Wie bekommen die "großen" ihre Single coils still?

  • Ersteller ijumitzu
  • Erstellt am
Im Vergleich zu vielen Amateuren spielen einige von den großen auch nicht permanent mit komplett aufgedrehten Potis. Auch das hilft meiner Erfahrung nach, weil die hochfrequenten Störgeräusche beim Zurückdrehen idR beschnitten werden. In Spielpausen komplett ausdrehen, wie hier schon mehrfach erwähnt lässt das Problem in Spielpausen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
@FünfTon : Der Effekt ist mir bekannt (ich bin immerhin ausgebildeter und diplomierter Physiker) und ich habe ihn auch nicht ausgeschlossen, aber das Feld der Vorschaltgeräte/Leuchtstoffröhren nimmt doch mit der Entfernung recht schnell ab. Im kleinen Proberaum ist das u.U. durchaus spürbar, aber nicht bei einem zig Meter breiten und hohen Bühnenaufbau der damaligen Rainbow Tour, und darum ging es ja. Außerdem hat man bei vielen bis sehr vielen Vorschaltgeräten/Leuchtstoffröhren keine Addition der Felder, sondern eher Auslöschung, da Vorschaltgeräte/Leuchtstoffröhren ganz individuell "brummen" und sich die Überlagerungen stören (gerade, wenn sie unmittelbar benachbart installiert sind, wie beim besagten Regenbogen).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich blase gerne mal wieder ins selbe Horn, aber seid euch bitte bewusst dass die ganze Abschirmerei auch nach hinten losegehen kann.

Das meiste "BZZ" fangen sich Singlecoils nicht von hinten ein, sondern schlicht vorn wo die Saiten wabern, und genau da kann man sie ja nicht abschirmen. Ganz viel Metall(folie) kann auch wieder als Antenne agieren und genau zu dem Problem führen das man eigentlich beheben wollte. Masse-Führung bei Gitarren (und Amps!) ist zum Teil klare Physik und Wissenschaft, aber zum Teil eben auch deutlich komplexer als man mit Gymnasialphysik so mitbekommt, daher auch viel Erfahrung dabei.

Wichtiger als die perfekte Schirmung ist meiner Meinung nach bewusstes Spielen mit Gain (oder eben weniger davon) und "aus wenn nicht gebraucht" (Volume runter). Auch bei vielen Profis brummt es, und viele wollen eben auch den "echten" SC sound und nehmen etwas Nebengeräusch in Kauf.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
hmmm, eine gute Abschirmung hat IMO und nach meiner Erfahrung noch nie zu Nachteilen geführt; offen verlegte "Hot"-Wires schon... Alles was als Hot-Signal in Richtung Amp geht sollte man versuchen einzukapseln (und die Kapselung mit Masse verbinden...). Gitarren, die beim Berühren der Saiten mit einer Verringerung des 60 HZ Brummen reagieren sind idR. nicht optimal abgeschrimt und der Körper des Gitarristen übernimmt da die Funktion der Schirmung. Das muss so nicht sein.


btw... der wesentliche Unterschied zwischen vielen "Profis" und Hobbyspielern der in das Thema einstrahlt, ist meiner Erfahrung nach schlicht die Bühnen Lautstärke. Das Pfund, das da gerade früher von den "Großen" gefahren wurde, wäre für viele "Otto Normal" Gitarristen kaum zu bändigen.
Aufgrund der hohen Bühnenlautstärke war man da eh gezwungen, traumwandlerisch mit dem Vol Poti umzugehen, weil ansonsten alles sofort in einer wilden Feedback Orgie ausgeartet wäre. So waren die eigentlichen Nebengeräusche oft eher zweitrangig.

Live oder im Probenraum ist das alles IMO auch gar nicht so sehr das Problem. Da gibt es idR. immer eine nicht unerhebliche Nebengeräusch Kulisse, die völlig bandunabhängig ist und da fällt ein gewisses Hintergrundbrummen/rauschen nicht negativ auf.
Bei mir sind aber mittlerweile alle konventionellen Single Coil durch Humcanceling Versionen ersetzt worden, weil es mich beim Recording stört, wenn in Pausen oder während leiser Passagen das 60 HZ Brummen durchkommt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
hmmm, eine gute Abschirmung hat IMO und nach meiner Erfahrung noch nie zu Nachteilen geführt;
Hm da gibt es ganze Workshopserien darüber was an wie macht, da ungünstige Abschirmung den Ton dumpfer machen kann.
Gitarren, die beim Berühren der Saiten mit einer Verringerung des 60 HZ Brummen reagieren sind idR. nicht optimal abgeschrimt
und der Körper des Gitarristen übernimmt da die Funktion der Schirmung. Das muss so nicht sein.
Das widerspricht ja den Ansichten von Bill Lawrence, der der Meinung war das 60 HZ Brummen in den USA
oder 50 Hz bei uns, gar nicht durch Shielding eingedämmt werden kann.
http://www.billlawrence.com/Pages/Pickupology/External Interference.htm

In der Tat nervt mich hochfrequentes Brizzeln deutlich mehr als das Netzbrummen.
:gruebel:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bitte "das Einfachste" nicht vergessen:
Als Tele und Strat auf den Markt kamen, waren dickere Saitensätze mit umsponnener G-Saite die Regel.
Dickere Saiten ergeben -richtig gespielt- mehr Nutzsignal-Output und daher eine bessere "signal to noise ratio". Also ist für gleichen Zerrgrad weniger Gain erforderlich und damit sind die Einstreu-Geräusche leiser.

Ansonsten in Spielpausen Volumepoti runterdrehen und nicht direkt vor Amps oder in der Nähe von Trafos herumlungern (Dimmerpacks von der Bühnenbeleuchtung waren früher die Pest.).
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Und dann noch etwas aus dem 1x1 der Toningenieur*innen, als solche noch richtig ausgebildet wurden:

Bei Studioaufnahmen kann mensch (annähernd) gleichbleibende Störgeräusche von Effekten oder Amps sowie Netzbrummen per Phasenauslöschung eliminieren.
Dazu wird eine Spur aufgenommen, auf der nur die Störgeräusche zu hören sind, also ohne Nutzsignal - identisches Setup, Mic, Raum.
Dieser Noise-track wird phasengedreht und bei angeglichenem Pegel mit der Nutzsignal-Spur gemischt.
Die Phasenauslöschung unterdrückt dann die Störgeräusche.

Das ist die Kopfschmerztablette für Leute, die toll klingende, aber technisch nicht sonderlich gut gemachte Amps und Effekte spielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das widerspricht ja den Ansichten von Bill Lawrence, der der Meinung war das 60 HZ Brummen in den USA
oder 50 Hz bei uns, gar nicht durch Shielding eingedämmt werden kann.
http://www.billlawrence.com/Pages/Pickupology/External Interference.htm
Das lese ich da so nicht heraus!
Wenn man Single Coils eingebaut hat, kann man das, was die Single Coils aus Richtung der Saiten an Magnetfeldschwankungen einfangen, auch mit noch so viel Abschirmung nicht eliminieren! Das ist IMO völlig richtig.
Was den Rest an Verdrahtung im E-Fach angeht und die Rückseite der Gitarre angeht, aber schon! Da werden häufig bis zu eine halben Meter ungeschirmte Litze verlegt, was als zusätzliche Störquelle fungiert. ...aber auch puristische Strat-Spieler nutzen dann doch lieber auch geschirmte Kabel zwischen Gitarre und Amp. :gruebel:

(man möge mir das Durcheinanderbringen von 50 und 60HZ verzeihen... ich bin wohl elektrisch eindeutig in zu vielen Ländern unterwegs....)
 
"signal to noise ratio"
Die ist eigentlich das wichtigste. Der Trick, die SCs "still" zu bekommen, ist dass es live bei nicht fehlerhaftem Aufbau einfach egal und für die meisten nicht hörbar ist.
 
@InTune unnötig lange Kabelwege sind immer suboptimal. Egal ob ungeschützte Litze oder PU Kabel. Wirr verlegte Hingucker Kabel kosten z B. ein
Da werden häufig bis zu eine halben Meter ungeschirmte Litze verlegt, was als zusätzliche Störquelle fungiert. ....
Unnötig lange Kabel sind Kacke :bad:Egal ob ungeschirmte Litze oder aufgerollte und unnötig lange geschirmte Pickup Kabel.
Hatte das selber mal provisorisch gemacht und als ich das HB Kabel gekürzt hatte wurde der Klang etwas luftiger, frischer.
 
Dann gebe ich mal meinen Senf dazu.

Ich habe beruflich schon viele Geräte durch die EMI Zulassung gebracht (Funkentstörung)

Elektrische Felder lassen sich relativ gut abschirmen

Magnetische Felder lassen sich sehr schlecht abschirmen. Ein geschlossenes Gehäuse hilft durch die dann entstehenden Wirbelströme schon ganz gut, hochpermeables Metall (uMetall) schirmt auch ganz gut.

Ein mit leitfähiger Folie ausgekleidetes Elektronikfach einer Gitarre schirmt gut gegen elektirsche Felder.

Magnetfelder bekommt man aber eigentlich nur nach dem Humbucker - Prinzip in den Griff. Also Spule in Gegenrichtung gewickelt mit der gleichen Windungszahl und Fläche.
Bei Humbuckern tragen ja beide Spulen zum Output bei, sind aber durch Polung und Orientierung der Magnete so konstruiert, dass sich ein äußeres Magnetfeld kompensiert.
Bei Tauchspulenmikrofonen wird das übrigens auch verwendet, zumindest bei den besseren.

Single Coils sind allerdings sehr anfällig, da keine Kompensation statt findet und daher äußeren Magnetfelder ausgeliefert.

Manche Hersteller bauen Kompensationsspulen ein.

Manche Single Coils (z.B. Fender Noiseless Single Coils) sind nichts anderes als "versteckte" Humbucker, bei denen eine Kompensationsspule mit eingebaut wurde, nur im Single Coil Format. Meist sind das Spulen unterhalb und außerhalb des magnetischen Kreises zwischen Pickup und Saite.

Als Beispiel: meine Eigenbau Strat aus der Bauaktion:
Die ist innen komplett geschirmt.
Auch das Pickguard ist geschirmt.

In den Stellungen 1-2 und 2-3 des Pickup Wahlschalters sind ja immer 2 Pickups parallel und der mittlere ist ja gegenläufig gewickelt. Da hört man gar nichts, selbst mit sehr viel Gain. Das heißt, wenn die Pickups selber die magnetische Einstreuung kompensieren, kommt kein Brumm an.
Die elektrische Schirmung arbeitet auch einwandfrei.

Sobald nur ein Pickup aktiv ist (Stellung 1, 2 oder 3) ist die Gitarre empfindlich auf magnetisch eingestreutes Brummen. Da hilft die Abschirmung leider nichts.

Eine mögliche Abhilfe: man findet eine Position (Richtung) in der das Brummen minimal ist, eventuell kaum zu hören. Ich denke, bei Studioaufnahmen wird das auch so optimiert, wenn das Studio nicht ohnehin wenig Störfelder hat.
Bei Aufnahmen suche ich eine solche Position wenn es denn unbedingt Single Coil sein muss.

Auch große Bühnen sind vorteilhaft, weil da die Störer weit weg sind (vor allem Transformatoren und elektrische Leitungen mit viel Stromfluss).



Noch ein Wort zu Leuchtstofflampen. Die sind in 2 Dingen Störer: Magnetfeld der Vorschaltdrossel (50 Hz Brumm ok in USA 60 Hz) und das elektrische Feld der Gasentladung in der Röhre, das deutlich höhere Frequenzanteile hat und leider eine nicht zu kleine Reichweite.


Ich liebäugle mit einer "richtigen" Strat, denn mein Billigbausatz hat leider doch noch Schwächen, obwohl ich das maximal Mögliche durch das Setup heraus geholt habe. Und da wären die Noiseless Single Coils Pflicht, denn die Brummempfindlichkeit nervt, weswegen ich vorwiegend in Position 1-2 oder 2-3 spiele.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Gut sie werden eine Position auf der Bühne kennen, wo es etwas weniger brummt, so als Ruheraum, aber insgesamt werden die Leute das Brummen wohl in Kauf nehmen, so wie ich auch. Hum gehört halt zum SC. Ich hatte mal eine von den Hendrix Live LP's, da hat der Gute in den Spielpausen sogar Radiowellen eingefangen und die Elektronik hat sie irgendwie in Musik umgesetzt.

Ok es geht nichts über den Ton der SC's, der Trade-off ist halt Brummen. Damit muss man leben. Alles kann man eben nicht haben.
 
Dann gebe ich mal meinen Senf dazu.


Auch das Pickguard ist geschirmt.

Sehr schmackhaft dein Senf :great:

Für das Pickguard gibt was mMn noch was Besseres. Etwas das in den 50s noch von Fender eingebaut wurde

agl_pg_any_shield_01.jpg

Quelle https://www.acys-lounge.de/shieldings-234.html

Fender ist mit 39€ leicht (hüstel) überteuert. Kosten sonst meist 15-20€ und funzen prima (ausser gegen Netztbrummen s.o.) ;)
 
Bei meiner Bausatzgitarre war das Thema "low Cost" und ich war froh, halbwegs bezahlbare selbstklebende Kupferfolie gefunden zu haben (Schneckenabwehrband aus dem Baumarkt). Kupfer lässt sich besser löten und macht besseren Kontakt als Aluminiumfolie.
Aluminium bildet eine dünne Oxidschicht, die die weitere Korrosion verhindert. Bei der Bearbeitung wird das noch forciert durch Eloxierung, um eine noch dickere und stabilere Oxidschicht zu bekommen. Leider leitet diese Oxidschicht extrem schlecht.
Ich habe gerade wieder beruflich mit einem 19" Rack - Modulträger zu tun und muss dort zur Leitfähigkeitsverbesserungen gezahnte Unterlegscheiben verwenden, die diese Oxidschicht durchstoßen.

Aber dein Shielding ist schick und professionell. Für einer höherwertige Gitarre sicher auch den Preis wert.
 
Ich erinnere daran, dass die Ausgangsfrage war, wie das Brummen etwa in den 70ern vermieden wurde! Und da ist Spielweise und Training das a und o gewesen. Heute gibt es Erkenntnisse, Erfahrungen und vor allem ausgefeilte Elektrotechnik, die auch dem Hobbymusiker mit weniger Übung gute Ergebnisse ermöglicht. Damals hat daran niemand gedacht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich erinnere daran, dass die Ausgangsfrage war, wie das Brummen etwa in den 70ern vermieden wurde!
Nö die Ausgangsfrage war wie die Großen z.B. Eric Johnson und Richie Blackmoore Brummen "verhindern".
Da war nix mit explizit in den 70ern ....!!

Heute gibt es Erkenntnisse, Erfahrungen und vor allem ausgefeilte Elektrotechnik, die auch dem Hobbymusiker mit weniger Übung gute Ergebnisse ermöglicht.
Ja und Heute gibt es auch viel mehr Störquellen als damals. PC Bildschirme, Handys, Wlan, Mähroboter etc ......
Daran musste früher auch niemand denken.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
In den 70er hatten die " Großen " auch heftige Probleme mit Nebengeräuschen. Der Legende nach ist Richie Blackmore bald verzweifelt, als er mit Rainbow bei der Tour 76 den großen Regenbogen als Lightshow hatten und die Lampen ( waren , glaube ich, Neonröhren) in die Single Coils einstreuten.
Ich war dabei - grandiose show und ich kann mich an keinerlei Nebengeräusche erinnern.
(heute hat man ja andere Technik)
Ja, und wenn man mal in einem kleinen Club spielt wo mit bunten Folien umwickelte Leuchtstoffröhren für "Atmo" sorgen, kann man die ja vieleicht ausschalten und `ne Kerze anzünden.
Ist aber nur eine Befürchtung.
Die ist unberechtigt. Da brauchst Du Dir keine Sorgen machen.
Was für mich für Folie spricht... sie ist reversibel und somit ist der Urzustand leicht wiederherzustellen.
Das allerdings ist ein gutes Argument, insbesondere für Vintage- oder sonstwie seltene Gitarren.
(Dimmerpacks von der Bühnenbeleuchtung waren früher die Pest.)
Das stimmt, aber wo gibt es die heute noch - mal abgesehen davon dass gerade eh niemand mehr live spielt und viele Veranstaltungsorte die "Krise" nicht überstehen werden.

Ich persönlich habe eine sehr gut geschirmte Tele und eine gar nicht geschirmte 60´s Strat die auch keinen reversed polarity midpickup hat und habe in meinen Situationen mit beiden keine Probleme.

Aber ich bin ja auch kein "großer" sondern nur ein "alter"...
 
Darum habe ich ja von Legende geschrieben. Ich war da erst 7 Jahre alt und habe es selbst nicht mitbekommen. Irgendwo habe ich das mal gelesen, das es Probleme mit der Lichtanlage und Störgeräuschen gab. Ich weiß aber nicht mehr wo.
 
(Schneckenabwehrband aus dem Baumarkt).
Wieder etwas gelernt! Und jetzt weiß ich auch, was ich mit den zig Metern der übrigen Kupferfolie mache... mein Gemüsebeet abschirmen. Nicht gegen Leuchtstoffröhren, Monitore etc. sondern gegen Schnecken.
Hatte ich nicht auf der Schirmung, dass die gegen Schnecken hilft. Gartenarbeit ist für mich noch ein recht neuer Thema ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben