4enima
Registrierter Benutzer
Hm, wo fange ich hier an?
Also erstmal Danke für die Ehre das QSC Set für das Musiker-Board testen zu dürfen, wenn auch die Umstände momentan natürlich nicht optimal sind und ich gerne umfänglicher getestet hätte oder auch gerne mal vor Publikum.
Was ich direkt mal loben muss, ist der freundliche Kontakt bei QSC, die unkomplizierte Abwicklung sowie Oli, der die Pakete angeliefert hat und mit dem ich mich vermutlich noch Stunden hätte verquatschen können, wenn ich nicht selbst hätte weiter arbeiten müssen ;-)
So, dann mal zu dem Überraschungspaket selbst. Mich erwarteten 3 Kartons sowie eine Stofftasche mit Stativen für die K12.2. Dabei waren noch 4 XLR-SommerCable sowie verriegelbare Kaltgerätestecker für die Boxen. Somit war eigentlich alles am Start um direkt mal ordentlich los zu legen.
Folgende Bewertungen des Setups sind natürlich höchst Subjektiv und in keiner neutralen Testumgebung gewesen, aber ich versuche nach bestem Gewissen objektiv zu meine Eindrücke bzw. auch die meiner Bandkollegen wieder zu geben. Auflistungen technischer Tabellen erspare ich euch hier mal, die sind ja mit 2 Klicks im Web zu finden und waren auch in den anderen QSC Reviews zur genüge aufgeführt. ;-)
Nachfolgend findet ihr einmal mein Eindruck zum Set aus QSC K12.2 sowie dem Subwoofer K212C im FOH Betrieb.
Im 2. Teil vergleiche ich die QSC als Bühnenmonitor gegen ein paar andere Mitbewerber
Beim Auspacken der K12.2 viel mir direkt das Gewicht auf. Sie sind vom Gewicht gut zu handeln, aber ich hätte bei 12” und Kunststoffgehäuse tatsächlich 1-2kg weniger erwartet. Meine 15” ElectroVoice wiegen bei deutlich voluminöserem Gehäuse sogar ein paar Gramm weniger. Allerdings, und das hat man wirklich an jeder Stelle bemerkt, die Box ist super verarbeitet. Der Kunststoff wirkt an jeder Stelle hochwertig und sehr robust. Das Gewicht steht hier für mein Empfinden tatsächlich für Stabilität und Wertigkeit. Diesen Eindruck hatte ich so noch bei keinem anderen Kunststoffgehäuse, wo man oft bedenken hat, ob diese den rauen Bühnenalltag tatsächlich bestehen.
Nicht nur aus optischen Gründen bin ich froh, dass sich QSC für ein durchgehend geschlossenes Frontgitter entschieden hat. Das ist wirklich massiv ausgeführt und nicht nur Zierde. Hier werden die Speaker von den meisten Widrigkeiten mehr als ausreichend geschützt sein.
Bisher definitiv die wertigste Kunststoff-Box, die ich in meinen Händen halten durfte.
Nun zum Subwoofer. Hier habe ich nur wenig Vergleich zu anderen Modellen, aber das Ding ist mächtig und zugleich angenehm Kompakt für einen Sub. Dank der Rollen konnte man ihn rückenfreundlich direkt aus dem Karton rollen und an den gewünschten Ort verfrachten. Beidseitig sind Griffe angebracht um den Sub auch bequem zu zweit durch die Gegend zu Heben oder Tragen. Der Strukturlack wirkt sehr wertig und robust, bzw. auch hier generell wieder alles sehr sauber & hochwertig verarbeitet. Auf einer Quer sowie Längsseite sind massive Gummipuffer zum Aufstellen des Subs. Zum Stacken mehrerer Subs befinden sich auf der Gegenseite die passenden Einkerbungen sowie Ständerflansche um Top direkt darüber zu montieren. Also eigentlich alles, was man sich für einen Sub wünscht.
Bei der Verkabelung gab es auch keine Überraschungen, Kombo-Buchsen sind immer Willkommen und die verriegelten Kaltgerätestecker würde ich mir zukünftig für alle Geräte wünschen. Warum hat nur QSC sowas liebe Hersteller????
Nun gut, wir wollen endlich mal was hören. Da man so einem kräftigen 7600Watt Paket gar nicht erst in unseren kleinen Proberäumen anfangen muss, habe ich den Test in meinem noch leerstehenden Neubau durchgeführt. Da Gewerbegebiet ohne direkte Nachbar, durfte auch ordentlich aufgefahren werden. Die knapp 80m² offener Raum wurden schon auf mittlerer Gainstellung bzw. 0dB so fast unerträglich laut zum Beben gebracht. Und gerade durch den Subwoofer springt einem gleich ein Lächeln ins Gesicht.
Wir haben verschiedene Musik und Genre durchgehört und immer wieder mal die Einstellungen variiert, wobei man sagen muss, dass durch die LowCut Einstellungen sowie Gainregler das Setup überraschend leicht zu Handeln war. Ich bin es eigentlich gewohnt, dass sobald ein Subwoofer im Spiel ist, schnell die Probleme los gehen. Der Woofer strahl wirklich sehr zielgerichtet nach vorne ab und großes Gewummer blieb aus. Ein häufiges Problem, dass mich an Systemen mit Subs stört, ist dass die Tiefmitten und auch Mitten schnell vom Bass überdeckt und maskiert werden. Das Set aus den K12.2 sowie dem K212C waren aber bei fast allen Einstellungen sehr transparent über alle Frequenzbereiche, sobald man die groben Einstellungen mal angepasst hat. Generell muss ich loben, dass man Musik mit viel Instrumentierung oder wirklich vollen Frequenzbereichen sehr differenziert hören kann. Das ist meist eine Schwäche bei PAs. Laut und viel Druck können Sie fast alle - aber eine saubere Frequenztrennung und erhören der einzelnen Instrumente im Mix ist die Ausnahme. Gut, vielleicht bin ich hier von meinen Studiomonitoren sehr verwöhnt, aber ich bin doch Überrascht wie gut die QSC hier abliefert.
Die verschiedenen Presets sind nett, aber in den meisten Fällen habe ich mich dann doch recht schnell auf “default” sowie “Studio Monitor” beschränkt. Gerade die “Live” sowie “Live Bright” waren schnell zu spitz in den Höhen. Auch generell muss ich anmerken, auch wenn das Setup einen wirklich tollen und vor allem über den ganzen Frequenzbereich differenzierten Sound hat, werden die Höhen schnell spitz & anstrengend.
Wie auch immer, ich dachte ich würde das System hier mal an die Leistungsgrenze fahren können, aber schon viel früher war meine Leistungsgrenze erreicht … selbst mit geöffneter Fensterfront .
Das Setup hat so viel Dampf und Druck, damit würde ich mich sogar an kleine Open-Airs trauen. Und das bei wirklich erstklassigen und gut handelbaren Sound.
So, nach dem gelungenen Ersteindruck gehts an die 2. Runde und zwar der Test als Monitorbox:
In meiner Hauptband spielen wir inzwischen eigentlich alle über Kemper & Helix über Monitorboxen und belegen diese ggf. mit weiteren Signalen über unser Digipult. Hier finden sich unter anderem die Alto TS210, TS212 unserer Gitarristen sowie eine ElectroVoice ZLX15P für mich als Bassisten. (bei Kauf der EV ZLX15P hatte ich damals schon einen etwas ausführlicheren Bericht geschrieben)
Nun war natürlich mal Interessant wie sich die K12.2 hier schlägt, denn das ist gewohntes Terrain für uns. Zudem war ich bei. Für unseren Proberaum und selbst organisierte Gigs, die immer wieder mal vorkommen, ist das QSC System aus Monitor & Sub natürlich genial, aber zu 80% wird FOH vom Veranstalter gestellt und wir schleppen “nur” unsere Monitore als Abhöre mit.
Also hier stehen sie nun vor uns: EV ZLX15P (aktuell 409€), QSC K12.2 (aktuell 816€), Alto TS212 (Nachfolger TS312 289€), Alto TS210 (Nachfolger TS310 249€)
Als Erstes noch mal der Gewichts und Haptik-Vergleich. Die QSC ist tatsächlich (wenn auch nur minimalst) die schwerste Box unter unseren Kandidaten, aber auch fühlbar die Wertigste. Die Altos fallen bei Gewicht, Haptik & Qualität deutlich ab, die EV ist auf einem guten Niveau, aber man merkt auch ihr das Budget an.
Beim ersten Test haben wir mal die Abstrahlwinkel im Stand und als Wedge-Monitor bewertet. Hier kann die QSC mit dem höchsten Abstrahlwert punkten, ich würde ihr mal ein Abstrahlwinkel von ~50° zusprechen, die EV recht nah dran mit ~45°. Die beiden Altos haben einen recht kleinen Bereich, wenn man aus dem 30° Abstrahlwinkel tritt, verändert sich der Sound merklich. Gerade wenn man die Box direkt vor sich liegen hat und nicht wie angewurzelt an seiner Position steht, nicht gerade optimal. Die QSC auch die EV bieten hier mehr Wohlfühlzone.
Die ersten Soundtest fanden dann mit Gitarre, E-Bass oder auch mehreren Signalen & Musik statt. Hier zeigte sich schnell, dass wir die TS210 (die auch hauptsächlich für Vocals genutzt wird) ausklammern können, da diese allein schon durch fehlendes Volumen meilenweit abfällt.
Nun zu den anderen Kandidaten. Die TS212 hingegen klingt erstmal sehr “fett” und erwachsen. Bei genauerem hinhören und gerade im Vergleich wird aber schnell deutlich, unten und obenrum aufgeblasen (Hifi-mäßig halt) und sehr undifferenziert im Mittenbild. Hier muss man natürlich mal erwähnen, dass man für den Preis der K12.2 gleich 3 Altos bekommt und diese dafür wirklich einen fetten lauten Sound produziert. Also Laut und Spaß machen kann das Teil. Gerade wenn nur eine Gitarrenspur darüber läuft, wirklich feines Besteck für den Preis.
Die Unterschiede zeigen sich dann aber deutlich, wenn man die ZLX15P und K12.2 zum Vergleich nimmt. Die Alto hat Ausstattungs-Technisch weder einen DSP zu bieten, noch liefert sie ein neutrales Klangbild ab oder kann (gerade wenn es zu mehreren Instrumenten kommt) ein differenziertes Klangbild ab.
Die EV kann hier durch den 15” vor allem mit Volumen und fülle im Bassbereich punkten. Durch den DSP lassen sich zwar nicht so umfangreiche Szenen wie bei der QSC K12.2 abrufen, aber diese trotzdem sehr gut an die Räumlichkeiten anpassen, sodass der Bassbereich keine Probleme bereitet oder die anderen Frequenzen zu sehr maskiert werden.
Nun endlich mal zur QSC K12.2. Was soll ich sagen. Laut, druckvoll und Impulstreu können Sie ja alle irgendwie, die Spreu trennt sich vom Weizen, wenn es wirklich an detailliertes und differenziertes Klangbild geht. Hier legt die K12.2 eine deutliche Schippe oben drauf. Die ganzen Szenen mögen dem ein oder anderen den Alltag erleichtern oder helfen die Box schnell an die Örtlichkeiten anzupassen, aber auch hier haben sich schnell die Einstellungen “default” und “Studio Monitor” eingependelt, die ein sehr ausgewogenes Gesamtbild und detaillierte Mitten ermöglichten.
Überrascht war ich auch von dem kräftigen Bass, den die K12.2 in Bodenlage entwickelt. Egal ob Bass solo oder das komplette Arrangement darüber abgefeuert. Ich erinnere mich noch an meinen Test beim Kauf der EV ZLX15P, als ich die K12 als Referenz gegen hörte. Diese war damals schon die detaillierteste Box, aber ließ deutlich Volumen und Bass vermissen, weshalb meine Wahl dann letztendlich auf 15” Monitore viel.
Gerade im vollen Mix setzt sich die QSC hervorragend und detailliert durch. Von der Lautstärke ließ sich die K12.2 auch nur schwerlich ans Limit bringen, hier hat die EV früher den Limiter angeschmissen und vor der K12.2 den Hut ziehen müssen. An diesem Punkt wäre noch eine Anregung an QSC angebracht. Die ZLX15P hat wie die K12.2 eine Statusleuchte auf der Front, die anzeigt ob die Box an ist. Diese lässt sich bei der ZLX15P aber im Menü so einstellen, dass diese nur aufblinkt, wenn der Limiter eingreift. Für mich inzwischen ein liebgewonnener Indikator, den ich gerade auf der Bühne nicht mehr misse möchte. Man sieht sofort, wenn man im Eifer des Gefechts die Box doch mal an die Leistungsgrenze fährt und kann so schnell reagieren. Die QSC hat die Limiteranzeige nur Rückseitig an der Bedienfläche.
Was ganz banales kann die K12.2 allerdings auch sehr gut - und zwar auf dem Boden liegen bleiben. Ihr wisst nicht, Wie viele Monitor-Fehlkonstruktionen ich schon mit dem Fuß umgerollt habe, da der Standfuß oder die Auflagefläche für die “Wedge”Position nur mangelhaft ist. Die QSC sitzt hingegen satt auf dem Boden und kann auch problemlos als Fußablage oder auch einfach nur zum Posen genutzt werden
So, ist die QSC K12.2 nun mein oder unser eindeutiger Gewinner? Jaaaaaaaein. Die Box ist im Testfeld klar der Sieger und gerade unsere Gitarristen haben sich tief verliebt. Gerade auch in Verbindung mit dem Subwoofer dann das perfekte Bandsetup. Aber es gab noch eine Kleinigkeit (abgesehen von der Limiter-Funktion), weshalb ich die EV ZLX15P in einem besonderen Falle vorziehen würde. Und zwar als Einzelmonitor für mein E-Bass Setup.
Die QSC klingt stellenweise einfach sehr spitz in den Höhen und kann trotz größerer Power nicht ganz das Volumen der 15” großen EV ZLX15P entwickeln. Die EV klingt in den meisten Anwendungen undifferenzierter, aber sie klingt auch gefälliger und runder, was für mich das Abhören während der Probe am E-Bass angenehmer macht.
Ansonsten, ganz ehrlich, ich würde die QSC nicht mehr von der Bettkante stoßen. Die Teile sind einfach nur vorbildlich verarbeitet. Der DSP super schnell und intuitiv bedienbar. Der Sound ist für so ein Setup das Beste, was ich bisher hören & testen durfte. Es hat uns sichtlich Schmerzen bereitet das ganze Setup wieder säuberlich zu verpacken und zu warten, bis Oli mir die Pakete wieder entreißen hat.
Der Abschied war nicht leicht, aber es war auch eine riesige Freude und aufschlussreiche Zeit euch kennengelernt zu haben. Kommt doch gern mal wieder auf einen Besuch vorbei, ihr könnt auch gerne bleiben
So ... wieder so viel geschrieben und schon wieder keine Ahnung mehr ob ich jetzt auch alles rein gepackt habe, was ich sagen wollte. Wenn Fragen da sind oder ich wieder wirr formuliert habe, ruhig raus damit, ich versuche gerne Licht ins Dunkel zu bringen und hoffe der ein oder andere konnte etwas aus meinem Test oder Erfahrungsbericht mitnehmen.
Bedanken möchte ich mich abschließend noch mal riesig beim Musiker-Board, QSC und Oli - wir hatten wirklich sehr viel Freude beim Testen und war schön endlich mal wieder was anderes sehen als nur neue Corona-Verordnungen. Bleibt gesund und auf noch viele weitere solcher cooler Aktionen
Also erstmal Danke für die Ehre das QSC Set für das Musiker-Board testen zu dürfen, wenn auch die Umstände momentan natürlich nicht optimal sind und ich gerne umfänglicher getestet hätte oder auch gerne mal vor Publikum.
Was ich direkt mal loben muss, ist der freundliche Kontakt bei QSC, die unkomplizierte Abwicklung sowie Oli, der die Pakete angeliefert hat und mit dem ich mich vermutlich noch Stunden hätte verquatschen können, wenn ich nicht selbst hätte weiter arbeiten müssen ;-)
So, dann mal zu dem Überraschungspaket selbst. Mich erwarteten 3 Kartons sowie eine Stofftasche mit Stativen für die K12.2. Dabei waren noch 4 XLR-SommerCable sowie verriegelbare Kaltgerätestecker für die Boxen. Somit war eigentlich alles am Start um direkt mal ordentlich los zu legen.
Folgende Bewertungen des Setups sind natürlich höchst Subjektiv und in keiner neutralen Testumgebung gewesen, aber ich versuche nach bestem Gewissen objektiv zu meine Eindrücke bzw. auch die meiner Bandkollegen wieder zu geben. Auflistungen technischer Tabellen erspare ich euch hier mal, die sind ja mit 2 Klicks im Web zu finden und waren auch in den anderen QSC Reviews zur genüge aufgeführt. ;-)
Nachfolgend findet ihr einmal mein Eindruck zum Set aus QSC K12.2 sowie dem Subwoofer K212C im FOH Betrieb.
Im 2. Teil vergleiche ich die QSC als Bühnenmonitor gegen ein paar andere Mitbewerber
Beim Auspacken der K12.2 viel mir direkt das Gewicht auf. Sie sind vom Gewicht gut zu handeln, aber ich hätte bei 12” und Kunststoffgehäuse tatsächlich 1-2kg weniger erwartet. Meine 15” ElectroVoice wiegen bei deutlich voluminöserem Gehäuse sogar ein paar Gramm weniger. Allerdings, und das hat man wirklich an jeder Stelle bemerkt, die Box ist super verarbeitet. Der Kunststoff wirkt an jeder Stelle hochwertig und sehr robust. Das Gewicht steht hier für mein Empfinden tatsächlich für Stabilität und Wertigkeit. Diesen Eindruck hatte ich so noch bei keinem anderen Kunststoffgehäuse, wo man oft bedenken hat, ob diese den rauen Bühnenalltag tatsächlich bestehen.
Nicht nur aus optischen Gründen bin ich froh, dass sich QSC für ein durchgehend geschlossenes Frontgitter entschieden hat. Das ist wirklich massiv ausgeführt und nicht nur Zierde. Hier werden die Speaker von den meisten Widrigkeiten mehr als ausreichend geschützt sein.
Bisher definitiv die wertigste Kunststoff-Box, die ich in meinen Händen halten durfte.
Nun zum Subwoofer. Hier habe ich nur wenig Vergleich zu anderen Modellen, aber das Ding ist mächtig und zugleich angenehm Kompakt für einen Sub. Dank der Rollen konnte man ihn rückenfreundlich direkt aus dem Karton rollen und an den gewünschten Ort verfrachten. Beidseitig sind Griffe angebracht um den Sub auch bequem zu zweit durch die Gegend zu Heben oder Tragen. Der Strukturlack wirkt sehr wertig und robust, bzw. auch hier generell wieder alles sehr sauber & hochwertig verarbeitet. Auf einer Quer sowie Längsseite sind massive Gummipuffer zum Aufstellen des Subs. Zum Stacken mehrerer Subs befinden sich auf der Gegenseite die passenden Einkerbungen sowie Ständerflansche um Top direkt darüber zu montieren. Also eigentlich alles, was man sich für einen Sub wünscht.
Bei der Verkabelung gab es auch keine Überraschungen, Kombo-Buchsen sind immer Willkommen und die verriegelten Kaltgerätestecker würde ich mir zukünftig für alle Geräte wünschen. Warum hat nur QSC sowas liebe Hersteller????
Nun gut, wir wollen endlich mal was hören. Da man so einem kräftigen 7600Watt Paket gar nicht erst in unseren kleinen Proberäumen anfangen muss, habe ich den Test in meinem noch leerstehenden Neubau durchgeführt. Da Gewerbegebiet ohne direkte Nachbar, durfte auch ordentlich aufgefahren werden. Die knapp 80m² offener Raum wurden schon auf mittlerer Gainstellung bzw. 0dB so fast unerträglich laut zum Beben gebracht. Und gerade durch den Subwoofer springt einem gleich ein Lächeln ins Gesicht.
Wir haben verschiedene Musik und Genre durchgehört und immer wieder mal die Einstellungen variiert, wobei man sagen muss, dass durch die LowCut Einstellungen sowie Gainregler das Setup überraschend leicht zu Handeln war. Ich bin es eigentlich gewohnt, dass sobald ein Subwoofer im Spiel ist, schnell die Probleme los gehen. Der Woofer strahl wirklich sehr zielgerichtet nach vorne ab und großes Gewummer blieb aus. Ein häufiges Problem, dass mich an Systemen mit Subs stört, ist dass die Tiefmitten und auch Mitten schnell vom Bass überdeckt und maskiert werden. Das Set aus den K12.2 sowie dem K212C waren aber bei fast allen Einstellungen sehr transparent über alle Frequenzbereiche, sobald man die groben Einstellungen mal angepasst hat. Generell muss ich loben, dass man Musik mit viel Instrumentierung oder wirklich vollen Frequenzbereichen sehr differenziert hören kann. Das ist meist eine Schwäche bei PAs. Laut und viel Druck können Sie fast alle - aber eine saubere Frequenztrennung und erhören der einzelnen Instrumente im Mix ist die Ausnahme. Gut, vielleicht bin ich hier von meinen Studiomonitoren sehr verwöhnt, aber ich bin doch Überrascht wie gut die QSC hier abliefert.
Die verschiedenen Presets sind nett, aber in den meisten Fällen habe ich mich dann doch recht schnell auf “default” sowie “Studio Monitor” beschränkt. Gerade die “Live” sowie “Live Bright” waren schnell zu spitz in den Höhen. Auch generell muss ich anmerken, auch wenn das Setup einen wirklich tollen und vor allem über den ganzen Frequenzbereich differenzierten Sound hat, werden die Höhen schnell spitz & anstrengend.
Wie auch immer, ich dachte ich würde das System hier mal an die Leistungsgrenze fahren können, aber schon viel früher war meine Leistungsgrenze erreicht … selbst mit geöffneter Fensterfront .
Das Setup hat so viel Dampf und Druck, damit würde ich mich sogar an kleine Open-Airs trauen. Und das bei wirklich erstklassigen und gut handelbaren Sound.
So, nach dem gelungenen Ersteindruck gehts an die 2. Runde und zwar der Test als Monitorbox:
In meiner Hauptband spielen wir inzwischen eigentlich alle über Kemper & Helix über Monitorboxen und belegen diese ggf. mit weiteren Signalen über unser Digipult. Hier finden sich unter anderem die Alto TS210, TS212 unserer Gitarristen sowie eine ElectroVoice ZLX15P für mich als Bassisten. (bei Kauf der EV ZLX15P hatte ich damals schon einen etwas ausführlicheren Bericht geschrieben)
Nun war natürlich mal Interessant wie sich die K12.2 hier schlägt, denn das ist gewohntes Terrain für uns. Zudem war ich bei. Für unseren Proberaum und selbst organisierte Gigs, die immer wieder mal vorkommen, ist das QSC System aus Monitor & Sub natürlich genial, aber zu 80% wird FOH vom Veranstalter gestellt und wir schleppen “nur” unsere Monitore als Abhöre mit.
Also hier stehen sie nun vor uns: EV ZLX15P (aktuell 409€), QSC K12.2 (aktuell 816€), Alto TS212 (Nachfolger TS312 289€), Alto TS210 (Nachfolger TS310 249€)
Als Erstes noch mal der Gewichts und Haptik-Vergleich. Die QSC ist tatsächlich (wenn auch nur minimalst) die schwerste Box unter unseren Kandidaten, aber auch fühlbar die Wertigste. Die Altos fallen bei Gewicht, Haptik & Qualität deutlich ab, die EV ist auf einem guten Niveau, aber man merkt auch ihr das Budget an.
Beim ersten Test haben wir mal die Abstrahlwinkel im Stand und als Wedge-Monitor bewertet. Hier kann die QSC mit dem höchsten Abstrahlwert punkten, ich würde ihr mal ein Abstrahlwinkel von ~50° zusprechen, die EV recht nah dran mit ~45°. Die beiden Altos haben einen recht kleinen Bereich, wenn man aus dem 30° Abstrahlwinkel tritt, verändert sich der Sound merklich. Gerade wenn man die Box direkt vor sich liegen hat und nicht wie angewurzelt an seiner Position steht, nicht gerade optimal. Die QSC auch die EV bieten hier mehr Wohlfühlzone.
Die ersten Soundtest fanden dann mit Gitarre, E-Bass oder auch mehreren Signalen & Musik statt. Hier zeigte sich schnell, dass wir die TS210 (die auch hauptsächlich für Vocals genutzt wird) ausklammern können, da diese allein schon durch fehlendes Volumen meilenweit abfällt.
Nun zu den anderen Kandidaten. Die TS212 hingegen klingt erstmal sehr “fett” und erwachsen. Bei genauerem hinhören und gerade im Vergleich wird aber schnell deutlich, unten und obenrum aufgeblasen (Hifi-mäßig halt) und sehr undifferenziert im Mittenbild. Hier muss man natürlich mal erwähnen, dass man für den Preis der K12.2 gleich 3 Altos bekommt und diese dafür wirklich einen fetten lauten Sound produziert. Also Laut und Spaß machen kann das Teil. Gerade wenn nur eine Gitarrenspur darüber läuft, wirklich feines Besteck für den Preis.
Die Unterschiede zeigen sich dann aber deutlich, wenn man die ZLX15P und K12.2 zum Vergleich nimmt. Die Alto hat Ausstattungs-Technisch weder einen DSP zu bieten, noch liefert sie ein neutrales Klangbild ab oder kann (gerade wenn es zu mehreren Instrumenten kommt) ein differenziertes Klangbild ab.
Die EV kann hier durch den 15” vor allem mit Volumen und fülle im Bassbereich punkten. Durch den DSP lassen sich zwar nicht so umfangreiche Szenen wie bei der QSC K12.2 abrufen, aber diese trotzdem sehr gut an die Räumlichkeiten anpassen, sodass der Bassbereich keine Probleme bereitet oder die anderen Frequenzen zu sehr maskiert werden.
Nun endlich mal zur QSC K12.2. Was soll ich sagen. Laut, druckvoll und Impulstreu können Sie ja alle irgendwie, die Spreu trennt sich vom Weizen, wenn es wirklich an detailliertes und differenziertes Klangbild geht. Hier legt die K12.2 eine deutliche Schippe oben drauf. Die ganzen Szenen mögen dem ein oder anderen den Alltag erleichtern oder helfen die Box schnell an die Örtlichkeiten anzupassen, aber auch hier haben sich schnell die Einstellungen “default” und “Studio Monitor” eingependelt, die ein sehr ausgewogenes Gesamtbild und detaillierte Mitten ermöglichten.
Überrascht war ich auch von dem kräftigen Bass, den die K12.2 in Bodenlage entwickelt. Egal ob Bass solo oder das komplette Arrangement darüber abgefeuert. Ich erinnere mich noch an meinen Test beim Kauf der EV ZLX15P, als ich die K12 als Referenz gegen hörte. Diese war damals schon die detaillierteste Box, aber ließ deutlich Volumen und Bass vermissen, weshalb meine Wahl dann letztendlich auf 15” Monitore viel.
Gerade im vollen Mix setzt sich die QSC hervorragend und detailliert durch. Von der Lautstärke ließ sich die K12.2 auch nur schwerlich ans Limit bringen, hier hat die EV früher den Limiter angeschmissen und vor der K12.2 den Hut ziehen müssen. An diesem Punkt wäre noch eine Anregung an QSC angebracht. Die ZLX15P hat wie die K12.2 eine Statusleuchte auf der Front, die anzeigt ob die Box an ist. Diese lässt sich bei der ZLX15P aber im Menü so einstellen, dass diese nur aufblinkt, wenn der Limiter eingreift. Für mich inzwischen ein liebgewonnener Indikator, den ich gerade auf der Bühne nicht mehr misse möchte. Man sieht sofort, wenn man im Eifer des Gefechts die Box doch mal an die Leistungsgrenze fährt und kann so schnell reagieren. Die QSC hat die Limiteranzeige nur Rückseitig an der Bedienfläche.
Was ganz banales kann die K12.2 allerdings auch sehr gut - und zwar auf dem Boden liegen bleiben. Ihr wisst nicht, Wie viele Monitor-Fehlkonstruktionen ich schon mit dem Fuß umgerollt habe, da der Standfuß oder die Auflagefläche für die “Wedge”Position nur mangelhaft ist. Die QSC sitzt hingegen satt auf dem Boden und kann auch problemlos als Fußablage oder auch einfach nur zum Posen genutzt werden
So, ist die QSC K12.2 nun mein oder unser eindeutiger Gewinner? Jaaaaaaaein. Die Box ist im Testfeld klar der Sieger und gerade unsere Gitarristen haben sich tief verliebt. Gerade auch in Verbindung mit dem Subwoofer dann das perfekte Bandsetup. Aber es gab noch eine Kleinigkeit (abgesehen von der Limiter-Funktion), weshalb ich die EV ZLX15P in einem besonderen Falle vorziehen würde. Und zwar als Einzelmonitor für mein E-Bass Setup.
Die QSC klingt stellenweise einfach sehr spitz in den Höhen und kann trotz größerer Power nicht ganz das Volumen der 15” großen EV ZLX15P entwickeln. Die EV klingt in den meisten Anwendungen undifferenzierter, aber sie klingt auch gefälliger und runder, was für mich das Abhören während der Probe am E-Bass angenehmer macht.
Ansonsten, ganz ehrlich, ich würde die QSC nicht mehr von der Bettkante stoßen. Die Teile sind einfach nur vorbildlich verarbeitet. Der DSP super schnell und intuitiv bedienbar. Der Sound ist für so ein Setup das Beste, was ich bisher hören & testen durfte. Es hat uns sichtlich Schmerzen bereitet das ganze Setup wieder säuberlich zu verpacken und zu warten, bis Oli mir die Pakete wieder entreißen hat.
Der Abschied war nicht leicht, aber es war auch eine riesige Freude und aufschlussreiche Zeit euch kennengelernt zu haben. Kommt doch gern mal wieder auf einen Besuch vorbei, ihr könnt auch gerne bleiben
So ... wieder so viel geschrieben und schon wieder keine Ahnung mehr ob ich jetzt auch alles rein gepackt habe, was ich sagen wollte. Wenn Fragen da sind oder ich wieder wirr formuliert habe, ruhig raus damit, ich versuche gerne Licht ins Dunkel zu bringen und hoffe der ein oder andere konnte etwas aus meinem Test oder Erfahrungsbericht mitnehmen.
Bedanken möchte ich mich abschließend noch mal riesig beim Musiker-Board, QSC und Oli - wir hatten wirklich sehr viel Freude beim Testen und war schön endlich mal wieder was anderes sehen als nur neue Corona-Verordnungen. Bleibt gesund und auf noch viele weitere solcher cooler Aktionen
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