Alternative zu Taylor Gitarren

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Hallo zusammen,
Ich war heute im Geschäft Gitarren testen.

Ich mag Taylor Gitarren, vor allem wegen der genialen Bespielbarkeit. Leider gefällt mir die Preisklasse nicht so...

Aktuell besitze ich eine Taylor GS Mini e Koa, die aber hauptsächlich mein Sohn spielt. Sehr schöne Gitarre, aber ich möchte mir eine weitere, etwas größere zulegen.

Zusammengefasst wünsche ich mir eine Gitarre, die nicht zu groß ist, aber trotzdem nicht zu leise, sodass ich sie ohne Verstärkung bei kleineren Auftritten nutzen kann.

Einsatzgebiet: Wohnzimmer, kleinere Auftritte
Korpusform: GA, OM, OOO
Sattelbreite: schmal (gerne 43mm)
Deckenholz: kein Mahagoni, ansonsten alles denkbar- massiv
Boden/Zargen: alles denkbar
CE: optisch gerne, spieltechnisch wahrscheinlich eher nicht ;)
TA: nicht unbedingt notwendig
Preis: 500-1000€ (bei Begeisterung bis zu 1500€)

Gerade in der aktuellen Situation ist es schwierig, ähnliche Modelle verschiedener Hersteller in einem Laden zu vergleichen. Vieles ist vergriffen, lange Lieferzeiten...man muß eben Reste testen. (Das ist jetzt etwas übertrieben ;) )

Was nützt mir nun eine tolle Sigma Martin Kopie, wenn ich nach den Taylor Eigenschaften suche?

Ich habe heute unter anderem Eastman AC 122ce in den Varianten Fichte/Mahagoni vollmassiv und Zeder/Mahagoni vollmassiv testen dürfen. Besonders die Zeder Variante hat mir gut gefallen... Preis +/- 700€

Kann mir jemand Tipps geben, welche Gitarrenmodelle dem Klang und der Bespielbarkeit (und ggf. Auch der Optik) von Taylor ähneln?

Gibts da zum Beispiel was bei Furch/Stanfort/Dowina/ o.ä.? Ich habe in einem Forumsbeiträg was in die Richtung gelesen, leider nichts Konkretes.
 
Eigenschaft
 
Ich habe hier eine Sigma GWCE-3+, schau dir die evtl. mal an. Die ist keine Martin-Kopie sondern orientiert sich eher an der GA-Form. Da gibts auch verschiedene Modelle, ich war sehr vom Nußbaum Korpus angetan, daher meine Wahl.
 
Hallo @MelanieS,

ich bin mit meiner Furch G22-SR (das entspricht in etwa der heutigen Green G-SR) sehr zufrieden.
Die Grand Auditorium Form ist ein sehr guter Kompromiss zwischen meinen kleinen 000-Gitarren (voriwegend Picking) und den großen (Jumbo & Dreadnought - vorwiegend Strumming). Und irgendwie hat Taylor diese Bauform, wenn nicht entwickelt, dann doch zumindest etabliert.
Was Dir allerdings an der Furch nicht gefallen dürfte, ist die Sattelbreite von 45mm. Daran hab ich mich auch erst gewöhnen müssen, doch jetzt gefällt mir das ganz gut.
Dowinas konnte ich damals, als ich die Furch gekauf habe, auch probespielen und sie haben mir sehr gut gefallen. Vor allem, weil sie einen eigenständigen Charakter haben und nicht die x-te Kopie einer Martin sind. Am Ende wurde es aber doch die Furch.
Was mir an diesen beiden Marken sehr gefällt ist, dass sie in Europa gebaut werden und keine Weltreise hinter sich haben, bevor sie in den Musikladen kommen. Und dennoch bieten sie IMHO ein sehr gutes Preis- Leistungsverhältnis.

Viel Erfolg bei der Suche!
LG, Anderl
 
Hmm, hast Du mal eine Ovation mit tiefem Korpus ausprobiert? Das könnte vielleicht hinkommen. Klanglich, nicht von der Optik.
 
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Guten Abend zusammen und vielen Dank für eure Rückmeldungen.

Die Sigma GWCE-3+ versuche ich mal zwecks Spielprobe aufzutreiben. Mit Sigma habe ich mich bisher noch nicht wirklich beschäftigt.

Ovationen habe ich auch schon mal angespielt, aber irgendwie kann ich mich mit der Korpus Form nicht anfreunden. Die Gitarre rutscht mir ohne Gitarrengurt immer weg, das gefällt mir nicht.

LG 😊 Melanie
 
Ovationen <...> irgendwie kann ich mich mit der Korpus Form nicht anfreunden
Es gibt mehrere Korpusformen, auch tiefere (Deep Bowl bei alten Instrumenten, Contour Bowl bei jüngeren) - mal darauf achten, falls Dir doch noch ein paar über den Weg laufen..
 
Das Klangbild von Sigma ist gemeinhin weit weg von Taylor oder Eastman, das orientiert sich eher an Martin. Sie bauen seit einer Weile auch optische Gibson-Kopien, die nach meinem Empfinden aber klanglich glücklicherweise nichts mit dem Original zu tun haben. Ob das doch ezwas für dich sein könnte, musst du selbst herausfinden. Hier empfehle ich gerne die 28-Reihe (o TA knapp an 500) und höher. Wenn es den persönlichen Geschmack trifft, bieten die richtig viel Gitarre fürs Geld.
Ovation sind schon sehr speziell. Ohne Gurt kaum spielbar, die teureren aber klanglich nicht so schlecht. Nach m.E. aber eher Bühnengitarren. Und man muss mit der Kopfplatte leben können :p
 
klanglich gibt es meines Wissens nicht sehr viele Alternativen zu Taylor - in sehr alten Threads wurden Baton Rouge Gitarren empfohlen, die damaligen Modelle gibt aber nicht mehr.

Die alte Taylor 114ce mit Sapele-Korpus gibt es leider neu nicht mehr zu kaufen, die wäre preislich voll in Deinem angegebenen Rahmen. Ist gebraucht kaufen generell keine Option?
Der MusicStore hat offenbar noch eine Walnut ohne Cutaway im Lager https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Taylor-114e-Natural-Maple-Neck/art-GIT0051019-000
Walnuss klang in meinen Ohren nicht gaaaanz so Taylor-typisch wie ein Palisander- oder Sapele-Korpus, aber das sind höchstens Nuancen.

Ansonsten wäre sogar das einfachste der 214er-Modelle noch gerade so unter 1000€, und das ist schon eine richtig gute Gitarre, z.B. hier beim großen T
 
Ansonsten wäre sogar das einfachste der 214er-Modelle noch gerade so unter 1000€, und das ist schon eine richtig gute Gitarre, z.B. hier beim großen T
Das ist eine schöne Gitarre, besonders von der Bespielbarkeit her. Aber ich muss sagen, dass ich mir vom Klang mehr versprochen hätte. Habe relativ schnell günstigere (vollmassive) Gitarren gefunden, die mir besser gefielen. Aber vielleicht fehlt mir da die Erfahrung, das Besondere herauszuhören.
Ist gebraucht kaufen generell keine Option?
Hätte ich gerne gemacht, aber ich habe seit mehreren Monaten im Umkreis von 60km nichts gefunden, was gepasst hätte. Zudem bin ich da etwas unsicher, da ich vielleicht nicht 100%ig beurteilen kann, ob das Instrument in Ordnung ist.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Am Ende wurde es aber doch die Furch.
Ich bin heute fündig geworden:

Habe mir eine Furch blue GC CM gekauft!

Warum? Ich hatte dieses Modell schon seit längerem im Blick, leider ergab sich bisher nie die Gelegenheit sie anzuspielen.

Sie ist der Eastman AC122 sehr ähnlich in der Bauweise, ich würde auch sagen im Klang. Besser gefallen hat mir am Ende, dass sie frisch aus dem Karton einen herrlichen holzigen, erdigen Geruch hatte (die Eastman stank fürchterlich nach Chemie), die Verarbeitung scheint mir noch etwas sauberer zu sein. Die Bespielbarkeit ist super.
Ich habe irgendwie ein besseres Gefühl dabei ein Instrument aus Europa zu kaufen.
Die Eastman habe ich mir in einem größeren Musikhandel angesehen, der auch Onlinehändler ist, die Beratung war ok, aber nicht sehr individuell.
Mit dem Furch Händler hatte vorher bereits telefonischen Kontakt. Er hat mir während des Lockdowns mehrere hochwertige Gitarren übers Wochenende mit nach Hause gegeben (nur gegen eine Ausweiskopie). Da nicht das Passende dabei war, hat er sich sehr bemüht, ein paar Wunschmodelle für mich zu besorgen (das war nicht einfach, der Markt ist leer gekauft). Heute hat er sich gute 1,5 Stunden Zeit für mich genommen. Sowas habe ich noch nicht erlebt... die Furch habe ich zum T* Preis bekommen. Ich freue mich, einen kleinen Händler ohne Onlineshop auf diese Weise unterstützen zu können und bin glücklich mit meiner neuen Gitarre.

Vielen Dank für eure Rückmeldungen
Liebe Grüße Melanie
Zitat
 
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Gratuliere - Daran solltest Du normalerweise lange und viel Freude haben!
 
Gratuliere (y) Viel Spaß mit der neuen Gitarre :)
 
vielleicht fehlt mir da die Erfahrung, das Besondere herauszuhören.
Nein, warum? Deine Anforderung war ja "Einsatzgebiet: Wohnzimmer, kleinere Auftritte", da zählt doch nur das eigene subjektive Empfinden.
Habe mir eine Furch blue GC CM gekauft!
Toll, Glückwunsch! Für diesen Preis (998,- beim großen T ?) eine vollmassive Gitarre ist doch super. Die Soundbeispiele bei T klingen für mich ziemlich taylor-isch. Lediglich im direkten Vergleich z.b. zur Taylor 314ce hört man dann einen kleinen Unterschied, aber letztere kostet auch mehr als das Doppelte.
 
Hallo Melanie,

Es freut mich sehr, dass fündig geworden bist.
Mit der Furch hast Du Dich definitiv für ein hochwertiges Instrument entschieden. Glückwunsch dazu!
Die Kombination Zeder / Mahagoni habe ich selbst noch nicht gespielt, aber das werde ich baldmöglichst mal nachholen. :)
Vielleicht magst Du uns ja ein paar Fotos zeigen?

LG, Anderl
 
Die Kombination Zeder / Mahagoni habe ich selbst noch nicht gespielt, aber das werde ich baldmöglichst mal nachholen. :)

Ich habe die in einer Takamine ... Ich empfinde die Zeder als etwas wärmer, dafür mit weniger "knack" in der Ansprache. Toll für Flächen jeder Art, was über den Cool Tube Pre-Amp noch mal wirklich "groß" gemacht wird.

Gruß
Martin
 
Die Soundbeispiele bei T klingen für mich ziemlich taylor-isch.
Leider kann ich da keine T mit Zederdecke anhören und habe auch noch nie eine in der Hand gehabt. Auf Grund meiner - sehr begrenzten - Erfahrungen mit den beiden Marken vermute(!) ich aber, dass es schon eine andere Klangphilosophie ist und von daher auch einen deutlich anderer Sound angestrebt und erreicht wird. Ich schreibe bewusst "anders" und nicht "besser", auch wenn Marke A vermutlich besser zu Person X und Marke B besser zu Person X passen wird...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Zederndecken bei Steelstrings haben AFAIK Fylde und Lowden in den 1970ern angefangen; die Kombi Zeder / Mahagoni ist dann Trademark bei Lowden gewesen. Manche frühen Takamines (EN10 und meiner Erinnerung nach auch eine frühe Jumbo, quasi eine optische Lowden-Kopie) nutzten auch Zeder als Deckenmaterial. Auch der "klassische" Seagull-Sound (S6/S12) basiert u.a. auf einer Zederndecke, allerdings nicht mit Mahagoni, sondern mit Wildkirsche für den Korpus; ist aber nicht unähnlich. Ich habe eine S5 (Lowden), eine S6 und eine S12 mit Zederndecke, aber auch ein paar andere Steelstrings mit Fichtendecken (meist Sitka).
ICH mag den Sound vom Mahagonikorpus mit Zederndecke, aber dafür kann man mich (!) bspw. mit dem typischen Martin-Dread-Sound jagen. Jedem Tierchen sein Bierchen.
Noch'n Nachtrag: Aber auch eine Lowden oder Seagull ist keine Kopie einer Taylor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,
Vielleicht magst Du uns ja ein paar Fotos zeigen?
ich werde bei Gelegenheit ein paar Fotos machen und einstellen.

Jetzt habe ich die Furch schon ein paar Stündchen getestet und bin auf ein kleines Problem gestoßen. Bisher habe ich Gitarren mit einer Sattelbreite von 42,8mm (Taylor GS mini) bzw. 43mm (Yamaha APX) gespielt. Die Furch hat 45mm mit C Profil, den Unterschied habe ich natürlich direkt beim anspielen im Geschäft bemerkt, aber nicht direkt als unangenehm sondern nur als ungewohnt empfunden. Nach der ganzen Testerei habe ich nun regelrecht Muskelkater in der Hand und mir fehlt die Kraft die Saiten richtig runter zu drücken. Das Ergebnis: die Saiten schnarren beim anspielen.

Meint ihr das gibt sich mit der Zeit? Ich habe normalgroße Hände und meine Finger sind nicht besonders lang. Jetzt bin ich etwas verunsichert... wäre ja schade, wenn mir die Gitarre deswegen schon bald keinen Spass mehr macht.
 
Ich denke, da kannst Du ganz beruhigt sein - nach kurzer Zeit, wenn Du sie regelmäßig spielst, wird (a) die Gewöhnung an das breitere Format kommen und (b) etwas mehr Kraft und Ausdauer in den Händen. Und irgendwann fällt es Dir gar nicht mehr auf, wenn Du zwischen den beiden Gitarren hin- und her wechselst. Also einfach weitermachen.
 
Es kann sein, dass die Gitarre so eingestellt ist, dass auch bei härterem Anschlag die Saiten nicht schnarren; das ist so üblich. Für Fingerpicking und weniger forsche Bearbeitung der Saiten ist das nicht optimal, und von daher sollte der erste Schritt die Überprüfung und ggf. Anpassung der Einstellung sein. Wenn dabei - was ich vermute - eine niedrigere Saitenlage herauskommt, dürfte das Problem nicht mehr so dringlich sein oder ganz verschwinden.

Eine weitere Möglichkeit ist die, dass zu viel Kraft aufgewendet wird. Dafür gibt es eine Übung, die ich hier und hier beschrieben habe.

Die beiden Möglichkeiten schließen sich nicht aus...
 
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Hallo Melanie!
Bei mir hat es auch einige Wochen gedauert, bis ich mich an den Hals und die 45mm Sattelbreite meiner Furch gewöhnt habe. Meine Washburn, die ich über 30 Jahre lang vorher gespielt habe, hat 43mm und ein wesentlich schlankeres Halsprofil.
Doch inzwischen fühle ich mich total zuhause bei der Furch und wechsle gerne hin und her. Allerdings hatte ich sie inzwischen auch einmal beim Gitarrenbauer, der den Sattel leicht nachgefeilt hat.
Den Hinweis mit den 45mm habe ich Dir aber vorher schon gegeben! ;-)
LG, Anderl
 

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