GothicLars
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TC Electronic BH250
Wie viele Amps braucht der Mensch? Diese Frage musste ich mir stellen, da ich bereits zwei leistungsstarke Verstärker hatte als mir dann dieser kleine Däne über den Weg lief. Wozu also noch einen? Naja, die anderen beiden wiegen, wohl gemerkt ohne Boxen, 25 kg und 42 kg und sind entsprechend dimensioniert während der TC schon Platz in der Basstasche findet.
Spezifikationen
Das Metallgehäuse mit Frontblende aus gebürstetem, rot eloxierten Aluminium macht einen sehr wertigen Eindruck. Alles ist sehr stabil und auch die Potis und Schalter fühlen sich gut an.
Features
Dank der Class D Endstufe wird der Zwerg richtig laut und bietet genug Power für die meisten Situationen. Wem das aber noch nicht reicht, kann auch zum großen Bruder mit satten 500 Watt greifen.
Es gibt einen Input mit umschaltbarer Eingangsimpedanz für aktive und passive Bässe, daran schließt sich direkt die Dreiband-Klangregelung an, einen Gainregler gibt es nicht.
In weiß ist der Toneprint-Knopf hervorgehoben. Steht der Regler auf Minimum ist es aus, dreht man ihn hoch, wird das Toneprint aktiv, was durch eine grüne LED signalisiert wird.
Tone Prints sind ein sehr interessantes TC Feature. Damit lassen sich am PC Presets erstellen oder vorgefertigte aus dem Internet herunterladen und per USB auf den Verstärker übertragen werden. Aber auch per App auf dem Handy ist das möglich. Die Tone Prints können dann über den Pick Up am Bass auf den Amp “gebeamt” werden. Darüber stehen dann mehrere Effekte zur Verfügung: Bass Drive, Chorus, Flanger, Octaver, SpectraComp und Vibrato.
Für mich ist das ein Super Feature! Ich arbeite gerne mit Effekten und mein Pedalboard ist im Case schon etwa 8x größer als der BH250. Der bietet mir nun die Möglichkeit, mein Pedalboard zu Hause zu lassen ohne auf die Meisten meiner Effekte verzichten zu müssen. Da ich ihn habe um mir Schlepperei zu ersparen, rundet das die Sache für mich einfach noch weiter ab. Leider lassen sich aber nur zwei Presets speichern von denen nur eines direkt abrufbar ist. Für das Zweite braucht man einen separaten Footswitch der, im Vergleich zum Amp, recht groß ist und sogar drei Schalter hat. Der Dritte ist aber nur Mute. Das finde ich ziemlich Schade, bei der Menge an eingebauten Effekten könnte man einige Presets bauen.
Sehr nett ist aber ein eingebauter Tuner. Leider aber nicht chromatisch sondern nur B-E-A-D-G-C. Daneben gibt es noch einen kleinen Mute-Schalter und den Volumen Regler.
Die Rückseite wird sichtbar, wenn man den Verstärker um 180° dreht. Sehr sinnvoll da man so nicht mehr um den Verstärker herumlaufen muss. Man sollte aber darauf achten, dass man mit vertikaler Achse dreht, da sonst die Beschriftung auf den Kopf steht.
Dort findet man dann, wenig überraschend, den Netzschalter und die Anschlüsse für das Kaltgerätekabel, den Footswitch und für den Lautsprecher (Speakon).
Darüber hinaus gibt es noch einen USB Anschluss über dem man die Toneprints mittels einer auf dem PC installierten Software editieren kann. Damit stehen dann eine Fülle verschiedener Parameter bereit auf die man sonst keinen Zugriff hätte.
Ein nettes Feature zum üben sind der Kopfhöreranschluss und der Aux-Eingang mit dem man externe Signalquellen (z.B. einen MP3-Player) anschließen kann. Nützlich jedenfalls für jemanden der übt.
Zu guter letzt gibt es noch einen DI-Ausgang für den man wählen kann, ober er vor oder nach dem EQ abgegriffen werden soll.
Etwas mysteriös ist eine mit “Util” bezeichnetes Loch. Eine Wartungsschnittstelle? Aber wieso nicht über USB? Im Handbuch habe ich dazu jedenfalls nichts gefunden. Wie aufregend!
Sound
Mit einem “Charakter-Amp” haben wir es hier nicht unbedingt zu tun, aber mit einem durchaus soliden. Der Sound ist kräftig und artikuliert, an keiner Stelle dreckig oder mulmig (wenn man mal nicht von den Toneprints spricht). Ich würde sagen, irgendwie “modern neutral”, bietet also eine gute Grundlage um ihn mit Effekten zu formen, wenn man mag. Ansonsten gibt er den Bass recht unverfälscht wieder. Jedenfalls für mein Empfinden, aber was heißt schon “unverfälscht”?
Etwas eigenwillig arbeitet die Klangregelung. Am auffälligsten ist das beim Höhenregler. Senkt man die Höhen ab, setzt er relativ niedrig an. Beim Boosten hatte ich dagegen zuerst das Gefühl, dass gar nichts passiert. Aber wenn man den Tweeter an der Box einschaltet, dann, ja dann, tut sich auch was. Interessant. Das ist nicht schlecht, so fügt man luftige Brillanzen hinzu ohne dass der Ton zu hart wird. Andererseits bekommt man damit dann auch keinen aggressiven Attack herausgekitzelt, wenn es der Bass nicht schon von sich aus tut. Dazu muss man dann schon einen Tone Print bemühen.
Die anderen Bänder verhalten sich auch anders. Beim Mittenregler habe ich das Gefühl, dass sich der Q-Faktor beim Absenken vergrößert und ähnlich wie der Höhenregler scheint der Bassregler beim Absenken etwas tiefer anzusetzen. So kann man dann störende Tiefbässe herausfiltern ohne zu viel Druck zu verlieren.
Klingt in der Theorie jedenfalls alles ganz schlüssig. Leider hatte ich coronabedingt noch keine Gelegeneit, das im Bandkontext zu testen.
Auf die Effekte gehe ich mal nicht im einzelnen ein. Das sind im Grunde dieselben, die man auch als Pedale kaufen kann und die sind wirklich brauchbar. Statt eines Vibratos wäre aber ein Delay ziemlich cool gewesen. Wer spielt schon Bass ohne Delay? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!
Fazit
Schon krass, was man heute für 200,- € bekommt und wie klein und leicht das alles geht. Auch wenn der soundmäßig meinen Ampeg nicht ersetzen kann (und das finde ich auch gut so), ist es einfach sehr angenehm und praktisch einen Amp zu haben der sich einfach transportieren lässt und dabei nicht nur ordentlich Leistung bringt sondern auch noch einige Effekte an Bord hat.
Pro
Wie viele Amps braucht der Mensch? Diese Frage musste ich mir stellen, da ich bereits zwei leistungsstarke Verstärker hatte als mir dann dieser kleine Däne über den Weg lief. Wozu also noch einen? Naja, die anderen beiden wiegen, wohl gemerkt ohne Boxen, 25 kg und 42 kg und sind entsprechend dimensioniert während der TC schon Platz in der Basstasche findet.
Spezifikationen
Das Metallgehäuse mit Frontblende aus gebürstetem, rot eloxierten Aluminium macht einen sehr wertigen Eindruck. Alles ist sehr stabil und auch die Potis und Schalter fühlen sich gut an.
- 250 Watt Class D Endstufe an 4 Ohm
- 3-Band Klangregelung
- TonePrint Funktion
- Eingebauter Tuner
- Balanced DI Out mit Pre/Post-Schalter
- Aux In und Kopfhöreranschluss
- Maße: 220 x 63 x 231mm
- Gewicht: 1,8 kg
Features
Dank der Class D Endstufe wird der Zwerg richtig laut und bietet genug Power für die meisten Situationen. Wem das aber noch nicht reicht, kann auch zum großen Bruder mit satten 500 Watt greifen.
Es gibt einen Input mit umschaltbarer Eingangsimpedanz für aktive und passive Bässe, daran schließt sich direkt die Dreiband-Klangregelung an, einen Gainregler gibt es nicht.
In weiß ist der Toneprint-Knopf hervorgehoben. Steht der Regler auf Minimum ist es aus, dreht man ihn hoch, wird das Toneprint aktiv, was durch eine grüne LED signalisiert wird.
Tone Prints sind ein sehr interessantes TC Feature. Damit lassen sich am PC Presets erstellen oder vorgefertigte aus dem Internet herunterladen und per USB auf den Verstärker übertragen werden. Aber auch per App auf dem Handy ist das möglich. Die Tone Prints können dann über den Pick Up am Bass auf den Amp “gebeamt” werden. Darüber stehen dann mehrere Effekte zur Verfügung: Bass Drive, Chorus, Flanger, Octaver, SpectraComp und Vibrato.
Für mich ist das ein Super Feature! Ich arbeite gerne mit Effekten und mein Pedalboard ist im Case schon etwa 8x größer als der BH250. Der bietet mir nun die Möglichkeit, mein Pedalboard zu Hause zu lassen ohne auf die Meisten meiner Effekte verzichten zu müssen. Da ich ihn habe um mir Schlepperei zu ersparen, rundet das die Sache für mich einfach noch weiter ab. Leider lassen sich aber nur zwei Presets speichern von denen nur eines direkt abrufbar ist. Für das Zweite braucht man einen separaten Footswitch der, im Vergleich zum Amp, recht groß ist und sogar drei Schalter hat. Der Dritte ist aber nur Mute. Das finde ich ziemlich Schade, bei der Menge an eingebauten Effekten könnte man einige Presets bauen.
Sehr nett ist aber ein eingebauter Tuner. Leider aber nicht chromatisch sondern nur B-E-A-D-G-C. Daneben gibt es noch einen kleinen Mute-Schalter und den Volumen Regler.
Die Rückseite wird sichtbar, wenn man den Verstärker um 180° dreht. Sehr sinnvoll da man so nicht mehr um den Verstärker herumlaufen muss. Man sollte aber darauf achten, dass man mit vertikaler Achse dreht, da sonst die Beschriftung auf den Kopf steht.
Dort findet man dann, wenig überraschend, den Netzschalter und die Anschlüsse für das Kaltgerätekabel, den Footswitch und für den Lautsprecher (Speakon).
Darüber hinaus gibt es noch einen USB Anschluss über dem man die Toneprints mittels einer auf dem PC installierten Software editieren kann. Damit stehen dann eine Fülle verschiedener Parameter bereit auf die man sonst keinen Zugriff hätte.
Ein nettes Feature zum üben sind der Kopfhöreranschluss und der Aux-Eingang mit dem man externe Signalquellen (z.B. einen MP3-Player) anschließen kann. Nützlich jedenfalls für jemanden der übt.
Zu guter letzt gibt es noch einen DI-Ausgang für den man wählen kann, ober er vor oder nach dem EQ abgegriffen werden soll.
Etwas mysteriös ist eine mit “Util” bezeichnetes Loch. Eine Wartungsschnittstelle? Aber wieso nicht über USB? Im Handbuch habe ich dazu jedenfalls nichts gefunden. Wie aufregend!
Sound
Mit einem “Charakter-Amp” haben wir es hier nicht unbedingt zu tun, aber mit einem durchaus soliden. Der Sound ist kräftig und artikuliert, an keiner Stelle dreckig oder mulmig (wenn man mal nicht von den Toneprints spricht). Ich würde sagen, irgendwie “modern neutral”, bietet also eine gute Grundlage um ihn mit Effekten zu formen, wenn man mag. Ansonsten gibt er den Bass recht unverfälscht wieder. Jedenfalls für mein Empfinden, aber was heißt schon “unverfälscht”?
Etwas eigenwillig arbeitet die Klangregelung. Am auffälligsten ist das beim Höhenregler. Senkt man die Höhen ab, setzt er relativ niedrig an. Beim Boosten hatte ich dagegen zuerst das Gefühl, dass gar nichts passiert. Aber wenn man den Tweeter an der Box einschaltet, dann, ja dann, tut sich auch was. Interessant. Das ist nicht schlecht, so fügt man luftige Brillanzen hinzu ohne dass der Ton zu hart wird. Andererseits bekommt man damit dann auch keinen aggressiven Attack herausgekitzelt, wenn es der Bass nicht schon von sich aus tut. Dazu muss man dann schon einen Tone Print bemühen.
Die anderen Bänder verhalten sich auch anders. Beim Mittenregler habe ich das Gefühl, dass sich der Q-Faktor beim Absenken vergrößert und ähnlich wie der Höhenregler scheint der Bassregler beim Absenken etwas tiefer anzusetzen. So kann man dann störende Tiefbässe herausfiltern ohne zu viel Druck zu verlieren.
Klingt in der Theorie jedenfalls alles ganz schlüssig. Leider hatte ich coronabedingt noch keine Gelegeneit, das im Bandkontext zu testen.
Auf die Effekte gehe ich mal nicht im einzelnen ein. Das sind im Grunde dieselben, die man auch als Pedale kaufen kann und die sind wirklich brauchbar. Statt eines Vibratos wäre aber ein Delay ziemlich cool gewesen. Wer spielt schon Bass ohne Delay? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!
Fazit
Schon krass, was man heute für 200,- € bekommt und wie klein und leicht das alles geht. Auch wenn der soundmäßig meinen Ampeg nicht ersetzen kann (und das finde ich auch gut so), ist es einfach sehr angenehm und praktisch einen Amp zu haben der sich einfach transportieren lässt und dabei nicht nur ordentlich Leistung bringt sondern auch noch einige Effekte an Bord hat.
Pro
- Preis/Leistung
- Eingebaute Effekte
- Maße/Gewicht
- Nur zwei Presets für Tone Prints
- Eigenschaft