei näherer Betrachtung so einiges auf.
Zunächst einmal muss gesagt werden, bass beim Stradella-Bass die Oktavlage keine Rolle spielt bzw. nicht beeinflusst werden kann und grundsätzlich alle Töne einer einzigen Oktave entstammen.
Ansonsten: Denke an Skalen auf der Gitarre: die kann man auch in verschiedenen Lagen spielen bzw. ein und der selbe Ton findet kann auf mehrere Weisen gespielt werden (z. B. ein c auf der A-Saite im 3. Bund oder auf der E-Saite im 8. Bund).
Im Stradella-Bass liegt z. B. das E in der Grundbass-Reihe und ist geriffelt markiert, genau dieses E kann aber auch in der Terzbass-Reihe gespielt werden, denn das E ist auch der Terz-Bass (große Terz) zu C. Und bei größeren Akkordeons mit mehr als 72-Bass-System wiederholt sich vieles auch noch periodisch.

Von einem Ton zum nächsten innerhalb einer Reihe springen die Töne in Quint-Abständen (oder Quart-Abständen, je nachdem, wie man es sieht und die Oktavlage wollen/müssen wir ohnehin vernachlässigen).

Wenn wir jetzt die beiden Bass-Reihen (Grund- und Terzbass) wie Gitarrensaiten sehen (nehmen wir die G- und h-Saite, denn auch die haben einen Abstand von einer großen Terz, genau wie Grund- und Terzbass-Reihe), gibt es folgende Unterschiede/Gemeinsamkeiten:

GitarreAkkordeon (Stradella-Bass)
Von Saite zu Saite haben die Töne im selben Bund gegriffen einen Abstand von einer großen Terz (bei G- und h-Saite). Aber es geht nur ums Prinzip - irgendein Intervall-Abstand eben.Beim Stradella-Bass haben Grund- und Terzbass-Reihe einen Abstand von einer großen Terz. Im selben "Bund" gegriffen (auf der selben Höhe liegende Töne) unterscheiden sich die Töne der beiden Reihen um eine große Terz.
Von Bund zu Bund ändert sich der Ton um einen Halbtonschritt.Von Knopf zu Knopf ändert sich der Ton um eine Quinte. Aber auch hier haben wir ein regelmäßiges Muster.
Beim Skalenspiel greift die linke Hand die Töne. Der Fingersatz richtet sich danach, welche Bünde erreicht werden müssen und ein Saitenwechsel wird so gelegt, dass es möglichst ergonomisch sinnvoll ist (Lagenspiel).Beim Akkordeon ("Melodiespiel" auf Grund- und Terzbass-Reihe) greift die linke Hand zwar keine Bünde, aber sie bestimmt durch die Auswahl von Knopf und Reihe ebenfalls die erklingende Tonhöhe.
Ob man beispielsweise ein evtl. benötigtes E als Grundbass spielt oder auf die Terzbass-Reihe ausweicht, ist durchaus mit dem Bewegungsablauf auf der Gitarre vergleichbar.
Durch Verschieben auf dem Griffbrett kann man mit einem Fingersatz bzw. Pattern alle Tonarten spielen.Durch Verschieben auf den beiden Reihen kann man mit einem Fingersatz bzw. Pattern alle Tonarten spielen.

Alles, was Du wissen musst (auch ohne Tutorial) ist, aus welchen Tönen eine Moll-Tonleiter (oder was auch immer) besteht und wie die Töne im Stradella-System streng systematisch angeordnet sind.
Dann kannst Du Dir - wie auf der Gitarre - überlegen, mit welchen Knöpfen die gewünschten Töne spielbar sind und die Ergonomie bestimmt dann, in welcher "Lage" mit welchem Finger man anfängt und wann man die Reihe ("Saite") wechselt.
Das ist eigentlich alles - und wenn Du Dir das erarbeitet hast, brauchst Du keine speziellen Anleitungen mehr und kanns praktisch alles selbständig spielen.

Entschuldigung für mehr oder weniger off-topic, ging es doch hier ursprünglich um Bass-Akkord-Lehrfingersätze, aber das Thema hat sich ja ausgeweitet.

Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo @cruzefixianelli,

erst einmal: gute Einstellung, im Übungszusammenhang nicht von "Problemen" zu sprechen. Da gab es ja mal die "dornigen Chancen" - oder einfach "Spaß an der Freude".

Die Frage mit der Moltonleiter auf der Bassseite hatte ich kürzlich auch - und von der befragten Lehrkraft nur eine ausweichende Antwort erhalten.

Ich deute das so, dass hier weniger Eindeutigkeit herrscht als bei der Durtonleiter, die in den bekannten Anfängerlehrbüchern standardmäßig mithilfe der Terzbässe dargestellt wird. Hier bestehen wohl mehr Freiheitsgrade: parallele Durtonleiter spielen oder mit Terzbässen oder mit "enharmonischer Verwechslung" allein auf Basis der Grundbässe.

Besten Gruß

PitFfm
 
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Wow,
Erstmal vielen Dank für die umgehenden und üppigen Antworten. Damit kann ich arbeiten
😆
Der Witz schlecht hin war kürzlich als ich eine Akkordeonlehrerin von der Musikschule nach Tonleitern auf der Bassseite fragte und auch nach Arpegios und von der erstmal große Fragezeichen kamen.
"So etwas wäre eher unnötig!"
Ich sehe das halt anders und ich finde es nicht schlimm wenn man als Anfänger, neben seinen wichtigen Anfängerübungen auch schon mal Erfahrungen mit anderen Techniken machen kann.
Ich finde es auch toll das einen das Akkordeon erstmal vor großen Herausforderungen stellt und das man mal wieder lernt gaaaanz kleine Brötchen zu backen. Und man sich diabolisch über klitzekleine Erfolge freuen kann.
Und das der Spaß am schönen Klang und am lernen und spielen total im Vordergrund steht.
Auch das verbrannte Geld mit den ersten Ebayleichen und nun ein tolles Instrument bespielen zu dürfen war eine tolle Erfahrung.
 
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parallele Durtonleiter spielen oder mit Terzbässen oder mit "enharmonischer Verwechslung" allein auf Basis der Grundbässe.
ähm - Durtonleiter ODER mit Terzbässen ist kein Alternativangebot: für die Durtonleiter, wie ich sie vor 50 Jahren gelernt habe, werden (wieder: wie ich es gelernt habe) standardmäßig auch Terzbässe verwendet. Z.B. C-Dur: C/4, D/2, E/4, F/5, G/3, A/5, H/3, C/4 - andere Durtonleitern mit gleichem Fingersatz.
Beim parallelen a-Moll gibt es nun die Möglichkeit, denselben Fingersatz wie bei der Durtonleiter zu verwenden, also A/5 (alternativ A/2), H/3, C/4, D/2, E/4, F/5, G/3, A/2. Dies hat den Nachteil, dass der Grundbass A entweder als Terzbass mit dem 5. oder als Grundbass mit dem 2. Finger gespielt wird, was beides bei "normalem" Bass-Akkord-Spiel eher ungebräuchlich ist, also im Fluss des Spiels evtl. einen Sprung oder Verrenkungen erfordert. Dann gibt es noch die Alternative A/3 oder 4, H/2, C/5, D/3 oder 4, E/2, F/5, G/3 oder 4, A/3 oder 2 (dieser Fingersatz könnte natürlich auch für die C-Dur-Tonleiter benutzt werden, aber 5. Finger auf dem Grundton ist wieder eher ungünstig im Spielfluss unterzubringen).
 
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Du hast natürlich vollkommen recht, @lil !
 
Arpeggien auf Standardbass sind meiner Erfahrung nach eher ungewöhnlich. Die kennt man eher aus Klavierliteratur, oft als Begleitfigur in der linken Hand, während die rechte die Melodie spielt. Diese Figur macht "aus der Not eine Tugend", um zu vermeiden, dass die linke Hand zwischen Basston und Akkord hin- und herspringen muss, während Arpeggien eher gut in der Hand liegen. Im Akkordeon hingegen ist das umgekehrt: da sind Akkorde "fest verdrahtet" und im Wechsel mit den Grundbässen recht ergonomisch zu greifen. Arpeggien sind eher ungünstig zu greifen, klingen oft ungewohnt (da alle Bässe nur innerhalb einer einzigen Oktave liegen, deshalb nicht immer der Grundton auch der tiefste Ton ist) und wirken dann auch eher schwerfällig. Deshalb würde ich im Standardbass Arpeggien auch eher in Bass-Akkord-Figuren auflösen und weniger direkt als Arpeggio spielen. Im Melodiebass ist es etwas anderes, aber es geht hier ja gerade um Standardbass.
 
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"So etwas wäre eher unnötig!"

Sogar bei "Standard-Bierzelt-Musik" komm regelmäßig ein Bassdurchlauf vor - und schon ist man mitten in Tonleitern.


Die Frage mit der Moltonleiter auf der Bassseite hatte ich kürzlich auch - und von der befragten Lehrkraft nur eine ausweichende Antwort erhalten.

Ich deute das so, dass hier weniger Eindeutigkeit herrscht als bei der Durtonleiter, die in den bekannten Anfängerlehrbüchern standardmäßig mithilfe der Terzbässe dargestellt wird. Hier bestehen wohl mehr Freiheitsgrade: parallele Durtonleiter spielen oder mit Terzbässen oder mit "enharmonischer Verwechslung" allein auf Basis der Grundbässe.

Hallo Pit,

wenn man Dur und Moll so sieht, wie für gewöhnlich auch die Kirchentonarten (bzw. Modi) gelehrt/eingeführt werden, dann geht man von einem einheitlichen Tonvorrat aus und wechselt nur den jeweiligen Grundton (Tonika) bzw. das tonale Zentrum.

Ich habe mal eine C-Dur-Tonleiter über zwei Oktaven (wie gesagt, Oktavlage kann/muss man bei Stradella ignorieren) aufgeschrieben.
Mit dem winzigen Unterschied zu @lil s Griffweise, dass sie das D in der Grundbassreihe spielt - aber es gibt, wie gesagt, mehr als eine Möglichkeit.

Wenn man nun beim A beginnt statt beim C, dann hat man eine astreine A-Moll-Tonleiter (äolisch).
Durch die zwei notierten Oktaven C-Dur kann man bequem eine komplette A-Moll-Tonleiter herausgreifen. Grund-/Terzbässe ändern sich nicht und Fingersatz bleibt auch gleich.
Also prinzipiell kein Unterschied:

1618228790751.png


Wenn man natürlich aus verschiedenen Gründen lieber beim A-Grundbass beginnen möchte, lassen sich auch andere Lösungen finden. In dieser anderen Lage ließe sich aber ebenso gut wieder C-Dur spielen.



@cruzefixianelli

Um Die das "Baukasten-System" ein wenig zu erleichtern, habe ich Dir eine A-Moll-Tonleiter mit jeweils allen Spielmöglichkeiten der jeweiligen Töne aufgezeichnet. Daraus kannst Du Dir einen günstig gelegenen Pfad durch die Knöpfe aussuchen.
Vom Spielen her sehr ähnlich zu Skalen auf der Gitarre: Die linke Hand (in der Regel ohne Daumen) spaziert spinnengleich über Bünde und Saiten. :D

1618229225821.png


Im Anhang als PDF für bessere Auflösung und zum Ausdrucken.

Viele Grüße
Torsten


Edit:
Arpeggien auf Standardbass sind meiner Erfahrung nach eher ungewöhnlich. Die kennt man eher aus Klavierliteratur, oft als Begleitfigur in der linken Hand, während die rechte die Melodie spielt.

Stimmt. Beim Akkordeon sind die Bässe einerseits zu grummelig oder zumindest stört der Oktavknick zu sehr.
Dennoch ist es doch von Vorteil, wenn man Akkordbrechungen im Repertoire hat - dann muss man nicht viel überlegen, wenn, doch mal eine vorkommt, was nicht einmal so selten ist, wenn man das als herausgelöste Einzelfälle sieht:
Harmonie wechselt von C-Dur ach G-Dur, der Bass spiele C-E-G - das ist ein schöner, gebrochener C-Dur-Akkord.
Oder ein klassischer Schluss wie C-A-G-E-C im Bass - also nichts anderes als ein gebrochener C6-Akkord, das machen sogar die Steirischen mit Begeisterung trotz der diatonisch-limitierten Bass-Situation.

Also als vereinzelte Versatz-Stücke durchaus brauchbar.
Obwohl: Durch die eigentümliche Sitte, immer den Tonnamen dazuzuschreiben und Terzbässe durch Unterstreichung zu kennzeichnen, kann man das auch ohne Tonleiter- und Akkord-Gerüst spielen.
 

Anhänge

  • stradella-moll-tonleiter1.pdf
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Ohje :D
Da hab ich erstmal ordentlich was zu lesen.
1000 Dank erstmal an alle hier.
Arpregien wollte ich schon auf dem Diskant üben:D
Auf der Bassseite apregieren stelle ich mir ziemlich sportlich vor😂
 
Das sind in der Tat seeeehr wertvolle Informationen, @Be-3 ! Habe mir das von dir dankenswerterweise hochgeladene PDF ausgedruckt und werde mir wohl auch die von dir genannte Aufgabe zu Herzen nehmen - gerade weil ich auch für die "Standard-Bierzelt-Musik" gerüstet sein möchte - zumindest theoretisch...

Nochmals danke und besten Gruß

PitFfm
 
Wow - wieviel man über Tonleitern schreiben kann. :hail:
Ich habe leider nur Murks beizusteuern - wollte mich dennoch irgendwie einbringen.

 
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"Murks"!? Im Gegenteil, @Klangbutter, hochinteressant - danke für das Video!

Ich hätte noch zwei Rückfragen zu deinen Ausführungen:

1.: Du sagtest, bei Anwendung im Rock'n'Roll stört die Oktave. Bin mir nicht sicher, wie du das meinst.

2.: Bei der Molltonleiter sagst du, nachdem du den Startpunkt gefunden hast, dass man dann doch wieder den Akkord braucht. Ich verstehe das so, dass man dann im Endeffekt in einer Situation angelangt ist, in der die Hände "vertauscht" sind - und damit der Grundgedanke des (Stradella-)Akkordeons konterkariert wird (links Rhythmus, rechts Melodie).

Allgemein nehme ich mit, dass das Thema Tonleitern auf der linken Seite einfach keines ist - mangels Anwendungsbeispielen -, deswegen auch die verhaltenen Reaktionen der Lehrer zu diesem Thema.

Abgesehen gefallen mir deine Rock'n'Roll-/"Pretty-Woman"- Beispiele sehr gut. Möglicherweise kann der Akkordeonbass es einfach nicht mit einem "echten" Bass aufnehmen. Dazu fehlt ihm einfach die "Power".
 
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Wow - wieviel man über Tonleitern schreiben kann. :hail:

Was sagst Du erst, wenn wir jetzt nach den natürlichen Moll-Leitern noch mit den melodischen und den harmonischen anfangen?

Ich möchte darauf hinweisen, dass ich die Terzbass-Reihe gedanklich immer als Hilfsreihe auffasse. Daher beginne ich nach Möglichkeit einen Basslauf nicht in der Terzbassreihe. Wenn ich also eine (natürliche) Mollleiter auf dem Standardbass brauche, dann spiele ich sie aufwärts so: 2, 4, 5, 3, 2, 5, 3, 2.
 
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1.: Du sagtest, bei Anwendung im Rock'n'Roll stört die Oktave. Bin mir nicht sicher, wie du das meinst.
Naja, man möchte halt bei der angespielten Figur in allen Tonarten 5 Noten aufwärts hören.
Das klappt nie, in fast jeder Tonart unterscheidet sich der Knickpunkt.

2.: Bei der Molltonleiter sagst du, nachdem du den Startpunkt gefunden hast, dass man dann doch wieder den Akkord braucht.
Nein, ich weise nur immer gern darauf hin, dass Standardformeln in ihrer Reinform garnicht so häufig sind. Man übt das vielleicht und im nächsten Stück ist die Leiter so eingebaut, dass der Standardfingersatz nicht mehr funktioniert.
Man kommt also um die permanente Analyse nicht herum.

So wie @morino47 es macht, ist man zumindest vom Muster her schonmal besser dabei, wenn man auch Akkorde verwenden will.

Allerdings !!!! :)
Wenn Du Jazz spielst kannst Du statt a moll C Dur spielen (am7)
Da sieht die Sache schon wieder anders aus und Du bist unten besser aufgehoben.

So. Verwirrung geglückt?
Lass Dich nicht ärgern. Übe einfach beides und vergleiche.
Auch nach 50 Jahren Praxis kann man noch Aha-Erlebnisse haben.
 
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Verwirrung vollends geglückt, @Klangbutter ! :ROFLMAO: Danke für deine sehr hilfreichen Ausführungen! Ich nehme mit, bereit zu sein für die permanente Analyse, um Fingersätze jederzeit anpassen zu können.

Besten Gruß

PitFfm
 
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Wow - wieviel man über Tonleitern schreiben kann. :hail:

Meine ausufernden Knöpfchen-Landkarten sollten vor allem zum eigenständigen Experimentieren anregen und ein Bewusstsein dafür erzeugen helfen, wo überall die Bass-Töne im Stradella-System verstreut liegen.

Dein Video zeigt ja vor allem eines:
Du bist in der Lage, eine musikalische Idee/Vorstellung direkt und sofort umzusetzen. Diese Vertrautheit mit dem Instrument sollte das Ziel sein, und dass es keinen in jeder Situation passenden Kochrezept-Fingersatz geben kann, hast Du ja eindrucksvoll gezeigt.

Spätestens, wenn Akkorde hinzukommen, ist die Ausgangslage weiter eingeschränkt, aber man kann ja auch statt eines Dominant-Septakkords einen passenden Verminderten nutzen oder die genannten Moll-7 oder Major-7 "Bastelakkorde" usw.
Nicht zuletzt habe ich von Dir in diesem Forum z. B. gelernt, dass man links auch ruhig mal den Daumen verwenden kann, wenn es hilft.

Immer passende Standard-Fingersätze kann es nicht geben (auf dem Klavier auch nicht), aber eine Kenntnis der Knopfatur/Tastatur ist unabdingbar.

Ich kenne übrigens einen passionierten lebenslangen Akkordeon-Spieler im höheren Renten-Alter, der erst kürzlich und mit großem Erstaunen gehört hat, dass man mit Stradella auch Tonleitern spielen kann und der mir sagte, er hätte in all den Jahren nie gedacht, dass das ginge und wäre nie auf die Idee gekommen, es zu versuchen...

Viele Grüße und danke für das wie immer lehrreiche und höchst unterhaltsame Video!
Torsten
 
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Hallo nochmal,
erstmal...tolles Forum, aller supernett und hilfsbereit.
Habe nun mal zeit gefunden alles zu eruieren. Nun hab ich auch endlich erkannt wie der Bass gestrickt ist.
Merken muss man sich ja eigentlich im wesentlichen nur F C G D A E H:D alles dadrüber und da runter sind Halbtöne
Nach dem Chema ist das Ding gebaut. Der Terzbass das gleiche in Grün aber um eine Terz versetzt und Sache wie Eis
sind dann zum Beispiel F und so.
Ja, sehr schönes Instrument.
Ich übe täglich mindestens

5 minuten Kuckuck rufst aus dem Forrest :D mit Bass und Augenmerk auf Fünftonraum ( alle Finger )
5 minuten C Dur Tonleiter mit Augenmerk auf Fingersatz 123 123454321 321
5 Minuten Tonleiter C Dur im Bass
5 Minuten Balgtechnik
5 Minuten Wechselbass irgendwas worauf ich grad Lust habe.

an manchen Tagen mache ich davon 2-3 Wiederholungen über den Tag verteilt.
Und zwischendurch Nudel ich so noch ein bisschen rum.
Und jeden Tag beschäftige ich mich noch extra 10-15 Minuten mit irgendwelchen Noten, nur so bissel üben zu lesen :cool:
Auf der Gitarre hatte ich ja eher mit TAB zu tun.
Und das auch nur zum etwas lernen was ich mir aneignen wollte. Den Rest meistens nach Gehör und viel improv.
Akkordeon wird da schon sehr viel bewusster gespielt.
Es macht richtig Spaß
Das möchte ich jetzt so erstmal 2 3 Monate weiter führen.
Der Kuckuck darf aber bald gerne etwas anderem weichen:D
und auch dann mal andere Tonleitern.

@ ALLE : lieben Dank
 
@cruzefixianelli : Ich absolviere ein ähnliches "Trainingsprogramm" wie du. Ich meine, dass es mir was bringt, nicht ausschließlich Lieder zu üben. Ausgehend von den Technikübungen sind die Lieder dann die "Kirsche auf der Torte".

Über ein Update, wie du mit deinem Trainingsprogramm vorankommst, würde ich mich freuen - gerne unter

Strukturierung Übungseinheiten Selbstlerner

Besten Gruß

PitFfm
 
Hallo,
ich hatte ja versprochen mich noch mal zu melden für ein kleines Update.

Also....
ich hatte nun gut und gerne 3 1/2 Wochen durchweg fast jeden Tag geübt. In dieser Zeit insgesamt 3 Tage nicht dazu gekommen.
Ich hatte auch mal ein wenig versucht über den Tellerrand zu schauen. War interessant. Aber ich hätte mehr davon gehabt wenn ich die drei Tage mich auch an mein normales Programm gehalten hätte.
Aber um sonst war es auch nicht mal ein wenig in die Materie "Viel Spass" und Valse deamelie hinein zu schnuppern.

Was nun anfängt ein zu setzen ist das :
Ich den Standartbass relativ auswendig kann
Sich das zweihändige langsam beginnt zu funktionieren und sich anfängt normal an zu fühlen.
Notenlesen wird besser und schneller.

Schneewalzer klappt nun auch schon viel besser. Nur der Wechsel von C c G c auf D g7 G g7 geht noch nicht rund. Und dann kommt da ja noch dieser böse Wechselbass Mit C und F und dann zurück auf D g7:D
Tonleiter C Dur mit umgreifen geht auch schon recht flott und gut.
Tonleiter C Dur im Bass geht auch immer besser.

Die Übungen 5 Tonraum und Tonleiter sowie Balgführung und diese Dinge sind sehr wichtig und bringen mich um einiges weiter.
Es macht alles sehr viel Spaß und Gitarre kickt mich garnimmer:D
Ich kann mir vorstellen dass es weitere Vier Wochen später noch ganz anders aussieht und der Knoten dann evt. geplatzt ist. Momentan fühlt es sich so an als wäre es kurz davor.

Ich hatte mir von einer Freundin die auch etwas spielt mal über Skype ä bissle zeigen lassen und hier hatte ich sehr gute Tips von Euch bekommen die mir sehr helfen.
z.B. mal zu spielen ohne die Hand im Bassriemen zu haben.
 
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