Wie bekommen die "großen" ihre Single coils still?

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Hey Leute, seitdem ich gitarre spiele (was immerhin auch schon 15 Jahre sind) geht mir diese eine vielleicht auch etwas infantile frage nicht aus dem kopf, wie bekommen die berühmten single coil strat Spieler die Stadien mit ihrer musik füllen ihr Brummen unter Kontrolle? Natürlich liegt ein noise gate nahe, hatte selbst mal eins aber, war aber überhaupt nicht zufrieden mit dem Ergebnis und, es klang einfach nur tot - in meinem Kopf ist diese Antwort irgendwie zu einfach auch wenn das vielleicht komisch klingt, gibt da irgend nen geheimen Voodoo Trick von dem ich nichts weiß? Gerade Leute wie Eric Johnson, Ritchie Blackmore usw die mit teils ordentlich gain an die Sache gehen machten mich schon immer stutzig, kann da jemand Licht ins dunkel bringen?
 
Eigenschaft
 
Schnell das Volumepoti zumachen, sobald aufgehört wird zu spielen. Entweder an der Gitarre oder per Volumepedal auf dem Pedalboard.
 
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Bei den Gates gibts schon unterschiede. Ggf kommen da auch zwei Gates zum Einsatz. Wie twentyone schrieb ist auch das Volumepot oder ein entsprechendes Pedal sehr hilfreich und gerade ersteres bedienen die Großen auch so on the fly das man es teilweise garnicht bemerkt. Dazu kommt meist dann (hoffentlich) noch eine saubere Spieltechnik und wohl auch generell eher Equipment was nur ordentlich geprüft und eingestellt den Weg auf die Bühne findet.

EDIT: Und nicht selten auch viel weniger Gain als man es erwarten würde ;-)
 
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Eine gut elektrisch geschirmte Gitarre ist mal das Erste.
Die Kammern der Tonabnehmer unbedingt entweder mit Lack oder Kupferfolie schirmen und die Schirmung mit Masse verbinden.
Gain kann auch auf verschiedene Arten erzeugt werden (Endstufe/Vorstufe) und nicht jeder ist gleich anfällig für die Einstreuungen.
Noisegates auf der Bühne wird man bei den alten Aufnahmen aus den 60ern eher selten hören denke ich.
 
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Über die Abschirmung hab ich mir bis jetzt nie groß Gedanken gemacht, bin aber auch erst seit kurzen eher im strat Gefilde unterwegs, in jungen Jahren mit der EMG Föhn Klampfe die alles glatt bügelt war das sowieso uninteressant - macht das wirklich so einen krassen Unterschied? Habe ne 93er Squier strat die ich fantastisch finde bei der aber nichts im inneren geschirmt ist, lohnt das mal kupferfolie oder lack an zu bringen?
 
Die bauen sich vlt. einfach (nahezu) brummfreie in ihre Gitten ein.
Gabs die in den 60ern auch schon?
Das weiss ich nicht muss ich ehrlich gestehen.

Ich hab selbst ein Set Vintage Noiseless in einer meiner Strats die sind aber aus den 2000ern oder noch jünger.
Ausserdem hab ich ein Set "Blades" in einer meiner Strats die sind aber Humbucker in Singlecoil Bauform.
Die Brummen natürlich beide Sets wenig bis gar nicht egal welchen Gain man fährt.

Ich hab aber in einer weiteren Strat Standard AlNiCo Fender und die hört man schon wenn man sehr weit aufdreht oder sonst irgendwie (mit Pedalen) den Gain hochzieht.

Ich hab alles da für die Schirmung bin aber noch nicht dazu gekommen das durchzuziehen.
Wird wohl demnächst mal soweit sein.
 
Wollte gerade schreiben: Einige der Großen spielen Noiseless Single Coils. Eric Clapton,Yngwie Malmsteen, Jeff Beck etc. - Dann gibt es die brummunterdrückenden Zwischenpositionen und last but not least den Volume-Regler, der quasi in jeder Situation des Nicht-Spielens heruntergedreht wird.
 
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Habe ne 93er Squier strat die ich fantastisch finde bei der aber nichts im inneren geschirmt ist, lohnt das mal kupferfolie oder lack an zu bringen?
Ich bin kein Elektriker aber wenn du über einen "Amplifier" also "Verstärker" spielst wird eben alles verstärkt was da so reinkommt. Der ist da ohne Gate, Tiefpassfilter und sonstwas für wizardry nicht in der Lage zu selektieren. :)

Die Tips von @Bholenath und @abolesco finde ich gut. Bei den Gates genießen ISP Decimator II und vorallem das Fortin Zuul einen sehr guten Ruf. Leider haben die Teile auch nahezu Boutique Preise aber der Pedalmarkt ist ohnehin ein Fass ohne Boden :sneaky:

Also generell gibt es da viele Stellen wo man einen Blick drauf werfen sollte. Fängt bei den Pickups an, Gitarrenelektrik & Abschirmung und Steckdose. Wenn man da eine solide Ausgangsbasis hat und es trotzdem rauscht dann kann man mal an so Sachen wie ein oder eben zwei Gates denken. Wenn jedoch nichtgrad Djent oder Math auf der Singlecoil Strat im Highgain gespielt werden soll dann hilft eben auch eine saubere Spielweise. Wo ich bei meinem Spiel denke es rauscht und brizelt ... würden andere wahrscheinlich total dufte durchspielen einfach weil ein ordentliches muting sämtlicher ungespielter Saiten unheimlich viel ausmacht. (Nun bin ich eh kein Stadionspieler aber es ist genau auch der Grund weshalb ich mein Gate wieder verkauft habe. So muss ich mich zwingen sauber zu spielen, ein Gate ist da schnell auch ein Komfortartikel der über eigene Spielsschwächen hinwegtäuschen kann (ähnlich auch diese Fretwraps)).
 
Klar noiseless gibt's natürlich auch aber gerade bei den alten Semestern gab's das ja noch nicht, habe am Hals nen Dimarzio Area pickup der ja quasi ein stacked Single Coil ist, klasse teil und damit ist die lösung für mich persönlich auch schon gefunden. Aber ja, wahrscheinlich ist es ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren wie Abschirmung, sauberes muting usw. die am Schluss das Bild geben dass der jeweilige kein vernehmbares Brummen auf der Bühne hat.
 
Mich wundert es, dass noch keiner einen "Dummycoil" erwähnt hat. Die wirken wie die zweite Spule beim Humbucker, aber ohne die Saiten abzutasten.
 
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Es gibt doch den alten Spruch:
If it doesn't hum it's not a singlecoil!

Gehört halt dazu und macht den Charakter eines Singlecoils aus.
 
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Mich wundert es, dass noch keiner einen "Dummycoil" erwähnt hat.
Ich glaube die Fender Vintage Noiseless benutzen diese Technologie. Ich hab wo im Netz mal die Patentschrift dazu gefunden. Eine Spule unter der anderen, die obere ist "aktiv" die untere ist "Dummy".

Bei meinen anderen "Noiseless" ist es glaube ich ähnlich. Das sind "Ultrasonic" OBL. (Bill Lawrence)
 
Die "Große" haben da IMO auch keine besondere Zaubertricks und jeder macht es da auch anders.
Clapton, Beck, Malmsteen,.... nutzen Humbucker in Single Coil Format.
David Gilmoure hat eine Zeit lang auch brummfreie EMGs gespielt
Ich meine, dass Blackmore und Blug mit Dummy Coils (Spulen ohne Magnete die irgendwo im E-Fach untergebracht werden), arbeiten (damit gearbeitet haben).
Ein paar Stratspieler (Popa Chubby) haben auch nur einen Humbucker (Lil 59,...) am Steg für High Gain.
Bonamassa, Eric Johnson können ihr Instrument im Schlaf bedienen und regeln in Spielpausen runter.

Ich denke, dass nur die wenigsten Profis mit Noise Gates wirklich das 60 HZ Brummen wegschneiden.

Manchen ist es schlich egal, wenn es in den Spielpausen summt und brummelt....
 
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Die noisless Singlecoils wurden erst ca. Mitte der letzten 90er populär.

Eine leicht lesbare Zusammenstellung zum Thema Singlecoils inkl. noisless generell gibt es z.B. hier:

https://www.wikiwand.com/en/Single_coil_guitar_pickup

Technisch wurde jedenfalls seit Mitte der letzten 70er mit verschiedenen Abschirmungen und auch "Gegenspulen" gearbeitet, da das grundsätzlich auch schon länger aus anderen Bereichen der Elektrotechnik bekannt war (vgl. z.B. Patentanmeldungen DE2608541 und DE2352563, die u.a. Stand der Technik für Kinman's Patente - z.B. "Transducer for a stringed musical instrument" für noisless Singlecoils waren).

Die alten Recken (und auch die berühmten Nachfolger neuerer Zeit) hatten aber einfach wirklich die Skills, absolut sauber zu spielen. Man darf halt nicht vergessen, dass diese Leute schlichtweg nichts anderes zu tun hatten, als jeden Ton zu finden und zu üben - der entsprechende Zeiteinsatz steht zumindest dem Hobby-Musiker nicht zur Verfügung. Und wie wahrscheinlich einige hier wissen, geht eben nichts über Übung hinaus, aber wenn mal "drin", dann sitzt es. Also: üben, üben, üben (oder so viel elektrische Technik wie verfügbar einsetzen - die wurde benötigt, damit auch weniger versierte Musiker was zustande brachten :dizzy:; natürlich haben sich auch die "Größen" in den letzten 20 bis 30 Jahren nicht gegen die bessere Technik gewehrt).
 
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In den 70er hatten die " Großen " auch heftige Probleme mit Nebengeräuschen. Der Legende nach ist Richie Blackmore bald verzweifelt, als er mit Rainbow bei der Tour 76 den großen Regenbogen als Lightshow hatten und die Lampen ( waren , glaube ich, Neonröhren) in die Single Coils einstreuten.
 
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Na ja, die Wirkung von Leuchtstoffröhren auf Stromnetze hat man schon auch damals verstanden und die Tour hatte ja nicht nur eine Show. Zudem wurde ja mit dem Aufbau auch geprobt. Da ist wieder mal viel Hörensagen und Schauergeschichten dabei. Die Lösung für so etwas waren/wären einfach Trenntrafos, die das Netzbrummen, das Leuchtstoffröhren grundsätzlich erzeugten (heute hat man ja andere Technik), von Amps etc. fern hielten - b.t.w. war der Einfluss auf einzelne Amps vernachlässigbar gegenüber dem Einfluss auf eine PA! Ein genanntes "Einstreuen" von Leuchtstoffröhren in Singlecoils ist auszuschließen, wenn man nicht direkt mit der Gitarre auf einer Leuchtstoffröhre liegt.
 
Über die Abschirmung hab ich mir bis jetzt nie groß Gedanken gemacht, bin aber auch erst seit kurzen eher im strat Gefilde unterwegs, in jungen Jahren mit der EMG Föhn Klampfe die alles glatt bügelt war das sowieso uninteressant - macht das wirklich so einen krassen Unterschied? Habe ne 93er Squier strat die ich fantastisch finde bei der aber nichts im inneren geschirmt ist, lohnt das mal kupferfolie oder lack an zu bringen?
Ich habe mal mit Folie das Innenleben einer Tele ausgelegt. Das war schon ein Unterschied.
Das aber nur mal so, denn was ich eigentlich in den Raum werfen möchte... ich persönlich würde da nicht mit Lack arbeiten wollen.

Du musst über den Rad der Kammern pinseln, damit ein Kontakt zwischen der Schirmung am Pickguard und der Schirmung der Gitarre besteht.
Selbst wenn du super sauber pinselst und nicht über den Teil malst, der später durch das Pickguard verdeckt wird, wäre mir das Risiko zu hoch, dass über die Jahre der Lack der Gitarre einen weg bekommt. Und dann eben doch sichtbare Veränderungen um das Pickguard herum entstehen oder das Pickguard mit dem Korpus verklebt. Ist aber nur eine Befürchtung.

Was für mich für Folie spricht... sie ist reversibel und somit ist der Urzustand leicht wiederherzustellen.
 
Ein genanntes "Einstreuen" von Leuchtstoffröhren in Singlecoils ist auszuschließen, wenn man nicht direkt mit der Gitarre auf einer Leuchtstoffröhre liegt.

Konventionelle Vorschaltgeräte arbeiten mit Netzfrequenz und produzieren viel elektromagnetische Interferenz, die je nach Leistung (der Beleuchtung) auch weit trägt. Single Coils fangen das dann magnetisch auf. Ergebnis: Es brummt.
 
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