Modeler mit vielen, dem "Sound des Originals" sehr nahekommenden Presets?

  • Ersteller Leberwurstsaft
  • Erstellt am
Ich würde dir aus eigener Erfahrung mit diversen Modellern etwas anderes vorschlagen:
Ich hatte auch immer das Gefühl: noch etwas hier tweaken ,noch dort etwas drehen, und dann habe ich endlos an den Geräten herumgespielt und war immer sehr unzufrieden.
Dann habe ich mir wieder einen Röhrenamp gekauft, den betreibe ich per Two-Notes an meinen Abhörboxen, und der klingt immer wie ein Amp (weil er einer ist;) ) — da brauch ich nichts mehr einstellen.
Ich habe zwar für eine Band noch BiasFX/Amp, aber zu Hause verwende ich das nicht, da ist mir der echte Amp immer lieber, auch wenn ich da die Kanäle und Effekte umschalten muss. Soundmäßig stelle ich das dann so ein, wie ich bei dem Song klingen will.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Genau. Wenn ich z.B. "2 minutes to midnight" von Iron Maiden nachspiele, soll die Gitarre genau so klingen wie auf dem Album. Sozusagen "Albumspezifisch
Und genau deshalb solltest du zum Kemper greifen.
Ich würde dir aus eigener Erfahrung mit diversen Modellern etwas anderes vorschlagen:
Ich hatte auch immer das Gefühl: noch etwas hier tweaken ,noch dort etwas drehen, und dann habe ich endlos an den Geräten herumgespielt und war immer sehr unzufrieden.
Das ist absolut nachvollziehbar. Aber...
Dann habe ich mir wieder einen Röhrenamp gekauft, den betreibe ich per Two-Notes an meinen Abhörboxen, und der klingt immer wie ein Amp (weil er einer ist;) )
Das ist nicht die geeignete Lösung. Es geht doch darum, genau den Sound des Tracks vom Album 1 zu 1 zu kopieren. Was soll ihm da ein Röhrenamp nutzen? Selbst wenn er das gleiche Equipment wie der oder die Iron Maiden Typen nutzen würde, würde das never ever so klingen wie auf dem Album. Der Kemper ist dafür doch eigentlich die ideale Lösung. Denn der Kemper klingt nicht wie ein Röhrenamp. Sondern wie ein mikrofonierter Röhrenamp. Und genau das ist es ja, was du auf der Albumversion eines jeden Songs hörst., Ein mikrofoniertes Signal ;)
Der Sound des Röhrenamps ist von dutzend Faktoren abhängig, die zum Teil auch unbeeinflussbar variieren. Von Modellern würde ich auch absehehn. Ich kenne zwar keine aktuellen Modeller, aber was ich kenne ist echt zum weglaufen. Der Kemper ist eine ideale Allzweckwaffe mit sehr sehr vielen Möglichkeiten. Mit nem Iron Maident Profil Pack für ein paar Taler wirst du mit Sicherheit den Spaß deines Lebens haben. Allerdings sollte man den Markt für die Kemper Maiden Prodile erstmal gründlich sondieren um auch etwas zu finden, dass gut gemacht ist. Ich bin mit dem Maiden Sound nicht vertraut. Und den Link den ich gepostet habe, mag vielleicht nicht den gewünschten Maiden Sound oder die gewünschte Qualität haben. Das kannst du sicher besser beurteilen als ich. War halt als Anregung gedacht. Da gibt es sicher noch eine ganze Menge mehr am Markt. Einfach mal stöbern.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Soundmäßig stelle ich das dann so ein, wie ich bei dem Song klingen will.
Und genau das ist es, was der TE nicht möchte. Es soll klingen wie auf dem Album. Und nicht so wie es ihm gerade eben in denn Sinn kommt. Beides ist vollkommen legitim. Ist echt nicht böse gemeint. Aber dein Vorschlag ist so typisch hier fürs Board. Ich nenne das die Boardkrankheit. Was ich damit meine? Der Versuch die individuelle eigene für sich beste gefundene Lösung pauschal jemandem aufs Auge zu drücken, obwohl das gar nicht gefragt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja aaaaber.... er will gaaanz faul auf eine Biliothek von albumspezifischen Sound-Patches zugreifen, ohne diese Patches an seine eigenen Instrumente und Abhöre anzupassen.... mit Verlaub, das gibt es nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Naja, also mit spezifischen Kemper Maiden Profiles bekommt man das aber schon einigermaßen einfach hin. Wenn es hier um cleane Sounds geht, würde ich das Argument gelten lassen. Natürlich hat das auch bei verzerrten Sounds seine Berechtigung. Aber letztlich ist die eigentliche Klangcharakteristik einer Gitarre bei Zerrsounds nicht mehr soooo relevant. Ich habe mir hier nicht alles durchgelesen. Keine Ahnung ob der TE erwähnt hat, welche Gitarre er spielt. Und ich weiß auch nicht welche Klampfen die Maiden Dudes benutzen. Und sicher hast du nicht unrecht mit dem was du sagst. Aber mit dem Kemper und den spezifischen Profilen für Maiden Sounds, die nicht irgendein Hansel zu Hause selbst gebaut hat, sondern professionell gemacht sind, kommt er der Idee, auf eine Bibliothek mit Patchsounds die funktionieren, zurück greifen zu können, mit Sicherheit am nächsten. Und am schnellsten. Ist aber sicher auch mit der teuerste Weg. Also allein wegen der Anschaffung des Kempers. Die Profile kosten ja nix. Also nicht die Welt.
 
Ich hatte jetzt schon viele Modeller hier... vom Boss GT3 über das GT100, zur Zeit das GT 1000, die Helix-Baureihe hatte ich auch hier und den Kemper hab ich ausgiebig im Musikhaus getestet. Keines der Geräte hatte für mich von Anfang an einen auf Anhieb brauchbaren Sound. Immer musste ich die Sounds mindestens auf die Abhörmöglichkeit und die verwendete Gitarre anpassen. Und nur ganz wenige vom Internet herunter geladene Sound-Patches entsprachen der Beschreibung.

Ach so, bevor ich es vergesse... ich spiele in einer Coverband, und da will ich mit meinem Gitarrensound möglichst nahe an die Vorlage kommen. Klappt nicht immer, und ist auch nur für mich. Aber nochmal.... ohne Schrauben geht es nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
den Kemper hab ich ausgiebig im Musikhaus getestet. Keines der Geräte hatte für mich von Anfang an einen auf Anhieb brauchbaren Sound. Immer musste ich die Sounds mindestens auf die Abhörmöglichkeit und die verwendete Gitarre anpassen. Und nur ganz wenige vom Internet herunter geladene Sound-Patches entsprachen der Beschreibung.
Kenne ich. Also in Bezug auf den Kemper. Die von Werk aus gelieferten Profile inkl. derer die man durch den Rig Manager erhält (bei mir sind das um die 17.000) sind fast alle unbrauchbar und grottig. Nicht das ich annähernd alles 17.000 durchprobiert hätte. Ich bin jetzt nicht der aller anspruchloseste, nicht der anspruchvollste und auch nicht derjenige, der einen Sound 1 zu 1 kopieren möchte. Ich sage auch nicht, dass es ohne Schrauben nicht geht. Da hast du vollkommen recht. Mir geht es eigentlich auch mehr um die Relation von Kemper und Modeller. Und da ist der Kemper, zumindest meiner Erfahrung und Meinung nach, besser geeignet als ein Modeller. Das soll nicht heißen, dass du gar nicht Schrauben musst. Aber sicher deutlich weniger und mit Glück vielleicht tatsächlich doch nicht. Zumindest liefert der Kemper in der Theorie das bessere Konzept hinsichtlich dessen, was der TE für Erwartungen hat. Ich glaube das trifft es am besten. Letztlich liegt das im Auge des Betrachters. Wie gut die Packs sind, die man kaufen kann, darüber kann ich mir keine fundierte Meinung bilden. Habe ich nie gemacht. Was also die Iron Maiden Packs angeht, kann ich nicht viel dazu sagen. Aber.... bei Iron Maiden handelt es sich ja schon um eine kommerzielle Mainstream Metal Band die von Millionen gehört und deren Sound sicher auch von tausenden Kemper Nutzern kopiert, imitiert, geprofiled wird. What ever. Bei Black Sabbath gibts glaub sogar Profile die in Zusammenarbeit mit dem Sabbath Saitendude erstellt worden sind.
 
Auch auf dem Helix habe ich Hunderte Sounds runtergeladen, das war zu 99% für die Tonne.
So ging mir das mit meinem HD 500 X auch.

Ich wollte mich (nach vielen "Metal-Jahren"...) mal wieder einem der Haupteinflüsse meiner Jugend widmen und ein paar Floyd/Gilmour-Sounds nachbauen. Der Line 6 hat ein Hiwatt-Modell an Bord, dazu viele Modelle exakt der Pedale, die auch Gilmour nutzt (Dyna Comp, Boss CS-2, Big Muff, Butler Tube Driver Phase 90, Boss CE-2, diverse Delays). Alles, was es dazu in der Community gab, klang sowas von sch ... Also selbst schrauben.

Dass das grundsätzlich geht, zeigen ja einige Tribute-Bands, "Brit Floyd" setzen mittlerweile auf AxeFx. Die werden aber ihre Presets hüten, denke ich.

Na, jedenfalls wollte ich lieber spielen als schrauben. Ich habe jetzt die Handvoll analoger Pedale, die ich brauche - und siehe da: Funktioniert für mich. Klanglich kein Vergleich zu dem, was ich mit dem Libe 6 zustande gebracht habe. Auch wenn die aktuellen Geräte diesbezüglich klanglich besser sind, würde dies nicht mein Hauptproblem lösen, nämlich nicht auch noch zum (bzw. vorm ...) Gitarrenspielen in eine virtuelle Welt abtauchen zu müssen.

Ich denke, wer die Fähigkeiten der aktuellen "State-of-the-Art"-Modeller ausnutzen will, muss Spaß am schrauben haben. Und braucht dafür meiner meinung nach eigentlich auch überdurchschnittliche Vorkenntnisse, um zu verstehen, was sich wie beeinflusst.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Und da ist der Kemper, zumindest meiner Erfahrung und Meinung nach, besser geeignet als ein Modeller.
Ich sehe diese klare Trennung nicht. Auch der Kemper bildet letztlich Amps nach. Revolutionär war daran ja "nur", dass User selbst Profiles erstellen können.

Einen grundsätzlichen Unterschied im Ergebnis sehe ich nicht, ob nun eine Ampsimulation von Kemper, AxeFx oder Line6 da die Grundlage ist.

Das der Kemper ein gutes Gerät ist, steht außer Frage.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ist echt nicht böse gemeint. Aber dein Vorschlag ist so typisch hier fürs Board. Ich nenne das die Boardkrankheit. Was ich damit meine? Der Versuch die individuelle eigene für sich beste gefundene Lösung pauschal jemandem aufs Auge zu drücken, obwohl das gar nicht gefragt ist.
Ich empfinde das gerade als den massiven Vorteil des Boards gegenüber der Beratung in Geschäften u.ä.:
Hier wird man darauf hingewiesen, wenn man sich evtl. auf einem falschen Weg befindet, hier wird nicht behauptet, dass mehr oder teureres Gear es schon richten wird. Und die Teilnehmer berichten von ihren Erfahrungen, nicht von Werbeversprechen oder reinen Ideen. Die passen natürlich nie genau auf die Fragen, aber dafür stimmen sie und sind es oftmals wert, in die Überlegungen mit einzufließen.

D.h. an dieser Stelle an den TE:
Wenn langes Tweaken nicht dein Ding ist, überlege, ob Modeller der richtige Weg sind — man wird wohl bei den aktuellen Geräten kaum was finden, was direkt passt (dafür sind die inzwischen zu gut).
Falls der IronMaiden-Sound hauptsächlich Marshall JCM800 und Strat bedeutet, dann reicht evtl. eben dieses...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Man muss fairerweise sagen, dass Du eben spielen und einstellen kannst. Du würdest m.E. mit jedem aktuellen Modeller vergleichbare Ergebnisse erzielen.
Und man muss fairerweise sagen, dass die meisten sich so eine „Zauberkiste“ kaufen, weil sie hoffen damit auch ohne Können und Wissen plötzlich geil zu klingen. Wenn‘s nicht klappt, sind dann halt die scheixx Presets oder zu digitaler Klang des gewählten Gerätes Schuld... :ugly:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich empfinde das gerade als den massiven Vorteil des Boards gegenüber der Beratung in Geschäften u.ä.:
Hier wird man darauf hingewiesen, wenn man sich evtl. auf einem falschen Weg befindet, hier wird nicht behauptet, dass mehr oder teureres Gear es schon richten wird. Und die Teilnehmer berichten von ihren Erfahrungen, nicht von Werbeversprechen oder reinen Ideen. Die passen natürlich nie genau auf die Fragen, aber dafür stimmen sie und sind es oftmals wert, in die Überlegungen mit einzufließen.
Da hst du natürlich recht. Und meine Interpretation deiner Aussage,auf die ich mich bezogen habe, ist möglicherweise der Tatsache geschuldet, dass ich das hier im Laufe der Zeit schon so oft erlebt habe. Man eröffnet einen Thread, stellt eine simple Frage hinsichtlich eines bestimmten Sachverhalts, versucht den so gut es geht einzugrenzen und dann kommen die ganzen super schlauen Kommentare, die wirklich gar nichts mit dem zu tun haben, was der TE eigentlich wollte. Das kam mir beim lesen deines Posts ähnlich vor. Aber gut, deine Erklärung, auf die ich mich jetzt beziehe, ist absolut nachvollziehbar und macht Sinn. Nur kam das eben beim ursoprünlichen Post nicht so wirklich durch. Sorry also für meinen Kommentar.

Also ich gebe zu, dass es mir mit dem Kemper ähnlich geht. Ich tweake auch total ungern und dachte mir, dass der Kemper die ideale Lösung sei, um geilen Amp Sound zu fahren. Ich würde, wenn ich heute nochmal die Wahl hätte und wüsste was auf mich zu kommt, den Kemper wohl nicht kaufen. Nicht weil ich ihn als schlecht empfinden würde. Das ist ein klasse Teil. Aber die Sounds sind schon meist nicht so toll. Ich habe jetzt ein paar gefunden, mit denen ich gut klar komme. Ich schraube auch manchmal ein bisschen. Aber in der Regel eher nicht. Ich würde den Kemper nicht mehr kaufen, weil ich denke, dass für simples Homerecording auch was anderes einen guten Job macht. Nichts desto trotz sind die Idee und die vielen Möglichkeiten des Kemper grandios.
Ich denke, wer die Fähigkeiten der aktuellen "State-of-the-Art"-Modeller ausnutzen will, muss Spaß am schrauben haben. Und braucht dafür meiner meinung nach eigentlich auch überdurchschnittliche Vorkenntnisse, um zu verstehen, was sich wie beeinflusst.
Das ist so das grundlegende Problem. Da geht es mir nämlich nicht anders. Und ich möchte dem TE nicxht unterstellen. Ich kann nur sagen wie es mir geht. Ich weiß einfach nicht, welche Parameter wie genutzt (eingestellt) werden müssen, um ound XY zu erstellen. Klar kann ich schauen, was für Amps der und der Gitarrist verwendet und welche Pedale. Das hilft mir aber nicht. Ich bekomme z.B. keinen wirklich geilen doomigen Stoner Sound hin. Und das ist ind er Theorie ja eigentlich gar nicht schwer. Zumindest wird das immer behauptet. Okay, ein bisschen Droptune macht da schon ne Menge. Dennoch bin ich nie zufrieden und es klingt nicht so oder auch nicht annähernd so, wie das was ich möchte. Da spielen sicher eine Menge Faktoren eine Rolle., die ich gar nicht mit bedenke. Wohber soll ich das als Wohnzimmer Gitarrenfurz ohne Tontechnisches Wissen oder großartiger Band Erfahrung auch schon haben? Die ganzen Tutorials im Netz sind Müll. Müssen wir nicht drüber reden. Die bedienen in den meisten Fällen hält irgendwelche gängigen Interessen. Und selbst beim Stoner Fuzzpedal Shootout mit Equipment XY und blah, bekommt man nicht wirklich geholfen. In meinem Fall ist es dann auch noch so, dass ich nur über Kopfhörer spiele. Das trägt sicher auch nochmal erheblich dazu bei, dass es klingt, wie es klingt. Eben nicht wie aus einer Box.

Und um meine eigene Aussage auch noch mal zu überdenken.... Kemper ist geil. Keine Frage. Das Prinzip des "ich kaufe mir einfach den Sound meiner Lieblingsband" ist sicher auch fraglich. Ich habe nur angenommen, dass man mit nem Iron Maiden Soundpack vielleicht weniger schrauben muss, als wenn man es von Grund auf selbst erstellt. Denn eigentlich müsste man dazu erstmal auch einen geeigneten Amp selber anständig profilen. Wer kannn das schon? Ich jedenfalls nicht.

Letztlich muss man sicher auch noch bedenken, dass selbst wenn man das perfekte (in dem Fall Iron Maiden) Profile erstellt oder gekauft hat. Das vom Kemper simulierte mikrofonierte Ampsignal ist letzen Endes ja eigentlich auch nicht das, was man später auf der Platte hört. Denn die im Studio aufgenommenen Instrumente (in dem Fall die Gitarren) durchlaufen im Zuge des Recording und Produktionsprozesses des Albums etliche weitere Klanveredelungsschritte. Von daher schließe ich mich der grundlegenden Meinung hier an. Ohne Schrauben geht nicht, wenn du es wirklich 1 zu 1 wie auf dem Album haben möchtest. Wenn man das, was ich hier jetzt geschrieben habe, alles mal zusammen nimmt, bleibt letztlich nur zu sagen, dass die 1 zu 1 Kopie des Originalsounds, den wir von einer Platte her kennen, schlicht nicht möglich ist ohne das gesamte Tontechniker und Produktionsteam der besagten Aufnahme mit ins Boot zu nehmen. Die Vorstellung ist und bleibt somit eine Utopie. Ein sehr nahes und für den Laien der im Publikum sein 10 Bier in sich hinein kippt, während er den Klängen einer Iron Maiden Cover Band lauscht, wird das im Leben nicht auffallen. Aber ich verstehe auch nur zu gut, dass die Ansprüche eine hoch alkoholisierten Publikums, nicht die Referenz für den persönlich bevorzugten Sound sein kann und darf :giggle:
 
Und man muss fairerweise sagen, dass die meisten sich so eine „Zauberkiste“ kaufen, weil sie hoffen damit auch ohne Können und Wissen plötzlich geil zu klingen.
Ja so ging mir das auch. Nichts desto trotz behalte ich den Kemper, weil er, wenn man weiß wie, anständig genutzt werden kann. Gleiches gilt sicher auch für die Konkurrenzprodukte. Aber die besitze ich nicht. Und den kemper gegen eines dieser einzutauschen bringt ja letztlich auch nichts. Ich erhoffe mir von mir selber, eines Tages die nötige Muse und Ruhe aufbringen zu können, mich da mal mit auseinandersetzen zu wollen. Mein Hauptmotivationskiller ist und bleibt dabei aber die Frage des "Wie" Wo setze ich an, wie lerne ich die Kiste so zu bedienen, dass sie mir die Sounds liefert die ich möchte. Und mit verlaub... Das studieren der Bedienungsanleitung ist zwar unerlässlich um sich die Funktionen des Gerätes zu erschließen. Also was kann es und wo finde ich die Funktion. Aber selbst wenn ich die Kiste in all seinen Funktionen in und auswendig kenne, hilft es mir nicht dabei, den Sound zu tweaken den ich haben möchte, wenn ich einfach nicht weiß, was der Sound den ich suche braucht. Das steht auch in keiner Bedienungsanleitung.

Ich habe einen Bekannten, der spielt in einer nicht ganz soooo unbekannten Underground Band und produziert. Hat sein eigenes Studio. Den Frage ich manchmal "hey, sag mal, wie schaffe ich es eigentlich, den Sound hin zu bekommen, den ich suche?". Da kommt dann als Antwort immer: "Du musst halt so lange Schrauben, bis es klingt wie du es haben willst" Und dann denke ich, kann doch nicht sein. Also klar... Ich weiß schon was er meint. Aber wie lerne ich mit einem Kompressor und einem EQ umzugehen und das in Kombi mit anderen Plugins und Effekten? Der Kompressor ist mir bis heute ein Rätsel und ich höre zwar einen Unterschied, aber bei geringfügiger Veränderung bestimmter Parameter tut sich da in meinen Ohren gar nichts. Und es heißt doch immer, dass schon minimale Veränderungen maximale Wirkung haben. Also ich verstehe nicht was da schief läuft. Aber es läuft ne Menge schief. Und die Aussgae, man müsse einfach solange Schrauben bis es klingt wie man möchte, ist einfach nicht hilfreich und auch ein Stück weit unprofessionell.
 
Ja so ging mir das auch. Nichts desto trotz behalte ich den Kemper, weil er, wenn man weiß wie, anständig genutzt werden kann. ... Ich erhoffe mir von mir selber, eines Tages die nötige Muse und Ruhe aufbringen zu können, mich da mal mit auseinandersetzen zu wollen.
Das ist doch ein vernünftiger Ansatz. Ich kenne die Möglichkeiten des Kempers im Detail nicht, einzelne Parameter zu Tweaken, schätze aber, dass die auf Grund des Profiliga-Ansatzes nicht ganz so in die Tiefe gehen. Ich gebe auch zu, dass ich ein Fractal AX8 irgendwann wieder verkauft habe, weil man da immer das Gefühl hatte, das "Rauschverhalten von R92 in der Phaseninvertermultiplexstufe des Gleichrichtervorbausteins" noch nicht optimal eingestellt zu haben. Dazu kam, dass sich mit jedem Update Parameter und deren Verhalten grundlegend ändern konnten. Ich hatte einfach immer das Gefühl, etwas könnte nicht stimmen. Der Helix LT war da schon viel angenehmer. Man hat ähnliche Möglichkeiten, hat aber nicht das Gefühl ins Detail gehen zu müssen. Nach einer Pause bin ich jetzt für den sanften Wiedereinstieg beim HX Stomp gelandet. Der zwingt einen schon von der Anzahl der nutzbaren Blöcke es einfacher anzugehen. Und über die paar Knöpfe muss ich mich auch nicht in die Tiefe vorwagen. Ich habe in kurzer Zeit genug Settings gefunden, die mir erst einmal reichen...
Ich muss auch zugeben, dass ich auf einem Modeller mit zu vielen Möglichkeiten eher schlechter spiele, als auf gewohntem Equipment, weil ich ständig auf Details achte, was mich tierisch ablenkt...

Gruß,
glombi
 
Auch auf dem Helix habe ich Hunderte Sounds runtergeladen, das war zu 99% für die Tonne.

Wenn Du also Sounds nachmachen möchtest, dann ist das alles möglich, aber mit Know-how und Arbeit.
.deckt sich komplett mit meiner Erfahrung. Dass, was manche User für einen bestimmten Sound halten, den sie angeblich nachgebaut haben, ist im Original eben eine fachmännisch dosierte Abstimmung im Gesamtmix, ohne die ein Sound überhaupt nichts wert ist. Das ist, als würde ich erwarten können, aus einem Quadratzentimeter Van Gogh Gemälde (auch noch gesehen und nachgebildet von einem Hobbymaler) nun einen ganzen Van Gogh erstellen zu können :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Da ja offenbar Einigkeit darüber eingekehrt ist, daß es keine Geräte gibt, die einem Presets "wie von der Original-CD" offerieren, ganz einfach, weil die Faktoren Spielweise, Instrument und Abhöre bei Programmierer und User eben nicht identisch sind, möchte ich mal folgendes vorschlagen: Wenn jemand nicht ewig am Sound tweaken möchte, dann soll er es eben unterlassen. ;-)

Oder andersrum formuliert: Sowohl live auf der Bühne, als auch zum Daddeln im Wohnzimmer - also immer da, wo man eigentlich mehr Zeit mit Spielen verbringen will, denn mit Sound einstellen - kommt man wesentlich weiter, wenn man sich eine Handvoll vernünftiger Grundsounds erstellt, die einfach gut sind, zur eigenen Spielweise passen und sich im Kontext durchsetzen. Welche Gerätschaften man dabei benutzt, hängt von vielen Faktoren ab, aber für quasi lautloses Daddeln ist es halt unkomplizierter, einen Modeller zu verwenden, als ein Stack zu mikrofonieren. Bloß darf man eben das Ziel nicht aus dem Blick verlieren, nur weil 10 Myriaden Möglichkeiten des Modellers einem suggerieren, sie alle auch einsetzen zu müssen. ;-)

Ich verwende Modeller seit dem Erscheinen des altehrwürdigen Line6 AX2 (ja... der Vorgänger Axsys war mir einfach zu grün... lol), aber ich tat das nie der quasi endlosen Möglichkeiten halber, sondern weil ich für "meine" Handvoll Sounds sonst drei Combos, ein fettes Stressbrett und eine MIDI-Schaltmöglichkeit aufbauen müsste, was deutlich mehr auf Geldbeutel und Rücken gegangen wäre. Aber auch mit einem Modeller bilde ich nur nach, was ich "im analogen Leben" auch gemacht hätte. Also z.B. Zerrer-Plexi-Box-Delay und drauf gepfiffen, ob dann noch 70% Rechenleistung ungenutzt bleibt. Und dann auch mal gut sein lassen, wenn ein Sound passt und nicht anfangen, ob Box soundso, eine andere Impulsantwort, oder gleich andere Ampsim plus anderer Zerrer und und dann doch vielleicht noch mit einem vorgeschalteten EQ die 2kHz um anderthalb dB boosten... LASS ES! ;-)

Handvoll Grundsounds, selbige ggf. mit paar Effekten variieren, so daß man alles abdecken kann und Spaß haben. Das mit den anderthalb dB am EQ sollen die Studio-Leute machen...


domg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Eigentlich ist das für mich auch gleichzeitig der größte Nachteil der ganzen Modeler. Alle wollen 100% genauso klingen, wie das Original. Damit klingen dann auch alle Cover gleich. Das wiederum macht Cover noch entbehrlicher. Das ist dann auch gleich wieder der größte Vorteil von analogem, diskretem Gear. Man muss sich damit auseinandersetzen, welchen Sound man mit den gegebene Mittel hinkriegt. Das führt dann im besten Fall zu neuen Erkenntnissen, Wegen und Ergebnissen. Natürlich könnte man dieses Vorgehensweise auch bei Modaleren nutzen. Man könnte sogar "neue" Amps und Effekte, wie z.B. die Line6 Modelle, die es in "echt" gar nicht gibt, einsetzen, und so zu interessanten Ergebnissen kommen. Stattdessen führen Modeler in 99% der Fälle dazu, dass alle Unmengen an Zeit investieren, nur um möglichst so zu klingen, wie schon tausende vor ihnen...

Gruß,
glombi
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Dass, was manche User für einen bestimmten Sound halten, den sie angeblich nachgebaut haben, ist im Original eben eine fachmännisch dosierte Abstimmung im Gesamtmix, ohne die ein Sound überhaupt nichts wert ist
Das ist das, was ich in meinem letzten Post im Grunde gesagt habe. Nur in andere Worte gekleidet. Ganz generell läuft man ständig Irrtümern in der Musik bzw. dem Sound auf. Ich denke wir kennen das alle. Man hört einen Song und denkt sich "alter, was ein geiles Gitarrenbrett" Dabei ist der Giatrrensound tatsächlich wohl der unbedeutenste Faktor für das fette Brett. Ich habe Jahre gebraucht um einzusehen, dass der fette Sound nicht durch die Gitarre kommt, sondern allenfalls in Kombination mit Drums und Bass. Und letztere eigentlich für den Wumms und das Fette sorgen. Der Gitarrist ist nach wie vor einfach der coolste in einer Band. Sein Instrument ist ohne Ende mit phallischer Symbolik aufgeladen. Kann man dem Bass sicher auch zu sagen, weil er die gleiche Konstruktion hat. Aber man kann da eben nicht so gut Soli drauf wichsen. Ich glaube das spielt eine erhebliche Rolle, bei der Wahrnehmung von Sound. Was will ich, wer bin ich oder wer will ich sein? Ich will der Saitenficker da oben auf der Bühne sein, der nach der Show die geilen Mädels knallt. Sorry, für die Ausdrucksweise. Aber ich möchte auf etwas bestimmtes hinaus. Eben auf den Faktor subjektiver Wahrnehmung und dem eigentlichen Bedürfnis, das hinter dieser Wahrnehmung steckt. Der Sound ist geil, klingt wie Gitarre, ich will geil sein, also muss das was ich geil finde von dem Gitarristen kommen. Also das ist jetzt sehr plakativ und provokant beschrieben, aber ich hoffe man versteht worum es mir gerade geht. Da fängt es halt schon an. Warum finde ich etwas gut? Die Motivation dahinter ist meist eine sexuelle. Haltet mich für verrückt. Aber das beobachte ich ständig im Alltag. Und in der Musik ist das Hauptmotivation Nummer eins. Zumindest für die meisten. Gibt natürlich Ausnahmen. Und wenn das Grundbedürfnis eben auf solch einer Motivation aufgebaut ist, hat man verständlicher Weise auch keine sonderliche Ambition sich mit der Materie von Soundformung zu beschäftigen. ich möchte hier niemanden indirekt beleidigen. Und im Grunde kann ich mich selber davon nicht ganz frei sprechen. Wer aber wirklich aus tiefsten Herzen Musik machen möchte und ein harter Soundfreak ist, der hat auch Interesse daran, sich damit auseinander zu setzen und sucht nicht vorgefertigte perfekte Sounds um auf der Bühne seinen Schwengel zu demonstrieren. Wie gesagt, ich möchte damit niemanden persönlich vor den Kopf stoßen. Ich habe ja betont, dass es mir auch schwer fällt mich tief in die Materie zu begeben und einfach am liebsten meine Gitarre einstecke um drauf los wichsen zu können. Ich denke, dass erkannt zu haben ist schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung um seine persönliche Motivation mal zu überdenken und ggf. eine Neuausrichtung anzustreben.

So und jetzt killt mich für meinen Kommentar!
 
Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass die ausschweifenden Betrachtungen etwas over-the-top zu dem sind, was der TS mit seiner Anfrage vorhat :gruebel:.

LG Lenny
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das ist dann auch gleich wieder der größte Vorteil von analogem, diskretem Gear. Man muss sich damit auseinandersetzen, welchen Sound man mit den gegebene Mittel hinkriegt.
..ehem ... hatten wir nicht gerade herausgefunden, dass man das sehr wohl bei den digitalen Nachbauten genauso machen muss? Die Hoffnung, weil digital und irgendwie exakt, sei nun alles reproduzierbar ohne weitere Kenntnisse, stimmt ja doch wohl gerade nicht ...
Beitrag automatisch zusammengefügt:

ich möchte einfach spielen und nicht stundenlang "basteln".
.ist im Grunde schon das, was eine Antwort ermöglicht :D
"geht nicht"
Auf die Gefahr hin, dass Lenny das auch als over the top einstuft: das ginge im Prinzip mit technischen Mitteln, die sich einer virtual guitar nähern (bei der ja auch die Gitarrenparameter nicht "echt" sind und damit manipulierbar) und dann, wenn es jemanden gäbe, der sich die Mühe macht, alle notwendigen Pameter (deren es hunderte gibt!) einzubeziehen, die so ein Ergebnis erschaffen. Es gibt ja inzwischen Gitarren, die sich selbst stimmen (auch daran habe ich schon User scheitern sehen, weil sie die Saiten nicht richtig aufgezogen haben ;) ), Amp- und Cab-Nachbildungen auf digitaler Basis, mit denen theoretisch alles neu oder alt (wieder)erschaffen werden kann, aber am Ende wird es dann ab einem gewissen Punkt vielleicht einfacher, playback zu spielen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass die ausschweifenden Betrachtungen etwas over-the-top zu dem sind, was der TS mit seiner Anfrage vorhat

:ROFLMAO: Ja das stimmt. tut mir leid. Aber schön, dass du meinen Beitrag dennoch nicht gelöscht hast. Ich bin jetzt auch still :engel:
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben