Eure liebste trashige Hardware?

Worst guitarist
Worst guitarist
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.11.24
Registriert
18.01.17
Beiträge
745
Kekse
498
Hi,
ich benutze seit ein paar Jahren Rack-Hardware zum Abmischen. Was mir aufgefallen ist: Meine schäbigste Einheit (Phonic PCL 3200 Kompressor, fällt schon auseinander, wenn man die schief anguckt) benutze ich am meisten, weil die den Sound am stärksten färbt. Im Vergleich kann ich meinen 08/15 Behringer-Kompressor ohne weiteres mit Software ersetzen.
Habe mal hier im Forum vor einigen Jahren gelesen, dass billige Hardware "dünn" klingen würde, habe die Erfahrung aber noch nie gemacht. Geht es bei der Diskussion vielleicht um Rausch- oder Zerrverhalten?

Was sind eure Geheimtipps oder Geheimwaffen?
Bin schon mal gespannt!
Liebe Grüße
 
Eigenschaft
 
Also ich benutze keine trashige Hardware. Nur die edelste Hardware wie Mackie MS 1202-VLZ, Lexicon MX400. :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
finde irgendwie geil, wie der Effekt teurer als das Mischpult ist
Lexicon MX400 gehörte zu der letzten Low-Budget-Serie von Lexicon/Harman, und gerade zum Ende hin wurden sie sehr günstig abverkauft. 242 € war der Preis für das Gerät. Das Gerät ist made in China. Gute Audio-Qualität, Fertigungs-Qualität so la la.
Mackie MS 1202-VLZ war dagegen ziemlich teuer, weil made in USA, und zum Zeitpunkt gekauft als der US-Dollar sehr stark war. Fast 1000 DM habe ich im Jahr 1998 für das Mischpult bezahlt.
Jetzt habe ich allerdings nicht nur einen Lexicon MX400, sondern drei Stück davon. ;) Außerdem haben das DIY-Rack und die Kabel was gekostet. ;) Die Kaufkraft von € heutzutage ist wahrscheinlich in etwa vergleichbar mit DM damals. Nominal.
Also haben 3 Stück Lexicon MX400 inkl. Rack und Kabel evtl. nur unwesentlich mehr als das Mischpult damals gekostet. ;)

Haben die Babys denn einen Eigenklang?
Das Mackie MS 1202-VLZ empfinde ich als unauffällig, eher neutral. Die EQ's lasse ich normalerweise in der Mittelstellung, weil sie nicht parametrisch sind und somit nur grobe Regelung zulassen.
Der Grund für die Anschaffung von mehreren Lexicon MX400 war der, dass ich zunächst eine AKAI MPC5000 gekauft habe, und die internen Effekte dadrin, im Speziellen die Reverbs, gehören zu den schlechtesten, die es gibt.
Als ich dann erfahren habe, dass Lexicon MX400 günstig verkauft werden, habe ich beschlossen so ein Gerät auszuprobieren. Und ich war von der Effekt-Qualität und der Audio-Qualität sehr positiv überrascht. Das Beste an Effekt-Qualität, was ich bisher gehabt habe. :D Klar haben Effekte auch irgendwie ihren Eigenklang ... Beim großen Hall habe ich mir z.B. eine große Werk- oder Lagerhalle mit Metallregalen vorgestellt. ;) Also gibt's da so einen metallischen Beiklang. Übrigens eher Stahl als Aluminium. :D Ist mir aber lieber als wenn es nach Holz, Gummi, Beton, Stein, Sand oder Glas klingen würde. ;) Also, ich bin mit dem Klang von Lexicon MX400 zufrieden. Compressor habe ich bisher wenig ausprobiert. Cool ist, dass man viele relevante Parameter einstellen kann. Alle Effekte werden, soviel ich weiß, digital berechnet. Ein klein wenig Latenz hat das Gerät. So als Insert-Effekt für Live-Anwendung würde ich mal darauf achten, ob's störend auffällt, insb. wenn mehrere digitale Geräte in Reihe geschaltet werden. Da addieren sich ja dann die Latenzen. Lexicon MX400 kann man analog oder per S/PDIF anschließen. 44,1 kHz und 48 kHz werden unterstützt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bei Trash muss ich sofort an meinen TS808 von 1981 denken:

ts808.jpg


Mit Eigenbaunetzteil, schäbigem Ersatzschalter und bemalt. Aber funktioniert und ist natürlich the real thing. Manchmal denke ich, ich hätte das Ding damals konservieren und heute dann teuer auf EBay verkaufen sollen. Wusste ja niemand, dass so ein doofer Verzerrer mal Kult wird. :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Boss DM 1000
Eimerketten Delay mit göttlichem Sound als extra ist noch der original Boss Chorus DM1 mit verbaut
Die Killermaschine hat ein bisschen den optischen Charme eines alten VHS Recorders. Soundtechnischaber nicht zu toppen
69F5DEED-5C94-4A91-A643-D6E7AEE787F5.jpeg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
meine Terratec DMX 6fire USB fürs Recording über SPDif
1615796310621.jpeg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ist mir aber lieber als wenn es nach Holz, Gummi, Beton, Stein, Sand oder Glas klingen würde. ;)
Ein Reverb, das nach Gummi oder Sand klingt, würde ich unbedingt mal ausprobieren wollen :D

Mit Eigenbaunetzteil, schäbigem Ersatzschalter und bemalt. Aber funktioniert und ist natürlich the real thing. Manchmal denke ich, ich hätte das Ding damals konservieren und heute dann teuer auf EBay verkaufen sollen. Wusste ja niemand, dass so ein doofer Verzerrer mal Kult wird. :D
Du hast das noch? Kann man das nicht restaurieren

Boss DM 1000
Eimerketten Delay mit göttlichem Sound als extra ist noch der original Boss Chorus DM1 mit verbaut
Die Killermaschine hat ein bisschen den optischen Charme eines alten VHS Recorders. Soundtechnischaber nicht zu toppen
Für Gitarre oder Mixing? Hätte da gar nicht an Trash gedacht. Die japanischen Geräte sind doch meistens super verarbeitet

meine Terratec DMX 6fire USB fürs Recording über SPDif
Wiefern? :) Schleift das nicht einfach digitales Audio durch?
 
Ein Reverb, das nach Gummi oder Sand klingt, würde ich unbedingt mal ausprobieren wollen :D
Für Sand könnte man sich bei Yamaha umschauen. ;) Der MOX6 klingt z.B. nach Sand bzw. nach sandigem Stein. ;)
Gummi habe ich mal aus einem älteren Gerät gehört ... Lexicon Model 200 war das laut dem Klangbeispiel-Ersteller, und es war harter Gummi. ;) Man kann das Gerät aber wahrscheinlich auch anders einstellen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Für Gitarre oder Mixing? Hätte da gar nicht an Trash gedacht. Die japanischen Geräte sind doch meistens super verarbeitet
Für alles wo der spezielle Sound gerade von Nöten ist. Ist halt eigen und absolut kein Allrounder. Trash ist da schon übertrieben. Hab so einiges an altem, recht speziellem Kram hier. Nichts davon ist wirklich Trash, also Schrott, wird aber halt nur speziell eingesetzt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wiefern? :) Schleift das nicht einfach digitales Audio durch?
Im AsioTreiber der Terratec habe ich beides, in und out und am in hängt der out des Mindprint Preamp, den ich aufnehme weil der Micpreamp der Terratec sch... klingt
 
Ist halt eigen und absolut kein Allrounder. Trash ist da schon übertrieben. Hab so einiges an altem, recht speziellem Kram hier. Nichts davon ist wirklich Trash, also Schrott, wird aber halt nur speziell eingesetzt.
noch gedacht: macht im Zweifel wahrscheinlich mehr Spaß, damit zu arbeiten, als wenn man nur set-and-forget-Einheiten hat :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Der Grund für die Anschaffung von mehreren Lexicon MX400 war der, dass ich zunächst eine AKAI MPC5000 gekauft habe, und die internen Effekte dadrin, im Speziellen die Reverbs, gehören zu den schlechtesten, die es gibt.
Zwei Lexicon MX400 im Einsatz – im zweiten Video kann man zunächst "trocken" hören, und dann mit den zwei zugeschalteten Lexicon MX400:
-> http://michael-burman.de/mpc5000
 
Noch gedacht, die wesentliche Einschränkung von cheapo Hardware neben technischen Dingen (Noise! und Verarbeitung) ist, dass sie nicht für alles zu gebrauchen ist. Benutze z.B. den Phonic nur noch für Kicks und Snares, während bei günstigen Reverbs häufig kleine Räume schwierig umzusetzen sind.

Was mir das letzte Jahr aufgefallen ist: auf Ebay fällt in manchen Bereichen der low-end-Market ganz weg: habe kein einziges Spring-Reverb mehr unter 300 Euro gesehen :(

_
PS: Mein neuster Lieblingstrick: mit einem graphischen EQ (Ibanez GE2150) bei HiHats 16kHz zu boosten - klingt tatsächlich anders, als dasselbe in der DAW zu machen
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
PS: Mein neuster Lieblingstrick: mit einem graphischen EQ (Ibanez GE2150) bei HiHats 16kHz zu boosten - klingt tatsächlich anders, als dasselbe in der DAW zu machen
Oh ja das ist toll, hab hier nen DOD EQ der ist für solche Spielereien auch gerne im Einsatz hat seinen eigenen Charme.

Ich hab vor einiger Zeit meine Liebe zu etwas altertümlichen, heute oft Bizarr anmutenden Tasteninstrumenten entdeckt.
Im speziellen passt hier ganz gut die „elektronische Gebläseorgel“ aka. „Saugwindorgel“ hab leider keine Fotos zur Hand. Deswegen hier ein paar Beispiele aus dem Netz um den Beitrag anschaulicher zu machen.

Das Prinzip kennen wir vom Akkordion. Ein Luftstrom erzeugt anMetallzungen den Ton.
Hier wird halt nicht manuell gepumpt oder hinein geblasen, sondern der Luftstrom wird durch ein elektrisches Gebläse erzeugt. Dies führt unweigerlich dazu dass die Motorgeräusche immer leicht zu hören sind.
Auch ist der Dynamische Umfang, je nach Modell und Technik, wenig bis gar nicht Variable. Attack sowie Lautstärke sind von der Menge der zur Verfügung stehenden Luft abhängig. Sprich je mehr Töne ich gleichzeitig spiele desto weniger Druck ist dahinter. Lautstärke als auch Attack sinken. Das Instrument muss für Aufnahmen mikrofoniert werden.
Die Wahl des Mikrofons, wie auch die Position oder die Anzahl derer lässt hier sehr viele Möglichkeiten der Soundformung zu.

Ich benutze die Dinger tatsächlich gerne, vor allem in Moll mag ich den Sound und die Möglichkeit Aufnahmen damit etwas staubiges, Vergangenes und skurriles angedeihen zu lassen.


Die „Marconi“ Accordion Orgel .
Hat ordentlich Druck und einen schön ratternden Motor dessen Leistung ( Lautstärke des Laufgeräusches ) regelbar ist.
Der Clou sind hier die Akkord Tasten (Links) für Moll/Dur/7th Akkorde.
Mit einem schönen Nahbesprechungsefekt und nem EQ lassen sich hier Tolle Leiernde Bässe zaubern.
Insgesamt ist die Marconi Soundtechnisch eher Grobschlächtig und Laut , jedoch dabei noch recht Charmant.
C468780E-1D39-42CA-8863-51039A5115D0.jpeg
591BA77E-D109-4999-BEE0-6AFAFEE9D8DA.jpeg


Etwas „feiner“ ( wenn man dass so nennen darf ) klingt hingegen die Hohner Organa 10

Ihr fehlen die Akkordtasten. Jedoch hat sie einen Knieschweller der den Luftstrom reguliert. Somit ist diese, mit ein bisschen Übung, der groben Marconi, dynamisch etwas überlegen.
Insgesamt klingt die Hohner lebendiger, etwas hochwertiger, irgendwie Französisch.


Einen großen klanglichen Einfluss hat in der Tat das Motorgeräusch und die Art des Gehäuses.
Die wohl billigste und trashigste Variante ist die meist rote Bontempi Hitorgan aus Plastik. Hier klappert, quäkt und zischt einfach alles . :)

Und nun noch ein Paar schöne Beispiele:


 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi! Was mir noch schönes einfällt:

- Sidechaining mit Expander/ Gate (meine Behringer-Kiste) auf eine Reverbspur: also
Aux-Send Melodie -> Reverb -> Expander
Aux-Send Snare/ Rhythmuselement -> Sidechain vom Expander

- Pitchshifting (Oktave oder Terz) mit Yamaha EMP100 auf Vocals oder Melodiestimmen. So ein alter Digitaleffekt klingt schön dreckig und ungenau für eine handvoll Harmoniestimmen, um einen Sound anzudicken

Viele Grüße
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hatten wir das schon? Non-linear-reverb (zum Beispiel vom Roland RV-70) ganz leise - so -20/-30 dB, damit das nicht zu sehr nach 80s klingt :sneaky: - unter den Mix legen. Gibt ein wenig Raumgefühl, aber bleibt spannend genug, dass man unterbewusst aufhorcht.
Chain etwa: AUX-Send -> Stereo-Verbreiterung -> Kompressor -> RV-70
Viele Grüße
 
Hatten wir das schon? Non-linear-reverb (zum Beispiel vom Roland RV-70)
Ich habe von Roland eine MC-707, wo es unter den Reverb-Algorithmen "SRV2000" und "SRV2000 (NON-LINEAR)" gibt. In der kleinen MC-101 sind dieselben Effekte drin. Mein Problem ist, dass es in so einer Kiste eine einzige Reverb-Instanz gibt. Ich brauche aber alleine schon für Drums mehrere verschiedene Reverbs gleichzeitig. Man könnte zwar resampeln, ist aber aufwändig, zeitraubend und frisst zusätzlichen Speicher. Aber nun ja, wenn man keine DAW, sondern so eine reduzierte Hardware-Kiste benutzen möchte ... Wobei die MC-707 noch zwei Anschlüsse für externe Effekt-Geräte hat. Aber trashig sind aktuelle Roland-Geräte nicht. Bzw. man kann sie trashig klingen lassen, weil es intern entsprechend Effekte gibt inkl. Verzerrer usw. Ach ja, MC-101 hat keinen analogen Audio-In. MC-707 hat analoge Audio-Eingänge. Und es gibt da noch VerseLab MV-1, was irgendwo zwischen MC-101 und MC-707 liegt, aber mit einem etwas anderen Konzept.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Aber trashig sind aktuelle Roland-Geräte nicht.
Ja, selbst die alten Geräte sind top verarbeitet!
Boss RV70 müsste von '95 sein. Digital altert ja nur etwas eigenwillig (in dem Fall wenig Headroom und etwas Aliasing).

Ich habe von Roland eine MC-707, wo es unter den Reverb-Algorithmen "SRV2000" und "SRV2000 (NON-LINEAR)" gibt. In der kleinen MC-101 sind dieselben Effekte drin. Mein Problem ist, dass es in so einer Kiste eine einzige Reverb-Instanz gibt. Ich brauche aber alleine schon für Drums mehrere verschiedene Reverbs gleichzeitig. Man könnte zwar resampeln, ist aber aufwändig, zeitraubend und frisst zusätzlichen Speicher. Aber nun ja, wenn man keine DAW, sondern so eine reduzierte Hardware-Kiste benutzen möchte ... Wobei die MC-707 noch zwei Anschlüsse für externe Effekt-Geräte hat
Hast du als Spureffekt zumindest ein Delay oder so? Ansonsten kannst du ja zumindest die Snare auf den AUX schicken.
Kenne das nur von meiner Alesis SR-16 (auch Trash??), dass bei einer einzigen Stereospur nachträglich den Snare-sound zu verändern, unmöglich ist. Die anderen Trommeln haben ja zumindest eigene Frequenzbereiche...

Du mixt dann auch wesentlich auf der MC-707? Wenn die Effekte zumindest gut sind, kommt man mit einem dezenten Reverb ja auch schon ein ganzes Stück weit
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben