Guitarcoach
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Einleitung
Ist SIE die ultimative Strat? Bereits beim ersten Erscheinen der Gitarren, war ich vom Konzept und Ansatz angetan. Wieviel hat man schon über Paul Reed Smith gehört, von der perfekten Formel, die er für Gitarren gefunden hat, über die besondere und vor allem gleichbleibende Qualität, bis hin zu solchen bitteren Klassikern wie "Zahnarzt- und Rechtsanwaltgitarren und einer nachgesagten Sterilität"! Als klassischer Maple Neck Strat-Spieler, war ich schon länger auf der Suche nach einer Rosewood-Alternative. Als dann die Maple-Version der Silver Sky auf den Markt kam, war ich, wie der Ami so schön sagt "intrigued" und wollte beide Welten erfahren. Meine Entscheidung hat nichts mit John Mayer zu tun, dass es genau sein Signature-Modell ist, spielte bei der Wahl keine Rolle, wenngleich ich großer Fan von John Mayer bin. Zunächst habe ich auch Alterntiven ins Auge gefasst, darunter Panucci, Haar, Rebel Relics (ja, die Holländer bauen wirklich tolle Gitarren), doch die Klassiker habe ich bereits in ausreichender Form zu Hause und so legte ich Wert auf subtile Neuerungen, die es dennoch ermöglichen, den klassichen Charme beizubehalten.
Unpacking
Die Verpackung war einwandfrei, beide Gitarren sind sicher angekommen. Das kleine, passgenaue, aber dennoch wertige Gigbag hat seinen Zweck also vollkommen erfüllt.
Erster Eindruck
Der erste Anblick war atemberaubend. Da war sie also, die Silver Sky, die ich aus Videos bereits zu Genüge kannte - und dennoch - so live und in Farbe wirkte sie um ein Vielfaches perfekter. Über die Kopfplatte wurde viel diskutiert - passt diese nun zu einer S-Style-Gitarre und ach, was hat sich das Netz mockiert über diese Dreistheit, doch blickt man die Gitarre aus wenigen Metern Entfernung an, dann scheint alles genau richtig zu sein. Das Design ist wunderschön, die Gitarre wirkt wie ein kleines Kunstwerk, dem eine Art Weichheit anhängt.
Der Maple-Neck wirkt sehr hell, das Gold der Rosewood-Version ist deckend und royal - beide Gitarren sind Eyecatcher.
Genauere Betrachtung
Mir fällt als erstes auf, wie leicht beide Gitarren sind. Als nächstes kommt der "ich höre die Flöhe husten" Tech-Check. Beide Gitarren sind perfekt verarbeitet. Die Werkseinstellung ist wunderbar. Beide Hälse wiesen eine leichte Abrundung zu den Bünden hin auf und es gibt nicht einen Grat, den man spürt. Die Einbuchtung im Cutaway passt sich perfekt ins Design ein.
Die Silver Sky wurde nach dem Vorbild von John Mayers alter Pre CBS Strat entwickelt. Demnach muss sie den Anspruch erfüllen, wie eine Alte zu klingen und sich auch entsprechend anzufühlen.
Das gelingt in Teilen sehr gut. Hierzu muss ich sagen, dass ich bereits einige Gelegenheiten hatte, Pre CBS Strats zu spielen.
Neck:
Die Silver Sky hat wohl das beste Halsprofil, das ich je gespielt habe. Dabei erscheint der Hals der Maple-Version etwas kräftiger und runder, wobei er auch roher erscheint und nicht lackiert ist.
Der Rosewood-Neck ist lackiert, eine Kleben ist mir dabei nicht aufgefallen.
Beide Necks sind traumhaft in der Bespielbarkeit und liegen perfekt in der Hand. Die Kombination auf dünnen Vintage-Bünden und einem 7,25" Radius erzeugen ein butterweiches Spielgefühl. Es ist gelungen, dass man jede Note weit ziehen kann, ohne, dass die Saiten bei dem o.g. Radius aufliegen. Es entsteht ein tolles Spielgefühl, dass eine wunderbare Leichtigkeit vermittelt.
Pickups und Ton:
Die Tonabnehmer sind eher vintage orientiert. Selten habe ich eine solche Transparenz erlebt und im Zusammenspiel mit einem Overdrive erzeugen sie einen holzigen, hohlen Crunch, der stets definiert ist.
Der Ton ist extrem direkt in der Ansprache. Besonders bei der Maple-Version. Die Rosewood steht hier in nichts nach, sie klingt etwas weicher.
Was beiden Gitarren gemein ist, ist dieser Vintage Mitten-Nöck mit einer leichten Kompression in den Tönen. Dieses vorteilhafte Klangbild vollzieht sich über alle Lagen und Bünde hinweg.
Sie erfüllt also den Anspruch des gesuchten Vintage-Tons in exzellenter Weise.
Bespielbarkeit:
Ja, was soll ich sagen. Die Bespielbarkeit sucht ihresgleichen. Ich muss gestehen, dass ich selten so eine gut bespielbare Gitarre in der Hand hatte.
Bis in die höchsten Lagen, lässt sich alles mit einer selten erlebten Einfachheit spielen. Die Besonderheit im unteren Cut Away spielt einem hier gut in die Karten.
Body:
Ergonomisch perfekt liegt der Body auf dem Bein oder am Körper an, wenn man im Stehen spielt.
Wen es interessiert: Die Maple-Version ist eine 2020er, daher mit Nitro lackiert, die RW eine 2019er mit dünnem Poly lackiert. Einen Unterschied im Ton mache ich allerdings nicht aus, auf Basis der Lacke.
Praxis:
Spielspaß, Spielspaß, Spielspaß!!! Von zarten Finger Pickings über bluesige Akkorde und rockige Licks. Die Silver Sky liefert ab und das auf voller Länge und Breite. Ganz besonders reagieren die Potis. Das Tone Poti scheint etwas heller ausgelegt zu sein, so erfährt man eine selten erlebte Brillanz in den Obertönen, dabei macht ein kleiner Zurückdreher bereits viel aus, denn die Gitarre bewegt sich sofort brav in weichere Vintage-Gefilde. Insgesamt hängt die Gitarre perfekt am Volumen-Poti. Das Tremolo arbeitet einwandfrei und es sind keine Verstimmungen wahrzunehmen. Der Trem-Arm wird mit per Einstecken befestigt und justiert, das funktioniert insgesamt sehr gut.
Weitere Infos hier:
https://www.prsguitars.com/electrics/model/silver_sky_2020
Soundfiles, Videos
Wer mich kennt, weiß, dass ich in der Regel bemüht bin, meine Equipment vernünftig zu präsentieren. Daher habe ich auch dieses Mal ein Vergleichsvideo mit unterschiedlichen Sounds aufgenommen.
Fazit
Die große Frage aller Fragen ist nun für mich beantwortet! Ja, die Silver Sky hat augenscheinlich Strat-Gene, vermittelt dennoch ein anderes Spielgefühl. Nicht neuartig, eher so wie ein "Nach Hause Kommen". Für mich persönlich eine wertvolle Erfahrung, denn der gesamte Mix der Gitarre zeigt mir Dinge, die ich anscheinend vermisst habe, aber nicht so recht in Worte fassen konnte. Das bedeutet nicht, dass meine Strats schlechter sind, denn das sind sie überhaupt nicht. Die Silver Sky liefert aber eine willkommene Abwechslung, die zudem hoch inspirierend ist.
Pro & Kontra
+ Qualität
+ Design
+ Klang
+ Konstruktion
+ Ergonomie
+ Gewicht
+ Preis-/Leistung
- Stimm-Mechaniken, wirken etwas "günstig" im Gesamtvergleich. erfüllen aber ihren Job
Schluss
Jeden Cent wert und eine wirkliche Bereicherung im Sumpf der S-Style Derivate und unglücklichen Verusche mit etwas Neuem um die Ecke zu kommen!
Ist SIE die ultimative Strat? Bereits beim ersten Erscheinen der Gitarren, war ich vom Konzept und Ansatz angetan. Wieviel hat man schon über Paul Reed Smith gehört, von der perfekten Formel, die er für Gitarren gefunden hat, über die besondere und vor allem gleichbleibende Qualität, bis hin zu solchen bitteren Klassikern wie "Zahnarzt- und Rechtsanwaltgitarren und einer nachgesagten Sterilität"! Als klassischer Maple Neck Strat-Spieler, war ich schon länger auf der Suche nach einer Rosewood-Alternative. Als dann die Maple-Version der Silver Sky auf den Markt kam, war ich, wie der Ami so schön sagt "intrigued" und wollte beide Welten erfahren. Meine Entscheidung hat nichts mit John Mayer zu tun, dass es genau sein Signature-Modell ist, spielte bei der Wahl keine Rolle, wenngleich ich großer Fan von John Mayer bin. Zunächst habe ich auch Alterntiven ins Auge gefasst, darunter Panucci, Haar, Rebel Relics (ja, die Holländer bauen wirklich tolle Gitarren), doch die Klassiker habe ich bereits in ausreichender Form zu Hause und so legte ich Wert auf subtile Neuerungen, die es dennoch ermöglichen, den klassichen Charme beizubehalten.
Unpacking
Die Verpackung war einwandfrei, beide Gitarren sind sicher angekommen. Das kleine, passgenaue, aber dennoch wertige Gigbag hat seinen Zweck also vollkommen erfüllt.
Erster Eindruck
Der erste Anblick war atemberaubend. Da war sie also, die Silver Sky, die ich aus Videos bereits zu Genüge kannte - und dennoch - so live und in Farbe wirkte sie um ein Vielfaches perfekter. Über die Kopfplatte wurde viel diskutiert - passt diese nun zu einer S-Style-Gitarre und ach, was hat sich das Netz mockiert über diese Dreistheit, doch blickt man die Gitarre aus wenigen Metern Entfernung an, dann scheint alles genau richtig zu sein. Das Design ist wunderschön, die Gitarre wirkt wie ein kleines Kunstwerk, dem eine Art Weichheit anhängt.
Der Maple-Neck wirkt sehr hell, das Gold der Rosewood-Version ist deckend und royal - beide Gitarren sind Eyecatcher.
Genauere Betrachtung
Mir fällt als erstes auf, wie leicht beide Gitarren sind. Als nächstes kommt der "ich höre die Flöhe husten" Tech-Check. Beide Gitarren sind perfekt verarbeitet. Die Werkseinstellung ist wunderbar. Beide Hälse wiesen eine leichte Abrundung zu den Bünden hin auf und es gibt nicht einen Grat, den man spürt. Die Einbuchtung im Cutaway passt sich perfekt ins Design ein.
Die Silver Sky wurde nach dem Vorbild von John Mayers alter Pre CBS Strat entwickelt. Demnach muss sie den Anspruch erfüllen, wie eine Alte zu klingen und sich auch entsprechend anzufühlen.
Das gelingt in Teilen sehr gut. Hierzu muss ich sagen, dass ich bereits einige Gelegenheiten hatte, Pre CBS Strats zu spielen.
Neck:
Die Silver Sky hat wohl das beste Halsprofil, das ich je gespielt habe. Dabei erscheint der Hals der Maple-Version etwas kräftiger und runder, wobei er auch roher erscheint und nicht lackiert ist.
Der Rosewood-Neck ist lackiert, eine Kleben ist mir dabei nicht aufgefallen.
Beide Necks sind traumhaft in der Bespielbarkeit und liegen perfekt in der Hand. Die Kombination auf dünnen Vintage-Bünden und einem 7,25" Radius erzeugen ein butterweiches Spielgefühl. Es ist gelungen, dass man jede Note weit ziehen kann, ohne, dass die Saiten bei dem o.g. Radius aufliegen. Es entsteht ein tolles Spielgefühl, dass eine wunderbare Leichtigkeit vermittelt.
Pickups und Ton:
Die Tonabnehmer sind eher vintage orientiert. Selten habe ich eine solche Transparenz erlebt und im Zusammenspiel mit einem Overdrive erzeugen sie einen holzigen, hohlen Crunch, der stets definiert ist.
Der Ton ist extrem direkt in der Ansprache. Besonders bei der Maple-Version. Die Rosewood steht hier in nichts nach, sie klingt etwas weicher.
Was beiden Gitarren gemein ist, ist dieser Vintage Mitten-Nöck mit einer leichten Kompression in den Tönen. Dieses vorteilhafte Klangbild vollzieht sich über alle Lagen und Bünde hinweg.
Sie erfüllt also den Anspruch des gesuchten Vintage-Tons in exzellenter Weise.
Bespielbarkeit:
Ja, was soll ich sagen. Die Bespielbarkeit sucht ihresgleichen. Ich muss gestehen, dass ich selten so eine gut bespielbare Gitarre in der Hand hatte.
Bis in die höchsten Lagen, lässt sich alles mit einer selten erlebten Einfachheit spielen. Die Besonderheit im unteren Cut Away spielt einem hier gut in die Karten.
Body:
Ergonomisch perfekt liegt der Body auf dem Bein oder am Körper an, wenn man im Stehen spielt.
Wen es interessiert: Die Maple-Version ist eine 2020er, daher mit Nitro lackiert, die RW eine 2019er mit dünnem Poly lackiert. Einen Unterschied im Ton mache ich allerdings nicht aus, auf Basis der Lacke.
Praxis:
Spielspaß, Spielspaß, Spielspaß!!! Von zarten Finger Pickings über bluesige Akkorde und rockige Licks. Die Silver Sky liefert ab und das auf voller Länge und Breite. Ganz besonders reagieren die Potis. Das Tone Poti scheint etwas heller ausgelegt zu sein, so erfährt man eine selten erlebte Brillanz in den Obertönen, dabei macht ein kleiner Zurückdreher bereits viel aus, denn die Gitarre bewegt sich sofort brav in weichere Vintage-Gefilde. Insgesamt hängt die Gitarre perfekt am Volumen-Poti. Das Tremolo arbeitet einwandfrei und es sind keine Verstimmungen wahrzunehmen. Der Trem-Arm wird mit per Einstecken befestigt und justiert, das funktioniert insgesamt sehr gut.
Weitere Infos hier:
https://www.prsguitars.com/electrics/model/silver_sky_2020
Soundfiles, Videos
Wer mich kennt, weiß, dass ich in der Regel bemüht bin, meine Equipment vernünftig zu präsentieren. Daher habe ich auch dieses Mal ein Vergleichsvideo mit unterschiedlichen Sounds aufgenommen.
Fazit
Die große Frage aller Fragen ist nun für mich beantwortet! Ja, die Silver Sky hat augenscheinlich Strat-Gene, vermittelt dennoch ein anderes Spielgefühl. Nicht neuartig, eher so wie ein "Nach Hause Kommen". Für mich persönlich eine wertvolle Erfahrung, denn der gesamte Mix der Gitarre zeigt mir Dinge, die ich anscheinend vermisst habe, aber nicht so recht in Worte fassen konnte. Das bedeutet nicht, dass meine Strats schlechter sind, denn das sind sie überhaupt nicht. Die Silver Sky liefert aber eine willkommene Abwechslung, die zudem hoch inspirierend ist.
Pro & Kontra
+ Qualität
+ Design
+ Klang
+ Konstruktion
+ Ergonomie
+ Gewicht
+ Preis-/Leistung
- Stimm-Mechaniken, wirken etwas "günstig" im Gesamtvergleich. erfüllen aber ihren Job
Schluss
Jeden Cent wert und eine wirkliche Bereicherung im Sumpf der S-Style Derivate und unglücklichen Verusche mit etwas Neuem um die Ecke zu kommen!
- Eigenschaft